Zündspannung gemessen

  • Wow, cool. Sehr interessante Ergebnisse, vor allem die Tatsache, dass der Zuendfunke ausserhalb des Motors leichter ueberspringt. Das erklaert natuerlich das Phaenomen, dass ein Motor auch mit augenscheinlich funktionierender Zuendkerze nicht anspringen will.


    Mit was fuer einem Oszilloskop hast du das denn gemessen? Erinnert an ein mobiles Fluke.


    Die Zuendung arbeitet also mit negativer Spannung gegen Masse, wenn du das richtig herum gemessen hast. Wusste ich auch noch nicht.



    Adrian

  • Genau richtig getippt. War ein Fluke. Von der Firma ausgeliehen. Und ein Hochspannungs-Tastkopf.


    Das war übrigens eine KR51/2E, also Kontaktzündung. Anbei nochmal ein Bild mit längerem Zeitausschnitt. Da kann man sehen, wie lange der Kontakt offen ist. In Blau übrigens die Spannung an der Primär-Zündspule. In der Spitze um die 180V.


    Der Zündimpuls ist in der Tat negativ.

    • Offizieller Beitrag

    Supi!


    Ist die Nulllinie jeweils dort, wo A und B davor stehen?
    Manchmal sind diese Kanal-Bezeichner rechts und links in unterschiedlicher Höhe ???


    Peter

  • Zitat von TO

    Genau richtig getippt. War ein Fluke. Von der Firma ausgeliehen. Und ein Hochspannungs-Tastkopf.


    Ich bin Physiker, wir haben die Dinger in der Uni auch ;). Ich wuerd son Ding auch gern haben, schoenes Spielzeug.


    Danke nochmal fuer die Messungen, ich finds klasse.


    Adrian

  • Wenn der Zündimpuls negativ ist, fließt also der Strom von der Außenelektrode zur Mitte? Und hinter jedem Zündimpuls sind solche extremen Nachschwinger? Wäre auch interessant mal zu sehen, bis wohin die Zündspannung maximal geht, und darüberhinaus auch noch ein Vergleich mit der Vape :). Aber das sind jedenfalls auch so schöne Bilder. Vielen Dank.

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • In welche Richtung der Strom fließt, ist wohl auch eine Definitionssache. Technische Stromrichtung ist ja von Plus nach Minus. Die tatsächliche Stromrichtung (die Elektronen bewegen sich ja, also die negativ geladenen Teilchen) ist von Minus nach Plus. In diesem Fall bewegen sich die Elektronen also von der Mittelelektrode zur Masseelektrode.


    Die Nachschwinger sind keine Nachschwinger sondern die von den Magneten im Polrad induzierten Spannungen der Primärzündspule, die durch die Sekundärzündspule transformiert werden. Die sind nur so lange da, wie der Zündkontakt geöffnet bleibt.


    Man kann übrigens sehen, wie lange der Funke brennt: etwa 0,8ms.


    Und am Wochenende plane ich, die Spannungen an einer Elektronikzündung zu vermessen. Ich habe da nämlich so eine Idee für eine Zündung mit automatischer Verstellung des Zündzeitpunktes. Da will ich mal forschen. Und wenn ich mal ne Vape in die Finger kriege, kommt die auch noch dran.

  • Zitat von lulipot

    so wirklich neu ist es nicht das der Zündfunke an der luft besser abgeht.


    Schon klar, aber das hier ist sozusagen der ordentlich wissenschaftlich erbrachte Beweis :).



    Adrian

  • Ich will den schönen Thread nicht kaputt machen; nur weil es grad hierher passt: Es läuft ja nicht jeder mit High End - Equipment für mehrere Tausend Euro rum, der der tatsächlichen Potenz seiner Zündanlage auf die Schliche kommen will, wenn es Probleme gibt. Für den Hausgebrauch gibt es auch praktische Zündspannungsprüfer, mit denen man die Funkenstrecke ermitteln kann. Hab´ ich grad bei AKF gesehen, und ist offensichtlich von Tante Louise :wink:.

  • Moin,


    ich waer dafuer, die Messungen von TO ins FAQ aufzunehmen, zumal er ja noch weitere Messungen vornehmen wird. Wenn man dazu noch ein bischen Text schreibt und die Kurven erklaert, ist das doch ein wirklich schoener Beitrag, der dem Verstaendnis der Zuendanlage zugute kommt.



    Adrian

  • So, wie versprochen noch ein paar Messungen an einer KR51/2L:


    Erstmal der Zündfunke: Zündspannung ca. 9kV. Anstiegszeit ca. 5uS kleiner als bei der Kontaktzündung. Aber insgesamt kein großer Unterschied. Nur das, was ich bei der Kontaktzündung als Brennzeit diagnostizierte, scheint bei der Elektronikzündung so nicht zu existieren?


    Ich hatte auch die Zündkerze mal "an der Luft" funken lassen. Zündspannung war dann etwa 5kV. Anscheinend ist bei der L der Kontaktabstand kleiner. Ich hatte leider nix zum Ausmessen dabei.

  • Sehr schön. Das mit den Störspitzen beim Licht ist interessant, und könnte die recht kurze Lebensdauer der Lampen mit verursachen. Mich würde noch brennend interessieren, ob die Zündspannung bei höheren Drehzahlen gleich bleibt? Wäre stark zu vermuten. Die Zündung würde sicher höhere Spannungen erzeugen, aber wenn das Ganze ein dynamischer Spannungsanstieg ist, der in dem Moment unterbrochen wird, wenn die ausreichende Spannung für den Funken unter Kompression erreicht ist, braucht es ja nicht mehr. Sonst tät es ja auch an der Luft nicht schon mit 6 kV zünden. Unterschied wäre dann nur warmer/kalter Motor, womit auch ein Teil des Wärmeproblems erklärt wäre: Der warme Motor braucht etwas mehr Zündspannung. Ja, wäre schön, wenn Du das auch noch dokumentieren oder wenigstens kommentieren könntest :).


    MfG Matthias

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

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