Licht an, Schwalbe aus!

  • So, habe das Polrad nun abgemacht und werde es morgen komplett durchmessen lassen.
    Allerdings habe ich nun gesehen, dass zum Einen der Simmering etwas verbeult im Motor sitzt (siehe Bild) und das die Stange, auf der das Polrad befestigt ist sehr gering Spiel hat, muss ich das unbedingt ausbessern?

  • So, als aller erstes: Meine Schwalbe läuft wieder sauber und ohne Probleme. :D


    Habe folgende Teile beim Simson Service bei mir in der nähe gekauft:


    - Zündspule (12 V - hatte vorher 6 V)
    - originale Isolator Zündkerze
    - neuen Zündkerzenstecker (war ein NGK Stecher mit falschem Widerstand)
    - neues Zündkabel
    - neuen Simmering
    - neuen Kondensator


    Habe für alles 35 € bezahlt, was sich mehr als gut ausgezahlt hat.


    Desweiteren habe ich neues SAE 80 Öl aufgefüllt und die Kette eingestellt.
    Er hat nur das Problem, dass er nach dem Ausschalten nicht sofort wieder anspringt (dies stört mich allerdings nicht, da er nach ca. max. 6 mal Kicken wieder an ist).


    Hiermit danke ich allen, die mir so ausführlich geholfen haben.

  • Na gut bei langer Standzeit ist das schon mal. Wenn du sie mal ein bisschen gefahren hast legt sich das bestimmt wieder.


    MFG, Sven :wink:

    Eine Simson verliert kein Öl...sie markiert ihr Revier;-)

  • Habe aktuell das gleiche Phänomen mit meiner Schwalbe (BJ 1970). Ursprünglich war es wohl mal das Modell mit innenliegender Zündspule, wurde nach der Wende mal umgerüstet (12V-Zündspule aussenliegend BJ90)


    Ohne Licht läuft die Schwalbe problemlos. Sobald das Licht an ist, gibt es immer mal wieder Aussetzer bis hin zum vollständigen Ausgehen.


    Am Unterbrecher (neu) sieht man bei laufendem Motor keine Funken. Kann ich somit annehmen, dass der Kondensator noch OK ist?


    Habe die Primärspule mal getauscht, keine Besserung.


    Alle Kontakte an Zündschloss, Steckdose und Massepunkt habe ich demontiert, mit der Messingbürste drüber, Kontakte nachgebogen und wieder montiert.


    Zwischen Zündschloss Klemme 31 und Zündspule Anschluss 1 habe ich eine zusätzliche Masseleitung gelegt.


    Der Fehler bleibt auch, wenn ich die Licht-Schaltstellung des Zündschloss simuliere (Leitungen 56/59 und 58/59b zusammenhängen für Dauerlicht) oder Leitung 2 abhänge und isoliere.


    Gibt es Messwerte für die Spulen und den Kondensator, aufgrund derer man etwas über die Funktion aussagen könnte?


    Was könnte als nächstes Bauelement in Frage kommen? (Schwungmagnet, Lichtspulen, äussere Zündspule, Drossel/Ladeanlage, Kondensator...?)

  • Einen Defekt am Kondensator halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. An der Stelle haben die Stromkreise für Licht und Zündung (fast) nichts miteinander zu tun. Sie teilen sich aber gemeinsam die Masse. Daher: Ist die Masseleitung am Motor vorhanden und hat diese guten Kontakt?


    https://www.moped-werner.de/me…kr51-2-restauriert~26.jpg


    Die braune Leitung, die an einem Stecker an einer der oberen Kupplungsdeckelschrauben endet.

  • Wenn ich von diesem Punkt am Motor bis zum Rahmen messe (da wo der Tunnel festgeschraubt wird), sind es nur Ohm-Bruchteile.


    Hatte die Unterbrecherplatte heute nochmals draussen. Dabei wollte ich nochmals die Kabel einzeln auf Durchgang prüfen. Am Kondensator drehte sich etwas zu viel mit. Also diesen getauscht und gehofft, dass der Fehler behoben wäre.


    Leider nein. Also mal von einem anderen Motor, der noch hier lag, die Zündungsteile abgebaut. Das Polrad dieses Motors schien noch etwas kräftiger in der Magnetkraft zu sein. Wesentlich besser wurde es aber nach wie vor nicht.


    Also Unterbrecherplatte komplett raus und die andere Zündung des anderen Motors rein. Leider ein Modell mit innenliegender Zündspule.


    Die Schwalbe lief damit sehr gut, kaum ein Unterschied ob mit oder ohne Licht. Nur ging sie auf der Probefahrt nach 2 Kilometern an einer Stoppstrasse aus und danach eine Weile nicht mehr an (wohl thermisches Problem der 47 Jahre alten innenliegenden Spule...). Auf Verdacht nochmals Kerze und Kerzenstecker getauscht aber auch da wieder dasselbe.


    Als nächstes muss ich wohl mal die Primärspule umschrauben und hoffen, dass diese Kombination dann geht.


    Kann es sein, dass meine ursprünglichen Lichtspulen irgendwie Ärger machen?


    Oder wäre die neue (deutsche) Primärspule von AKF zu verdächtigen?

  • Nö, den Kabelverbinder hat meine Schwalbe nicht.


    Da war ein zweites Kabel unter den Kabelschuh gecrimpt. Allerdings etwas dürftig, also habe ich auf jedes Kabel einen neuen Kabelschuh angebracht, einen davon mit Abzweiger, sodass nun beide Kabel zusammen am Zündschluss (Klemme 2) hängen.

  • Das Problem, daß beim Lichteinschalten der Motor ausgeht, kann auch an einem Abrißmaß liegen, daß voll daneben ist. Hier befindet sich der Magnet über der Spule so weit daneben, daß nicht die volle Spannung zum Zündzeitpunkt erzeugt wird. Es würde nur ein schwacher Funken entstehen. Schau das doch hier mal nach.
    Erwähnt ist diese Wirkung bei einer Erklärung zur Zündeinstellung.
    Ich glaube, es war hier
    www.moto-selmer.de/technik,zuendung.html


    Vielleicht hilft das weiter.
    Ansonsten komm vorbei, ich mach das in Ordnung.
    Wenn du deinen Wohnort eintragen würdest, findet sich ja sogar Jemand in deiner Nähe, der mal einen Silberblick draufwerfen kann und mit dir eine kleine Spritztour macht als Testfahrt.


    Gruß

  • So, war im Sommer erst mal 5 Wochen unterwegs und hatte nicht viel Zeit, an der Schwalbe zu schrauben.


    Neuen NGK-Kerzenstecker mit 5kOhm hatte ich bereits beim letzten Schrauben angebracht.


    In der Nacht von Freitag auf Samstag mal von der Grundplatte der innenliegenden Spule letztere abgemacht und die (neue) Primärspule eingebaut. Danach die Platte mal mit mittlerer Einstellung eingeschraubt und ohne grossartige Einstellarbeiten angekickt. Siehe da, sie lief sofort und auf der Probefahrt war auch das "Lichtproblem" weg. Zwischendurch hatte sie mal einen "Verschlucker", den ich dem Kondensator zuschrieb, der beim Anziehen leicht mitdrehte.


    Gestern morgen dann mal Unterbrecherabstand und Zündzeitpunkt eingestellt und dann ging erst mal wieder nichts mehr... Neuen Kondensator eingebaut und sie lief nur mit Anschieben an... Dann mal einen alten von einer Trabant-Unterbrecherplatte rein und sie läuft nun auch mit Ankicken an.


    Dann ausgedehnte Erprobungstour (auf der Geraden waren bis zu 65 km/h auf dem Tacho). Eine Runde 6 km. Nach der ersten Runde alles schick, so habe ich mit meinem Sohn entschieden, noch eine zweite Runde anzuhängen. Nach ca. 10.7 km ereilte uns ein platter Hinterreifen, sodass wir zum Anhalten gezwungen waren. Dabei ging der Motor im Leerlauf aus und liess sich nicht mehr starten.


    Jetzt überlege ich, auf den aussenliegenden Kondensator von ETHS zu wechseln. Hat jemand Erfahrung damit? Oder doch lieber gleich VAPE?

    • Offizieller Beitrag


    Jetzt überlege ich, auf den aussenliegenden Kondensator von ETHS zu wechseln. Hat jemand Erfahrung damit? Oder doch lieber gleich VAPE?


    Das stellen sich letzlich die Fragen:
    -brauchst Du Vape (viel gutes Licht, starker Zündfunke,
    keine Probleme mit Unterbrecher oder Kondensator)
    -und hast Du das nötige Kleingeld ?


    Ich selbst schwöre auf Vape, denn ich bin auf's Moped angewiesen.
    Mit Vape habe ich ein zuverlässiges Fahrzeug für jeden Tag und jedes Wetter.


    Ich weiß aber auch von einigen Mitnestlingen
    die zufrieden mit dem aussenliegenden Kondensator sind.
    Eine günstige Variante dieses Wärmeproblem zu umgehen.


    LG Kai d:)

  • Nun ja: Beim Geld bin ich mittlerweile beim Punkt angekommen, wo ich mir sagen muss: Entweder läuft das Fahrzeug bald oder ich gebe lieber 240 EUR aus, um auch zwischendurch mal wieder ein paar Stunden für die Kinder zu haben und nicht wochenendweise unter der Schwalbe zu liegen. Eigentlich hätte ich von Anfang an diesen Weg gehen sollen. Aber es war halt der schrauberische Ehrgeiz da, das Fahrzeug so zum Laufen zu kriegen. Und die Schwalbe meiner Freundin fährt so seit Jahren problemlos und springt auch nach längeren Pausen klaglos an.


    BTW: Hat schon jemand mal die Unterbrechereinstellung mit einem Schliesswinkelmessgerät überprüft? Welche Werte müssten da erreicht werden? So als kurzer Gegencheck zum 0.4mm einstellen. Beim Barkas und Trabant habe ich die 0.4 mm schon oft eingestellt, müsste eigentlich passen. Und die 1.5 mm habe ich optisch (Unterbrecher beginnt zu öffnen) bzw. mit der Alufolienmethode kontrolliert. Von den Fahreigenschaften sollte die Zündung nun auch stimmen.

    • Offizieller Beitrag

    Die Schliesswinkelmessgeräte funktionieren IMHO nur bei Batteriezündungen, bei den Simmen haben wir es aber auch bei der Zündung mit Wechselspannung zu tun.


    Peter

  • Mit dem aussenliegenden Kondensator springt das Fahrzeug problemlos an und gute Funken sind schon bei recht tiefer Kickstarterdrehzahl zu erreichen.


    Habe mal mit der Messuhr ausgemessen eine Markierung auf das Lüfterrad bei 1.5 mm vor OT gemacht und mit dem Stroboskop gegengeprüft. Nun passt der Zündzeitpunkt sehr exakt und das Fahrzeug läuft längere Zeit problemlos auch mit Licht. Am Berg habe ich (wohl dank des schöneren Zündfunkens) deutlich mehr Kraft und kann Strecken im 2. hochfahren, wo ich früher in den 1. schalten musste.


    Beim Vergaser im Leerlauf muss ich noch etwas nacharbeiten. Irgendwie läuft sie im Stand zu fett und säuft ab. Mit Anrollen habe ich sie wieder anbekommen.

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