Zum Thema unbarmherzige Haftzeit bei "Unschuldigen"....Eine wahre, selbsterlebte Geschichte in DEUTSCHLAND:
Vor Ewigkeiten habe ich, da war ich gerade Volljährig geworden, ein Praktikum in der Psychiatrie als Beschäftigungstherapeut gemacht. Unter anderem hatte ich mit Suizidgefährdeten Menschen zu tun, die nach einer Behandlung in der geschlossenen Abteilung mit Beschäftigungstherapien wieder ins "normale" Leben eingegliedert wurden.
Ganz unterschiedliche Leute waren in meiner Gruppe. Einer davon war aus dem ehemaligen Jugoslawien. Er war mehr oder weniger zu Fuß, mit ungeheuren Strapazen, tagelang ohne Essen und Trinken und unter Lebensgefahr nach Deutschland geflohen. Seine komplette Familie war von den Kriegsverbrechern getötet worden (ethnische Säuberung). Er war heilfroh, als er halbverhungert und völlig erschöpft, aber lebend in Deutschland angekommen ist, um Asyl zu beantragen.
Er wurde in einem Asylantenwohnheim untergebracht und das Amt hat mit der Prüfung des Antrags begonnen. Das Leben eines Asylanten in Deutschland ist nicht zu beneiden. Wirklich nicht! Er durfte sich z.b. nicht weiter als 5 Kilometer vom Heim wegbewegen. Essen musste er, was ihm gebracht wurde. Ein als Zimmer benanntes Loch mit 7 anderen Männern teilen. Dennoch war er froh am Leben zu sein.
Nach wenigen Monaten aber das Unfassbare:
Der Asylantrag abgelehnt. Bescheid wird von der Polizei zugestellt, die auch gleich einen Haftbefehl dabei haben. Abschiebehaft.
Vor der Abschiebung müssen Ausländer in Deutschland oftmals in Haft und warten dort dann manchmal monatelang im Knast auf die Abschiebung. Für meinem "Patienten" war klar, dass das für ihn das Todesurteil bedeutete. Er würde sofort ermordet werden, sobald er in seiner Heimat ankommt. Nach einem halben Jahr Abschiebehaft (!!!!!) hat er resigniert und einen Hungerstreik begonnen. Irgendwann, als er fast schon tot war, hat man ihn in die Pychiatrie gebracht und ihn dort ans Bett gefesselt und zwangsernährt. Er war schon wieder ganz gut aufgepäppelt und wartete auf die erneute Abholung in den Abschiebeknast. Alle seine Bemühungen noch Asyl zu bekommen waren immer wieder gescheitert.
Deutschland, das ach so menschenrechtsfreundliche Land, trennt auch nach dem 2ten Weltkrieg Menschen in zwei Kathegorien. Es gibt hier ein "Ausländerrecht", das man auch Ausländerunrecht nennen könnte! Menschen dieser "zweiten Klasse" werden ohne straffällig geworden zu sein bis zu einem Jahr eingesperrt, bevor sie auf Staatskosten zu ihren Mördern geflogen werden.
Was sagt ihr dazu? Lasst mich raten: RECHT SO, stimmt´s?