Batterien haben ein recht interessantes Verhalten und müssen gut behandelt werden, wenn sie lange leben sollen. Deshalb hier einige Tipps:
Es gibt zwei 'Feinde', einmal zu hohe Ladeströme über 2,4V/Zelle
und zum Zweiten längere Standzeiten bei entladener Batterie.
Beim Ersten tritt eine starke Gasung auf, die sogar zu einer Knallgasexplosion (Wasserstoff mit Sauerstoff) in einer Zelle führen kann, gleichzeitig werden Teile der aktiven Masse aus den Platten herausgestrudelt, diese setzen sich am Boden der Batterie ab und können zu einem inneren Kurzschluss der Batteriezelle führen, d.h. die Batterie stirbt.
Der zweite 'Feind' tritt ein, wenn die Batterie entladen steht. Mit den Schwefelbestandteilen der Batteriesäure bildet sich in den Platten Bleisulfat, da dieses mehr Volumen beansprucht als das Plattenmaterial, werden auch hier Teile der aktiven Masse herausgesprengt, gleichzeitig werden aber auch die Poren der Plattenmasse verstopft, so dass die Batterie dadurch mehr und mehr an Kapazität verliert.
Wenn eine Batterie länger leben soll, muss sie nach einer Entladung so schnell wie möglich wieder auf über 2,2V/Zelle geladen werden, aber über 2,4V/Z nur mit begrenzten Strömen!
Hier die Werte z.B. für eine 6Volt/ 4Ah - Bleibatterie:
Tiefste Entladespannung: 5,7Volt
Ladestrom bis 7,2V beliebig (soviel die Batterie aufnehmen mag)
Ladestrom ab 7,2V max.400mA stetig zurückgehend auf 200mA bis zum Spannungsanstieg auf 7,95V. Bei Erreichen dieser Spannung sofortiges Abschalten. (Wird über 7,25V geladen, die Batteriestöpsel öffenen und gut lüften).
Zum Ergänzen des Säurestands nur destilliertes Wasser verwenden.
Den Säurestand nach (!) dem Laden der Batterie ergänzen, weil bei Laden der Säurestand sowieso noch ansteigt.
Sehr gut sind zu Pflege von Batterien elektronisch geregelte (Labor-) Netzgeräte geeignet. Stellt man die Spannung auf 6,7Volt ein kann die Batterie tage- und wochenlang (z.B. über Winter) dran bleiben. Bei 7,2V kann die Batterie ebenfalls lange z.B. 10bis 20Std dran bleiben aber nicht dauernd, weil hier doch schon etwas Blasen aufsteigen, die den Säurestand sinken lassen.
Hier noch eine nachträgliche Anmerkung:
Die Blei-Gelbatterien sind eine recht gute, wartungsarme Lösung. Alles oben gesagte gilt auch für diese Batterien, aber eine Einschränkung: Blei-Gelbatterien dürfen niemals höher als 2,4V/Z (7,2V bei einem 6V-Akku) geladen werden, sonst werden sie in kurzer Zeit zerstört. Deshalb sind sie nicht für jede Lichtanlage geeignet und dürfen nur an geregelten Ladegeräten ( WU- oder IU-Laderäten)
aufgeladen werden!
Alle vorstehenden Werte gelten für Raumtemperatur (20grad C).
Bei Frosttemperaturen sollte eine Batterie im Raum erwärmt und dann geladen werden, da sie kalt kaum Strom aufnimmt (z.B. bei 7,2V).
Eine entladene Batterie kann bei Frost einfrieren und dabei zersprengt werden.
Viele Grüße
robbikae