Wie geht Schwalbe Fahren?

  • Zwischengas zum Gängesynchronisieren bringt bei einem Motorrad überhaupt nichts, weder bei Oldtimern, noch bei neuen Mopeds.
    Das manche Simsonfahrer beim Bremsen gerne nochmal Zwischengas geben liegt wohl eher daran, dass die Leerlaufdrehzahl der Simmen bei negativer Beschleunigung nach unten geht und die Kiste dann ausgeht. Das Phänomen hat sich bei mir nach dem Einbau eines Bingvergasers erledigt.


    Viele Grüße
    Gwendor

    • Offizieller Beitrag

    Huup!


    Einspruch! Bei den MZetten bringt (wohldosiertes) Zwischengas sehr wohl etwas, die Gänge flutschen dann völlig geräuschlos rein und die Flanken der Getrieberäder werden deutlich geschont.
    Ebenso bei "modernen" Motorrädern, dort ist der Effekt zwar normalerweise kaum spürbar, aber wenn man es richtig macht, braucht man die Kupplung nurnoch zum Anfahren (sollte man auch mal trainieren, falls mal der Kupplungszug reisst :)) )...


    MfG,
    Richard

    • Offizieller Beitrag

    Moin,
    wird ja schön erklärt, hat aber einen kleinen Denkfehler: Es gibt sehr wohl eine definierte Neutralstellung zwischen 2 Gängen, denn würde z.B. der zweite Gang eingelegt, während der dritte (wenn auch nur kurzzeitig) drin wäre, würde das Getriebe mit einem lauten Krachen sein Leben beenden. Und genau in diesem kurzen Moment, während man den Schalthebel nach unten führt, gibt man den Gasstoß. Im Gegensatz zum Boxer haben unsere (und auch die meisten anderen) Motoren eine Ölbadkupplung, der geringe Rest-Kraftfluss reicht aus, um die (jetzt im Leerlauf befindliche) Antriebwelle im Getriebe auf die nötige Drehzahl zu heben, der Gang flutscht sauber und ohne Krachen rein. Klappt mit Sicherheit auch bei einer Trockenkupplung, auch dort wird ein geringer Rest-Kraftfluss noch vorhanden sein.


    Wie gesagt, in der Praxis funktioniert das hervorragend, zum Runterschalten ein wenig Last auf den Schalthebel legen, einen kurzen, schwachen Gasstoß geben und der Gang flutscht ohne Kraftaufwand hinein. Beim Hochschalten geht das einfacher, hier stellt man das Gas so ein, daß der Antriebsstrang lastfrei ist, das merkt man ganz gut.
    Die Kupplungshand bleibt dabei ruhig.
    (Man kann das auch anders üben: Wenn man ein wenig Fahrerfahrung hat, schaltet man sowieso automatisch im richtigen Moment. Wenn man nun Stück für Stück die Kupplung immer weniger durchzieht, stellt man am Ende fest, daß man sie garnicht mehr braucht)


    MfG,
    Richard

  • Ich kuppel auch kaum bei der S51, runter schon, aber hoch fast nie, wenn mans kann gehts auch ohne.
    Und ich hab das Gefühl dass Zwischengas mit ganz leicht geschlossener Kupplung beim runterschalten auch was bringt! Geht irgendwie besser denn.


    Gruß, J-O

  • Hi Richy,
    ich weiß nicht ob hier ein Denkfehler vorliegt, oder nur zwei unterschiedliche Denkansätze. Der Autor geht davon aus, dass zwischen den Gängen keine (definiert schaltbare) Neutralstellung existiert.( ausser zwischen 1. und 2.) Der Meinung bin ich eigentlich auch, ohne schaltbare Neutralstellung->kein sinnvoller Einsatz von Zwischengas.
    Du gehst bei Deinem Model von einer Art Leerlauf zwischen den Gängen aus. Ich nenne es jetzt mal salopp Leerlauf light oder Phantomleerlauf, weil man ihn nicht schalten kann. Wenn es sowas wirklich gibt, dann hast Du wohl recht.
    Da ich die Grenzen meines technischen Horizonts hier schon weit überschritten habe, muss ich die Frage nach der Existenz von dieser Art Leerlauf mal ans Nest weitergeben.


    Gruß
    Gwendor,
    der heute Abend das Thema Zwischengas sowohl mit Trocken- als auch mit Ölbadkupplung in der Praxis testen wird... :D

  • Also ich habe meine Schwalbe erst 2 Monate, bin aber schon über 1200 Km gefahren :D . Ich denke ich habe jetzt schon einiges an Fahrpraxis gelernt.
    Ich fahre auch mit Zwischengas, und zwar weil ich weiß ( schon oft genug erlebt) das die Schwalbe entweder aus geht, oder in den Leerlauf ( die grüne Lampe leuchtet dabei nicht auf) zwischen den 2. und 3. Gang rastet... in diesen Leerlauf komme ich aber nur rein, wenn ich runter schalte (beim abiegen ist das schon nervig, wenn der Motor erstmal aufheult...)
    Hab da mal eine Frage zur "Motorbremse". Mir ist schon klar das das beim 2t böse Folgen haben kann...
    Aber wenn ich jetzt z. B. bergab fahre, und nicht schneller werden möchte. Dann kann man ja einfach Gas wegnehmen, und die Karre wird langsamer, bzw. einfach nicht schneller.
    Ich frage, weil bei nasser Straße habe ich mich schonmal richtig hingelegt mit meiner Schwalbe :oops:X( Das miese am bremsen ist, das die blockieren können...


    mfg
    Guido

    • Offizieller Beitrag

    Motorbremse ist kein Thema, ein Zweitakter macht das problemlos mit, wenn man es nicht übertreibt. Also einen Alpenpass sollte man nicht mit geschlossenem Gas herunterfahren, aber in Stadtverkehr ist das kein Problem.
    Ansonsten kann man auch lernen, seine Grobmotorigkeit in den Griff zu bekommen und sanfter zu bremsen :wink:


    MfG,
    Richard


    PS: Wo ichs grad sehe, die letzte Nachricht von Gwendor: Ja, es gibt einen "Phantom-Leerlauf" zwischen den Gängen.

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