Zündungseinstellung zeigt keine Auswirkung

  • Servus,


    ich wollte heute mal den Zündzeitpunkt neu einstellen und habe bemerkt, dass die Schwalbe immer sofort anspringt und ganz gut läuft, egal wie ich die Grundplatte innerhalb ihres Bewegungspielraums verdrehe. Im Moment ist sie im Uhrzeigersinn bis auf Anschlag gedreht. Das entspräche doch einer Spätzündung?


    Muss ich mir sorgen um die Elektrik machen?


    Grüße,
    Rauchschwalbe

  • Nee, wenn Du fährst, wirst du schon merken, ob die Zündung stimmt. Im Leerlauf ist da so viel nicht auszumachen. Stell die Zündung richtig ein, alles andere ist nicht gut für den Motor. Weniger Leistung und Mehrverbrauch willst Du sicher auch nicht, oder ?


    MfG, Matthias

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Aber genau das ist das Problem, ich merke einfach keinen Unterschied im Anwurf-, Ansprech- und Durchzugsverhalten. Vorher war die Grundplatte etwa in der Mitte, nun ist sie ganz am Anschlag im Uhrzeigersinn, aber einen Unterschied konnte ich nicht ausmachen.


    Ich kann den richtigen Zündzeitpunkt auch nicht genau bestimmen, weil mir momentan die Möglichkeiten Fehlen den oberen Totpunkt exakt zu messen. Die Einstellung für das Öffnen des Unterbrechers hingegen klappt mit einem Voltmeter schon ganz gut. Deshalb wollte ich mal testen, wie sich der Motorlauf verändert, wenn ich an der Platte drehe.

  • Das ist doch Murks, ohne die richtigen Geräte die Zündung einstellen zu wollen. Zündpunkteinstellgerät, sprich Messuhr, hast Du nicht ? Das ist sehr schlecht. Die solltest Du dir unbedingt zulegen. Dann ist das alles kein Problem (mehr). Falls der Nocken auf der Kurbelwelle in Ordnung ist, was ich doch unbedingt annehme, MUSS sich bei Verdrehung der Grundplatte am Zündzeitpunkt etwas ändern. Es geht nicht anders. Net-Harrys beschriebene Methode, mit einem Schraubenzieher den OT zu bestimmen, und dann mit so Klebestreifen die Schwungmasse auf den ZZP zu justieren, ist eine Notlösung, die zu große Fehlerquellen birgt, meiner Meinung nach jedenfalls. Geht mit der Messuhr 100 % genau.

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • War bei mir auch so. Ich hatte die Zündung in früherer Unwissenheit etwa Pi mal Daumen eingestellt. Waren beim Nachmessen ca 1,2 mm vor OT. Jetzt habe ich die Zündung auf 1,8 mm vor OT eingestellt. Der Motor läuft genau so, kein Unterschied zu vorher. ABER: Mein Verbrauch hat sich um 0,3 l / 100 km verringert :)

    • Offizieller Beitrag

    @ Matthias:


    eine Messuhr ist zum Zündungeinstellen nicht notwendig.


    Ungenau findet man OT, indem man einen Stab (Schraubendreher o.ä.) ins Zündkerzenloch steckt und mit viel Gefüüüüühl ermittelt, wann er maximal weit durch dem Kolben nach oben geschoben wird.
    Jetzt bloß nicht mehr wackeln und gegenüber der Markierung am Gehäuse eine Markierung auf das Polrad machen, das ist die OT-Markierung. Edding, am besten ein weisser, eignet sich gut dafür.
    Wenn keine Markierung am Gehäuse ist, dann macht man selber eine an irgendeiner Stelle, die nahe beim Polrad ist.
    Jetzt kommt der Obertrick: :bounce::bounce::bounce:
    weil das Polrad einen Umfang von ziemlich genau 360mm hat, kann man mit einem Massband aus Mutters Nähkorb, oder einem Papiermassband vom Baumarkt die 18,5 oder 20 Grad je nach Motor als 18,5 oder 20mm von OT aus nach rechts auftragen und eine neue Markierung machen, das ist der gesuchte ZZP!
    Wenn der ZZP und die Gehäusemarkierung übereinstimmen, dann sollte sich der Unterbrecher öffnen. Kann man mit Augenschein nicht ganz so leicht erkennen, wie mit einem Stroboskop, aber es geht..


    Genau kann man OT ermitteln, indem man einen längeren Bolzen in das Kerzenloch schraubt und vooooooorsichtig den Kolben einmal links und einmal rechtsherum gegen den Bolzen dreht. Am Anschlagpunkt kommt jeweils eine Markierung auf das Polrad. Den Abstand mit einem Massband messen, bei der Hälfte ist OT!


    Weil aber die Simsonmotoren so pflegeleicht sind, reicht die erste Methode zum OT-Bestimmen allerdings aus. Das optimale Einstellen des ZZP geht sowieso nicht mit Messen, sondern mit vielen Tests.
    Dazu empfehle ich das Buch von Carl Hertweck "Besser machen"


    Peter aus Braunschweig

  • Ich hab' relativ schnell gemerkt, dass die Methode mit dem Schraubenzieher einfach zu ungenau ist (Die Schieblehre ist leider zu groß für Messungen am eingebautem Motor. Aber der Trick mit dem geschraubten Bolzen von Zschopower klingt echt interessant.
    Wenn sich das alles auf den Verbrauch auswirkt, werde ich natürlich keine Mühen scheuen.
    :D



    deutz:
    Der Auspuff ist natürlich sauber. :D

  • @ Zschopower: Nee, nee, Peter, Du hast es wirklich schön erklärt, und besonders kreativ ist der Anschlag-Trick mit dem eingeschraubten Bolzen; das ist mir sogar neu, wie ich zugebe. Das Problem ist aber auch in dem Fall, sich 1.die gefundene Position vom OT (ganz) genau zu markieren. Ein Eddingstrich ist zwar schön weiß, aber viel zu dick und die Gehäusekante einfach zu weit weg. Man traut sich da vielleicht mit dem Augenmaß eine Menge Präzision zu, aber richtiges Messgerät belehrt einen dann doch eines besseren. Das gleiche Ungenauigkeitspotential 2. dann auch beim Ermitteln des Zündpunktes. Die kleinste Bewegung am Polrad macht ganze Zehntel aus, belehrt einen die Messuhr. Und das mit dem Augenmaß, wann sich denn der Unterbrecher öffnet, hab´ ich 3. auch mehrfach probiert, und lag immer um Welten daneben. Das kann ich nun gar niemandem empfehlen. Allerdings gibt es eine sehr simple Methode, mit der man auf das Stroboskop ohne weiteres beim Unterbrecher verzichten kann: Ein Streifchen Silberpapier, also Alufolie, zwischen die geöffneten Kontakte schieben, dann Schwungscheibe nach links drehen, Kontakte schließen sich, und dann wieder ganz langsam in Richtung Zündpunkt nach rechts. Dabei vorsichtig (!) ziehen. Löst sich der Streifen, hat man den Zündpunkt.


    MfG Matthias

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Naja - ob man jetzt ein Zehntel bei 18,5mm auf dem Polrad daneben liegt ist so wild auch nicht.
    Mit einem Messschieber durch das Kerzenloch ist meine Lieblingsmethode. Bei der /2er geht das auch wunderbar.


    Zum Glück habe ich bisher nur die Werksmarkierungen überprüft.
    Das Einstellen per Sicht hat bei mir allerdings immer gut geklappt. Man braucht halt viel Licht. Beim Abblitzen musste ich dann bisher noch nichts nachkorrigieren....

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