KR 51/1 Abdichten, neue Simmer-und Kolbenringe!Viel Arbeit?

  • Hallo. Möchte wie oben beschrieben erneuern.
    Muss ich da auf etwas bestimmtes Achten was etwas kniffliger ist?
    Wie lange ist der Zeitaufwand für einen Hobbyschrauber?
    usw.....
    Bitte ein paar Komentare schreiben..


    Danke im Vorraus . MFG

  • Dazu muß leider der ganze Motor komplett demontiert und zerlegt werden. Wenn du kein KFZ-Mechaniker bist, was ich annehme, dann solltest du dich da nur dann selber ran wagen, wenn du ein wirklich erfahrener Schrauber mit guten Kenntnissen und technischen Fertigkeiten bist. Außerdem benutzt man günstigerweise Spezialwerkzeuge.
    Andernfalls geht da mit Sicherheit immer irgend etwas schief und der Motor funktioniert dann hinterher nicht mehr richtig, fährt bloß noch 50 km/h, ist undicht und verliert barrelweise Öl, klappert, schleift, pfeift, zischt oder ist gar komplett Schrott.


    Als Laie laß lieber die Finger von sowas und schaff den Motor zum Fachmann.

  • Tolle aussichten :cry:
    Stehe auch manchmal vor dieser Entscheidung !
    Oder man hat viel Geld und läßt machen :D


    Ne, aber mal im Ernst.
    Irgendwann fängt doch jeder mal an.
    Und es gibt doch auch gute Lektüren.


    Mit dem Spezialwerkzeug muss das wohl leider sein.
    Habe mal in so ein Schrauber Buch gelesen, was man alles benötigt :shock:
    Dort wurde selbst mit einer Drehbank handtiert !!!!
    Benötigt man dann wirklich so ein Kupplungsabzieher, Elktroplatte und Co ?



    Gruss Hoffi

  • Hallo zusammen,


    Kommentare waren gesucht, also:


    dann hier mal mein Roman dazu, habe die Operation gerade 2x hinter mir, waren auch die ersten Male.
    Ich muß allerdings dazu sagen, daß ich schon einige Jahrzehnte mit Erfolg an allem möglichen rumschraube und daher nicht so ganz unvorbelastet bin, aber einen kompletten Motor mit Getriebe hab ich vorher auch noch nicht wieder zusammengesetzt.


    Besorg Dir auf jeden Fall eine Spaltvorrichtung, damit drückst Du die Kurbelwelle und Abtriebswelle aus den Lagern beim Spalten. Das geht auch anders, aber es bleibt ein etwas schlechtes Gewissen. Gibt's bei E-Bucht für'n Zehner.


    Polradabzieher ist Pflicht!!!
    Halteband (Ölfilterspannband) für Polrad ist sehr gut!!!
    Haltevorrichtung für den Kupplungsmitnehmer ist sehr empfehlenswert. Ich habe mit einer Eigenkonstruktion einen der Zapfen leicht verbogen, konnte den aber wieder richten. Nur gut ist das nicht!


    Das Primärritzel kann man hervorragend mit einer Wasserpumpenzange festhalten ÜBER DEREN BACKEN MAN EIN STÜCK GARTENSCHLAUCH GEZOGEN ODER LEDER ODER NEN DICKEN LAPPEN GELEGT HAT!!! Sonst gibt es Karies bei der Verzahnung! Passiert auch bei dem oft gelobten Trick mit dem Schraubendreher! Einen Hartholzkeil frißt der Primärtrieb auf, der hat bei mir nix blockiert...


    Vor der Arbeit besorg Dir schonmal Lager und Dichtsatz, nicht, daß der zerlegte Motor tagelang rumliegt und keiner mehr weiß, was wohin gehört! (Ausgleichsscheiben, die berühmte Ölleitscheibe...) Als Dichtmasse hab ich "Flächendichtung blau" verwendet, ist was auf Silikonbasis, sollte ähnlich wie Hylomar sein. Motor ist hackedicht, also hats geholfen.


    Mach den ganzen Tisch frei und leg Lappen bereit, Küchenrolle ist auch nicht Verkehrt. Da kannst Du auch die ganzen Getriebeteile der Reihe nach ablegen, macht es einfacher.


    Explosionszeichnung hab ich auf A4 ausgedruckt (reicht, da hört die Auflösung eh auf) und einlaminiert, dann kann man sie auch mit Ölfingern anpacken.


    Ein solides Sortiment an Eisenschrott, Feile und Eisensäge ist gut, um zwischendurch mal ein "Spezialwerkzeug" anzufertigen (z.B. zur Kupplungsdemontage (Sicherungsstifte der Federn) oder zum Herausziehen des 6000er Lagers an der Kupplungswelle)


    Die Kickstarterwelle solltest Du vor dem Spalten mit einer kleinen Klemme (z.B. Klemmfuß von Schreibtischlampe oder Schlauchschelle) fixieren, so daß sie nicht ins Gehäuse reinschnackt, sonst fliegen die Getriebeteile in wilder Reihenfolge raus. Viel Spass beim Puzzlen...


    Das Gehäuse kann man mit einem Heißluftgebläse (Baumarkt ca 10-20 Euronen) sehr gut erwärmen. Auf gleichmäßige Erwärmung achten! Lagerinnenringe sollte man mit Heizpilzen erwärmen, da der Außenring beim Einsetzen kalt bleiben muß (schlecht mit Heißluft). Hier ist notfalls Kreativität mit alten, dicken Schrauben, großem Lötkolben, alter Kochplatte (Trödel, Sperrmüll) von Nutzen.


    Auf Wellen gar nicht oder allenfalls vorsichtig klopfen, Dichtflächen mit Holzkeil reinigen.


    Drehbank brauchst Du nur, wenn Du die Kurbelwelle auf Schlag vermessen willst. Solange die vorher aber ruhig lief und das Polrad beim durchdrehen nicht sichtbar eiert, sollte diese eigentlich in Ordnung sein.


    Der Erfolg?
    Nuja, der erste Motor war ein Trainingsobjekt vom Schrottplatz und vorher komplett Fratze: Kurbelwelle verzogen, Kolben fest. Jetzt läßt er sich leicht durchdrehen, hat Kompression und Polrad läuft ohne Schlag. Hab ihn aber noch nicht eingebaut. Könnte sein, daß er läuft, könnte sich auch nach kurzer Zeit zerlegen...


    Der zweite Motor läuft nach der Reparatur astrein, springt sofort an, Getriebe läßt sich super schalten. Allerdings macht er ein leises Knarrgeräusch aus der Getriebemitte bei ca. 3000 Upm (ist aber auch noch falsches Öl drin). Ob das was ernstes ist? In spätestens 2 Wochen werde ich den ersten Fahreindruck haben...


    Ob Du Dir das zutraust, mußt Du jetzt selbst entscheiden. Wenn Dir allerdings der o.g. Krempel zur Verfügung steht, scheinst Du eine Schraubernatur zu sein, was schonmal gut ist. Empfehlenswert ist immer ein Kumpel, der das schonmal gemacht hat.


    Zeitaufwand: Rechne einen strammen Tag beim ersten Mal!


    In diesem Sinne...
    Feuer Frei!


    MacHeba

  • ich hab die erfahrung gemacht , dass mann mit etwas Stahl , einem Schweißgerät und einem guten Gewindeschneidsatz so ziemlich alle "Spezialwerzeuge" für Simme nachbauen kann ! Beim Pohlradabzieher hab ich aber auch immer im Handel gefragt ... und hatte bis jetzt immer Glück ( 7,50 Eus ) !


    Bei Kurbelwelle und den zentrahlen Lagern ( Kubelwelle z.B. ) und den entsprechenden Mototblock teilen hab ich mich auch nie rangetraut ... hab mir sagen lassen , dass die aufgeschrumpft werden, also 200 Grad erwärmen und dann drauf damit !


    Ist das so oder hab ich mir da nen Bähren aufbinden lassen ?

  • Mahl abgesehen davon sollten die Werzeuge zum Zusammenpressen auch gut zu besorgen sein !
    Ein großer Schraubstock. 3-4 Schraubzwinben, 1 Gummihammer ( hart ) und einen stumpfen Meißel ! Optional mal unter "Gesucht und Gefunden " schauen , wegen kontakt zu RX 80 SE

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!