Schwingen stabilisieren beim Duo

  • Hallo Duofahrer,


    ich wollte mal eure Meinung zu diesem Querstabilisator hören.
    Im Netz hatte ich verschiedene Lösungen zur Querstabilisierung der Schwingen gefunden. Da wurden Rohre an die Schwingenarme geschweißt oder mit großen Winkeln an den Schwingenarmen befestigt. Die Torsionskräfte in der Längsachse der Schwingen sind aber nicht zu vernachlässigen, vor allem bedingt durch die Stabilisatoren, die hinter der Rückenlehne befestigt sind. Diese Torsion zerstört früher oder später die Schweißnaht oder verbiegt die Winkel, ganz abgesehen vom massiven Eingriff in die Substanz beim Schweißen.
    Ich habe zwei Kugelgelenke für einen Case II (Kostenpunkt 25 Euro/Stück bei eb*y) mit einem Rohr verbunden und entsprechend befestigt. So sind Torsionsbewegungen möglich, in Querrichtung sind die Schwingen aber deutlich stabiler.
    Keine Eingriffe in das Originalmaterial. Erste Tests sind sehr positiv verlaufen.





    Hier die Befestigung an der Schwinge. Das Flacheisen hat ein 16mm und ein 12mm Loch.


    Viele Grüße
    Manfred

    Fahrzeuge: Stino Duo 4/1 Bj. 1989, DKW Victoria 139S Bj. 1967, BMW R45 Bj. 1981

  • Nein, das ist sowieso nur für den Testbetrieb gewesen. Ich habe mir schon zwei neue Bolzen mit längerem Gewinde aus Edelstahl gemacht.

    Fahrzeuge: Stino Duo 4/1 Bj. 1989, DKW Victoria 139S Bj. 1967, BMW R45 Bj. 1981

  • Dir ist aber schon klar, daß Edelstahl nur edler aussieht, aber kein edlerer Stahl ist??? Von der Festigkeit her usw.....

    ...drum fange nicht elektrisch an, was man mechanisch lösen kann...

  • na hoffentlich verabschieden sich da nicht die Buchsen der Schwingen , Probleme kann es mit der Verwindung geben.
    mfg

  • Hallo deutz,


    was meinst Du mit Verwindung ? Was wird sich denn verwinden ?
    Die Kugelköpfe sollen ja Bewegungen in der Längsachse der Schwingen zulassen. (so wie vorher auch). Die Strebe soll ja nur den seitlichen Druck in Kurvenfahrten auffangen.

    Fahrzeuge: Stino Duo 4/1 Bj. 1989, DKW Victoria 139S Bj. 1967, BMW R45 Bj. 1981

  • Ja beobacht die Buchsen , die Verwindung der einzelnen Räder wird
    durch die eingebaute Spurstange behindert , ausserdem ist die Stange
    sehr schwer , dafür sind die Aufnahmen nicht geeigneit.
    mfg

  • Hm, die Seitenverschiebung der Schwingen wird nicht das größere Problem sein. Ich denke, dass die oberen Querlenker das Problem sind.


    Diese sollen ja bei Seitenkräften (wie sie in den Kurven auftreten) verhindern, dass die Schwinge in sich verdreht wird, weil das Rad sich durch diese Kräfte neigen will.


    Das Problem:
    Die Schwingenbewegungen (ein-/ausfedern) erfolgen längs zur Fahrtrichtung. Aber die Querlenker arbeiten quer.


    Hinzu kommt, dass die Befestigungen der oberen Querlenker am Sitzbankrahmen strategisch ungünstig positioniert sind:
    Federt die Schwinge ein, so wird durch den Querlenker nicht nur die Schwinge selber nach außen gedrückt, sondern der Querlenker neigt auch den oberen Radteil nach außen, so dass das Rad unten nach innen geneigt wird , weil die Kraft über den Schwingenbügel übertragen wird (Torrosion der Schwinge). Somit verengt sich die hintere Spurweite, was zur Instabilität führt.
    Würden die oberen Querlenker weiter unten befestigt, so dass sie von innen nach außen gesehen "aufsteigen", dann tritt der umgekehrte Effekt ein


    Das Problem ist, dass zwei quer zueinander wirkende Hebel unterschiedlicher Längen agieren und was auch wichtig ist, dass die Drehpunkte und die Hebelwirkungen kein Rechteck oder Parallelogramm bilden, sondern ein Trapez. Die unterschiedliche Hebellängen bewirken unterschiedliche Hebelwege, die den Radsturz leicht verändern.


    Durch deine Querlenkerkonstruktion zwischen den Schwingen ziehst du aber auch die Spur zusammen, wenn nur ein Rad einfedert.
    Eigentlich sollte das untere "Querlenkerdreieck die Schwingen schon an seitlichen Bewegungen hindern, was mit dem dünnen "Draht" nicht wirklich 100%-ig hinhaut.


    Um jetzt den Sturz der Räder beim Einfedern oder bei Kurvenfahrten wirklich zu verhindern, müsste deine untere Konstruktion nach oben kopiert werden. Der Drehpunkt am Rahmen muss exakt in der selben Achse und Höhe liegen, wie die des Drehpunktespunktes über deinem Rad ist. Und da kommt das Problem "die Sitzbank ist im Weg" auf.


    Du müsstest also eine Möglichkeit finden, dass beim Einfedern das Rad senkrecht stehen bleibt oder nur minimal die Spur der Räder (auf der Fahrbahn) verbreitert wird (aber nur minimal, weil sonst die Kette abspringen kann. Die Kette kann -wohlbemerkt: kann- übrigens auch bei der Origi-Konstruktion abspringen, wenn die Räder sich zu stark beim Einfedern neigen)


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    du hast völlig recht. Ich habe versucht, das Einbiegen der Räder durch Kürzen der beiden Stabilisatioren um 2cm etwas abzumildern. Die Räder sind also im ausgefederten Zustand leicht positiv im Sturz.
    Der Zweck der Querstange ist aber ein anderer. Die Kugelgelenke lassen ja die Sturzveränderung der Räder beim Einfedern ausdrücklich zu.
    Stell dir vor, du sitzt links neben dem Hinterrad und drückst mit dem Fuß gegen die Hinterradachse. Eine solche Kraft wirkt entsprechend in einer Rechtskurze auf die Schwinge ein. Die Querstabilisatoren verhindern jetzt ein Verbiegen der Schwinge in der Längsachse. Also geht die ganze Kraft quer zur Fahrtrichtung nach rechts auf die Schwingen. Jetzt sollen der "Draht" , der an der linken Schwinge festgemacht ist, diese Seitwärtsbewegung der linken Schwinge abfangen. Auf Druck geht das aber schlecht. Durch die Kugelgelenk-Querstange ist die linke mit der rechten Schwinge verbunden. Jetzt kann zusätzlich der rechte "Draht" auf Zug stabilisieren und die rechte Schwinge stabilisiert auch noch mit.
    Dieses ist deutlich spürbar, wenn man den Fuß wie og. einsetzt. Die Querstange optimiert die schon vorhandene, etwas schwächelnde Stabilisierung. Alle anderen Bewegungen der Schwinge werden durch die Kugelgelenke zugelassen. Nur das seitliche Versetzen wird deutlich erschwert.
    Natürlich kann ich jetzt nicht voll in die Kurve heizen, denn dann brechen die Speichen. (Da müssten Gussräder her!) Aber die Buchsen werden nicht so beansprucht und in Kurven in das Duo deutlich spurtreuer.


    Viele Grüße
    Manfred

    Fahrzeuge: Stino Duo 4/1 Bj. 1989, DKW Victoria 139S Bj. 1967, BMW R45 Bj. 1981

  • Hi Manfred...


    Das Prinzip deines Stabis ist schon klar.


    Aber ich wollte auch auf das Problem hinweisen, das sich die OQL negativ auf das Fahrverhalten beim Einfedern in den Kurven auswirken.


    Mir fällt aber auch nichts anderes ein, als die Anschlagpunkte der OQL am Sitzbankrahmen gezielt nach oben oder unten zu "verschieben" und eventuell eine gleichzeitige Einkürzung der QL vorzunehmen.


    Gruß Frank

  • Für mich ist da irgendwie keine Funktion.


    Wenn ich Räder habe die ich quer zum Fahrzeug belaste und die stabilisiert werden sollen so muß ich diese eben quer abfangen aber das auch bitte zur Karosserie und nicht zum anderen Reifen hin.


    Was du gemacht hast ist kurzum aus ner Einzelradaufhängung ne halbe Pendelachse.



    Ich würde schauen die Querkräfte in die Karosse zu bringen wo sie hingehören und herkommen

  • @shodowrun:
    Dreieckslenker? Aber kein Starrer, weil Kugelkopflagerung...


    Manfred stützt ja die Schwingen zum Rahmen hin ab. Aber das geht bei ihm über den Umweg der gegenüberliegenden Schwinge und deren Stabilisierungsstrebe zum Rahmen hin.


    Bleiben wir bei dem Beispiel Rechtskurve:
    - Fliehkräfte wirken nach links somit werden die Schwingen nach rechts gedrückt
    - linke Schwinge drückt gegen die Linke Stabi-Strebe, welche sich unter dem Druck biegt => Die Schwinge wird also trotzdem nach rechts gedrückt
    - rechte Schwinge dagegen zieht an der rechten Stabi-Strebe nach außen => die Strebe kann trotz Zuglast nicht nachgeben (außer sie reißt)
    - die selbst eingebaute Querstrebe stützt nun die linke Schwinge an der rechten Schwinge ab, welche sich ja nicht seitlich bewegen kann


    Nur beim Einfedern eines einzigen Rades gibt es minimale Spurveränderungen, weil sich durch die feste Länge des "Hebels" der Abstand der Schwingen verkleinert. Aber trotzdem ist diese Spurverengung allgemein gesehen mit der zusätzlichen Querstrebe deutlich geringer, als wenn du die Spurveränderung in einer Kurve ohne der Querstrebe siehst.


    Ich denke, dass diese minimale Spurverengung weniger ausmacht, als die Spurverengung, welche durch die von den OQL verursachte Radsturzveränderung in den Kurven resultiert.


    Manfred:
    Gussräder? Na ich weiß nicht, ob die wirklich die Seitenkräfte abkönnen. Ich habe schon von einem Unfall mit Todesfolge gehört, weil ein im DUO verwendetes Gußrad oder Alurad weggebrochen ist. Nur weiß ich nicht was für ein Rad und welche Radgröße verwendet wurde.


    Willst du kleine Gußräder oder 16"-er aus Guß ansetzen? Wenn du kleine Räder anbauen willst, dann soltest du mal beim Schwalbenkönig auf seine HP schauen. Er hat ja einen DUO auf kleine Räder vom Simson-Roller umgebaut.
    (Siehe hier: http://www.schwalbenkoenig.com/simsonduoundschwalbe.htm )
    Vielleicht kannst du dir auch noch Tipps von ihm holen oder Erfahrungsberichte...


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    nein ich will eigentlich keine Gussräder einbauen. Das gefällt mir schon von der Optik nicht so gut. Ich fahre ja immer materialschonend und langsam in den Kurven ! 8)


    Achtung OT: Das einzige was mich noch im Bereich Räder interessiert sind echte Weißwandreifen. Aber danach suche ich schon länger. OT Ende.


    Die Seite vom Schwalbenkönig kenne ich. Da hatte ich ja auch die Anregung mit der Stabikürzung und dem Querstabilisator her. Aber ein Duo mit 12" Rädern gefällt mir überhaupt nicht. Es liegt dann auch zu tief.
    Aber danke für den Tipp !


    Viele Grüße


    Manfred

    Fahrzeuge: Stino Duo 4/1 Bj. 1989, DKW Victoria 139S Bj. 1967, BMW R45 Bj. 1981

  • :shock:



    Naja, ich muß zugeben, dass mir seine Optik- oder Technikumbauten auch nicht unbedingt alle gefallen. OK, für Sportzwecke oder Showzwecke... Also das muß jeder selber wissen. Und wenn er auf'm nackten Rahmen durch'n Matsch reiten würde... :D


    Wenn Mod's im Straßenverkehr der Fahrsicherheit/-Stabilität dienlich ist und nach Möglichkeit von außen nicht sofort zu erkennen ist oder sich gut in die Optik integriert, dann lässt sich darüber schon nachdenken. Auch wenn man einige Dinge vielleicht anders lösen würde/könnte...


    Gruß Frank

  • Hallo Manfred,
    bin auch stolzer Duofahrer und wollte Dich fragen, ob Du inzwischen Langzeiterfahrungen mit Deinem Stabilisator gemacht hast und ob Du anderen diesen Umbau empfehlen kannst?


    Gruß Rüdiger

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