KR51/1S - Fahrverhalten & Dämpferbefestigung + Anfahrschwäche

  • Hallo Leute,

    vieles hab ich ja selbst hingekriegt ohne einen eigenen Thread aufmachen zu müssen, aber nun bräuchte ich ein paar Tipps.


    Zum einen:

    Gestern hab ich mit meiner Holden mal eine Runde auf der Schwalbe gedreht, und es fühlt sich beim Kurvenfahren an als ob das Hinterrad wegrutscht/weg"klappt". Und generell fährt sich der Bock ziemlich eierig. Gut das letzte Mal dauerthaft bin ich vor 20 Jahren damit gefahren, aber ich meine das wäre nie so schlimm gewesen. Traue mich kaum Schwung mit in eine Kurve zu nehmen.


    Mittlerweile bereits erledigt:

    - Spur hinten grob eingestellt

    - hintere Schwingenlager gegen Polyamid getauscht (welch ein Segen diese Teile doch sind! Die bestell ich auch für Vorne noch!)

    - als ich den neuen Reifen aufgezogen hab, Radlager kontrolliert und neu gefettet. Eigentlich noch ok -> im Eingebauten Zustand lässt sich das Rad quer zur Fahrtrichtung minimalst bewegen (merkt man nur wenn man auf's Bremsschild schaut, ist nicht spürbar, man sieht das es sich vielleicht 0,5mm zwischen Radnabe und Bremsschild bewegt)


    Hintere Dämpfer (340mm, hydraulisch) hab ich eben ausgebaut und wollt die Zerlegen, muss aber erst nen Stirnlochschlüssel bestellen. So direkt lässt sich kein Problem feststellen. Auch wenn man 10x dran zieht/drückt kein rucken, hängen, gluckern, o.Ä. Dämpferkolben geht leicht rein, und schwer raus. Kolben hat kein Spiel. Da ich die aber eh schon draußen hab, werden die jetzt auch grad zerlegt, gereinigt und das Öl kommt neu. Federn sind nicht gebrochen o.Ä.


    Anbei zwei Bilder von den eingebauten Dämpfern, und den Aufnahmen. Laut dem, was ich gelegen hab, müssen die ja "unten vorne" und "oben hinten" eingebaut werden. Dann stehen die aber übertrieben gesagt / und \. Ist das richtig so? Das Bild von oben nach unten ist zur veranschaulichung wie die Aufnahmen fluchten:


    (Und nicht über das kaputte Kabel wundern, hab beim Verlegen Mist gebaut X/ )


    Zweitens:

    Die Schwalbe hat ne ziemliche Anfahrschwäche. Mit 2 Personen muss ich an der Ampel 1-2 Meter "mitlaufen" bevor die auf Touren kommt.

    Kann ich was dagegen machen? Läuft ansonsten ganz gut. Springt super an, bringt auf der Geraden alleine gute 60, zu Zweit ca. 55. Bergauf geht ihr dann doch ziemlich die Puste aus. Zu zweit oft nur im 1. Gang. Alleine je nach Steigung auch.


    Gibt's da noch irgendwelche empfohlenen Optimierungsmöglichkeiten motor-/antriebsseitig? Vmax juckt mich nicht wirklich solang der Bock weiterhin 60 bringt, nur im An- und Durchzug hätte ich gern was mehr... Vielleicht ne andere Kettenrad-Ritzel-Kombi (Die Hycomat-Schwalbe hat afaik eh schon ein kleineres Ritzel, oder?)? Muss ich eh noch neu machen, da würde sich das anbieten...


    Danke schonmal im Voraus!


    Viele Grüße,

    Alex

  • Moin Alex,


    zum einen; das ist normal. Die Dämpferaufnahmen an den Schwingen sind

    etwas weiter auseinander/breiter als die oben am Rahmen.


    Zu Zweitens: kleiner als vorne ein 11er Ritzel geht nicht mehr.

    Du kannst versuchsweise den ZZP etwas früher stellen

    - also die GP 1mm gegen die Uhr verdrehen.


    LG Kai

  • Danke für die prompte Antwort!


    Gut, dann hab ich bez. der Dämpfer zumindest schonmal eine Sorge weniger. Warum die aber so "komisch" fährt erklärt das nicht. Subjektiv (!) hab ich das Gefühl, dass sich ein Dämpfer gaaaaaaanz leicht schwerer rausziehen lässt als der andere, aber eben nur subjektiv. Werde einfach beide mal überholen und schauen was dann ist.


    11er-Ritzel vorne? Waren nicht 14 ("normale Schwalbe") und 13 ("Hycomat") Serie? :/

    Meine ich so vor 1-2 Wochen gelesen zu haben.


    Muss aber zu meiner Schande gestehen, dass ich weder die Zähne gezählt hab als ich alles zerlegt hatte noch den ZZP kontrolliert - wollt das Ding erstmal am laufen haben und mich dann später um etwaiige Probleme kümmern... :saint: :D

  • 11er-Ritzel vorne? Waren nicht 14 ("normale Schwalbe") und 13 ("Hycomat") Serie? :/

    Mhm ja, jetzt doch ... auch wenn Hycomat was anderes ist.

    Bin ich wohl vom Duo mit M53/11AR ausgegangen. Da sinds vorn 11 Zähne.

    Aber um so besser. Dann könntest du da für mehr Zugkraft ja erstmal auf 12 runtergehen.

  • Gestern hab ich mit meiner Holden mal eine Runde auf der Schwalbe gedreht, und es fühlt sich beim Kurvenfahren an als ob das Hinterrad wegrutscht/weg"klappt". Und generell fährt sich der Bock ziemlich eierig. Gut das letzte Mal dauerthaft bin ich vor 20 Jahren damit gefahren, aber ich meine das wäre nie so schlimm gewesen. Traue mich kaum Schwung mit in eine Kurve zu nehmen.

    Hallo Alex,


    lies doch bitte mal im Wiki und "Best of the Nest" zum Thema Lenkerpendeln. Das könnten die gleichen Ursachen sein.


    Peter

  • Kai71

    Das 12er hatte ich jetzt auch mal ins Auge gefasst, dazu das normale (glaube) 34er hinten.

    Zeug liegt schon im Warenkorb, warte mit dem bestellen aber noch ob mir bei den Dämpfern irgendwas negatives auffällt sobald die zerlegt sind - Schlüssel kommt vermutlich erst am Dienstag.


    Zschopower

    Danke für den Tipp, aber das ist ja kein Lenkerpendeln. Die fährt eigentlich gut geradeaus - auch bei höheren Geschwindigkeiten. Vielleicht etwas zappelig, was ich aber eher auf die weichen Silentlager der Dämpfer schieben würde (kommen auch neu wenn ich die eh zerlege).


    Das ist vom Fahrgefühl her wirklich, als ob das Hinterrad wegkippen/-klappen würde. Als wäre ein Radlager komplett zerlegt und man könnte das Rad nach rechts/links kippen, oder der Reifen wär platt (z.Zt. auf 2,5 Bar).


    Kann mich nicht mehr wirklich erinnern, aber ich mein ich wär damals schon ordentlich mit dem Ding durch die Kurven 8o

  • Die Anfahrschwäche liegt am Zusammenspiel zwischen Vergaser und Fliehkraftkupplung. Damit die /1S vom Fleck kommt, muss das alles fein passen.


    Angefangen vom richtigen Öl (HLP46!) über ein gutes, stabiles, mageres Standgas niedrig genug und weit weg vom Greifpunkt der Fliehkraftkupplung bis hin zu kräftigem Zündfunken gibt es reichlich Fehlerquellen für müdes Anfahren.


    Den alten Vergaser 16N1-5 gegen den moderneren 16N3-11 zu tauschen macht hier einen Riesen-Unterschied, eben wegen der Standgasqualität.

  • Danke für die Tipps! :thumbup:


    Ölwechsel wurde natürlich vor der ersten Fahrt, und nochmal nach ~65km gemacht. HLP46 hatte und hab ich zur genüge da (kommt auch in meine Scherenhebebühne) ;)


    Am Vergaser hab ich die letzten Tage immer mal rumgespielt nach längeren Lastetappen, besser geht's mit dem originalen vermutlich nicht (Nadel auf 3. Kerbe von oben, Schraube Richtung "mager" bis die Drehzahl beginnt abzufallen). Standgas und Startverhalten ist wirklich 1a. Werd mir den 16N3 aber definitiv im Hinterkopf behalten. :thumbup:


    Wie im anderen Thread schon geschrieben, ist das Zündgeschirr quasi komplett neu - bis auf Spule und Unterbrecher. Erstere erzeugt nen saftigen Funken (neue liegt aber schon hier für den Fall der Fälle) und Letzteren hab ich damals kurz vorm "einmotten" zusammen mit dem Kondensator noch erneuert. Der Kondensator war an Altersschwäche wieder gestorben, der Unterbrecher war aber noch wie neu.


    Bin ja aktuell an den Federbeinen dran - Stirnlochschlüssel ist heut gekommen. Wenn die wieder drin sind, kontrollier ich nochmal den ZZP.


    Zu den Federbeinen aber noch kurz der Zwischenstand:

    Federn hinten waren zwar gammelig, aber hatten gemessen die gleiche Länge wie neu angebotene.

    Muss jetzt erstmal weiter an zwei Hochbeeten basteln, heut Abend geht's dann an den Dämpfern weiter. 8o

  • Beim 16N1-5 kommt man konstruktionsbedingt nie auf ein wirklich mageres Standgas - und das ist essenziell für ein gleichzeitig niedriges und stabiles Standgas, und auch für die schnelle und vor allem gleichmäßig kräftige Drehzahlerhöhung beim Losfahren.


    Mit Handkupplung kann man die Gasannahme ja machen wie man will und auch ein bisschen am Gasgriff zaubern bevor man die Kupplung loslässt, aber beim Halbautomaten muss Kraft da sein, bevor der Fliehkraftautomat anzieht, und im Stand am Gas spielen ist auch nicht.

    Mit dem N3 stellt man's einmal ein und dann passt das - wenn alles andere auch passt.

  • Ihr seid einfach klasse! :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Dankeschön! :)


    Nachtrag:

    Ersten Dämpfer hinten eben fertiggestellt. War Dreck und an Öl nurnoch "Brühe" drin. Ventile und Wellendichtring aber i.O. Restliche Ölmenge waren ca. 45ml. Alles gereinigt und mit Druckluft ausgeblasen. Anschließend neu befüllt mit HLP46 + Archoil AR9100* im Verhältnis 12:1 auf Summe 52ml. Gummidichtring waren nurnoch fetzen, einer aus meinem O-Ring-Sortiment passte. Kolbenstange, große und kleine Feder gefettet, Hülse von innen mit Seilfett behandelt, und neue Silentlager eingebaut. :mrgreen:



    *)

  • Danke für die Aufklärung! :)


    Gibt's irgendwas zu beachten bei nem 16N3-11? Bedüsung? Position Schwimmernadel?


    ...bin doch ein paar Tage aus dem Thema raus... :oops:

    Kaufen, zerlegen (auch die verplombte Leerlaufgemischschraube!), ausblasen, Gussgrate entfernen v.a. beim Leerlaufaustritt, Schwimmer schön einstellen. Zusammenbauen, Umluftschraube verstehen und auf halboffen voreinstellen. Rest wie im Handbuch voreinstellen, einbauen, probefahren. Bei wirklich betriebswarmem Motor mit höchstens Viertel- und Achtelumdrehungen der beiden Schrauben an ein ideales Standgas herantasten.

    Dann Dosierung des Startvergasers üben (der wird öfter gebraucht als beim 16N1!), fahren und freuen.

  • Heut kam wieder ein Teilepaket:

    - Kettensatz komplett mit 12er Ritzel (natürlich aus Dummheit die Kettenschläuche erstmal falschrum montiert)

    - Am Mitnehmer hinten hatte das Radlager tatsächlich radial was Spiel, ist jetzt komplett neu


    Zündung auch nochmal kontrolliert und per Bauernmethode eingestellt - war tatsächlich was zu spät.

    Bin gespannt wie es mit dem 12er Ritzel so läuft.


    Dämpfer hinten sind nun auch beide überholt.


    Einer sah ja noch ganz gut aus, der andere innen folgendermaßen:


    Urgh!

    Alles gereinigt, ins Entrosterbad, nochmal gesäubert, alles wieder gängig gemacht (Ventile und WeDiRi tatsächlich noch i.O) und wieder mit meiner Ölmischung zusammen das Teil.


    Wenn's Wetter morgen passt, wird der Bock wieder zusammengebaut. Wenn der mitm 12er Ritzel doch zu langsam sein sollte, wird noch ein neues 13er samt neuem Vergaser bestellt.


    Taugen die Nachbauten was?

  • Auf die KR51/1S gehört das Ritzel 13Z, und damit hat sie auch genug Kraft im Soziusbetrieb und am Berg. Mit dem falschen Ritzel wundere dich nicht über merkwürdige Höchstgeschwindigkeit, denn der Tachoantrieb ist für das 13Z passend übersetzt. Wenn du beim 12Z bleiben möchtest, musst du auch den Tachoantrieb tauschen.

  • Ich probier das 12er mal aus. Wenn's mir besser gefällt änder ich den Tachoantrieb, wenn nicht, gibt's wieder ein 13er.


    Letzteres hab ich heut zusammen mit nem 16N3-11 bestellt :mrgreen:


    Schwalbe steht aber wieder halb zerlegt auf der Einfahrt, bin noch nicht weiter gekommen an der Kette wg. Arbeit. Und grad schneits wieder, da hab ich auch keinen Bock.


    Also muss der Hobel noch ein wenig unter der Plane schlafen :))

  • Soderle, hier mal wieder ein kleines Update, weils heut nochmal weitestgehend trocken war.


    Dämpfer wieder drin, im gleichen Zug den Bremslichtschalter umgerüstet, etliche andere Kleinigkeiten, und eben auch Vergaser.


    Hatte ja den 16N3-11 als Replika bestellt - würde ich nicht nochmal machen.


    1. Hülse vom Gaszug passt nicht in den Deckel (lag nur auf der Durchführung auf) -> wieder raus, und aufgebohrt.

    2. Stellschraube im Deckel vom Startvergaser viel zu lang -> vom alten übernommen.

    3. Schwimmernadelventil viel zu straff bzw. Federkraft zu stark. Vergaser lief über. War so straff, dass der Schwimmer das nie hätte drücken können. -> vom alten übernommen.

    4. Gummidichtung direkt durch Kork ersetzt. - das ist aber eher persönliche Vorliebe.


    Ansonsten war das Innenleben recht sauber, Grat und abriebfrei.


    Das Ding dann also wieder eingebaut, 3x gekickt, und sie war da mit nem schönen, niedrigen und sauberen Leerlauf :thumbup:


    Gas hat se etwas zäh angenommen (war ja nur Grundeinstellung). Hab dann mal etwas höher drehen lassen, ging. Dann mal ausgedreht. Ging auch.


    Drehzahl ging schön zurück. Lief dann noch 3-4 Sekunden im Leerlauf und ist ausgegangen - und aus geblieben.


    ...kein Zündfunke mehr... <X


    Mal die nächsten Tage schauen was das wieder ist... Vermutlich hab ich beim ZZP einstellen irgendwo Mist gebaut... :roll:

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