S 51 B Nässe und Zündung (verdammt noch mal ! ...)

  • Ja, hallo erst mal an alle Simson - Freunde.


    Habe an meiner S 51 B 1 - 4 BJ 1985 das klassische Problem, was viele kennen, manche allerdings auch überhaupt nicht: Bei Regen, besonders Schneeregen, ist der Ofen aus, Zündfunken ist tadellos, laufen tut trotzdem nichts mehr. Sobald ein trockenes Lüftchen weht, hüpft sie wieder an, als wäre nichts gewesen. Zum Verzweifeln, besonders wenn man 30 km von zu Hause weg hoffnungslos stehenbleibt. Ein neuer, ach so wasserdichter Zündkerzenstecker brachte reinweg absolut total überhaupt gar nichts, die Zündspule habe ich, damit sie nicht mehr nass werden kann, schon in den Luftfilterkasten verbannt. Sie bleibt zwar trocken, ist aber auch zwecklos. Meine Theorie: Eigentlich bleibt nur noch das Zündkabel selbst als Übeltäter übrig (ist das Übliche von Beru, nagelneu). Fasst man es nämlich bei laufendem Motor an, spürt man bei jeder Zündung die Stromschläge in den Fingern (wie am Weidezaun), das heißt, es isoliert gar nicht richtig gegen die hohe Zündspannung. Wenn es nun nass wird, können sich da nicht durch die Isolierung hindurch (jawohl !) über die Außenhaut des Kabels Kriechströme zur Motormasse durchschlagen - die ist ja nicht weit - und dadurch den Zündfunken schwächen? Mir fällt nichts anderes mehr ein. Der Frust sitzt sooo tief, musste gerade erst nachts halb 2 für 20 € ins Taxi steigen, und das Gefährt in der freien Wildbahn stehen lassen. Und nach 2 Tagen, als es endlich wieder trocken war, in den Bus steigen, um die 30 km zum Korpus delikti wieder zurückzufahren. Als ich ankam, stand es - Himmel sei Dank - noch unversehrt da, sprang wunderbar auf einen Tritt an, doch gerade in diesem Moment fängt es wieder herrlich an mit regnen... ich sag´ Euch, ich habe den Kanal wirklich restlos voll. Es war ja längst nicht das erste mal. Schenke demjenigen ein halbes Königreich, der mir den entscheidenden Tipp gibt.



    Vielen Dank, Matthias

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Oh, mein Gott, so schnelle Antworten, bin begeistert !


    Antwort an net-Harry:


    Zunächst mal bin ich über einen Simson-Schrauber aus Braunschweig einigermaßen freudig überrascht, aber gut.
    Durchaus intelligente Frage. Gummiring und Scheibe sind nicht mehr vorhanden, da der Gummiring den Lauf der Zeit nicht überstanden hat, beim Auswechseln des alten Kabels also zerfallen ist. Da nun die (total verrostete) Scheibe auch nichts mehr zum Halten hatte, habe ich sie ebenfalls der Mülltonne überantwortet. Aber bitte: ich sagte ja, die Zündspule ist im Luftfiltergehäuse zuverlässig trockengelegt, die Abdichtung ist dort nicht mehr so wahnsinnig unentbehrlich.
    Der nächste Teil der Frage ist auch sehr intelligent ... ob das Zündkabel richtig in die Spule gedreht ist ... na, ja, so weit es geht habe ich es versucht. Ein Gewinde ist ja auf dem blöden Dorn im Inneren nicht vorhanden, er ist viel zu fett bzw. der Kabelgummi gibt viel zu wenig nach, als dass man es sauber bis Anschlag draufschieben oder wenigstens drehen könnte. Hat mich das aufgeregt ! Man würscht also solange, bis die Finger halb abgebrochen sind. Aber soweit es geht, sitzt es eigentlich. Aber nicht bis Anschlag. Aber die Frage ist auch deshalb gut, weil mir schon aufgefallen ist, dass bei nur notdürftigem Sitz des Kabels die Isolierung sofort angefressen wird und das Kupfer richtig grün vergammelt - schon nach ein paar Kilometern kann man das beobachten. Andererseits läuft der Motor aber auch problemlos, wenn
    das Kabel aus der Zündspule sogar ein Stück herausgerutscht ist !
    Was soll der Sitz des Kabels in der Spule nun aber mit der Nässe von außen zu tun haben? Wird ja nicht nass. Kann ich mir nicht vorstellen ...


    Für TI King:


    Bitte lesen, ich habe extra geschrieben, ein nagelneues, handelsübliches Beru- Zündkabel ist drin, damit nämlich so eine Frage nicht kommt. Bin doch kein Anfänger nicht mehr ... Der halbe Meter hat übrigens sogar nur 60 oder 80 ct. gekostet. ':smile:' Bessere Idee ... ? Wenn Du mit "Fehler in der Isolierung" etwa eine Schadstelle am Gummi meinst ... nee, also bitte .... wirklich mal ehrlich ... Dafür hätte ich im Laden sicher keinen ct. bezahlt, geschweige denn so was auch noch eingebaut. Gibt es denn qualitativ unterschiedliche Zündkabel in Sachen Isolierung ? Mal so ´ne Gegenfrage. Würde mich sehr interessieren.


    Und mal so allgemein: was haltet Ihr von meiner Theorie mit dem Durchschlagen vom Zündstrom durch die Isolierung. Mir fällt nichts anderes mehr ein. Das Verrückte ist ja, dass es Leute gibt, die jahrelang ne Simson gefahren sind, bei Wind und Wetter, und niemals ein Nässeproblem hatten. Das treibt mich wirklich um. Die Nuss muss doch zu knacken sein !


    Erst mal Grüße aus Dresden,



    Matthias

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,
    OK...Deine Spule sitzt an trockenen Stelle.
    Allerdings sorgt vielleicht die bei Regen/Schneeregen erhöhte Luftfeuchtigkeit für einen leitfähigen Feuchtigkeitsbelag auf Deinem Zündkabel, der sich aufgrund der fehlenden Gummiisolierung auf dem Kabel bis zum Inneren der Zündspule (also bis zum Hochspannungskontakt) ausbilden kann und zu einem Ableitstrom zur Masse und damit zum Fehlen der erforderlichen Zündspannung führt.


    Allerdings spricht dagegen, dass Du im nassen Zustand einen "tadellosen Zündfunken" erkennst...? Definiere "tadelloser Zündfunken"...


    Wann hast Du denn die Erfahrung "Stromschläge am Zündkabel" gemacht...war das bei Regen (hohe Luftfeuchtigkeit) oder im trockenen Zustand ?


    Gruß aus Braunschweig

  • Oh, danke, net-harry


    für die wirklich konzentrierte Kommunikation. Aber ich habe auch schon soweit gedacht mit der Luftfeuchtigkeit. Es bildet sich kein Feuchtigkeitsfilm im Inneren vom LufiKasten bzw auf dem Zündkabel. Habe ich bei meiner kürzlichen Totalpleite (natürlich!) auch gecheckt. Alles wunderbar sauber und trocken. Theoretisch wäre es schon denkbar, ganz besonders bei Kälte, weils da einfach schneller kondensiert. Und die Luft von draußen wird ja zunächst mal in das ganze Gehäuse reingesaugt. Dagegen spricht - wie gesagt - das beim ersten trockenen Luftzug (außenrum natürlich) umgehend alles wieder in Butter ist. Wäre irgendwo im Inneren das Problem, würde ganz sicher nichts so leicht verdunsten. Ich habe es - das habe ich noch nicht gesagt, durchaus auch geschafft, nach einem Abwischen des Zündkabels mit einem Lappen (soweit der bei dem Regen noch trocken war) und kurzem Warten - der Motor hat ja noch Wärme abgestrahlt - das Teil ganz kurz wieder zum Laufen zu bringen. Aber nur ein paar Meter bei dem (Schnee-)Regen. Dann war wirklich endgültig Ruhe.


    Das mit den Stromschlägen ist so: Ursprünglich festgestellt habe ich es bei Nässe (durch die Lederhandschuhe hindurch !), als es auch schon mal nicht wollte. Aber es ist das Gleiche bei Trockenheit. Kein Unterschied. Als mal eine Zündkerze kaputt war, habe sie auch kontrolliert, und beim Festhalten von der Zündkerze am Zylinderkopf und Bewegen vom Kickstarter bin ich mit dem Finger an das ZK gekommen. Hat genauso ordentlich gezuckt. Zufrieden ? Kann wahrscheinlich jeder selbst ausprobieren ...


    Mit "tadelloser Zündfunken" meine ich hell, blau leuchtend, groß, einfach nur wunderschön anzusehen bei der tiefdunklen, nässetriefenden Nacht, in der ich da stand.


    Bringt uns das jetzt weiter ?


    So, jetzt muss ich aber erst mal nach Hause, ist einfach etwas spät. Bis später



    Matthias

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Noch mal schnell für net-harry:


    den "tadellosen Zündfunken" habe ich auch schon an 2 aufeinanderfolgenden kaputten Zündkerzen gesehen, das hebt mich überhaupt nicht mehr an.



    Bye erst mal, und gute Nacht.

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

    • Offizieller Beitrag

    Hi, guten Morgen,


    Das mit dem Zündkabel soll, kann und darf so nicht sein. Wenn der Kerzenstecker richtig auf das Kabel geschraubt ist und Kontakt zur Kerze hat, die im Zylinder verschraubt ist, sollten keine Spannungen außerhalb des Kabel zu "ertasten" sein.


    Wenn Du natürlich die ausgebaute Kerze nicht richtig an Masse hälst und dann kickst, bekommst Du "einen gewischt...", klar...


    Da es nur (relativ) geringe Kosten verursacht - tausche doch das Kabel, Kerzenstecker und je nach Geldbeutel die Zündspule aus, montiere sie an die dafür vorgesehene Stelle am Möp (alles sauber und richtig verkabeln, auch den Masseanschluß -> BTW, fällt mir gerade beim editieren ein: Ist der jetzt auch sauber angeschlossen, gute Verbindung zur Motormasse, unbedingt nachschauen !!!) und versuche es noch einmal.


    Vielleicht hast Du ja wirklich einen defekten Stecker oder Kabel erwischt... :roll:


    Gruß aus Braunschweig

  • Hallo ihr beiden! Ich hab die selben Sorgen mit meiner KR 51 /2 wie Matthias!
    Deshalb bin ich an ner Lösung echt interessiert!


    Frei nach dem Motto: Wenn 2 sich streiten freut sich der Dritte!
    Leider hab ich nicht soviel Ahnung und probier mal ein neues Zündkabel. Meins ist auch schon älter als ich glaub ich(>26)!


    MFG


    aus Peickwitz

  • Hallo alle miteinander, Show goes on.


    Und immer der Reihe nach, daher erst mal Gruß nach Braunschweig an net-harry:


    Jawoll, da sind wir völlig einer Meinung - das mit den Stromschlägen kann, soll und darf so nicht sein, seh´ ich 100%ig genauso. Ob ich die Kerze an die Masse halte oder ob sie eingeschraubt ist, ist egal. Die Stromschläge sind in jedem Fall zu ertasten. Da Kerzenstecker neu ist, ich die Spule auch schon ausgetauscht habe (habe ich bislang noch gar nicht erwähnt) und altes wie jetziges neues Zündkabel den Erfolgsdurchbruch nicht brachten, kann ich mir die Maßnahmen bestimmt sparen.
    Aber hilf mir auf die Sprünge: was soll der BTW sein mit Verbindung zur Motormasse ? Hab´ ich grad einen Aussetzer ... ?
    Ich habe als Sofortmaßnahme mein Zündkabel in einen extra Schlauch verpackt (so ein geriffelter flexibler für Elektriker zum Einziehen von Stromkabeln unter Putz, aber natürlich geht auch was anderes) und das ganze akribisch am ZKStecker und am Luftfiltergehäuse mit solidem Klebeband abgedichtet. Dann hab´ ich das ganze noch von vorn bis hinten mit selbigem Lebeband umwickelt, damit Feuchtigkeit auch nicht in die Riffelungen eindringen und damit nahe an das drunterliegende Zündkabel gelangen kann. Erfolg: Es ist ein solider Abstand zum Zündkabel gewährleistet und keine Spannungsschläge beim äußeren Berühren mehr zu spüren. Das gilt damit auch für jeden Tropfen und jede Schneeflocke. Da werden wir doch mal sehen ! Es gibt mir ein gutes Gefühl. Jedenfalls danke für die rege Anteilnahme. Ich werde nun erstmal abwarten müssen, was im Fall der Fälle so alles passiert. Hoffentlich nichts mehr.


    Hallo, T.I._King,


    Haarrisse im neuen Zündkabel, weich, flexibel und optisch völlig intakt, halte ich für ausgeschlossen. Mehrere Wechsel haben schon nichts gebracht. Im übrigen siehe oben. Ich habe wirklich nur noch das spannungsspuckende Zündkabel im Verdacht. Wie gesagt: So viele kennen das Problem, und es beschränkt sich nicht auf Simson, sondern gibts bei heutigen neuen Rollern genauso, wie ich kürzlich gelesen habe.
    Nur eines ist mir in Sachen Zündkabel aufgefallen: Der Leiter im Inneren verläuft durchaus nicht korrekt in der Mitte, teilweise sichtbar außermittig. Wenn auch nicht dramatisch. Nennen wir es einfach mal schlampige Fertigung von Beru. Vielleicht verstärkt das den Effekt mit der schlechten Isolierung an manchen Stellen im Kabel zusätzlich. Doch ich kann ja nicht jedes Stück Kabel zur Begutachtung vorher zerschnippeln, bevor ich es einbaue ...
    Mit Motorgehäuseeingang, "wo das ZK bei U-Zündung reinkommt" meinst Du sicherlich das Loch für den schwarzen Kabelbaum am Lichtmaschinendeckel, stimmt´s ? Da muss ich mal nachschauen, meines Wissens ist da so eine Abdichtmuffe, durch die das Kabel läuft. Sollte dicht sein. Aber: Wenn ins Gehäuseinnere durch einen kleinen Schlitz Feuchtigkeit hineinkäme, käme sie jedenfalls nicht umgehend bei äußerer Trockenheit wieder heraus. Wird´s aber trocken, fährt die liebe Mofette sofort weiter, als wollt sie einen auslachen. Das ist es ja eben. Kann einfach kein Problem der inneren Chirurgie sein. Beim besten Willen nicht. Aber danke für die Tipps, wenn meine Lösung was gebracht hat, werde ich es mit Bezug auf dieses Thema natürlich sofort kundtun, damit auch andere was davon haben. Man lernt ja bekanntlich nie aus ...


    So, und jetzt, last but not least, für Josinger:


    Natürlich, wenn Dein Zündkabel alt wie ein Baum ist, solltest Du es natürlich schon deshalb mal wechseln. Du wirst vermutlich erschrecken, wie vergammelt so was aussehen kann und Dich wundern, das es überhaupt noch fährt. Ich nehme an, KR 51/2 ist eine schöne Schwalbe etwas neueren Datums. Mein Vater ist jahrelang mit seiner auf Arbeit gefahren, und hatte nie ein Wetterproblem. Deswegen hat er meine Schönwetter-S 51 immer bespöttelt. Habe von der Nässeproblematik auch bei Schwalben weniger gehört, aber siehe da: Man lernt wirklich nicht aus. Ich kann Dir nur raten: Überprüfe, ob Du bei laufendem Motor beim Berühren des Zündkabels meine Feststellungen bestätigen kannst. Ich vermute stark, dass es auch bei Dir so ist. Und dann verpacke das (neue !) Kabel so wie ich es getan habe in eine extra Isolierung. Es kann auch ein Stück Gartenschlauch in Mintgrün sein, sehen tut´s ja dort keiner ... Hauptsache möglichst dick und vor allem absolut nässesicher. Die Stromschläge bei äußerer Berührung der Zündleitung müssen unter allen Umständen verschwinden, meine ich doch sehr stark. Denn wo Spannung da ist, es auch noch nass wird, und die Motormasse (Kapselung vom Zündkerzenstecker beispielsweise) nicht weit ist, da sind doch Probleme vorprogrammiert. Klingt das logisch ??? Ich meine ja. Aber auch ich werde abwarten müssen, ob meine "Verpackung" den gewünschten Erfolg bringt. Danach bin ich schlauer.


    So, dann danke ich noch mal allen Beteiligten für den Beistand, werde selbst, wo ich kann, mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wenn in der Problematik neue Erkenntnisse gewonnen sind, werde ich es melden. Soll ja für alle was bringen, meine ich.


    Bis denn, Grüße aus Dresden,


    Matthias

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Matthias1

    ...
    Aber hilf mir auf die Sprünge: was soll der BTW sein mit Verbindung zur Motormasse ? Hab´ ich grad einen Aussetzer ... ?
    ...


    Hi,
    BTW = By The Way... :roll: ...fiel mir beim Schreiben gerade ein: Überprüfe die Masseverbindung der Zündspule zum Motor (Stecker an der linken, oberen Motorschraube)...
    Gruß aus Braunschweig

  • Mahlzeit!


    Mir zuckte beim Durchlesen grad ein Zündfunke durch den Kopf:


    Kann es sein, daß dein neuer Zündkerzenstecker entweder defekt ist, oder eine sog. Vorfunkenstrecke hat?


    Das würde erklären,
    -warum die ausgebaute Kerze immer einen Funken zeigt (hat ja keinen Kompressionsdruck mehr, gegen den sie anfunken muß)
    - warum dein Zündkabel einem Weidezaun alle Ehre macht (Spannung an der Zündspule ist höher durch die insgesamt längere Funkenstrecke)
    - warum die geringste Feuchtigkeit an der Lunte den Knall im Schnapsglas verhindert (Spannung reicht dann nicht mehr für beide Funkenstrecken)


    Meß den Stecker doch mal mit einem Ohmmeter durch, so Du hast. Sollten maximal einige Kiloohm sein, mehr aber nicht.


    Glück Auf!


    Mac Heba

  • Na, vielen Dank für die nächsten Reaktionen.


    Also, net-harry, jetzt weiß ich zwar, was "BTW" ist ':-D', doch wo ist nun die Masseverbindung der Zündspule zum Motor ? Die hat sich mir noch nicht vorgestellt. Die beiden Kabel an der Zündspule sind jedenfalls korrekt angeschlossen. Sonst würd´s wohl auch nicht funken, denk´ ich mal. Und falls ich den Masseanschluss auf den richtigen Tipp hin finde, was gäb´ es da zu prüfen ? Wie ? ':roll:'



    Und hallo, MacHeba,


    da kommen ja noch völlig neue, schlaue Aspekte ins Spiel,


    und Du scheinst Dir Deiner Sache ja durchaus sicher zu sein, wenn Du meine misslichen Beobachtungen alle physikalisch - elektrisch korrekt erklären kannst ! Das beeindruckt mich ungemein, weil das zumindest taktisch der richtige Weg zu sein scheint. Wenngleich ich nicht verstehe, wie


    a) durch eine Vorfunkenstrecke kein "Kompressionsdruck" mehr vorhanden sein kann
    b) eine Spannung durch eine längere Funkenstrecke höher werden kann (häää ... ???? ':?' - kommt so ein Funken denn keinem zusätzlichen Widerstand gleich ????) Ich versteh´Bahnhof ...
    Der letzte Schluss (Spannung reicht nicht mehr durch die Feutigkeit) ist ja auch meiner. Soweit sind wir uns dann im Ergebnis wohl einig. Und das freut mich. Doch wie sollte ich den Stecker "durchmessen"? Ohmmeter ? Erklär´s bitte kurz, ich hab sicher bei anderen Sachen was drauf, und bin weiß Gott nicht blöd, aber da fehlt mir die Routine bei so was. So richtig die Lust, noch mal einen neuen Stecker zu kaufen, verspüre ich dann doch nicht ... Dann doch lieber mal messen.
    Da freu´ ich mich doch auf die Antwort ungemein, weil das die Erklärung liefern könnte, warum viele Simson - und wohl auch andere Mofetten keine Nässeprobleme haben. Und ich mir auch nicht so recht vorstellen mag, dass ein Moped- wie auch Zündkabelhersteller ein spannungsspuckendes Ungeheuer auf den Markt werfen, was dann im allgegenwärtigen Ernstfall Probleme macht. Noch dazu, wenn es ausgerechnet heute geradezu nichts mehr gibt, was nicht durch irgendeine DIN geregelt ist. Damit meine ich jetzt das Kabel. ':wink:'


    na, dann erst mal Grüße aud DD, schlechtes Wetter war bislang zum Glück noch nicht wieder ...


    Matthias

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,
    Von der Klemme 1 der Zündspule geht ein braunes Kabel nach Masse (weiß jetzt bei der S51 nicht, ob es direkt zum Motor oder an den Massepunkt am Rahmenstirnrohr geht)...mal checken, ob's richtig dran ist (mit einem Ohmmeter die Verbindung zum Motorgehäuse überprüfen).
    Gruß aus Braunschweig

  • Hallo Matthias,


    das mit der Vorfunkenstrecke war nur mal so 'ne Idee. Mir war der Begriff aus dem PKW-Bereich bekannt, im Prinzip ist das eine definierte Luftstrecke in der Zündleitung, also eine Unterbrechung derselben, gerne z.B. im Kerzenstecker integriert.


    Sowas kann man natürlich auch ungewollt dadurch herstellen, daß das Zündkabel nicht richtig befestigt ist und sich somit eine Unterbrechung ergibt.


    Zitat


    Wenngleich ich nicht verstehe, wie


    a) durch eine Vorfunkenstrecke kein "Kompressionsdruck" mehr vorhanden sein kann


    Nein, Nein! Ich sagte, bei der ausgebauten Kerze ist der Kompressionsdruck weg, weil die Kerze halt jetzt neben dem Zylinder an der frischen Luft liegt, und nicht mehr den Zylinder dicht hält :D Deshalb zeigt die Kerze auch immer einen Funken, wenn sie ausgebaut ist.



    Zitat


    b) eine Spannung durch eine längere Funkenstrecke höher werden kann (häää ... ???? '' - kommt so ein Funken denn keinem zusätzlichen Widerstand gleich ????) Ich versteh´Bahnhof ...


    Ja, die Funkenstrecke IST zunächst mal ein sehr hoher Widerstand, aber erst NACH dem Zündkabel. Damit ein Funke überspringt, muß die Spannung an der Zündspule höher ansteigen, und das macht sie, weil keine Last (in Form eines überspringenden Funkens) dran hängt.


    Im Moment der Zündung steigt die Spannung am Zündkabel sprunghaft auf etliche Kilovolt. Irgendwann (nach Sekundenbruchteilen!!) reicht sie aus, daß zwischen den Kerzenelektroden ein Funke überspringt, es fließt also Strom, welchen man als Funken sogar "sieht". Dieser Strom belastet die Zündspule und die Spannung bricht wieder zusammen.
    Wenn nun die Funkenstrecke größer wird (also Elektrodenabstand der Kerze erhöht ODER eben eine zweite Funkenstrecke irgendwo im Zündkabel / -stecker), muß auch die Spannung an der Zündspule höher steigen, bevor ein Funke überspringt.


    Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten:
    - Die Zündung ist so schlaff, daß diese Spannung nie erreicht wird. Dann geht aber garnix, auch bei trockenem Wetter. Also scheidet das mal aus.
    - Die Isolation des Zündkabels widersteht den hohen Spannungen nicht, und der Zündstrom schlägt durch dieselbige, bevor der Funke an der Kerze überspringt. Und das erscheint mir wahrscheinlich, weil es trocken kribbelt, und naß nichts mehr geht, weil das Wasser den durchschlagenden Zündstrom ableitet.


    Deshalb mein Tip:
    - Besorg Dir ein neues Zündkabel, obwohl das "alte" auch "neu" ist. Sind ein paar wenige Euro, aber die hast Du mit einer gesparten Taxifahrt raus.
    - Nimm mal einen anderen Kerzenstecker, notfalls gebraucht oder vom Schrottplatz, einfach, um mal zu sehen, ob es was bringt
    - Befestige alles richtig und achte auf guten Kontakt des Kabels


    - Und check auch die Sachen vom Harry (Massekabel), wie gesagt, meine Idee war nur so ein Geistesblitz.


    Glück Auf aus DO!


    Mac Heba

  • Ja, liebe Grüße, Ihr beiden,


    net-harry + MacHeba


    jetzt hab´ ich´s gerafft, vor allem das mit der ansteigenden Zündspannung ( ... BEVOR es funkt, ahaaaa ... ), und es erscheint mir sehr logisch. Aber korrekt aufgeschraubt ist der Kerzenstecker jedenfalls, keine Frage. MacHeba, erklär´ doch noch mal, wie man mit einem Ohmmeter den Kerzenstecker "durchmisst". Habe so was noch nicht gemacht.


    Das mit der Masseverbindung der Zündspule habe ich jetzt auch gerafft. Heißt das, wenn das Massekabel zum Rahmen - sagen wir - einen Kabelbruch hätte, würde die Zündspule trotzdem ihren Dienst tun, und dafür mehr Strom ausspucken ? Nee, oder ? Werde es mal überprüfen...


    Nun muss ich aber noch mal an einer ganz anderen Stelle einhaken, weil mir da noch ein völlig anderer Gedanke kommt: Mir hat es jetzt und soeben zum dritten wenn nicht gar vierten Mal in Folge die Zündkerze zerschossen, nach jeweils etwa 500 km. Auch das kann doch wohl überhaupt nicht sein. Bei drei Kerzen davon ging es solange noch gut, als ich gefahren bin, dann aber beim Stehenbleiben an der Ampel von wegen Gas wegnehmen, runterschalten und niedrigeren Drehzahlen ging das Möp aus und war auch nicht mehr anzukriegen. Neue Kerze rein, und es lief wieder. Habe nun ständig zwei neue dabei, geht nicht anders. Der Zündfunken kommt aber auch bei allen Kerzen, die nicht mehr zünden wollen. Da scheint es mir doch auch noch einen Zusammenhang zum stromgewordenen Zündkabel zu geben. Außerdem läuft der Motor (schon immer) sehr unrund im Standgas. Er hat immer wieder (Zünd-) Aussetzer, verhaspelt sich und fängt sich dann wieder. Manchmal aber auch nicht und bleibt stehen. Da half schon immer nur ein höher eingestelltes Standgas. Ich bin da nun, mag´s was damit zu tun haben oder nicht - ich weiß es nicht - auf die Idee gekommen, ob nicht der Kondensator nicht mehr so recht "kondensieren" will ':wink:', jedenfalls hat er einen klaffenden Riss in seiner Plastikabdeckung, wenn man durch das Polrad draufschaut. Funken am Unterbrecher habe ich allerdings im Standgas kaum ausmachen können, nur ab und zu und nur schwach, abgebrannte Kontakte am Unterbrecher sind auch nicht festzustellen. Gewechselt worden ist das Ding - der Kondi - auch schon mal.


    Bringt das jetzt vielleicht noch andere zündende Ideen ??


    Mein Gott das wird ja ´ne lange Session hier ':?', aber laufen muss es, sonst hüpft mir irgendwann mal´s Huhn aus der Pfanne.


    Liebe Grüße, bis bald Matthias

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Mahlzeit Matthias!


    Also, Kerzenstecker durchmessen:
    Du besorgst dir ein Vielfachmeßgerät (Multimeter), die digitalen Dinger für 10 Euronen us dem Baumarkt reichen völlig. Stell den Meßbereich auf Widerstand (Ohm) ein, Bereich 20kOhm oder 200 kOhm, was so um den Dreh grad da ist.
    Kerzenstecker abziehen, Zündkabel herausdrehen. Eine Meßspitze des Multimeters drückst Du in die Aufnahme der Zündkerze, und zwar an die Metallklammer, die die Kerzenspitze normalerweise kontaktiert, die andere Spitze hältst Du an den Gewindedorn, in welchen das Kabel geschraubt wird.


    Die Anzeige sollte entweder 0 sein, oder aber 1kOhm - max. 15kOhm. Sind es deutlich mehr, hat der Stecker eine Unterbrechung, die da nicht rein gehört.


    Der Kondensator sollte übrigens keinerlei Risse an keiner Stelle zeigen, sonst zieht der Feuchtigkeit und schlägt durch. Das vermindert die Zündleistung bis zum Totalausfall. Funken gibt es in dem Fall keine am Unterbrecher, die schließt der kaputte Kondensator dann kurz. Ist allerdings ein "Langzeit"effekt und tritt in der Regel nicht bei Regen schlagartig auf.


    Die Masseleitung führt bei Unterbrechung zu keiner Spannungserhöhung, hier fließt ein hoher Strom bei vergleichsweise niedriger Spannung. Wenn diese Leitung allerdings angegammelt ist, vermindert das auch die Zündleistung.


    Der Test, ob die ausgebaute Kerze einen Funken hat, zeigt nur, daß die Zündanlage grundsätzlich nicht komplett ausgefallen ist. Ob die Power ausreicht, auch im Zylinder bei warmen Benzindämpfen unter 10Bar Druck noch einen Funken zu schießen, kann man so nicht direkt sehen.


    Grundsätzlich:
    Den Kondensator würde ich tauschen, wenn er schon einen deutlich sichtbaren Riß zeigt. Prophylaktisch würde ich sogar unbesehen Kerzenstecker und Kabel tauschen, kostet ein kleines Geld und ist in 'ner Viertelstunde getan.
    Jetzt noch die Kabel zur Zündspule kontrolliert, eventuelle Korrosion an den Anschlüssen entfernt, ggf. dei Zündung eingestellt, und dann ist die Zündseite eigentlich über jeden Verdacht erhaben.


    Viel Erfolg!
    Glück Auf!


    Mac Heba

  • Ja, danke, und Mahlzeit zurück,


    na, da bleiben erst mal keine Fragen offen, da hab´ ich schon eine gewisse Menge Brot, bei ein paar Einkäufen angefangen... Doch was zerhaut einem die Zündkerzen ??? Zuviel Strom, würde ich sagen ? An der Zündkerze selbst? Ist doch abartig. Oder sind die "Isolator Spezial" von Beru irgendwie sch... Andere gibt´s aber nicht. Idee ?


    Nur noch so wegen der Feuchtigkeit und dem Kondensator ... was Du jetzt nicht wissen kannst ... bei Regen kommt sicher nichts rein, doch mein Simmerring war durch langes Rumstehen nicht mehr so recht dicht, und es hat sich da mit der Zeit schon ein recht öliger - na, ich würde mal sagen: Komplettbelag - über der ganzen Grundplatte (Spulen usw.) ausgebreitet. Allerdings war dem Kondi selbst nichts anzusehen, der ist ja auch am weitesten mit vorn. Der Simmerring ist jetzt neu, ich hab das ganze Gehäuse trocken gewischt, und, soweit es ging, auch die Grundplatte. Besondere Probleme hat der Siff aber soweit nicht hervorgerufen, ich meine: keine, die nicht schon seit eh´ und je dagewesen wären. Hmm. Nur so nebenbei. Werd´ ihn sicherheitshalber dann doch mal austauschen. Oder kann man da auch was messen ... fällt mir grad so ein ... egal.


    Na, dann vielen Dank ein weiteres Mal, hab´ dann erst mal was zu tun ... '8)'


    Bis demnächst, Matthias

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

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