Simson SL1 springt nicht mehr an

  • Guten Morgen Liebe Forum,


    ich habe gestern endlich mal mein Simson SL1 Mofa aus dem Dornröschenschlaf geholt. Im Laufe des vergangenen Jahres haben mein Großonkel und ich so ziemlich alles gemacht, was so mit den begrenzten Ersatzteile geht.

    Die Simmerringe sind getauscht; das schon einmal vorweg. Gestern ist das Mofa nicht richtig angesprungen, da es keinen Sprit gezogen hatte. Da war anscheinend etwas Dreck im Düsenstock. Nach etwas Arbeit lief sie dann; sogar ziemlich gut. Bin dann am Abend mit dem Mofa nach Hause gefahren. Plötzlich geht das Mofa während der Fahrt komplett aus. Seitdem zieht der Motor keinen Sprit mehr. Die Zündkerze ist absolut trocken.

    Ich kann mich erinnern, dass der Simmerring hinter der Zündung nicht richtig im Motor bleiben wollte. Das hatte sich bemerkbar gemacht, da das Mofa schon einmal lief. Bin dann damit in die Berufsschule gefahren. Am Nachmittag ist sie dann nicht mehr angesprungen, da der Simmerring aus dem Sitz gerutscht ist. Wir haben dann einen originalen grünen DDR Simmerring eingebaut, der hält bisher. Die Ersatz-Simmerringe waren die braunen von Viton. Der hinter der Kupplung ging schwer rein, also vermute ich, dass dieser noch fest sitzt.

    Hat jemand von euch eine Idee, woran es liegen kann? Ich bin aktuell mit meinem Latein am Ende...


    Mit freundlichen Grüßen

  • Den Tank hatte ich Anfang des Jahres einmal komplett entrostet. Der ist soweit blank. Das Benzin, was aus dem Hahn in den Vergaser fließt ist sauber und ganz typisch leicht orange/rosa gefärbt.

    Heute morgen wollte ich mit dem Mofa in die Berufsschule fahren, da meine Schwalbe hinten einen Platten hat. Selbst da ist das Mofa nicht angesprungen. Habe dann mit Hilfe einer Spritze etwas Benzin in den Brennraum gemacht. Vielleicht war es zu viel, aber der Motor ist nicht angesprungen. Komisch...

    Ich kann halt aktuell nicht feststellen, ob die Zündung richtig eingestellt ist. Habe leider noch keine Zünduhr. Außerdem musste ich gestern feststellen, dass der Motor selbst ziemlich heiß war. Das Polrad konnte ich nicht anfassen. Dachte nämlich, dass es den Simmerring hinter der Zündung wieder rausgedrückt hatte; war es aber tatsächlich nicht.

    Ich verstehe einfach nicht, was mit dem Motor ist. Der fällt ständig aus. Ich werde nachher mal nachschauen, woran es eventuell gelegen haben könnte...

  • Guten Morgen,


    ich wollte nur berichten, dass ich das Problem mittlerweile gefunden habe.

    Am Zylinderkopf ist ein Dekompressionsventil verbaut, welches das Starten des Mofas erleichtert. Ich hatte mal am Polrad gedreht und dabei bemerkt, dass der Motor, sobald der Kolben oben ist und die Luft im Brennraum komprimiert, sich sehr einfach drehen lässt und irgendwo Luft entweicht.

    Das Dekompressionsventil habe ich dann einmal aus dem Bowdenzug ausgehangen. Dabei musste ich feststellen, dass sich nun der Motor wesentlich schwerer zu drehen lies und das zischen fast verschwunden war. Also ist demnach entweder das Ventil selbst defekt - eher unwahrscheinlich - oder - was wahrscheinlicher ist - die Feder für das Dekompressionsventil.

    Ich dachte es wäre hilfreich für andere, mit einem ähnlichen/gleichen Problem bei eben genau diesem Fahrzeug. Daher habe ich das einfach mal hier hingeschrieben.

    Mit freundlichen Grüßen
    Lukas

  • Meines Wissens ist das Ventil am Mofa da, um es beim Fahrradbetrieb zu öffnen.

    So muss mit der reinen Muskelkraft nur die Kraft für die Vorwärtsbewegung aufgebracht werden

    - ohne zusätzlich gegen die Kompression des Zylinders kämpfen zu müssen.


    Und wenn du schreibst, das der Bowdenzug ausgehängt wurde, und dann das Zischen weg war

    (Kompression also wieder da war), würde ich den Fehler im Bowdenzug vermuten.

    Vielleicht ist die Länge aufgrund einer lockeren Stellschraube verstellt

    oder der Zug ist einfach fest und braucht nur mal 10-12 Tropfen Öl...


    LG Kai

    Ich bin nicht perfekt, aber ich arbeite dran.. ;)

  • Und wenn du schreibst, das der Bowdenzug ausgehängt wurde, und dann das Zischen weg war

    (Kompression also wieder da war), würde ich den Fehler im Bowdenzug vermuten.

    Vielleicht ist die Länge aufgrund einer lockeren Stellschraube verstellt

    oder der Zug ist einfach fest und braucht nur mal 10-12 Tropfen Öl...


    Der Zug ist gewechselt. Es kann wirklich sein, dass die Hülle des Bowdenzug einfach ein paar Millimeter zu lang ist. Jedenfalls startet das Mofa nur, wenn ich kurz vor dem Start die Feder etwas vom Zylinderkopf wegdrücke. Da geht das Mofa wunderbar an. Mache ich das nicht, funktioniert es nicht... Daher die Vermutung der Feder.


    Meines Wissens ist das Ventil am Mofa da, um es beim Fahrradbetrieb zu öffnen.

    So muss mit der reinen Muskelkraft nur die Kraft für die Vorwärtsbewegung aufgebracht werden

    - ohne zusätzlich gegen die Kompression des Zylinders kämpfen zu müssen.


    Nein, das Ventil ist da, um den Motor zu starten. Sowohl im Stand, als auch beim Fahren. Man tritt in die Pedalen, bei ausreichender Geschwindigkeit zieht man den Hebel und tritt weiter in die Pedalen. Wenn man nun den Hebel loslässt, so startet der Motor; sofern das Ventil dich ist. Wichtig ist, den Hebel komplett zu ziehen, sodass die Kupplung auch sich an die Kupplungstrommel drückt.


    Leichter ist es jedoch, das Mofa kurzzeitig schnell vorwärts zu schieben und dabei den Hebel zu ziehen.

    Im Stand stellt man sich neben das Mofa, nimmt den Linken Fuß aufs linke Pedal, drückt den Lenker nach unten, sodass das Hinterrad in der Luft ist. Nun tritt man kräftig in die Pedalen und zieht den Hebel. Gleiches Prozedere, wie beim Schieben oder Fahren.


    Will man nun den Motor wieder ausmachen, so zieht man den Hebel nur ganz leicht, sodass nur das Ventil öffnet. Zieht man den Hebel zu weit, hat das zwar die gleiche Wirkung, aber man würgt den Motor ab, da die Kupplung auch anzieht.


    Mit freundlichen Grüßen
    Lukas

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!