Atomkraft für den Umweltschutz

  • Ich war wohl etwas unaufmerksam, denn das Thema hattest Du bereits im Posting Nr. 2 angesprochen. Hätte also nur vor meiner Frage zum Anfang klicken brauchen. Das Thema ist nicht sehr populär und wird wohl deutlich unterschätzt.


    Hier fand ich eine nette, kleine Übersicht: Uran - IndianerWiki


    Zitat: "Um 2,5 kg verwertbares Uran zu gewinnen, benötigt man im Schnitt 10 Tonnen Erz. Die 9997,5 kg verbleibender Abraum wurden und werden in riesigen Halden (Tailings) oder in grossen Wasserbecken als strahlender Müll unter freiem Himmel liegen gelassen."

    • Offizieller Beitrag

    Wobei ich einwenden möchte, dass die negativen Folgen des Uranbergbaus nicht zwangsläufig in diesem Ausmaß auftreten müssen. Es stellt sich lediglich die Frage, ob bei sachgemäßerem Umgang mit den Reststoffen noch kostendeckend produziert werden kann, bzw. bis zu welchem Grad der Kostensteigerung die ganze Atomkraftgeschichte noch rentabel wäre.


    Man muss für diese Umweltsauereien aber auch nicht zu irgendwelchen Indianern schauen. Wir hatten selbiges quasi direkt vor der Haustür bei der Wismut. Allerdings zeigt dieses Beispiel ebenso, wie die angesprochenen Sauereien mit entsprechendem Aufwand auch beseitigt werden können. Sehr empfehlenswert hierzu ist dieses Buch: [url=http://www.bpb.de/publikationen/NEGQPZ,0,0,Uran_f%FCr_Moskau.html]Uran für Moskau[/url]


    Es ist wie immer: Falsch und richtig gibt es nicht; die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.


    Beste Grüße
    Ralf (den dieses Problem der fehlenden abschließenden Wahrheit nach nunmehr 10 Semestern Politik fast in den Wahnsinn treibt)

  • Sie treten nicht zwangsläufig in diesem negativen Ausmaß auf, Fakt ist aber, dass weltweit nicht sachgemäß und sicher mit dem Uran und den Reststoffen umgegangen wird. Das ist gerade auch wegen der Kostenfrage nicht im Sinne der profitorientierten Unternehmen. Hinzu kommen damit zusammenhängende Dinge, deren Schadensausmaße sich schlecht greifbar beziffern lassen. So wird durch den Uranbergbau und die Weiterverarbeitung von Uran das radioaktive Edelgas Radon freigesetzt. Es steigert das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken.


    Die Wahrheit ist, Energie aus unflexiblen, großen Kraftwerken (Kernenergie, Kohle, fossiles Gas) mit langen Anfahrzeiten ist auf dem absteigenden Ast. Die Zukunft der Stromerzeugung ist derzeit flexibel, dezentral und erneuerbar.



    p.s.: In der Mathematik gibts abschließende Wahrheiten. Wie wärs? ;)

  • Vor einer Woche kam in den Nachrichten, dass wir uns wieder auf Preissteigerungen beim Strom einstellen müssen. Hier ist eine der Meldungen: Spiegel - Preiserhöhungen Stromkunden


    Die Netzbetreiber gaben diese Veröffentlichung an die Nachrichtenagenturen und sind für ihren Inhalt verantwortlich. Das kann man leicht in dem Artikel oben überlesen.



    Heute kam in der Monitor-Sendung Nr. 613 ein Bericht:
    Die Lüge vom teuren Ökostrom
    Warum die Stromrechnung wirklich so hoch ist


    Morgen am Nachmittag sollte es im folgenden Link das Video und den Text zu Sendung geben.


    ---> Monitor - Die Lüge vom teuren Ökostrom



    So läuft das. Der Arm der Atom-Lobby ist lang. Finanzieren tun sie ihren Schindluder, indem sie (vornehmlich E-ON, Vattenfall, RWE, EnBW) uns das Geld aus der Tasche ziehen. Das geht nämlich nur, wenn der Wettbewerb nicht funktioniert. Wettbewerbsstudie: Deutsche zahlen zu viel für Strom



    Und noch etwas: Für alle hier, die denken, dass ohne Kernkraftwerke die Lichter in unserem Land ausgehen, habe ich etwas von Report Mainz aufgehoben.


    Darin geht es um Ökostrom aus Norwegen durch Wasserkraft. Damit tun sich ungeahnte Möglichkeiten auf, die aber politisch nicht erwünscht sind.


    ---> Wie die Bundesregierung sauberen Strom aus Norwegen blockiert



    Norwegen könnte mit Wasserkraft 60 europäische Atomkraftwerke ersetzen!!
    :shock:

    Einmal editiert, zuletzt von Alfred () aus folgendem Grund: Ein Wörtchen fehlte.

  • Moin Alfred,
    die sendung von Monitor hab ich gestern auch gesehen. Aber neu ist das ja nicht mit den Bezahlten Studien. Die AKW Laufzeitverlängerung der "tollen" Regierung basiert auch nur auf gekauften Studien.
    Gorleben als Endlagerlösung genauso.
    Der angebliche Klimawandel basiert auf nachweislich Gefälschten Studien der Amis. Das ganze könnte man noch ewig so weiterführen.
    Wie bei Monitor am Ende erwähnt zuerst schauen wer die Studie beauftragt hat. Bevor man einer Studie glauben schenkt und die Medien egal ob Privat o. öffentlich Rechtlich sind auch mit Vorsicht zugenießen
    MFG
    MofaJohnny

  • Ja richtig das ist purer Lobbyismus der hier abgeht. Das sollte aber jedem bewusst sein, wenn er über so ein Thema nachgedankt. Der Klimawandel spaltet auch mal wieder die Gesellschaft - die Medien glauben natürlich erstmal zu großteil daran, immerhin kann man was schreiben und statistisch gesehen gabs das auch noch nie, weil 1900 die ersten Aufzeichnungen zu CO2 werden gemacht wurden. Letztendlich kann keiner zu 100% sagen, ob der Klimawandel an uns liegt oder durch Sonnenerruptionen oder sonstige Einwirkungen ein ganz natürliches Schema ist, dass sich vielleicht alle 400-500 Jahre oder so wiederholt.


    MEDIEN SIND IMMER MIT VORSICHT ZU GENIESSEN!

  • @sportfischer...so seh ich das auch, aber wenn selbst die Aufzeichnungen die es schon gibt nochmal Gefälscht werden um irgendeinen schwachsinn durchsetzten zu wollen is doch irgendwas Krank am Weltweiten System. So langsam braucht es eine Riesen Große Sondermülltonne für den ganzen Sondermüll den die Lobbyisten verzapfen.
    schwalbennest.de/attachment/17010/

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    "Atomklo Gorleben - die Lüge vom sicheren Endlager"



    ...da bin ich gestern Abend zufällig gelandet.


    Sehr informativ vor allem, warum BW und Bayern einen möglichen Endlager-Standort in ihrem Land ablehnen und wie die Schweizer das handhaben.


    Wiederholungen nächsten Samstag, 06.11.2010 :


    in EinsExtra um 00:15 Uhr
    im NDR um 08:30 Uhr
    in EinsExtra um 11:30 Uhr


    Gruß Harald

  • Danke für den Hinweis. Mir ist das leider entgangen. Darum gehts:


    Wohin mit dem Atommüll? Reporter Christoph Lütgert begibt sich auf die Spuren eines Desasters. Seit Jahrzehnten produzieren deutsche Kernkraftwerke Strahlenmüll. Doch noch immer gibt es kein Endlager dafür. Die Politik will dafür derzeit allein den niedersächsischen Standort Gorleben erkunden. Dabei wird die Eignung von Gorleben zur Lagerung von Atommüll längst von zahlreichen Experten bestritten. Alternative Bohrungen, zum Beispiel auch in Süddeutschland, werden verweigert. Erfahrungen aus Lagern für schwach radioaktiven Müll, die jetzt schon "abzusaufen" drohen, werden offenbar ignoriert. Und so droht der Norden zum "Atomklo der Republik" zu werden. TVMovie - Panorama - Atomklo Gorleben


    Wer am Samstag nicht gucken kann, kann es alternativ bei Yo*T*be tun.
    YouTube - (1/2) Atomklo Gorleben (15:00 Min.)
    YouTube - (2/2) Atomklo Gorleben (13:28 Min.)


    Passend dazu ein Artikel mit vielen Links und ausführlichen Antworten:
    Atommüll - Die scheinheilige Endlager-Suche


    Ferner: Untersuchungsausschuss Gorleben, Entmachtung BfS, Risikofaktoren
    Schwarz-gelbe Atomlobby will nur Gorleben: "Vor der Hacke ist es duster"

  • Bevor ich mich ins Bett haue, möchte ich auf einen Artikel verweisen.
    --> Seit 1950 mindestens 80 Milliarden: Die strahlende Rechnung der Atomkraft


    Gorleben ist nur die Spitze vom Eisberg, denn auch die weiteren vermeintlichen Endlager kosten den Steuerzahlern Milliarden. Hervorheben möchte ich im Text zu Morsleben:


    "Noch in den 90er Jahren erklärte die damalige Bundesumweltministerin Angela Merkel, dass Morsleben als Endlager sicher sei, obwohl Experten des Bundesamts für Strahlenschutz und das Land Sachsen-Anhalt Bedenken hatten. Mittlerweile gilt Morsleben als stark einsturzgefährdet, der Atommüll muss wieder rausgeholt werden. Kosten bis Ende 2009: mehr als 800 Millionen Euro. Geschätzte Gesamtkosten: etwa 2,3 Milliarden Euro. Die Hauptlast von rund 2,2 Milliarden werden dabei die Steuerzahler tragen müssen."



    Irgendwie scheint es sich zu wiederholen. Wenn nun Frau Merkel mal sagen sollte, Gorleben sei sicher, dann habe ich meine Zweifel.



    Nebenbei hatte ich noch einen Zufallsfund.
    --> Kanzlerin Angela Merkel warnt vor einer Überschätzung der Kernenergie


    Merkel hatte 2007 interessante Äußerungen zum Klimawandel gemacht: Tatsache sei aber auch, dass die Kernkraft nicht "der Ausweg" aus dem Klimawandel sein könne.


    Ihr Parteigenosse Klaus Töpfer sagte damals: Die Atomenergie sollte heute und künftig nur eine "sehr begrenzte" Rolle spielen.



    Da möchte ich den beiden wahrlich nicht widersprechen! :mrgreen:

  • Lobbyismus...
    Aber wenn hier über Endlager diskutiert wird, hat sich auch mal einer Gedanken gemacht, wo die Brennelemente überhaupt herkommen, und dass es dabei auch um gefährlichen radioiaktiven Müll geht? Dieser Fakt wird in der Nettorechnung oftmals überhauptnicht berücksichtigt.
    Man versteift sich viel zu sehr auf Gorleben, obwohl dies nur einen Teil der Bedrohung darstellt.
    Ach ja, und da fällt mir dann auch noch ein Dorf unweit von Suhl ein, das jetzt reichlich Kies hat...

    Nen schönen Gruß aus der Kurmark wünscht Marcel

  • Zum Endlager Asse gibts Neuigkeiten:


    Im Umfeld von Asse gibt es eine Verdopplung von Leukämie-Erkrankungen bei Männern und eine Verdreifachung von Schilddrüsenkrebs bei Frauen.
    Rund um die Asse: Hinweise auf gehäufte Krebsraten


    Währenddessen leidet Rüttgers vorm Asse-Untersuchungsausschuss unter Gedächtnislücken und das Kanzleramt der damaligen Bundesumweltministerin A. Merkel verweigert die Vorlage von Akten seit einem Jahr.

  • Das positive ist, dass diese öffentliche Diskussion die Sicherheit von Atommülllagerstätten weiterhin in Frage stellt. Negativ ist allerdings die fehlende zeitliche und räumliche Datengrundlage dieser Äußerung.
    Worauf beziehen sich die Verdopplungen? Haben die Verdopplungen einen zeitlichen Bezug?
    Es ist nich ungewöhnlich, dass in Gegenden, wo intensiver Bergbau betrieben wurde, entsprechende Folgeerscheinungen auftreten.

    Nen schönen Gruß aus der Kurmark wünscht Marcel

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