Schwalbe gibt auf einmal den Geist auf!

  • Hallo liebe Freunde!
    Ich als Moped-Laie habe mir eine Schwalbe 51/1 gekauft, die von Anfang an eigentlich gut gelaufen ist. Hatte zwar später einige Probleme mit der Teillastnadel und dem Benzinschlauch, die sind aber alle gut behoben.
    Bin jetzt nach Erwerb einer Versicherung also das erste Mal richtig auf der Straße gefahren. Das lief ohne Probleme, der Motor sprang auf Anhieb auch ohne Choke an und zog gut durch alle drei Gänge.
    Als mein Vater allerdings gefahren ist, ist der Motor im zweiten Gang bei leicht untertouriger Fahrt einfach ausgegangen und springt seitdem nicht mehr an. Ich habe schon die Düsen im Vergaser und die Zündanlage überprüft (Kerze nicht verölt & trocken, Zündfunke vorhanden, Elektrodenabstand korrekt). Hier ist alles in Ordnung. Ebenfalls fließt genug Benzin in den Vergaser, Kraftstofffilter ist sauber und der Luftfilter ist neu verbaut.
    Aus diesem Grunde bin ich nun komplett ratlos, warum der Motor partout nicht anspringt. Ich bitte Euch dringend um Hilfe!

    Viele Dank im Vorraus,
    Philipp


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Phillip, willkommen im Nest !

    ...der Motor sprang auf Anhieb auch ohne Choke an...


    Das könnte ein Indiz dafür sein, dass das Gummi, das den Kaltsstartvergaser verschließt, nicht vorhanden/defekt/verhärtet ist und das Möp warm zu fett läuft...oder gar nicht.
    Gruß aus Braunschweig

    • Offizieller Beitrag

    Glühstrumpf zur Schwalbe!


    Wenn der Motor ohne Betätigung des Starterhebels (eine Schwalbe hat keinen Choke, sondern einen Startvergaser) anspringt, dann läuft sie zu fett und mag nicht mehr, sobald der Motor etwas wärmer wird.


    Kontrolliere bitte, ob der Starterzug im entspannten Zustand 2mm Spiel hat und ob die Gummidichtscheibe im Starterkolben vorhanden und i.O. ist.


    Peter
    P.S. Mist, der net-harry war schneller!

  • Vielen Dank an Euch beiden erstmal, diesen Ansatz habe ich noch gar nicht bedacht!


    Stattdessen habe ich heute die gesamte Zündanlage überflüssigerweise kontrolliert :smile: Habe heute die Schwalbe sogar einmal für 5 Sekunden angeworfen bekommen. Dann aber nach kurzem Blubbern wieder der Motortod. Passt das ins Bild? Des weiteren habe ich im Auspufftopf sehr viel schwarze Soße und ungezündeten Treibstoff gefunden. Allerdings hatte ich auch ohne Topf keinen Erfolg beim Anlassen. Ich werde mich morgen gleich an den Startvergaserkolben machen und dann wieder Bescheid geben. Ist der genauso auszubauen wie der Hauptvergaserkolben? D.h. Bowdenzug aushängen und einfach rausziehen?


    MfG Philipp

  • Moin zusammen,
    ich konnte doch nicht warten und habe mich gleich an die angesprochene Problematik gemacht. Die Dichtung sieht eigentlich gut aus, ich kann nicht behaupten, dass sie sehr weich ist, aber durchaus im grünen Bereich und nicht brüchig. Auch die 2mm Spiel sind gegeben. Allerdings sind mir zwei Dinge aufgefallen: Zum einen ragt der Pfropfen nur um ca. einen Millimeter unten aus dem Kolben heraus. Und zum anderen war auch oberhalb der Dichtung im Kolben Benzin, das mir schon beim Abschrauben entgegenkam, das kann doch nicht richtig sein oder?
    Ich hänge zur Sicherheit noch ein Photo vom Kolben im entspannten Zustand an (bitte entschuldigt die schlechte Qualität!).

    MfG Philipp

  • Ist es normal, dass am Unterbrecherkontakt beim Durchtreten überhaupt kein Funke zu erkennen ist, die Kerze aber trotzdem einen Funken hat?

    Bin ansonten mittlerweile wirklich ratlos. Die Startvergaserabdichtung ist anscheinend in Ordnung, Kraftstoff sprudelt nur so aus dem Tank, Vergaser gereinigt. Eine Theorie habe ich noch: Mein Kraftstoffschlauch war bei Übernahme sehr abgeknickt, der Motor lief aber trotzdem. Diesen Schlauch habe ich dann freigelegt und der Motor ging für kurze Zeit umso besser, danach aber das eingangs genannte Problem - es geht nichts mehr. Kann es also sein, dass jetzt dauerhaft zu viel Gemisch in den Vergaser strömt, der hierfür falsch eingestellt ist? Des Weiteren läuft ein wenig Getribeöl aus dem Seitendeckel aus, kann das ein entscheidendes Problem sein?

    MfG, Philipp


  • Ist es normal, dass am Unterbrecherkontakt beim Durchtreten überhaupt kein Funke zu erkennen ist, die Kerze aber trotzdem einen Funken hat?



    ja das ist normal. würdest du funken sehen, wäre der kondensator hin ;)


    aber reinige mal alle düsen im vergaser, das könnte das problem beheben. düsen können trotz originaler benzinfilter leicht verstopfen, wenn rost oder farbpartikel im tank sind.

    Zitat von [Jost] : "Ich bräuchte am besten ein größeren."

  • Moin! Danke erstmal für den Tipp, gut dass der Unterbrecher intakt ist. Die Düsen sind schon alle von mir gereinigt worden, die sind definitiv frei. Habt ihr einen Hinweis, wie ich feststellen kann, ob Kolben- und Wellendichtung in Ordnung sind? Gibt es da einen speziellen Test?
    MfG

    • Offizieller Beitrag

    Habt ihr einen Hinweis, wie ich feststellen kann, ob Kolben- und Wellendichtung in Ordnung sind? Gibt es da einen speziellen Test?


    Die Kolbenringe lassen wir hier mal ausser Acht, das ist ne ganz andere Baustelle. Zu den Wellendichtingen: Ja, die kannst du testen. Den auf der linken (Kupplungsseite) sollte man verdächtigen, wenn der Ölstand rapide am Sinken ist, das Getriebeöl nach Benzin riecht oder dein Moped mehr weiße Wolken als Leistung produziert. Der rechte Wellendichting (hinter der Grundplatte) kann Luft ziehen, was auch diverse Problemchen verursacht. Diesen Wellendichtring überprüfst du mittels Nebenlufttest (hierzu Suchfunktion nutzen). Und wenn du schonmal dabei bist, überprüfst du mit dieser Methode auch alle anderen üblichen Verdächtigen (Vergaserflansch, Dichtungen, Zylinderkopf, etc).


    Wenn du das geprüft hast, sind wir schlauer. Und was mir grad noch einfällt: Hast du Peters Gedanken mit der viel zu fetten Vergasereinstellungen schon aufgegriffen? Dafür würde auch der siffende Auspuff sprechen.

    MfG
    Ralf

  • Bevor eine neue Baustelle nach der anderen eröffnet wird, würd ich doch gern noch einmal auf folgendes zurückkommen:

    Und zum anderen war auch oberhalb der Dichtung im Kolben Benzin, das mir schon beim Abschrauben entgegenkam, das kann doch nicht richtig sein oder?


    Nein das kann es nicht und wäre zunächst einmal zu überprüfen.

    Liegt des Bauern Uhr im Mist, weiß er nicht, wie spät es ist.

  • Okay, danke für den Rat. So wie ich das verstanden habe muss ich allerdings den Motor für den Nebenlufttest laufend haben, oder bringe ich da etwas durcheinander? Das wäre in der Tat ein Problem, ich kriege ihn ja nicht gestartet. Und noch eine Frage zum Getriebedeckel: Der Pegel muss zu hoch sein, da ja ein Überschwappen bei mir ohne Fahrbetrieb unmöglich ist. Habe auch schon mehrfach das Öl abgewischt aber es kam immer neues. Also jetzt die eigentliche Frage: Soll ich das Öl erst ablassen, überprüfen und dann in korrekter Menge nachfüllen oder ist es besser, den Deckel in Schräglage zu öffnen und sich ein Bild von der Lage zu machen?
    Ich kann aber schonmal bestätigen, dass die Abgase (als der Motor noch lief) recht dicht und weiß waren.


    Ich werde mich zumindest gleich morgen an die Arbeit am Vergaser machen, den habe ich in der Tat noch nicht selber eingestellt.


    MfG,
    Philipp


  • Nein das kann es nicht und wäre zunächst einmal zu überprüfen.


    @ olympiablau: Gehört vllt. in den Startvergaserkolben auch eine Feder, die ihn nach unten drückt? Die wäre bei mir nicht vorhanden...


    Danke auch für deine Hilfe! Gruß, Philipp

  • Also die Feder war bisher nicht verbaut aber der Startverg. hat vorher immer gut funktioniert. Ich schätze mal der Drück vom Bowdenzug hat bisher ausgreicht. Könnte natürlich sein, dass die Feder vergessen wurde (der Vorbesitzer hat den Vergaser professionell überholen lassen), wäre dann aber nicht das entscheidende Problem, da sich daran ja während des Motorversagens nicht geändert hat.


    @ prof: ich werde das Öl gleich morgen mit unter die Lupe nehmen! Danach gebe ich Meldung.


    MfG, Philipp

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