Bekomme Kettenritzel nicht gerade auf Abtriebswelle

  • Guten Morgen,


    nachdem ich meinen Motor (M541) neu abgedichtet sowie Lager gewechselt habe, bin ich gerade wieder am Zusammenbau.


    Allerdings bekomme ich das Ritzel nicht gleichmäßig auf die Abtriebswelle. In einschlägigen Youtube-Videos flutscht das Ritzel regelrecht drauf. ich bekomme das ohne Gewalt nur so weit drauf, dass gerade genug Gewinde für die Mutter frei wird. Ich habe bereits versucht das Ritzel mit dem Zündkerzenschlüssel vorsichtig draufzuhämmern, allerdings kippelt das wie sau - versuche ich eine Seite nach hinten zu drücken, kommt die gegenüberliegende Seite wieder vor.

    Nachdem ich die Mutter fest angezogen habe, ist das Ritzel Stück für Stück nachgerutscht, liegt nun aber nicht bündig hinten an und eiert. Das Ritzel selbst ist nicht schief, mir ist aber aufgefallen, dass die geraden Seiten des Lochs nicht perfekt gerade, sondern leicht nach innen gewölbt sind. Ich denke diese Wölbung verhindert ein leichtes Aufstecken.

    Ist diese Wölbung normal und ich muss die Mutter nur einfach noch fester anbrummen oder ist da was faul?

    Hab leider gerade kein Originalfoto da, aber im Anhang mal eine leicht übertriebene Darstellung, was ich mit Wölbung meine.


    Viele Grüße

    Fabian

  • Moin Fabian,


    m.M.n. ist diese Wölbung ein Zeichen schlechter Qualität.

    Das Ding ist sehr wahrscheinlich Husch-Husch irgendwo in China aus einer Presse gefallen...


    Nimm dir eine Flachfeile, bearbeite die Wölbung bis das Ritzel mit

    ein wenig "Press" auf die Welle passt oder schicke es zurück.

    Und vergiss bei der Montage bitte nicht das Sicherungsblech!


    LG Kai

    Ich bin nicht perfekt, aber ich arbeite dran.. ;)

  • Einerseits: An sich ist die Idee richtig, mit dieser Krümmung einen Flankentrieb zu bekommen anstatt die Kraft über die Ecken wirken zu lassen - der gleiche Denkansatz wie bei den besseren Sechskant-Werkzeugen.


    Andererseits: Wenn das schon dermaßen nicht passt, gib das zurück und kaufe woanders brauchbare Qualität.

  • Hallo ihr beiden,

    Vielen Dank für die Antworten. Das Ritzel ist noch original aus DDR, hat ca 5000km runter.

    Der Abbau gestaltete sich schon schwer, habs schlussendlich mit einem 3-arm-Abzieher runter bekommen.

    Also neues kaufen und fertig?

  • Ich hab mir vorhin beim Händler meines Vertrauens ein neues Ritzel geholt. Geht drauf wie Butter. Nach festziehen der Mutter musste ich allerdings feststellen, dass das Ritzel eiert. Der Abstand zwischen Dichtkappe und Außenseite vom Ritzel schwankt zwischen 14,9 und 15,5mm. Genau diese 0,6mm reichen aus, dass das Ritzel regelmäßig nicht ordentlich in die Kette greift, weil die Zacken Richtung Motor wandern.

    Wenn ich so drüber nachdenke, könnte das auch der Grund sein, wieso sich meine Kette nach nicht mal 6000km bereits verabschiedet hat- zumindest teilweise. Vielleicht hat sich dabei auch das Ritzel so verzogen, dass es weder ab noch drauf wollte.

    Mit normaler Kettenspannung kann ich kaum ohne Knacken fahren - sehr sehr locker geht's. Vorwärtsschieben geht knackfrei, rückwärts knackts aller paar cm - egal wie locker die Kette ist.


    Eigentlich gibt's doch jetzt nur 2 Möglichkeiten: Welle oder Ritzelauflagefläche krumm?

    Hab den Motor mal im 4. Gang ohne Ritzel laufen lassen und aus allen Richtungen draufgeschaut, ich konnte kein eiern der Welle feststellen. Aber ich würde auch behaupten, dass ich einen solchen minimalen Ausschlag kaum sehen würde.


    Wie kann ich jetzt am besten diagnostizieren, woran das liegt? Messuhr irgendwie ranbauen und Ausschläge der Welle versuchen zu messen oder wird das nix im Amateurmaßstab?


    Vielen Dank für eure Antworten


    Fabian


    achja, Welle ist nicht neu, hat wie das ganze Moped jetzt knappe 6000km drauf

  • Hi,


    leg das Ritzel doch mal auf eine gerade Platte und schaue ob das krumm ist.


    Das Lager der Abtriebswelle hat kein Radialspiel? Das wäre nämlich auch dann so ein Klassiker. Das würde bedeuten, dass der Motor auf muss.


    Mach doch mal ein paar Fotos von deinen Ritzeln und der Welle. Vielleicht erkennt man ja was.


    MfG


    Tobias

  • Hallo Tobias,

    Die Ritzel sind beide gerade, sowohl das alte als auch das neue. lustigerweise sind die Löcher in beiden Ritzeln deckungsgleich, da scheint nur ein winzigkleiner Unterschied ausschlaggebend zu sein, dass das eine passt und das andere nicht.

    Im Anhang hab ich mal ein paar Fotos. Von den Ritzeln und der Welle. wenns schärfere Bilder braucht, muss ich mitm anderen Gerät nochmal knipsen gehen.


    Das Ritzel mit dem Aufdruck und den breiten Zacken ist das neue.


    achja, lager ist neu und sanft eingebaut worden. Würde behaupten, dass das iO ist

  • Guten Abend,

    Ich hab jetzt mal meine Messuhr festgeklemmt, Gang eingelegt und am Polrad gedreht. Ausschlag war max 0,01mm und kam vermutlich auch nur durch wackeln. Also ist die Welle noch iO oder?


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    Dieses Schleifgeräusch kommt vom Zylinder und ist entweichender Druck

  • Moin Fabian,


    ich glaube auf den Bildern 2 und 4 im Beitrag #8 einen

    geringen Unterschied in der Aussparung des Ritzelsitzes auf der Welle zu sehen...

    Als wäre die 45° Phase direkt hinterm Ritzelsitz und vor der glatten Wellenfläche

    auf einer Seite etwas "eingeschliffen"...(Bild 4)

    Prüfe doch bitte mal, ob es so ist, daß das Ritzel dort näher am Motorgehäuse ist.


    LG Kai

    Ich bin nicht perfekt, aber ich arbeite dran.. ;)

  • Hallo Kai!

    jap, gerade mal nachgemessen, auf der WellenSeite, die auf Bild #4 zu sehen ist, ist das Ritzel am nächsten an dem Gehäuse.


    Kann man da was anderes machen, als Welle tauschen?

  • Ich hab jetzt ein Stück Nagel so lange heiß mit dem Hammer bearbeitet, bis es hauchdünn war und dann hinters ritzel geklemmt. Läuft jetzt am Außenrand nur noch 0,3mm unrund. in Kombination mit angepasster Kettenspannung knackt da nix mehr.

    Ist keine Dauerlösung, aber funktioniert erstmal. Vielleicht geh ich nochmalmit der Feile ran, wenn ich viel Zeit hab.

    Vielen Dank für die Unterstützung!

  • Jetzt seh ich erstmal richtig, was ihr meint. Das scheint aber keine Abnutzung sondern produktionsbedingt sein,oder? Wie gesagt, das Moped ist aus Familienbesitz, hat keine 6000km runter und hatte bereits einen Kettenschaden. Außerdem war das Ritzel komplett an der Welle festgefressen. Das hatte aber vor mir noch niemand abgemacht.

    Da werde ich mal die Feile ansetzen, vielleicht bekomm ich dann den Ausschlag komplett weg.

    Grüße

    Fabian

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