Atomkraft für den Umweltschutz

  • Es ist so, dass andere Länder auch gerne Energie haben wollen und wenn sie sehen, dass die führenden Industrienationen Kernkraftwerke nutzen, erscheinen sie attraktiv. Würden Sie Alternativen haben oder angeboten bekommen, dann würde es auch weniger neue Kernkraftwerke geben.


    Ansonsten haben wir über die EU zusammen mit anderen Ländern einige Einflußmöglichkeiten. So konnte z.B. das Kernkraftwerk Ignalina im Rahmen der EU-Beitrittsverhandlungen mit Litauen stillgelegt werden. Es befindet sich übrigens an der der Ostgrenze des Landes.


    Eine weiteres Gefahrenpotenzial für den sicheren Betrieb
    von Kernkraftwerken sind virtuelle Schädlinge.
    Computerwurm auch in Deutschland: Stuxnet befällt Energiekonzerne
    Das war bisher kein Thema im Zusammenhang mit dem
    Prüfprogramm von Röttgen. Anbei die Kritik dazu:
    Reaktorexperte kritisiert Röttgens Prüfprogramm

  • Positiv überrascht mich grad Herr Yogeshwar in der ARD-Sondersendung, der erstaunlich sachlich unterwegs ist und die Verhältnisse mal ein wenig einordnet ("Die heutige Belastung von süddeutschen Wildschweinen durch Tschernobyl ist relevanter als alles, was uns aus Japan droht.").


    Da Yogeshwar hier im Forum offenbar geschätzt wird, wollte ich schon vor einer kleinen Ewigkeit ein Interview mit ihm und der Welt verlinken. Nun hatte ich mal daran gedacht:
    Interview: Ranga Yogeshwar - "Menschen sind störanfällig"

  • Heute hat im jemand im MZ-Forum einen Artikel vom Manager Magazin gepostet. Darin haben Finanzmathematiker erstmals errechnet, wie teuer die Haftpflichtpolice für ein Kernkraftwerk sein würde!
    Risiko Atomkraft: Die teuerste Haftpflichtpolice der Welt - manager-magazin.de


    Der Fazit des Artikels: "Die Studie belege erstmals die jahrelange Marktverzerrung zugunsten der Kernenergie und zulasten der Konkurrenz, sagte Uwe Leprich von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Saarbrücken. "Die Studie zeigt zudem, dass bei einer ordnungspolitisch angebrachten volkswirtschaftlichen Betrachtung die Kernenergie nicht konkurrenzfähig ist."



    Währenddessen zeigt sich, dass der schnell durchführte Stresstest ein Blendwerk zu sein scheint, obwohl auch er deutliche Schwächen in der Reaktorsicherheit unterstreicht.
    Reaktorsicherheit: Atomlobby sieht sich durch Stresstest bestätigt


    Zitat daraus:" Die schleswig-holsteinische Atomaufsicht bemängelte die kurze Zeitdauer der Prüfung. Viele Angaben kamen von den Betreibern und konnten nur bedingt überprüft werden."


    Ferner: "Röttgen hatte bei der Vorlage des Prüfberichts das Abschalten derjenigen Atomkraftwerke angedeutet, die nicht oder nur geringfügig gegen Flugzeugabstürze gesichert sind. Besonders die Meiler Biblis A und B sowie Brunsbüttel und Philippsburg I hätten "keine nachgewiesene Sicherheitsauslegung" für diese Fälle."

  • Bin gespannt, wie es weitergehen wird. Inzwischen meint auch Merkel wieder, dass Atomkraft nicht beherrschbar ist. Wirklich aufatmen kann man aber noch immer nicht. Dazu hat die Atomlobby einen zu guten Einfluß. Sie hat Experten in ihren Reihen, die beim Ausstieg die Regierung beraten.
    Energiewende: Die Atomlobby als Ausstiegsberater | Wirtschaft | ZEIT ONLINE



    Was ich an einer anderen Stelle hier bereits angesprochen hatte, tritt langsam ein. Die Energiewende kann für Deutschland eine große Chance sein.


    "Die deutsche Energiewende könnte zum Exportschlager werden. Nach der Atomkatastrophe von Fukushima hat Japan nach Angaben von Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) Interesse an deutschem Wissen über erneuerbare Energien angemeldet."
    Strontium jetzt auch im Grundwasser: Japan will deutsches Know-how - n-tv.de

  • Unter Piloten ist es leicht zu sagen, dass man ein Flugzeug in ein Atomkraftwerk abstürzen lassen könnte. Wie viele der "Irren" können denn schon ein Flugzeug(von einem großen wie einer Boing mal ganz abgesehen) geziehlt in ein Gebäude am Boden stürzen lassen?
    Mit Hochhäusern kann man ein Atomkraftwerk nicht vergleichen. Daher halte ich das doch für unwahrscheinlich.


    Am Wochenende gab es in der Schweiz einen Vorfall
    mit einem Piloten und seinem kleinen Flugzeug.
    Mit voller Absicht: Amok-Pilot kracht ins Haus seiner Mutter | Panorama


    Schaut man sich die Bilder zum Artikel an, ist das Einfamilienhaus relativ flach gebaut. Die Bäume drumherum sind deutlich höher und dennoch war es ein Volltreffer. Hier hat der Typ sein Ziel erreicht.




    p.s.: Röttgen kann nun etwas über die Laufzeitverlängerung von 2010 sagen. http://www.n-tv.de/politik/Roe…erfen-article3849151.html Zitat:
    "Die Interessen hinter der Verlängerung seien "sehr deutlich, sehr massiv und sehr finanzstark" gewesen, sagte der Minister in einem Beitrag über die deutsche Atomindustrie."

  • Vor wenigen Tagen gab es eine kleine Meldung für Investitionen, die dringend benötigt werden. --> Gleichstrom-Leitungen: Neue Stromtrassen geplant - FAZ.NET


    Die neuen Stromtrassen sind für den Ausbau der dezentralen erneuerbaren Energien unverzichtbar und bringen nebenbei eine bessere Effizienz mit.


    Dennoch ist das Ende der Kernkraftwerke nicht besiegelt.
    --> Energiegewinnung: Das ist die Zukunft der Kernkraftwerke - WELT ONLINE
    Das Blickfeld kann sich hier bald weg vom Uran auf alternative Kernbrennstoffe verschieben.


    Eine kernenergiefreie Umwelt werden wir in Deutschland auch nach dem geplanten Ausstieg aus der Kernkraft nicht erwarten können.
    --> Hintergrund: Atomkraft bei Deutschlands Nachbarn | tagesschau.de


    Was mir neben den steigenden Energiepreisen auch für die Privathaushalte Sorgen macht, ist die für die deutschen Industrie notwendige preiswerte Energieversorgung. Das sollte nicht auf einen gravierenden Standortnachteil hinauslaufen. Der Alleingang wird schwierig, da muß man realistisch bleiben.


    [Edith: Die Lage im Atommülllager Asse ist weiterhin drängend. Die Probleme werden in dem Artikel deutlich:
    --> Marodes Bergwerk: Bergung des Asse-Atommülls wird mehr als 10 Jahre dauern]


    [Edith 2: Ein interessanter Ausschnitt aus dem Interview der Welt Online mit Eugen Ruge:


    "Welt Online: Nach dem Studium kamen Sie ans geophysikalische Institut nach Potsdam.


    Ruge: Mein Schwerpunkt da war natürliche Seismik, Erdbebenforschung. Das Entwickeln von Vorhersagemodellen, von Vorhersagen für Nachbeben. Als ich Sicherheitsanalysen machen sollte für ein Atomkraftwerk, das in Schleiz gebaut werden sollte, habe ich mich vom Institut verabschiedet.


    Welt Online: Warum?


    Ruge: Weil ich für dieses Kraftwerk keine vernünftige Risikoanalyse machen konnte, ich konnte dem einfach keinen mathematisch-statistsichen Segen geben. Darüber kam es zum Streit, ich habe gekündigt und angefangen zu schreiben.[...]"


    Daraus folgernd frage ich mich, wieviele Wissenschaftler in anderen, ähnlich gelagerten Fällen, ihre Analysen trotz vorhandener Bedenken mit positivem Ergebnis abgeschlossen haben.]

    5 Mal editiert, zuletzt von Alfred () aus folgendem Grund: Neues zu Asse + Interviewausschnitt

  • Jetzt kam eine Weile nichts mehr. Letzten Monat gabs 2 Nachrichten, die ich nachträglich einbringen möchte:


    AKW-Aus: E.on verklagt Bundesrepublik auf Milliardensumme - WELT ONLINE
    Wird interessant, ob sich E.on mit seiner Klage durchsetzen kann. Der Schlingerkurs von schwarz-gelb könnte uns so noch teurer zu stehen kommen.


    Einmalige Schweinerei : Strom für Kleinverbraucher teurer
    Die Belastung durch die gestiegenen Stromkosten fällt ungleichmäßig aus. Für die Industrie gibts einen Bonus auf Kosten der kleinen Betriebe und Privatkunden. Diese Regelung kam mit einer Blitzaktion.

  • Also ich beziehe seit Jahren Öko-Strom von der Naturstrom AG, die neben dem reinen Strompreis noch einen Teil in den Ausbau der erneuerbaren Energie steckt, und mein Strompreis ist seit Jahren nahezu konstant.
    Früher war er mal etwas teurer als der dreckige Strom, heute ist kaum noch ein Unterschied.
    Wobei bei einem 2-Personen und 2-Hunde-Haushalt die Differenz durchaus zu verschmerzen ist.

    Mir wird dann allerdings von unbedarften Zeitgenossen immer die vermeintliche Diskrepanz zwischen der Nutzung regenerativer Energien und dem Fahren der ach so schmutzigen Zweitaktern (Schwalbe und Trabi) vorgeworfen, ungeachtet dessen, daß der Trabi schon lange produziert ist, und für die Emissionen und den Energieverbrauch, den der Toyota Prius bei der Produktion erzeugt, noch lange gefahren werden kann.

  • Da ist man ja auch gerne bereit etwas mehr für Strom zu zahlen ...


    Hallo ? Das tust du schon ! Die kWh Atomstrom kostet 2 Euro . Bisher ist die Atomenergie mit
    400 Millarden Euro subventioniert worden . Von unseren Steuern . Weil die Kernkraftwerkbetreiber sich nicht um den Strahlungsmüll kümmern müssen . Ich finde das sollte man sofort , ab heute , ändern .
    Dann hätte sich das Schlagartig erledigt ...

    1:80min.//Getr.SAE80/90min.GL4//B8HS/B9HS/W3AC/W2AC//2,5Bar v&h

    • Offizieller Beitrag

    D, ja und auch eventuell den Müll .



    Wieso auch den Müll, davon steht in dem Artikel nichts.



    Vor der Abschaltung der AKWs haben wir noch Strom exportiert z.B. nach Frankreich.
    Musste das wirklich sein?


    Ich bin da noch sehr skeptisch und warte ab ob wir wirklich nicht mit den vorhandenen Kapazitäten auskommen. Da ist viel Panikmache bei.


    Was aber Fakt ist, dass das Leitungsnetz ausgebaut werden muss. Das war aber schon der Abschaltung der KKWs alt und sollte saniert werden.


    Deswegen bin ich immer noch für die Abschaltung der Kernkraftwerke und für alternative Engergien. Fukushima hat gezeigt, dass Kernkraft nicht ungefährlich ist. Eine Endlagerlösung ist dafür auch noch nicht in Sicht.


    Aber Strom dann aus KKWs im Ausland zukaufen ist genauso falsch und definitiv nicht der richtige Weg.


    Ausstieg aus der Kernkraft fängt eigentlich im kleinen an, bei jedem einzelnen.


    Muss der TV im Standby immer laufen, kann im Hausflur nicht eine Glühlampe mit weniger Wattzahl montiert werden, muss die Weihnachtsbeleuchtung die ganze Nacht brennen,.....?


    Wenn jeder mal ein paar Minuten sinnvoll überlegen würde, kann man eine Menge Energie, Dreck und auch Atommüll sparen. Nebenbei merkt man das auch aufm Konto.


    MfG


    Tobias

  • Ja logisch müssten die Akws weg , aber bitte überall nicht nur bei uns , es kann doch genauso ein Flugzeug aufn Akw in Frankreich oder bei den Tschechen fallen , für Strahlung gibt es keine Grenzen
    wenn z.b. die Tschechen neue Akws bauen , werden die auf sicher nicht wieder nach 5 Jahren abgeschaltet , sei gewiss das unsere Stromversorger lieber günstigen Strom ankaufen als hier mehr als nötig zu investieren . Die wollen nur eins = verdienen


    Und Tobias selbst wenn wir Strom sparen , was bestimmt eine Menge Leute Heute schon machen , wird wohl Energie gespart und hoffentlich auch die Umwelt weniger belastet , aber auf dem Konto wird es wohl kaum auf Dauer bemerkbar machen , die Preise werden angepasst .

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!