Hallo,
folgendes hab ich in einem anderen forum gefunden, und da ich das hier im forum noch nicht gesehen habe, will ich es euch nicht vorenthalten:
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Ich glaube das Problem gefunden zu haben, warum die Simson-Vorderradbremse so bescheiden bremst. Die Lösung des Problems für alle die, bei denen die Vorderradbremse auf Biegen und Brechen auch nach allen möglichen und unmöglichen Maßnahmen nicht bremsen will, habe ich in einer alten Zeitschrift von 1959 gefunden, in der Carl Hertweck einen Artikel veröffentlicht hat. Dazu steht dort –zusammengefasst- folgendes:
Jede Trommelbremse mit nur einem Nocken hat einen auflaufenden und einen ablaufenden Bremsbacken (Bild 1), wobei ersterer rund drei Viertel der eingeleiteten Handkraft in Bremskraft umsetzt und letzterer folglich nur ein Viertel. Allerdings muss man wissen, dass sich zuerst der Backen an die Bremstrommel anlegt, der von der Unterseite des Nockens bewegt wird. Hat sich dann dieser Backen angelegt, kann sich aber der Nocken nicht mehr weiterdrehen und der andere Backen wird so gut wie überhaupt nicht mehr an die Trommel gepresst (Bild 2). Und genau da liegt das Problem: Schaut man von der Kickstarterseite auf die Vorderradbremse, so dreht sich der Bremsnocken entgegen dem Uhrzeigersinn und somit wird der ablaufende Backen von der Nockenunterseite bewegt, d.h. der ablaufende Backen, der im Höchstfall ein Viertel Handkraft in Bremskraft umsetzt, legt sich an die Bremstrommel an und der auflaufende Backen (so gut wie) nicht, daher auch die mangelnde Bremswirkung. (Bei der Hinterradbremse ragt die Bremse genau von der anderen Seite in die Trommel, sodass dort der auflaufende Backen von der Nockenunterseite bewegt wird, weshalb die Hinterradbremse meist auch mächtig gewaltig bremst.)
Um den Schaden zu beheben gibt es verschiedene Möglichkeiten: Man könnte z.B. warten, bis sich der ablaufende Backen so weit abgenutzt hat, dass der auflaufende Backen zum Tragen kommt. Das dauert allerdings ewig. Deshalb gibt es auch noch eine elegantere Lösung: Man feilt einfach von der Nockenseite, die den ablaufenden Backen bewegt (was bei der Simson-Vorderradbremse ja die Nockenunterseite ist), rund 1 bis 2 Millimeter ab (Bild 3) und das Problem ist gelöst, d.h. die Bremswirkung verbessert sich. Den gleichen Effekt müsste man auch erreichen, wenn man bei verschlissenen Backen nur den Auflaufenden mit einer Zwischenlage versieht, sodass dieser die Bremstrommel zuerst erreicht. Mehr als 2 bis allerhöchstens 3 Millimeter sollte man aber nicht abfeilen.
Soviel zur Wiedergabe des Buchinhaltes. Selbst habe ich es noch nicht ausprobiert, da ich den Beitrag heute erst entdeckt habe. Natürlich kann ich auch keinerlei Verantwortung übernehmen, wenn was schief geht, da das nicht auf meinem Mist gewachsen ist. Ich dachte nur, ich sollte es hier im Forum veröffentlichen. Da müsste man sich dann schon beim Herrn Hertweck beschweren, der aber schon einige Jahre tot ist.
Auf jeden Fall werde ich das bei Gelegenheit ausprobieren. Wäre ja super, wenn sich die Bremswirkung dadurch erhöhen würde.
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