Vape - woher weiß die, wann sie zünden muss?

  • Ich werde demnächst ne Vape einbauen. Ich habe mir die Teile mal genau angesehen. Und beim Polrad ist mir aufgefallen, dass da gar keine Marke für den Zündzeitpunkt ist. Bei der Simson-Elektronikzündung sieht man im roten Polrad ja die verkleinerte Pollücke, die den Zündpuls generiert. Bei der Vape nix zu sehen. Woher kriegt die die Zündinformation??


    Gruß


    Theo

  • Einer der zwölf Magneten ist nicht magnetisch. Wenn der an dem Spulenpaar des Zündgebers vorbeikommt, gibt's den Zündimpuls - solange Magneten sich dort abwechseln, heben die beiden sich gegenseitig auf.


    Das Prinzip ist also das gleiche wie bei der Simson-Elektronikzündung.

  • Zitat

    Und beim Polrad ist mir aufgefallen, dass da gar keine Marke für den Zündzeitpunkt ist.

    Doch, doch, am Polrad ist durchaus eine Markierung für den ZZP. Habe eben erfolgreich eine Vape-Zündung in einer KR51/1 eingebaut. Zumindest bei der 51/1 könntest du die Zündung ohne diese Markierung gar nicht montieren. Du musst nämlich die Markierung vom Polrad auf das Motorgehäuse übertragen, um die Grundplatte richtig zu montieren.


    Willst du die Vape eine /1 oder /2 einbauen?


    Viele Grüße,
    Dominik

  • Zitat

    Willst du die Vape eine /1 oder /2 einbauen?


    In eine /2. Zusammen mit dem Louis-H4-Scheinwerfer.


    Und, wie Tobias schon festgestellt hat, dass ne Markierung auf dem Polrad ist war klar.


    Gruß


    Theo

  • Sorry, ich muss den Fred nochmal rauszerren. So ganz habe ich es immer noch nicht verstanden. Das Problem ist neuerlich aufgetaucht weil ich eine Vape auf Linksdrehung umbauen wollte. Erst dachte ich, dass es bei der Vape ja, im Gegensatz zu einer Kontaktzündung, egal sein sollte wir rum sie dreht. Pustekuchen. Motor andersrum drehen lassen: Kein Zündfunke. Motor dreht richtig rum: Zündfunke.
    Ich hatte schon mal die Spannungen an einer Vape oszillografiert. Also Bild nochmal angeschaut. Es fiel mit auf, dass nur ein positiver Zündpuls generiert wurde, kein negativer.
    Vielleicht müsste ich die beiden Geberspulen für Linkslauf umpolen?
    Gesagt getan. Grundplatte umgelötet. Wieder eingebaut. Ergebnis: weder linksrum noch rechtsrum ein Zündfunke.
    Kann mir das jemand erklären?
    Und ich weiß schon dass in der Bucht eine Grundplatte für Linkslauf angeboten wird, die ist spiegelbildlich aufgebaut, ich will aber verstehen wie der Geber der Vape funktioniert.
    Zum Nachdenken ein Bild anbei (ein linkslaufender Stator und darüber die elf Magneten und der eine Nichtmagnet des Polrads):

    Links die beiden kleinen, schwarzen Blöcke sind die Geberspulen. Ich weiß aber nicht, ob die gegeneinander oder miteinander verschaltet sind.
    Nach meinem Verständnis müsste bei obigem Bild, gegeneinander verschalteten Geberspulen und bei Drehung gegen den Uhrzeigersinn (Linkslauf) das Gebersignal bei vorbeilaufen des Nichtmagneten erst einen negativen und dann einen positiven Puls erzeugen. Bei Rechtslauf erst einen positiven und dann einen negativen Puls.

  • Warum holst du dir nicht gleich eine Linkslaufende? Oder Schaust bei Powerdynamo. Wobei sich mir der Sinn trotzdem nicht erschliesst. Bei Puch muß man aufpassen, da gibt es je nach Motorbaureihe verschiedene Drehrichtungen.
    Oder hast du ein Tümmler Bootsmotor, der ist linksdrehend?

  • Genau. Ich habe den Tümmler. Ich habe mir auch schon eine linkslaufende bestellt, aber ich möchte verstehen wie der Geber der Vape funktioniert. Rein wissenschaftliches Interesse.

  • Ich kann dir ein Oszi anschließen bei laufendem Motor. Dann siehst du halt den durch die Magnetlücke hervorgerufenen Impuls. Aber ich glaube, irgendwo im Netz gibt es dazu schon Bilder.

    Stuff?Buy it!Gadget?Try it!When in doubt, do it!Regrets? None!

  • Danke für's Angebot. Habe ich vor längerer Zeit selbst schon gemacht. Deckt sich aber leider nicht mit meinem theoretischen Ergebnis:



    obere Kurve: Züendimpuls
    untere Kurve: Ladespulenspannung


    Ich setze mich gleich nochmal dran und zeichne auf, was ohne angeschlossene CDI und mit unterschiedlichen Konfigurationen (Geberspule umgepolt etc.) rauskommt.

  • Ach so. Schreib doch gleich Tümmler. Sonst wundern sich hier alle. Du mußt dir aber eine Wasserdichte Box besorgen, im dem fall besser Edelstahl. Und Skintop Verschraubung von Lappkabel. Das kaufst du dir eimal und der Motor tuckert weidere 30 Jahre. Für den Tümmler müßte ich eine Serviceanleitung haben.

  • Für den Tümmler müßte ich eine Serviceanleitung haben.


    Ich melde hiermit Interesse an ;)


    Messungen sind gemacht.
    Gebersignal rechtsdrehend mit umgepolten Geber


    Gebersignal linksdrehend mit umgepoltem Geber:

    Meine Schlussfolgerung daraus:
    1. Meine Annahme, dass sich mit unterschiedlicher Drehrichtung die Polarität des Signals umkehrt ist falsch.
    2. Im Prinzip unterscheidet sich das erste Signal nicht grundlegend vom zweiten. Rätsel bleibt: Wieso zündet die Vape bei Linkslauf nicht?


    Ich esse jetzt mal was, dann stelle ich weitere Messungen ein.

  • Erst rechtsdrehend, dann linksdrehend mit Geber im Originalzustad:


    Man sieht, dass die Polarität sich durch das Umlöten, wie erwartet, ändert. Aber wieder prinzipiell keine Unterschied zwischen Rechts- und Linksdrehung.

  • Dann habe ich die Zündspule angeschlossen und zusätzlich zum Gebersignal noch die Ladespannung mit vermessen.
    Wieder erst rechtsdrehend, dann linksdrehend:


    Man erkennt übrigens im ersten Bild den Zündfunken als Störsignal auf dem Gebersignal. Im zweiten Bild (linksdrehend) wieder kein Zündfunke.
    Man sieht, dass sich hier die Phasenlage des Ladesignals zum Gebersignal ändert. Anscheinend braucht die Vape eine bestimmte Phasenbeziehung der beiden Signale zueinander um einen Zündfunken zu prozudieren. Anders kann ich mir das nicht erklären.
    Kann mir jemand erklären, wie die Wellenform des Gebersignals (zwei Spitzen deren Polarität nicht von der Drehrichtung abhängt) zustande kommt?

  • Nach meinem Verständins spielt sich im Stator folgendes ab:
    Aufgrund der Magnete wird im Eisenkern des Stators ein magnetischer Fluss hervorgerufen. Richtung und Stärke hängen von der Anzahl der mitwirkenden Magnete und deren Polarität ab. In den fünf Bildern unten ist in gelb der magnetische Fluss dargestellt. Je dicker desto mehr. Da immer zwei Magnete oder ein Magnet und der Nichtmagnet beteiligt sind, habe ich für jeden Magneten oder den Nichtmagneten den Fluß einzeln dargestellt. Der Pfeil daneben gibt den resultierenden Fluss in Stärke und Richtung an.





    Nimmt man an, dass die beiden Geberspulen gegeneinandergeschaltet sind und gleiche Windungszahlen haben, müsste man die induzierten Spannungen voneinander abziehen. Ich komme für die Bilder oben auf folgende "Spannungsgrößen":
    +2
    -1
    +1
    -2
    +2


    Mache ich einen Denkfehler?

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!