Simsons Fehlkonstruktionen,....

  • Moin,


    ab und an fällt mir doch immer mal wieder ne Kleinigkeit auf die absolut bescheiden von den Simson-konstrukteuren entwickelt wurde.
    So auch heute:


    Wie kann es sein das man die ganze Schwalbe, aber wirklich die GANZE, zerrupfen muss um diesen Beruhigungskasten zu demontieren! X( X(
    Da baut man den Motor ab um an die Schrauben zu kommen, vorher wurde natürlich der Tank entfernt, dann passt dieses absolut unf�rmige Ding nirgends durch den Rahmen. Also muss auch noch die hintere Schwinge ab. X( X( -> da wirst de doch bekloppt.


    Unter dem Kasten in ca nem guten Pfund Kompost hab ich dann viele, viele Schrauben und anderen Krams gefunden,...


    Musste das grad mal loswerden.
    Wisst ihr noch andere solche Fehlkostruktionen?
    Was h�tten sie damals besser machen sollen?


    mfg
    Lebowski


    Ps: natürlich mag die Vögel wie sie sind und werde sie weiterhin pfleglich behandeln,.... ;) ;)

    "Scheuen Sie nicht die kleine Mühe und schmutzige Hände, es lohnt sich immer!"

  • Hallo
    Was hast du denn!!!
    Das ist doch herrausforderung an der Schwalbe.
    Ansonsten würde doch deine Schwalbe in irgent einer Ecke stehen und vermodern nur weil dir dat langweilig wird. Las ma gut sein die Schwalbe hat :) gute:) aber auch X( schlechteX( seiten.(Aber ich hoffe von den schlechten eher wenieger);)

  • immer noch besser als der ganze Plastikschrott, an dem man oft noch viel länger schrauben muss, bis man an so manches Teil hin kommt.


    Simson ist clever:
    Beispielsweise habe ich heute ne neue Rücklichtkappe montiert. Bei der neuen ist ein Stück Klarsichtkunststoff an der Unterseite eingesetzt. Eine echt gute Idee für eine Nummernschildbeleuchtung. So manch anderer Hersteller zieht da lieber einen Kabelbaum und ein Extralicht hin.
    Allerdings stelle ich mir die Frage, ob diese Kappen Nachwendeprodukte sind, weil ich die vorher noch nie gesehen habe.


    Wie auch immer. Die Schwalbe ist immernoch äußerst wartungsfreundlich und es macht durch die einfache Technik echt Spass dran zu schrauben.


    Gruß Johannes

  • Ein ewiges Reizthema bei einer Schwalbe sind die Bremsen, insbesondere vorn.
    Und das Licht ist für 2005 auch nicht mehr ganz zeitgemäß.
    Das war für die DDR vielleicht noch ausreichend, naja...
    Das Bremslicht sieht kein Autofahrer bei Tage, vom Rücklicht ganz zu schweigen. Und warum leuchtet das Bremslicht serienmäßig nicht, wenn man vorne bremst? Im Übrigen sieht der hinterwärts angeschraubte PlasteEimer einfallslos und eklig aus. Ein Reflektor fehlt serienmäßig außerdem noch, so daß 50% der (ohnehin schwachen) Lichtausbeute im PlasteEimer verschwinden.
    Das Fahrwerk ist ganz ordentlich, wenn mal neue Stoßis drin sind.
    Mit alten Stoßdämpfern, einem ausgelutschten Lenkkopflager und zu wenig Luft in den Reifen ist es fast unfahrbar. Außerdem ist die Karre vorn zu leicht konstruiert. Das ist auch der Grund, warum meist zuerst das Vorderrad wegrutscht.
    Reifen? Achja, die Reifen...
    Der Original-Lack ist übrigens auch was für in die Tonne nach 20 Jahren.


    Im allgemeinen behaupte ich jetzt mal, daß eine Schwalbe, die nicht richtig und konsequent "gemacht" wurde, ein ewig kränkelndes Stück DDR-Schrott darstellt. Pflege, Wartung und konsequente Verwendung von Neuteilen (nach 20 Jahren auch mal, ja) verwandeln eine Schwalbe erst in etwas brauchbares.
    Ich fahre heute auch wieder Schwalbe und ich freue mich schon drauf.

  • Also bei mir rutscht das Vorderrad nur dann weg, wenn ich mit der Handbremse kräftig bremse und es dabei blockiert. :smokin:


    @ Andi: Du solltest deine Bremsen mal richtig warten und einstellen. Daran liegt es nämlich meistens, wenn die Bremssverzögerungen unzureichend sind. Vielleicht solltest du auch mal den Bremsbowdenzug erneuern und am besten einen qualitativ hochwertigen kaufen. Nicht geizen! Die Seilzughülle bei alten Zügen federt oft zusammen und die Bremswirkung leidet darunter. Gute Hüllen stehen wie eine Eins. Dann blockiert auch das Rad, wenns sein muß. Es sei denn du hast mit fettigen Händen in der Trommel rumgefingert oder irgend welcher anderer Dreck ist da nach langer Zeit drin. Bitte nicht Simson dafür verantwortlich machen, wenns deine Schwalbe nicht richtig bringt.


    @ Dude: Dafür baust du den Ansauggeräuschdämpfer doch auch bloß alle 10 Jahre mal aus. Oder? (Und zum Reinigen kann man ihn ja auch in eingebauten Zustand durchspülen. ;) )


  • die 'Nummernschildbeleuchtungfunktion' ist keine Nachwendeidee - die Kappen mit Klarsichtkunststoff waren für MZ gedacht und für die S70 - also für die, die ein zu beleuchtendes Nummernschild hatten...simpel und gut.
    Aber jetzt gibt wirklich abgrundtief häßliche 'Lösungen' ... z.b. an der Honda XR125 -


    naja, ansonsten sind die Simmen doch schrauberfreudlich gebaut. An alle wichtigen Teile kommt man ganz gut ran und man muß nur das tauschen, was wirklich kaputt ist und nicht gleich die ganze Baugruppe.


    Ich hab z.B. ne GASGAS (auch 2T), da muß der Tank abgebaut werden, um
    den Kerzenstecker abzukriegen und um die Zündkerze
    rauszuschrauben, Kühlwasser aufzufüllen, Bremsflüssigkeitsstand zu kontrollieren. Allerdings muß man da auch nicht allzuoft an die Zündkerze :rolleyes::D
    Und, ganz gemein: das Zündkabel läßt sich nur zusammen mit der Zündspule erneuern !-- sonst hat die GASGAS auch Vorteile. Wiegt z.b. nur 88 kg - trotz Straßenaustattung und 250ccm-flüssigkeitsgekühltem 6Gang-Motor... :D


    Ich denke, wenn man das Alter der Simmis berücksichtigt und das die Ingineure auch nicht immer so durften wie sie gern wollten sind ziemlich prima Mopeds bei rausgekommen !
    Und im Vergleich zu den modernen Plasteteilen sowieso - einmal die Verkleidung abgebaut, dabei 3 winzige Plastehaltenasen abgebrochen (ging wirklich nicht anders) - da hat man schon genug, bevor man zum kaputten Teil durchgedrungen ist. Das macht doch keinen Spaß...

  • Zitat


    Original von Lebowski:


    Wisst ihr noch andere solche Fehlkostruktionen?



    - Die 2er Schwalbe und das DUO 4-1 sind Fehlkonstruktionen, im Bereich Motoraufhängung. Da hängen die Motoren ohne Dämpfung drin und dadurch gibt es Bruchstellen.


    - Rahmenbuch beim DUO rechtes Außenrohr unten wo die Aufnahme von der Tankhalterstrebe ist.


    - Elektrik zu schwach beim DUO 4-1


    - Beim SR50/80 reist der Lenkkopf gerne und der Auspuff löst sich gerne.


    - S50/51/70/53 usw. bricht der Rahmen unten zwischen Hauptrohr und Fuß. Uhrsache: Durch draufsetzen und ankicken im aufgebockten Zustand.


    - Bei Modellen ohne Gleichrichter wird unsauber geladen und 50% der Ladespannung wird nicht benutzt.


    - Die mechanischen Bremsen sind schlecht, da sie fast nur mit einer Backe bremsen. Kostruktionsbedingt bewegt sich eine Backe früher als die andere.

  • Na ja, mann kann die Schwalbe nicht mit heutigen maßstäben messen! Schließlich ist die Konstruktion 40 Jahre alt!
    Nur weil die Schwalbe so lange produziert werden "musste" wurde sie bis Mitte der 80er gebaut.
    Und der "neue" Motor ist doch auch wirklich spitze!


    MfG Kurt


  • Hallo also es müssen ja NachwendeProdukte sein denn in der DDR musste man noch keine Versicherungskennzeichen anbringen.


    :bounce:

  • Zitat


    Original von Dummschwaetzer:
    @ Andi: Du solltest deine Bremsen mal richtig warten und einstellen. Daran liegt es nämlich meistens, wenn die Bremssverzögerungen unzureichend sind.


    Gut gedummschwätzt, meine Karre ist komplett neu.
    Ich würde Dir aber gern anbieten, mir das mal hier vor Ort zu demonstrieren wie man denn eine solche Bremse richtig wartet und einstellt. Da habe ich wohl scheinbar Defizite.
    Als Gegenleistung biete ich Dir dann als Demonstration an, was man mit einer richtigen Vorderradbremse für Löcher in den Asphalt reißen kann.



    Zitat


    Original von Dummschwaetzer:
    Vielleicht solltest du auch mal den Bremsbowdenzug erneuern und am besten einen qualitativ hochwertigen kaufen. Nicht geizen!


    Siehst Du den Bremsenumbau? Ist da mit irgendwas gegeizt worden?
    Traust Du mir zu, daß ich mit Fett oder öligen Griffeln in der heiligen Bremstrommel rumfingern würde? Hmpf!


    Ja, auch ich kenn mich aus!
    Das Rücklicht war zu eklig, das hat nicht mehr aufs Bild gepaßt!

  • Zitat


    Gut gedummschwätzt, meine Karre ist komplett neu.
    Ich würde Dir aber gern anbieten, mir das mal hier vor Ort zu demonstrieren wie man denn eine solche Bremse richtig wartet und einstellt. Da habe ich wohl scheinbar Defizite.
    Siehst Du den Bremsenumbau? Ist da mit irgendwas gegeizt worden?


    Moin Andi,


    neu allein reicht nicht immer, zwei Punkte, die mir dazu einfallen:
    für einen optimalen Umsatz der Handkraft ist es notwendig, daß der Winkel zwischen Seilzug und Bremshebel am Rad 90° bei angezogener Bremse ist, das dürfte hier deutlich mehr sein, da sollte der Zug gekürzt werden.
    Das zweite ist, bei einer Einnockenbremse gibts einen auflaufenden und einen ablaufenden Bremsbacken. Der auflaufende Backen setzt 75% Handkraft in Bremskraft um (Selbstverstärkung), der ablaufende nur 25%. Pech ist nur, daß hier gerade bei genauer Arbeit und symmetrischem Bremsnocken sich zuerst der Bremsbacken an die Trommel anlegt, der vom inneren zur Achsmitte gerichteten Teil des Bremsnockens betätigt wird, und das ist leider der ablaufende Backen, da kann man dann ziehen wie blöd, aber die Bremskraft bleibt bescheiden. Versuch mal, wie die Bremse beim Rückwärtsschieben zieht. Manchmal kann man durch Drehen des Nockens um 180° oder durch Vertauschen der Bremsbacken was erreichen, wenn das nichts bringt, muß man mit der Feile den Nocken am inneren Ende kürzen, damit der auflaufende Bremsbacken mehr Betätigungskraft erhält.


    Viel Erfolg wünscht


    Norbert

  • Zitat


    Original von SimsonS50B2:


    Hallo also es müssen ja NachwendeProdukte sein denn in der DDR musste man noch keine Versicherungskennzeichen anbringen.


    :bounce:



    Das nicht, aber wie auch schon weiter oben steht, gab es ja auch noch MZ und S70, die ja 'richtige' zu beleuchtende Kennzeichen hatten. Dafür waren die Kappen mit Kennzeichenbeleuchtung. Die eine oder andere dieser Kappen fand auch den Weg an eine Schwalbe oder S51 usw...
    Mich würde mal interessieren ob es die älteren eckigen Kappen eigentlich auch ohne 'Beleuchtungsplaste' gab - ich hab bisher nur welche mit dem Klarplaste gesehen...
    Im Übrigen müssen auch jetzt nach der Wende die Versicherungskennzeichen nicht beleuchtet sein. ;)

  • Jo Leute,
    Allein die Verbesserungsvorschläge weisen schon ganz klar in Richtung einer Fehlkonstruktion seitens Simson. Die von duopa angesprochenen möglichen Problemlösungen sind in der Tat sehr hilfreich. Das ändert aber nichts an der Wirkungsweise und Effizienz einer Simplexbremse an sich. Wenn sich die Bremsbacken an die veränderte Stuation angepaßt haben werden, wird sich die schlechte Bremsleistung erneut einstellen und das Spielchen geht von Vorne los. Wenn die Bremsbacken dann "runter" sind, werden üblicherweise Unterlagen auf die Bremsnocken gepackt, asymetrisch, klar... Die Nocke einfach umzudrehen, wird nicht möglich sein, da an dem Ding dann der Bremslichschalter seine Wirkung verlieren wird. Naja, egal.. Ich werde bei Gelegenheit nochmal konstruktiv in dieser Hinsicht darüber nachdenken.
    Die Probleme mit der Wirkungsweise der auflaufenden und ablaufenden Bremsbacke dürften schon bei der Konstruktion, bzw. Nachbau (Das hat nicht Simson erfunden, ganz bestimmt nicht) dieser Bremsenkonstruktion bekannt gewesen sein. Trotzdem haben die Konstrukteure auf solch ein System gesetzt. Damals bestand anscheinend noch keine Notwendigkeit ein aufwendigeres Bremsystem zu verwenden.

  • Solcherart als "Fehlkonstruktionen" erkannte Mängel resultieren einzig aus der Projektion veralteter Technologie auf die heutigen Maßstäbe.
    Das wollte ich grad nochmal dazu anmerken.

    • Offizieller Beitrag

    Ich muß wohl besondere Bremsen an meinen Ost-Kutschen haben, hab ich doch, trotz böser, böser Simplex-Bremsen, nie ein Problem damit, die Räder allesamt zum Blockieren zu bringen.


    Andi: Wie Dummschwätzer schon sagte: Dein Bremszug ist zu lang, nimm einen Kürzeren, so daß ein 90°-Winkel zwischen Zug und Hebel zustande kommt.


    Grundsätzlich würde ich bei Simson- und MZ-Bremsen nicht von einer Fehlkonstruktion sprechen, meist ist es einfach eine fehlerhafte Wartung. Daß man mit einer Schwalbe aus den 70igern keinen Stoppie machen kann, sollte uns nicht weiter verwundern, das geht auch mit anderen Mopeds dieser Zeit nicht. :rolleyes:


    Gruß,
    Richard

  • Zitat


    Original von Andi:
    Solcherart als "Fehlkonstruktionen" erkannte Mängel resultieren einzig aus der Projektion veralteter Technologie auf die heutigen Maßstäbe.
    Das wollte ich grad nochmal dazu anmerken.


    Aus heutiger Sicht:
    Bremsleistung unzureichend, Gewichtsverteilung Vorder/Hinterrad falsch, Lichtausbeute aus vorhandenem System ineffizient, Fahrwerk zu schlecht, Korrosionsschutz


    Aus damaliger Sicht der Konstrukteure war eine Simson immer optimal, da der Kosten/Nutzen (Verwendungszweck) Effekt mit der damaligen Konstruktionsweise vollständig erfüllt wurde.

    Was wir hier machen (siehe oben)... ist die Bewertung damaliger Ingenieurskunst mit heutigen Maßstäben.
    Das will ich hiermit nochmal ganz deutlich hervorheben.


    Und nein - dies hier ist nicht der Technikteil, trotzdem bin ich für die oben stehenden Hilfestellungen sehr dankbar. Ich werde mich gleich nochmal an die Bremse dranmachen... obwohl ich nicht denke, daß das noch was bringen könnte.
    Den Bremsnocken abfeilen werde ich sicherlich nicht, das bringt mich direkt in "Teufels Küche". Eher schon würde ich von der zuerst anlaufenden Bremsbacke (ja, der "ablaufenden") etwas abnehmen wollen mit Schleifpapier. Das sollte in Etwa denselben Effekt haben.
    Den Zug mit den angelöteten Nippeln werde ich sicherlich nicht kürzen und anschließend mit Schraubnippeln wieder zusammenflicken...
    Nenene, laßt ma gut sein Jungs. Sagt mal lieber, welcher andere Zug passen könnte. Bei solchen Pfuschereien bleib ich doch dann lieber bei meinem "nicht 90° stehenden Hebel".
    Hey, von der Vorderradbremse hängt mein Leben ab!
    Jeden Tag, zu jeder Zeit.

    • Offizieller Beitrag

    Daß du mit einem derartig schräg stehenden Bremshebel unheimlich viel Bremsleistung verschenkst, ist dir aber schon klar, oder? Bowdenzüge gibt es in allen Längen und Variationen, vielleicht solltest du dich einfach mal selbst auf die Suche machen?
    Keiner verlangt von dir, Schraubnippel zu verwenden. ;)


    Gruß,
    Richard

  • Soooo, Jungs... ich schonwieder :D
    Ich werd mich jetzt in die Garage verzischen und mich mit den (von uns) so genannten "Konstruktionsfehlern" einer Schwalbe befassen.
    Glücklicherweise ist das von mir bestellte LED Rücklicht gerade von Louis eingetroffen...:)) :)) :))
    Wenn Euch meine Meinungen dazu weiterhin interessieren sollten, sagt Bescheid.
    Hebbi mobbeding, Greez Andi


    Edit:


    Zitat


    Original von Richy:
    Daß du mit einem derartig schräg stehenden Bremshebel unheimlich viel Bremsleistung verschenkst, ist dir aber schon klar, oder?


    Ist mir klar. Ich verschenke dadurch die Hebelkraft, die ich duch den längeren Hebel (in Gegensatz zum innenliegenden Hebel) eigentlich hatte gewinnen wollen.

    Zitat


    Original von Richy:
    Bowdenzüge gibt es in allen Längen und Variationen, vielleicht solltest du dich einfach mal selbst auf die Suche machen?


    Jop, bin ständig selbst auf der Suche nach Lösungen, unter anderem auch hier im Forum. Sorry...

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