Neue Bowdenzüge, Vergaser zweimal gereinigt, Zündkerze ern..

  • euert, was nun ?


    Vor einigen Wochen konnte ich für einen Appel & Ei eine Schwalbe kaufen. Die Schwalbe erreichte die Höchstgeschwindigkeit von 65 km / h nicht. Anfangs war der Vorderreifen zu ersetzen gewesen, damit die Kiste wieder vernünftig geradeaus und sicher fuhr. Danach brannte ich den zugesüfften Auspuff aus - der zudem gerne Öl aussuppte [also zu fettes Gemisch] - und stellte fest, dass der Schalldämpfer entfernt worden war und erneuerte diesen. Außerdem wechselte ich das Kupplungsseil. Vorsorglich bestellte ich auch eine neue Zündkerze und eine Dichtung für den Benzinhahn, der angeblich erneuert sei. Den Luftfilter, die Batterie erneuerte ich jeweils ebenfalls, nebst Blinkerrelais. Beim Autozubehörhändler, bei dem ich die Batterie erstehen konnte, teilte man mir mit, dass die Schwalbe so langsam sei, würde daran liegen, weil der Vergaser zusitzen würde. Der Luftfilter würde nichts taugen. Die Wanne würde sich zusetzen. So gutgläubig ich war, glaubte ich ihm. Ich versuchte also die Wanne zu lösen. Allerdings musste ich feststellen, dass sich darin etwas befindet und dass der Vergaser ganz zu demontieren ist. Ich schraubte das Ding wieder zusammen und überlegte mir, es zu lassen. Ich beschloss, einfach nur den Gasbaudenzug auszutauschen, das empfahl mir ein weiterer Experte. Ich drehte den Schieber raus, der im übrigen nicht fest eingedreht war, war geschockt, als mir die Einzelteile entgegenkamen, baute die Teile aber wieder zusammen und schob das Ding falsch rein (also nicht über die Schiene - was leider auch nicht in dem Schwalbe-Buch stand), das Gasgeben funzte nicht mehr so, also drehte ich die Schieberanschlagsschraube raus und experimentierte, das brachte dann eine krumme Nadel und ein paar leichte Löcher in den Schieber. Es lief trotzdem alles nicht mehr, vielmehr soff der Vergaser ab. Ich baute den ganzen Vergaser aus und reinigte ihn einmal mit Benzin, baute ihn ein, was dazu führte, dass er erst einmal lief, aber nach einem Abhang nur noch schlecht zog, aber nach Rückschaltung in den ersten Gang, den gleichen steilen Berg hinauf ordentlich zog. Irgendwann stand das Moped - also kurz danach - und sprang überhaupt nicht mehr an, auch nicht am nächsten morgen und abend. Abends baute ich den Vergaser noch einmal aus und reinigte ihn mit Ofenreinigungsmittel. Die Schwimmernadel bewegte sich nun richtig weit raus. Außerdem stellte ich den Schwimmer gemäß einer Einleitung (28, 32 mm) ein, baute das ganze Ding wieder ein. (Die Vergaser-Nadel im Schieber ist übrigens auf 2/3 richtig eingestellt, der Vergaser ist auch der originale und richtige.) Das Ding lief nicht. Ein - m.E. zu schwacher - Zündfunke ist da. Das Zündkabel selbst wirft keine Funken. Wenn ich das Ding versuche, schiebend anzu werfen, dann süfft Benzin aus dem Verbrennungsraum - woraus genau, weiß ich noch nicht. Ich habe den Eindruck, dass die Zündung eine Macke hat. Seht ihr das genauso oder habe ich den Vergaser vollständig verbastelt ? Wenn es die Zündung, also vermutlich Unterbrecher ist, was tausche ich sinnvoller recht zeitig aus ?


    Viele Grüße
    Reinhard Wilhelm

    • Offizieller Beitrag

    Willkommen im Nest! Was für ein Roman...


    Vorneweg: Die Höchstgeschwindigkeit der Schwalbe ist 60km/h.


    Zitat von reinhard.wilhelm

    habe ich den Vergaser vollständig verbastelt?


    Das möchte ich fast annehmen. Stell ihn mal richtig ein, ich denke da besonders auch an die Stellung der Teillastnadel.


    Dass die Zündung auch was damit zu tun hat, kann ich nicht ausschließen.


    MfG
    Ralf

    Disclaimer: Beiträge können Ironie und unsichtbare Smileys enthalten.

  • Die Schwalbe schaffte keine 50 km/h und suppte aus dem Auspuff Öl und verbrauchte m.E. relativ viel. Aber davon ab, wie relevant könnte eine falsche Schwimmereinstellung sein. Da der Vergaser absoff, sah ich mich genötigt an, etwas zu tun.


    Die Teillastnadel ist ein bisschen verbogen, ist das ein Problem ? Wie weit soll ich die Teillastnadel hineindrehen ? Sprit kommt ja an, verbrennt eben nur nicht, sondern sabbert aus dem Zylinder irgendwo raus.


    Viele Grüße
    Reinhard Wilhelm

  • Willkommen im Nest.
    Unwissenheit schützt vor Strafe nicht....... :wink:
    Das ganz (deine Arbeit) wirkt etwas grobmotorisch auf mich.
    Nungut , eine Standgasschrauber (Kolbenschieberanschlagschraube) und einen Kolbenschieber hat sicherlich jeder auf dem Gewissen.


    Einen absaufenden Vergaser habe ich auch noch nicht gesehen, ist er übergelaufen oder der Motor deiner Meinung nach abgesoffen?


    Tja bei deinem Mokick wird wohl das komplette Programm an Kontrollarbeiten nötig sein (wie an allen Maschienen nach einem Kauf).


    Vergaser, Zündung , Ölstand/wechsel, Elektrik.
    Dazu noch die Standart Simson "Probleme" undichter Krümmer und was noch so alles drann ist an dem Ding.


    Willst du schrauben? Dann versuch dich weiter und halte dich an die Anleitungen hier im Faq bzw. "Best of Nest" . Sowie der original Reparaturanleitung welche du dir kaufst.
    Am besten suche dir jemandem der dir einmal alles zeigt und dir bei Fragen Vorort und Reparaturen zur Seite steht. Das erspahrt Lehrgeld , Leid, Depresionen, übermäßigen Bierkonsum, Wutanfälle ect. .

    Wer schneller schraubt steht länger in der Werkstatt.

  • Muss denn die Kolbenschieberanschlagschraube und der Kolbenschieber ersetzt werden ? Eine Funktion kann ich noch beobachten, auch hakt der Schieber nicht.


    Ein vermurkster Vergaser müsste sich doch irgendwie räuspern. Mein Vater empfahl mir heute, mal einen Startpiloten anzusetzen und die ganze Möhre einmal kräftig sauber zu brennen. Was haltet ihr vom Startpiloten ?


    Es lief Benzin aus dem Vergaser über, aus. Da drunter gab es herrliche Benzin-Pfützen, die mir beim Werkeln ein schönes Schwebegefühl hervorriefen ;)


    Der Krümmer ist wohl dicht, der Übergang möglicherweise nicht, hat das ggf. ernsthafte Konsequenzen ?


    Achso, Buch, da ich absolut keine Ahnung habe, bin ich z.B. darauf angewiesen, dass in einem Buch so Lächerlichkeiten drinstehen, wie dass der Schieber mit seiner Schiene über diese Anschlagsschlagsschraube geschoben wird. Hätte es in diesem Schwalbe-Buch gestanden, hätte ich vermutlich den Schieber und die Schraube nicht so tracktiert. Ich bin deshalb gespannt, was ich noch so alles vermurksen werde. ;)


    Viele Grüße
    Reinhard Wilhelm

  • Da hätten wir ein weiteres Defizit.
    Man muss auch mal selber schauen , nie ist alles beschrieben.
    Selbst solch eine Rep.anleitung gibt nur ca.20% wenn nicht sogar viel weniger (jenachdem wie Tief man in die Materie eintaucht) wieder.
    Deswegen gibts es ja auch einen Berufszweig dafür.


    Die Krümmerundichtigkeit bezieht sich auch eine undichte Verbindung zwischen Krümmer und Zylinder. Dort tritt eigentlich immer Öl aus.


    Wie gesagt am besten mal jemanden fähiges dazuholen.
    Denn mit deinem jetzigen Wissensstand würde ich auch die Finger von der Zündung lassen. Das änder aber nichts daran das diese mal kontrolliert werden sollte.


    Dem Kolbenschieber macht ein Löchlein nichts aus. Ist die Anschlagschraube aber krumm gitbs spätestens beim richtigen einstellen Probleme.
    Die Nadel solltest du wechseln, einen anständigen Unterbrecherkontackt und Kondensator sollten auch auf der nächsten Ersatzteilbestellung stehen.

    Wer schneller schraubt steht länger in der Werkstatt.

  • Zitat

    Die Krümmerundichtigkeit bezieht sich auch eine undichte Verbindung zwischen Krümmer und Zylinder. Dort tritt eigentlich immer Öl aus.


    Hmm, ich schau mal nach. Bislang fiel mir nichts weiter auf.


    Zitat

    Wie gesagt am besten mal jemanden fähiges dazuholen.


    Heute kommt ein Freund, mit dem ich immer an den W124 herumschraube. Er kennt sich auch mit Mopeds, aber nicht mit einer Schwalbe aus.


    Zitat

    Denn mit deinem jetzigen Wissensstand würde ich auch die Finger von der Zündung lassen. Das änder aber nichts daran das diese mal kontrolliert werden sollte.


    Die Kontrolle traue ich mir wohl zu.


    Zitat

    Dem Kolbenschieber macht ein Löchlein nichts aus. Ist die Anschlagschraube aber krumm gitbs spätestens beim richtigen einstellen Probleme.
    Y Die Nadel solltest du wechseln, einen anständigen Unterbrecherkontackt und Kondensator sollten auch auf der nächsten Ersatzteilbestellung stehen.


    Damit kann ich etwas anfangen. Die Zündleitung werde ich heute auch noch mal prüfen, ggf. - wenn es problemlos zu machen ist - kürzen.


    Viele Grüße
    Reinhard Wilhelm[/quote]

  • Zitat

    Die Kontrolle traue ich mir wohl zu.


    :roll:


    Garantiert nicht bös gemeint, aber ich hab mir meine Schwalbe vor einem halben Jahr gekauft, ohne jegliche Erfahrung.
    Dabei so ziemlich alles auseinandergenommen, was so ohne besondres Spaltwerkzeug ging.
    Zwar wurd der Motor später auch noch gespalten, aber nicht von mir.
    Der Vergaser kam mir auch des öftren in die Finger, auch wenn nur ein 16N3-11, der natürlich keine Kolbenschieberschraube hat, diese bereits verplombt ist. Hab aber bis jetz nichts kaputt bekommen so wie du.
    Wie Airhead schon gesagt hat, wirkt das ziemlich grobmotorisch, auch auf mich.


    Und jetz willst du dich an die Zündung setzen.
    Unterbrecher & Kondi tauschn ? OK.
    Aber vom Rest würd ich die Finger lassen, hab ich bis jetz auch.
    Musst natürlich nicht so machen, wie ich - aber ist ein gut gemeinter Rat.


    Schönen abend noch,
    morgen Maisprung & anschließend Männertag.


    Wünsch allen Feierwilligen gutes Wetter :bounce:

  • Ich gehe mal davon aus, daß du eine Schwalbe vom Typ KR51/1 (bis Baujahr 1979) hast. Vervollständige bitte mal dein Profil dahingehend, da es verschiedene Schwalben gibt mit jeweiligen Unterschieden.


    - Wenn dein Vergaser überläuft, dann kann es sein, daß beim Schwimmer eine der beiden Tonnen undicht ist und Benzin hineingelaufen ist. Bau den Schwimmer mal aus, halte ihn ans Ohr und schüttel ihn hin und her. Wenn drin eine Flüssigkeit plätschert, dann kauf dir gleich einen neuen Schwimmer beim Ersatzteilhändler.


    - Möglicherweise klemmt auch dein Schwimmernadelventil bzw. ist verschlissen. Das ist das Teil, das von der Zunge des Schwimmers betätigt wird. Schau das mal genauer an, ob das gut schließt. Schraub es raus und zerleg es. Wieschaut der Dichtkegel innen aus?


    - Schraub mal den Choke (mit 12'er Maulschlüssel) aus dem Vergaser und schau nach, ob unten in dem kleinen Kolbenschieber noch eine kleine schwarze Gummischeibe fest drin sitzt und wie die aussieht.


    - Schraub mal den kleinen runden Deckel hinter der Fußschaltwippe ab (zwei kleine Schrauben) und halte deine Nase in das Getriebe. Riecht das Getriebeöl nur nach Getriebeöl, dann ist das gut so. Riecht das Getriebeöl aber nach Benzin, dann wär das schlecht, weil dann wohl die Kurbelwellensimmerrringe defekt wären und der Motor für die Reparatur vom Fachmann komplett zerlegt werden müßte.


    - Prüf auch mal den Getriebeölstand! Hinten zwischen den Kettenschläuchen befindet sich die Kontrollschraube, wo das Öl rauslaufen muß, wenn man die Schwalbe ganz leicht nach rechts neigt.

  • Hallo, bist Du schon mal den Reparaturleitfaden auf der Startseite und die FAQ durchgegangen?
    Schwalbennest Rep-Leitfaden


    Also irgendwie hört sich's an, als wwenn deine Schwimmernadel hängt, oder der Schwimmer trotzdem falsch eingestellt ist....


    Am Besten wäre es ALLES mal in Ruhe durchzuchecken, so wie's im Schwalbebuch dargestellt ist.


    Gruß RR

  • Gestern Abend bekam ich die Kiste ans Laufen. An der Zündung lag es nicht, die war offensichtlich runderneuert worden. Der Abstand der Unterbrecherkontakte stimmte auch. Tatsächlich war die neue Zündkerze im Eimer. Meine Einschätzung, dass der Funke unbrauchbar ist, war korrekt. Ich hatte allerdings überhaupt nicht erwogen, dass man mir eine defekte Zündkerze liefern würde. Ich werde sie direkt dem Händler zurückschicken.


    Der Vergaser läuft nunmehr vorzüglich. Wie ich schon geschrieben hatte, hatte sich erst mit der zweiten Reinigung mit dem Backofenspray sich die fest gepappte Schwimmernadel gelöst. Die Einstellung des Schwimmers, der in Ordnung ist, war erforderlich geworden, da der Vergaser nässte. In jedem Fall fuhrt die Kiste gestern souverän ihre 50 km/h mit einem brauchbaren Abgasverhalten. Ob sie genauso souverän ihre 60 km/h erreichen wird, werde ich morgen sehen, genauso wie sie sich unter Last mit Sozius verhält.


    Danke an diejenigen, die mir halfen.
    Viele Grüße
    Reinhard Wilhelm

  • Zitat

    Ich gehe mal davon aus, daß du eine Schwalbe vom Typ KR51/1 (bis Baujahr 1979) hast. Vervollständige bitte mal dein Profil dahingehend, da es verschiedene Schwalben gibt mit jeweiligen Unterschieden.


    Ich habe eine KR51/2.


    Zitat

    - Wenn dein Vergaser überläuft, dann kann es sein, daß beim Schwimmer eine der beiden Tonnen undicht ist und Benzin hineingelaufen ist. Bau den Schwimmer mal aus, halte ihn ans Ohr und schüttel ihn hin und her. Wenn drin eine Flüssigkeit plätschert, dann kauf dir gleich einen neuen Schwimmer beim Ersatzteilhändler.


    Den Schwimmer hatte ich schon geprüft. Er wirft beim Eintauchen auch keine Blasen.


    Zitat

    - Möglicherweise klemmt auch dein Schwimmernadelventil bzw. ist verschlissen.


    Das Ding klemmte, ob es verschlissen ist, weiß ich nicht. Es läuft zumindest jetzt wieder.


    Zitat

    Das ist das Teil, das von der Zunge des Schwimmers betätigt wird. Schau das mal genauer an, ob das gut schließt. Schraub es raus und zerleg es. Wie schaut der Dichtkegel innen aus?


    Das Schwimmernadelventil hatte ich ausgebaut. Dieses hatte ich jedoch nicht auseinandergenommen und wollte es auch nicht mit Brachialgewalt bearbeiten; zumal ich auch nicht erkennen konnte, ob die Schraube unten irgendwie eingeschweist worden ist.


    Zitat

    - Schraub mal den Choke (mit 12'er Maulschlüssel) aus dem Vergaser und schau nach, ob unten in dem kleinen Kolbenschieber noch eine kleine schwarze Gummischeibe fest drin sitzt und wie die aussieht.


    Ich glaube die war noch drin.


    Zitat

    - Schraub mal den kleinen runden Deckel hinter der Fußschaltwippe ab (zwei kleine Schrauben) und halte deine Nase in das Getriebe. Riecht das Getriebeöl nur nach Getriebeöl, dann ist das gut so. Riecht das Getriebeöl aber nach Benzin, dann wär das schlecht, weil dann wohl die Kurbelwellensimmerrringe defekt wären und der Motor für die Reparatur vom Fachmann komplett zerlegt werden müßte.


    Das werde ich noch prüfen.


    Zitat

    - Prüf auch mal den Getriebeölstand! Hinten zwischen den Kettenschläuchen befindet sich die Kontrollschraube, wo das Öl rauslaufen muß, wenn man die Schwalbe ganz leicht nach rechts neigt.


    dito.



    Viele Grüße
    Reinhard Wilhelm

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