Spiel an Ölleitscheibe und Dichtkappe?

  • Liebe Simmenfreunde,


    wie wichtig ist es, bei der Motorüberholung das Axialspiel an Ölleitscheibe und Dichtkappe durch Ausgleichsscheiben genau einzustellen? Im Werner-Buch ist es so beschrieben, aber ich frage mich, ob es sich lohnt, bei einer Bestellung von Teilen Scheiben in allen Grössen mitzubestellen, um dann auch die passende da zu haben?


    Bin dankbar für Eure Erfahrungen
    Thomas

  • Hallo Thomas,
    also ich habe dem bei meiner gerade durchgeführten Motorüberholung keine Beachtung geschenkt. Ich hatte diesen Hinweis im Schwalbenbuch auch bemerkt. Ich frage mich wie man das Spiel feststellen soll. Die Wellen - so war es jedenfalls bei mir - sind in die Innenringe der Lager eingepresst. Daher ist kein Spiel feststellbar, solange die Lager i.O. sind. Ein Ausgleich durch Unterlegscheiben ist daher m.E. überflüssig.


    Vielleicht hat jemand aber auch andere Erfahrungen gemacht ?(


    Gruß
    Matthias

  • Das Überprüfen des Spiels ist wichtig. Es kann sonnst passieren das bei zu großem Spiel die Kurbelwelle an die Wände des Kurvelwellengehäuses schlägt. Wenn da erst mal Spiel vorhanden ist, wird dieses immer größer. Dies kommt durch den schrägverzahnten Primärtrieb. Dadurch wird bei Lastwechsel (Motor treibt Moped an --> Moped "schiebt" Motor (Abtouren lassen)) immer ein axialer Stoß auf die Kurbelwelle gebracht. Und das eine hin und herrutschende Kurbelwelle nicht gut für nen Motor ist, brauch ich hier ja wohl nicht sagen oder? Also dieses Spiel, so vorhanden, auf jeden Fall ausgleichen mit den Passenden Scheiben. Und so teuer sind die ja nun auch wieder nicht das man da glaich nen Kredit aufnehmen muss wenn man mal ein paar auf Reserve kauft.


    MfG Tilman

  • Das will ich aber auch meinen, daß das Wellenspiel beseitigt werden muß. Das ist wichtig. Andernfalls verschleißt das Getriebe mit Wellen Zahnrädern und Lagern viel schneller und kann sogar im ungünstigen Fall irgendwann festgehen. Wenn das dann bei 50 oder 60 km/h passiert, klebste plötzlich quer an der Pappel oder Linde und guckst ziemlich doof aus deinem Fett.
    Die Simson-Ingenieure waren doch nicht doof und haben sich schon was dabei gedacht, als sie die Scheiben zum Spielausgleich konstruierten.
    Meist lassen sich sogar die alten Scheiben wieder verwenden.


    Ich kenn mich aus ! :smokin:


    Lödeldödelööö ... :)

  • @tilman und Dummschwätzer


    nochmal zur Erklärung:
    bei mir sitzt die Kurbelwelle bombenfest in den Innenringen der Lager. Das habe ich nur mittels Temperaturdifferenz zusammen bekommen. Mir ist unklar, wie ich daher ein Axialspiel messen soll. Bei mir waren keine Ausgleichsscheiben eingebaut und ich habe daher auch keine verwendet. Wenn an der Kurbelwelle allerdings ein Axialspiel vorhanden ist, muss es natürlich ausgeglichen werden. ;)


    Matthias

  • Danke für die posts. Ich habe den Motor jetzt wieder zusammen und habe die alten Scheiben benutzt und festgestellt, dass sie noch ausreichend waren. Die ganze Grübelei war also umsonst. :))


    So long
    Thomas

  • Wenn der Motor beim Betrieb heiß wird und sich die Lagersitze wieder erwärmen und ausdehnen, dann hat die Kurbelwelle plötzlich reichlich Spiel. Dann sitzt nämlich nix mehr "bombenfest". Dann kannste zwischen Kurbelwelle und Lager 'ne ganze Sau durchjagen, ohne dass die irgendwo an eckt.


    Ich kenn mich aus ! :smokin:

  • Zitat


    Original von Dummschwaetzer:
    Das will ich aber auch meinen, daß das Wellenspiel beseitigt werden muß. Das ist wichtig. Andernfalls verschleißt das Getriebe mit Wellen Zahnrädern und Lagern viel schneller und kann sogar im ungünstigen Fall irgendwann festgehen.


    Gibt es am S51 Motor noch andere Stellen wo diese Ausgleichsringe platziert werden müssen als unter der Zündung zwischen Ölleitscheibe und Sprengring? Oder besser gesagt, an welchen Wellen muss auch noch Spiel eingestellt werden? Ist für mich sehr wichtig, denn ich stehe auch gerade davor einen M541 wieder zusammen zusetzen!


    Danke!


    Gruß
    Björn (..der gerade für die Theorieprüfung beim Führerschein Klasse B und M(!!) übt)

  • bjoern2586


    An folgenden Wellen muß das Spiel mittels Ausgleichsscheiben eingestellt werden:
    1. Kurbelwelle zwischen Ölleitscheibe und Seegering
    2. Antriebswelle zwischen rechtem Kugellager und Dichtkappe
    3. Antriebswelle zwischen Scheibe auf letztem Losrad und Sicherungsring


    Das ist das was ich aus dem Schwalbebuch von E.Werner weiß.


    Thomas

  • @ Matthias:
    Die Lager auf den Wellen an den angedrehten Bunden auf Anschlag bringen und dann mit einem Tiefenmaß (z.B. Meßschieber) messen, welches Spiel auszugleichen ist.
    Bei der Kurbelwelle muß zudem darauf geachtet werden, daß die Kurbelwangen in etwa beidseits im gleichen Abstand zur Wand des Kurbelhauses stehen. Notfalls muß hier auch mit Ausgleichsscheiben auf der linken Kurbelwellenseite (unter dem Sprengring) korrigiert werden.
    Motorenreparatur und das zu beurteilen ist eigentlich schon eine filigrane Mechanikertätigkeit die Ausbildung und Erfahrung vorraussetzt.
    Natürlich kann auch Laie mit ausreichend handwerklicher Erfahrung mit Anleitung aus dem schlauen Buch und dem großen Hammer versuchen sowas selbst anzugehen, aber tatsächlich zu wissen, worauf es wirklich ankommt und wie handwerklich richtig vorzugehen ist, ist schon ein anderes Blatt.
    Nicht selten wurden so Motoren schon geschrottet, z.B. Dichtflächen zerstört, Lager gepittet usw. und die Motoren letztlich über die Wupper geschickt. Ich hab mitunter schon gaaaaanz langandauernde Heul- und Schreikrämpfe bekommen, wenn ich gesehen habe was da manche "Experten" so angerichtet haben. ;( ;(


    Erst Lödeldödelööö ... machte mich wieder fröh ! :)

  • Zitat


    Original von Kurt:
    ...und ich dache immer die Klasse M is bei B mit drin ?
    Warum lenst du dann für M ?


    Na da habe ich mich etwas falsch ausgedrückt! Natürlich ist M mit drinne, wollte es nur betonen weil ich dann endlich Moped fahren darf! Freu mich schon, aber muss dann nach dem Schein noch ewig warten bis ich endlich 18 bin..! Naja, Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude!


    Nochmal eine Frage: Das Spiel einzustellen heißt doch, das Spiel bis auf ein Minimum zu reduzieren oder lieg ich da falsch?



    Gruß
    Björn

  • Dummschwätzer
    Sind die Ausgleichsscheiben dann von aussen, also unter dem Dichtungsdeckel einzufügen? Ich hatte das nach dem Buch irgendwie so verstanden, das sie innen einzufügen sind. So wie du es beschrieben hast, bin ich auch vorgegangen. Die Langer waren anschließend plan mit den Aussenkanten. Wobei ich beim einschlagen eher vorsichtig vorgegangen bin. Es waren vorher keine Scheiben drinn, und desshalb sind wohl auch keine nötig.
    Ist schon richtig, dass sowas immer Erfahrung voraussetzt. Aber die hat man halt auch nur dadurch, dass man sich daran wagt. Ich habe auch schon mal was geschrottet. Das passiert aber immer nur beim ersten Mal.


    Matthias

  • Ja, den M53-Motoren sind die Scheiben rechts von außen unter der Dichtkappe. Das Lager muß plan mit der Dichtfläche für die Dichtkappe sein. Wenn es weiter reingeht, dann müssen die Ausgleichscheiben her bis die dann auf gleicher Höhe mit der Dichtfläche sind. Wenn ich mich recht entsinne soll das Spiel max. 0,1 mm betragen.
    Wenn keine Ausgleichscheiben dabei waren, dann hat sie vielleicht auch ein Vorbesitzer einfach nur weggelassen. Entscheidend ist das Spiel, was sich beim richtigen Einbau ergibt.

  • Aber ich gehe doch recht in der Annahme, das ein noch nie geöffneter Motor theoretisch keine zusätzlichen Ausgleichsscheiben braucht?! Woher soll das Spiel denn kommen wenn vorher keins da war?? +
    Gruß

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