Atomkraft für den Umweltschutz

  • Nachdem Ende 2011 bezweifelt wurde, dass die einsturzgefährdete Asse jemals von ihren radioaktiven Lasten befreit und geräumt wird, gibt es seit einigen Tagen immerhin eine einigermaßen konkrete Ansage: Mit der Rückholung könne erst 2033 begonnen werden. Unklar ist allerdings, ob der Müll bis dahin überhaupt noch zu bergen ist. Das ist leider keine gute Nachricht.
    --> Beginn erst in 20 Jahren: Asse-Bergung wird Langzeitprojekt - n-tv.de

    • Offizieller Beitrag

    2033:
    Bis dahin hatten wir 5 Bundesregierungen die alle noch mal daran rum schrauben ob holen oder nicht holen, wenn ja wie hohlen...


    Viele Grüße


    Bremsbacke



    Sowas geht allerdings auch nicht innerhalb kürzester Zeit, man muss erstmal sämtliche Infrastruktur bauen und entwickeln. Wie das Husch husch geht, hat man ja jetzt gemerkt...


    MfG


    Tobias

  • Moin,


    Großbritanien will Atomkraft in einem Kraftwerk für 35 Jahre! subventionieren. Die EU-Kommission hat ein öffentliches Konsultationsverfahren eröffnet. Jeder Bürger kann nun bis zum 7.April Stellung nehmen. Die EWS-Schönau hat dazu ein Einspruchschreiben vorbereitet das si direkt von deren Seite Absenden lässt:


    EWS - Elektrizit


    Vll hat ja der ein oder andere intresse ein neues Groß AKW zu verhindern.
    Viele Grüße

  • Im letzten Monat gab es kurz Wirbel um eine Idee der Kernkraftwerksbetreiber. Eon, RWE und EnBW möchten gerne "ihr gesamtes deutsches Nukleargeschäft mit allen Kernkraftwerken an den Bund übertragen."
    Bad Bank für Atomstromreste?: AKW-Betreiber wollen auslagern
    Das passt perfekt zu der Vorstellung von der Privatisierung der Gewinne und die Verallgemeinerung der Verluste.


    Der Bund will die Kosten jedoch nicht übernehmen, befürchten dennoch, dass die Konzerne ihren Verpflichtungen nicht nachkommen.
    Wer bezahlt den Atomausstieg?: Bund will Kosten nicht übernehmen


    In der Süddeutschen gab es dann zum Ende des Monats einen schönen Artikel zum Thema:
    Atomenergie - Jedes Unternehmen haftet für die Folgen seines Tuns

  • Heute fand ich etwas, was es aus meiner Sicht wert ist, hier gebracht zu werden. In einem F.A.Z.-Interview von heute äußert sich Bulgariens Staatspräsident Plewneliew zu einem möglichen neuen AKW in seinem Land:


    "Bulgariens Sozialistische Partei (BSP) fordert den Bau eines zweiten Atomkraftwerks mit russischer Technik. Sie lehnen das ab. Warum?


    Ein zweites Kernkraftwerk würde 2000 Megawatt Strom produzieren und uns zehn Milliarden Euro kosten. Für nur 1,5 Milliarden Euro können wir aber ein Programm zur Energieeffizienz und Gebäudesanierung auflegen, mit dem das Land 2.000 Megawatt Strom weniger verbrauchen wird. Dafür gäbe es sogar europäische Fördermittel. Die Hälfte der Bulgaren lebt in schlecht isolierten Plattenbauten aus kommunistischer Zeit. Als Minister für Bau und Regionalentwicklung habe ich probeweise 50 solcher Gebäude sanieren lassen. Die Heizkosten sanken durch Doppelglasfenster und die Isolierung von Außenwänden um 40 Prozent. Zugleich würde ein im großen Maßstab aufgelegtes Sanierungsprogramm viele tausend Arbeitsplätze bei kleinen und mittelständischen Unternehmen im Bausektor sichern beziehungsweise schaffen. Aber leider gibt es in Bulgarien immer noch Politiker, die statt eines europäischen Energieeffizienzprogramms lieber zehn Milliarden Euro in ein russisches Kernkraftwerk pumpen wollen, von dem die bulgarische Bevölkerung kaum profitiert."
    --> F.A.Z.-Interview


    Das ist im wesentlichen das, was ich hier schon mehrmals vertreten hatte und im Prinzip kann man das auch auf andere Länder ummünzen. Kernkraftwerke scheinen heute das Gegenteil von sicher, effizient und nachhaltig zu sein.



    Die erneuerbaren Energien sind in Deutschland mittlerweile dabei die Braunkohle als größten Energielieferanten zu verdrängen und auch bei den Energiespeichermöglichkeiten tut sich etwas. In Schwerin ist z.B. im letzten Monat der größte Batteriespeicher Europas in Betrieb genommen worden.
    --> Welt - Gegen Flatterstrom

  • Hey, schön, dass Ihr Euch mal einig seid!
    :D


    Das Speichern von Energie mit Akkus ist eine von mehreren Ideen, die ausprobiert werden. Gutes Potenzial haben weiterhin Pumpspeicherkraftwerke. Nur leider sind die nicht einfach umzusetzen, ohne größere Eingriffe in die Landschaften. In Bayern wird gegen geplante Vorhaben in mehreren Gegenden protestiert. Gegen die für die Energiewende unbedingt benötigen Stromtrassen ebenfalls und eventuelle Lager für atomare Abfälle sind dort sowieso ein Tabu.
    :roll:


    Interessant auch, was in anderen Ländern gerade passiert:


    In Tschernobyl wird für den kaputten Reaktor weiterhin Geld benötigt, damit eine neue Schutzhülle endlich mal fertig wird. Dafür sind hunderte Millionen Euro nötig, die die Ukraine nicht aufbringen kann.
    --> Tschernobyl Schutzhülle


    In Großbritannien bahnt sich ein umstrittenes Geschäft an. Es geht um den 3. Block eines Kernkraftwerks, der von britischen Steuergeldern mit schlappen 19 Milliarden Euro subventioniert und von einem französisch-chinesischen Konsortium umgesetzt werden soll. Natürlich ist unklar, ob es bei den 19 Milliarden bleiben wird.
    --> 19 000 000 000 Euro Steuergeld für AKW-Erweiterung


    In Frankreich scheinen sie nun tatsächlich dabei zu sein, den Anteil der Kernenergie am Energie-Mix reduzieren zu wollen. Es soll in den nächsten Jahren stärker in die erneuerbaren Energien investiert werden.
    --> Keine Lust mehr auf Atomstrom Frankreich

  • Welche Form der Energiespeicherung am Ende am meisten verbreitet sein wird, bleibt offen. Leider vergehen noch mindestens 9 Jahre, bis Wasserstoff sinnvoll genutzt werden könnte.
    --> Neue Energiequelle?: Politiker träumen vom Wasserstoff


    Ernergieexperten der Internationalen Energieagentur (IEA) warnen vor den hohen Kosten überalteter Kernkraftwerke. In den nächsten 25 Jahren sollen weltweit rund 200 AKWs abgeschaltet werden.
    --> Internationale Energieagentur : Atom-Altlasten werden teuer


    Gleichzeitig arbeitet die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) daran, die Sicherheitsvorschriften der Kernkraftwerke zu verschärfen. Dagegen sträuben sich vor allem die Betreiber in den USA, weil sie viele Reaktoren haben und diese möglichst lange betreiben wollen. Zugleich investieren sie wenig in die Absicherung der Reaktoren. So kann man auch die Sache mit dem o.g. Atom-Altlasten aufschieben. :roll:
    --> Schutzvorschriften für Atomkraftwerke - Lernen aus den Katastrophen

    • Offizieller Beitrag

    Ich bleib dabei, dass man den ökonomisch und ökologisch hinrissigen Holzweg mit den Akkus zügig verlassen und konsequent auf eine Wasserstoffwirtschaft setzen sollte.


    Als Beitrag zur Energieautarkie plane ich den Einsatz dieses Systems bei mir im Haus. 99% Recyclingfähigkeit der (Blei-)Akkus ist ja mal ein Wort. Das Video dazu sollten sich Interessierte mal antun...gerade die Sache mit dem "Econamic Grid"...;)


    Bei Lithium-Akkus im Auto gebe ich Dir allerdings Recht - in der Masse funktioniert das nicht.


    Darüber hinaus geht es mit der Atomkraft in eine neue Runde...:roll:


    Gruß Harald

  • Heute gibt es auf ARD um 20:15 "Tag der Wahrheit". Hier bekommt man mal ein (fiktives ?) Kernkraftwerk von innen zu sehen
    --> [url=http://www.tvspielfilm.de/kino/filmarchiv/film/tag-der-wahrheit,6313988,ApplicationMovie.html]Tag der Wahrheit - Filmkritik - Film - TV SPIELFILM[/url]

  • Das Amt des Bundesumweltministers ist kein leichter Job. Da kann man auch schon mal sauer werden, wenn man den ganzen Atommüll gut verwalten will und dabei behindert wird.
    --> Hendricks droht mit der Gießkanne


    Der Kontext dazu ist nett zu lesen. Den Atommüll in den Weltraum zu schießen, das schied aus, aber im Meer konnte er versenkt werden. Das trübt heute ein wenig die Vorstellung an einen unbeschwerten Badeurlaub in Südeuropa.

  • In unserem Nachbarland Frankreich gibts tatsächlich Veränderungen. Areva soll aufgespalten werden. Es läuft längst nicht mehr alles super in der Kernenergie-Branche. Zitat:


    'Umwelt- und Energieministerin Ségolène Royal machte im Gespräch mit den Sendern RMC-BFMTV deutlich, dass durch den Umbau nicht nur die Finanzprobleme von Areva geregelt werden sollten. Es gehe auch darum, die französische Atomindustrie beim Export und bei der Umstellung auf erneuerbare Energien zu stärken. "In den nächsten Jahren wird es tausend Mal mehr Investitionen in Erneuerbare als in Atom geben", sagte sie. Frankreich will seinen Atomstromanteil, der bei 75 Prozent der Stromproduktion liegt, bis 2025 auf 50 Prozent drücken.Als Gründe für das finanzielle Desaster bei Areva gelten neben dem international schwierigen Umfeld seit der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima unter anderem andauernde Probleme mit dem neuen Europäischen Druckwasserreaktor (EPR).'


    --> Französischer Atomriese Areva wird aufgespalten

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