Jetzt ist es so weit: Nachdem es letztes Jahr nicht klappte, ist es dieses mal was geworden. Wir sind mit den Schwalben in Albanien. Eigentlich wollte ich das Ganze als Blog machen, aber wir sind schon unterwegs, wir haben zum ersten Mal seit über einer Woche überhaupt Internetzugang. Und jetzt zu kapieren wie das mit der Bloggerei funktioniert dauert mir zu lang. Also wie gehabt in dieser Form. Wir sind seit 31.7. unterwegs. Ich habe bis jetzt über jeden Tag was geschrieben. Konnte aber noch nichts veröffentlichen. Aber jetzt gehts los!
Schwalben in Albanien
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Erster Tag, Samstag, 31.7.2010:
Heute Morgen sind wir (Judith und ich) um 6:00 Uhr losgefahren. Berta haben wir gestern Abend noch mit Kunigunde und Kühlwalda (unsere beiden Schwalben) beladen. Und einem Gleitschirm, einem Faltboot, Zelt, Campingstühle, etc. Berta ist ein Ford Transit, Baujahr 85. Vom roten Kreuz. Berta hat mal die Gulaschkanone gezogen und hat erst 55000km drauf. Jetzt ist es 20:55 und wir sitzen in Kroatien am Meer. Das Zelt ist aufgebaut. Auf einem Campingplatz dessen Namen wir leider nicht kennen. Wahrscheinlich könnten wir ihn auch gar nicht aussprechen. Direkt gegenüber ist jedenfalls die Insel Krk. Eben habe ich den netten Mann von der Rezeption mal gefragt, was denn bitte "Danke" auf Kroatisch heißt. "Chwalla" oder so ähnlich war die Antwort. Mit Jens haben wir gesimst. Den wollen wir morgen auf Dugi Otok (=große Insel), ca 150km von hier, treffen. Jens wohnt in Frankreich und hat die ganzen großen Ferien Urlaub. Also etwa acht Wochen. Die Kinder hat er bei den Großeltern deponiert und fährt mit seiner Frau Natalie im Faltboot die Küste Kroatiens ab. In Etappen. Jedes Jahr ein Stück. In Albanien und Montenegro war er auch schon, da habe ich teilweise mitgepaddelt. Damals in Albanien haben wir Schiffbruch erlitten, aber das ist eine andere Geschichte. Jens kämpft jedenfalls gerade gegen das widrige Wetter. Von dem wir hier erst mal nix merken. Er zweifelt noch, ob das morgen mit unsrem Treffen klappt. Er simste was von "zu hohe Wellen" und "zu starker Wind". Das Weichei. Naja. Apropos Weichei. Ich habe einen Ersatzmotor mitgenommen. Nun muss ich zu meiner Verteidugung sagen, dass bei meiner Schwalbe der Motor nicht im besten Zustand ist. Der macht ziemlich Geräusche. Untersuchungen ergaben dass das rechte Kurbelwellenlager Spiel hat. Der Primärantrieb hat auch ziemlich Spiel. Meiner Meinung nach hält das noch diesen Urlaub. Aber man weiß ja nie, und deshalb ist der Motor mit dabei. Unsere Schwalben sind für die Reise speziell präpariert worden. Zugegebenermaßen habe ich dabei etwas übertreiben. Letztes Jahr, als wir mit den Schwalben direkt von zu Hause losgefahren sind wäre so was angebracht gewesen. Aber die Weichspüler-Tour jetzt, da hätten wir die Breitarschsitze wahrscheinlich gar nicht gebraucht. Außerdem hat jede Schwalbe einen PX-Gepäckträger spendiert bekommen. Meine auch noch einen Gepäckträger vor dem Lenker. Und die Schwalben haben Reifen mit Enduro-Profil. Interessanterweise ein Satz von Heidenau und einen von Vee Rubber. Beide gleiches Profil. Beide extra für die Reise frisch aufgezogen. Ich bin mal gespannt wie die Haltbarkeit im Vergleich ist. Angeblich halten ja die Vee Rubber nicht lange. Ansonsten habe ich für steile Pässe kleinere Ritzel dabei. Eine Schwalbe hat einen Bing Vergaser, die andere den originalen 16N1-12. Überhaupt ist die eine ein Mädchen-Mopped. Bing-Vergaser und Vape. die andere Stino Simson. Allerdings mit Elektronikzündung. . Erstaunlicherweise ist meins das Mädchen-Mopped. Hm.... Die Schwalben haben wir Anfang des Jahres erworben, beide zusammen für 650€. Allerdings nicht ganz fahrbereit. Bei der grünen war der Motor Totalschaden. Deshalb hat die jetzt einen überholten Motor drin. Der, der drin war steht zerlegt im Keller und wartet auf Regeneration. Zurück zur Reise: Geplant ist Folgendes: Wir treffen morgen Jens. Auf Dugi Otok. Wir haben uns vorgestellt, dass wir mit Jens und Natalie ein, vielleicht zwei Tage ein bisschen rumpaddeln bzw. rumschwalben, und zwar auf Dugi Otok. Dazu müssen wir mit Berta mittels Fähre übersetzen. Dann wollen wir eigentlich weiter nach Albanien, dem Hauptziel unserer Reise. Das hat ja letztes Jahr leider nicht geklappt. Siehe "Mit der Schwalbe vielleicht nach Albanien" im Reiseforum. Insgesamt haben wir drei Wochen Zeit und wollen die härtesten Schotterpisten in Albanien per Schwalbe erkunden. Wir haben sogar schon etwas Albanisch gelernt. Aber lassen wir uns mal überraschen, wie die Dinge sich entwickeln. Jetzt ist 21:50. Der Camper nebenan hat seine Kulturschleuder ausgemacht so dass mit einer ruhigen Nacht zu rechnen ist. Es ist noch etwas windig, im T-Shirt aber angenehm zu sitzen. Die Mücken habe bisher nur Judith gestochen. Also alles gut. Ich las gerade laut vor. Judiths Reaktion darauf:"Du Sau!". Ein gutes Schlusswort für heute.Mehr Bilder unter: http://picasaweb.google.com/10…10303046960/Albanien2010#
Idee für die Breitarschsitze von: http://veitklub.de/swantje/
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Zweiter Tag, Sonntag, 1.8.2010:
Aufstehen zehn vor acht und dann erst mal ins Meer baden. War ganz schön schattig. Meine Herren. Ich hatte mit 30° Wassertemperatur gerechnet. Naja, egal. Danach gefrühstückt und SMSe mit Jens ausgetauscht. Er wollte heute ja extrem früh los. Um 7:57 Uhr kam eine SMS mit folgendem Wortlaut: "Stechen in der Sekunde in See." Um halb elf waren sie in Soline auf Dugi Otok angekommen. Wir waren derweil auf der Küstenstraße auf dem Weg nach Zadar. Eine Recherche gestern Abend ergab, dass, weil heute Sonntag ist, die Fähre erst um 18:00 Uhr wieder fährt. Wir suchten deshalb nach einem Zeitvertreib. Wir liessen uns auf der Küstenstraße Zeit. Kurz vor Zadar bogen wir ab um einen Nationalpark zu besuchen. 5€ Eintritt pro Person. Und dann durfte man ein Flußtälchen entlangwandern. Hier war der Teufel los. Links und rechts hingen Kletterer in den Wänden. Heute ist ja Sonntag. Anscheinend eine beliebte Wochenendbeschäftigung. Aber auch Deutsche waren hier unterwegs. Nur Wasser war um die Jahreszeit keins im Bach. Wir wanderten das Tal hinauf. War ganz schön anstrengend in der Hitze. War schon nach Mittag. Wir schwitzten wie die Schweine. Nach 200 Höhenmetern gaben wir auf. Wir schlugen uns seitlich in die Büsche um Ruhe vor den Horden von Touristen zu haben. Im Schatten im trockennen Bachbett ruhten wir uns aus. Unglaublich. Wir haben uns fast die Beine gebrochen um an die Stelle zu kommen und dann stolpern da zwei Jugendliche vorbei. Haben sich wohl verirrt. Nicht auszudenken wenn man sich jetzt darauf verlassen hätte, dass man unbeobachtet ist... Wir sind dann wieder abgestiegen und nach Zadar gefahren. Wo wir uns direkt in die Reihe der wartenden PKW einreihten. Der Parkplatz war schon fast voll als wir ankamen. Das war ca um 16:00. Fähre geht um sechs. Da wir nicht wussten, wann eingeschifft wird, blieben in Berta sitzen und lasen was. Bzw. ich ging mal ins Fährbüro um die Tickets zu kaufen. Vorher schritt ich noch schnell Berta ab um deren Länge zu ermitteln. Ich wusste nämlich aus dem Internet, dass ab 5m Länge teurer wird. Nach fünf größeren Schritten war ich an Bertas Ende angelangt und beschloss, dass Berta nicht ganz fünf Meter lang ist. Genau das gab ich beim Ticketkauf an. Und erhielt die Tickets erstaunlich günstig. Zwanzig Euro (umgerechnet) für eine neunzigminütige Fährfahrt. Zurück in Berta war ich mir wegen der Länge doch unsicher, zumal Berta langen Radstand hat. Judith hatte die zündende Idee: "Guck doch mal in den Papieren, da steht ja wohl die Länge drin". In der Tat. 5,30m. Mist. Naja, ich beschloss, den Lauf der Dinge abzuwarten. So um halb sechs ging das Einschiffen los. Wir standen relativ weit vorne weil die Reihen von links nach rechts aufgefüllt wurden, die Autos aber von vorne weg eingeschifft wurden. Nutzte uns aber wenig weil ausgerechnet die Fahrer der Autos vor uns und links neben uns nicht bei ihren Autos waren. Und rechts war die Leitplanke. Mist. Aber der freundliche Winker sorgte dafür, dass wir uns mit einer Rückfahraktion doch noch einreihen konnten. Und dann kamen wir an den Ticketkontrolleur. Und der erfasste mit einem Blink, dass unsere Berta zu lang war. Er schüttelte mit dem Kopp. Er sagte, wir müssten das Ticket umtauschen. Mehr oder weniger auf Englisch. Ich fragte ihn, ob wir das Ticket auf der Fähre umtauschen können. Er nickte und zeigte auf die Fähre. Und er gab mir das Ticket für Berta unentwertet zurück. Wichtig! Also fuhren wir rein und parkten. Ich begab mich auf die Suche nach der Person, bei der man die Tickets umtauschen konnte. Und gelangte zunächst an einen Einweiser, der erst mal kein Englisch sprach. Der rief einen, der Englisch sprach. Und ein englischsprachiger Kroate gesellte sich noch dazu. Man kam zu dem Entschluss, dass ich schließlich schon auf der Fähre sei und es jetzt ja egal wäre. Der Einweiser entwertete das Ticket und wollte mich schon entlassen. Da erspähte er aber den Ticketkontrolleur und fragte den, wie die ganze Aktion gedacht war. Gedacht war es eigentlich so, dass ich das Ticket unentwertet am Ticketschalter umtauschen sollte. Da der Einweiser das Ticket aber entwertet hatte, ging das nicht mehr. Also ließ man es dabei bewenden und ließ mich meiner Wege gehen. Nachdem mir der Kroate übersetzt hatte, was das Gesprächsthema war, bedankte ich mich (Hvala) und ging zu Judith um zu berichten. Wir saßen auf dem Deck, Judith genoss die Aussicht und ich schrieb weiter am Blog. Jetzt 18:41. Wir müssten bald ankommen...Wir sind dann auch angekommen. Ne SMS von Jens erreichte uns, die tat uns kund dass Jens und Natalie im Norden der Insel zu suchen seien. Wir hatten keine Karte auf der das Nest verzeichnet war wo die beiden weilten. An irgendeiner Kreuzung bog ich dann in Richtung zu dem Kaff ab und übersah fast Jens und Natalie die dort standen und wild winkten. Wir begrüßten uns und schon galt es Probleme zu lösen. Es war noch kein geeigneter Campingplatz gefunden. Jens und Natalie sind ja mit dem Faltboot da und konnten also nur zu Fuß erkunden. Das Boot stand in Soline, einem Kaff ohne jegliche Infrastruktur. Dort wollten die beiden nicht übernachten. Ich machte mich mit Jens in Berta auf um noch einen Campingplatz zu finden. Die Mädels gingen zu Fuß zum Boot nach Soline. Es gibt wohl keinen offiziellen Campingplatz auf Dugi Otok. Und wild campen ist verboten. Den Gerüchten nach gibt es an der Nordspitze der Insel am Leuchtturm einen inoffiziellen. Von dem Jens aber in einem Forum gelesen hatte, dass da die Polizei schon mal Razzia macht und die Bußgejder im 300Euro Bereich lägen. Nach ein paar km kamen wir dort an. Und zuallererst fielen uns die zahlreichen "Zelten verboten, Geldstrafe 2000Kuna"-Schilder auf. Sehr netter Platz. Direkt an nem Leuchtturm und dem Meer. Der Leuchtturm wird für teuer Geld vermietet. Und dem Besitzer stinkt es dass die Wildcamper den Wald ringsum zukacken. Weshalb er wohl ab und an mal die Bullen auf die Camper hetzt. Also nicht so dolle. Wir fuhren dann zu den Damen zurrück, auf dem Weg Ausschau haltend. Nix Anderes zu finden. Im Ort fragten wir nach Zimmern, wobei uns mit einem müden Lächeln geantwortet wurdem, dass wohl weit und breit nix zu finden sei. Wir beschlossen, den Krempel aus dem Boot in Berta zu verladen, das Boot da zu lassen und erst mal in das Grillrestaurant im Nachbarort zu fahren um erst mal was zu essen und dann weiter zu sehen. Das Essen schmeckte und der Kellner sagte uns auf Anfrage, dass man am Leuchtturm problemlos zelten könne. Also sind wir da hin und schlugen die Zelte auf. Hoffend, heute Nacht nicht von der Polizei geweckt zu werden.
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Dritter Tag, Montag, 2.8.2010:
Ca 5:30Uhr am nächsten Morgen: Es wurde hell. Die Alpha-Grille fing an ihr Lied zu singen. Kurze Zeit später stimmten etwa 20000 andere Grillen mit ein. Nach gefühlten Stunden gelang es mir, wieder einzuschlafen. Wetter bestens. Keine Wolke am Himmel. Die Zelte waren schnell wieder verpackt (Für alle Fälle). Jens baute sein Büro auf. Jens ist selbständig und arbeitet während des Urlaubs. Er hat zwei Laptops mit (auf nem Faltboot). Und eine Hand voll Solarzellen. Und ein paar kilo selbsgefrickelte Ladeelektronik um seinen sehr speziellen Lade- und Stromversorgungswünschen zu genügen.Dann wurden die Schwalben rausgelassen. Und ne Probefahrt gemacht. Es zeigte sich, dass noch viele, viele andere Stellen zum wild campen zur Verfügung stehen. Dann mal ein Bad im Meer genommen. Wunderbar. Nicht so kalt wie gestern. Am Blog weitergeschrieben. Und jetzt folgt das Frühstück... Judith und ich starteten mit Kühlwalda und Kunigunde zur Inselrundfahrt. Bestes Wetter. Keine Wolke am Himmel. Und so heiß, dass es gerade noch angenehm war, auf den Schwalben zu fahren.
Die Insel ist 52km lang und wir fuhren die Hauptverbindung in den Süden. Mit Unterbrechungen wenn interessant erscheinende Feldwege abzweigten. Die endeten aber meist nach kurzer Strecke. Die Insel war wohl bis vor 15 Jahren komplett autofrei. Und die Straßen bzw. Feldwege deshalb schwach entwickelt. Aber unseren Spaß bekamen wir trotzdem. Etwa in der Mitte der Insel zweigte eine Schotterpiste zu einer Besucherhöhle ab. Am südlichen Ende der Insel besuchten wir Sali. Dort gab es den angeblich einzigen Geldautomaten der Insel. Die Ausschilderung war unübersichtlich, deshalb gelangten wir über einen Fußgängerweg, 1m breit zwischen zwei Häusern, zum Hafen. Es gab wohl nur eine einzige reguläre Zufahrt, der Rest waren meist Treppen zwischen den Häusern. Jens und Natalie waren mit Berta auf der Insel unterwegs. Irgendwann simsten die beiden, dass sie einen riesigen Schiffsbunker entdeckt hätten. Wir trafen uns an der Stichstraße zur Höhle und machten eine Wanderung auf den dortigen Berg. Oben angekommen trennten wir uns. Judith und ich gingen zum Parkplatz zurück, Jens und Natalie wollten die andere Seite des Berges runter zur Höhle und dann die Schotterpiste zurück. Ich wollte vom Parkplatz die Schotterpiste fahren und Shuttleservice für Jens und Natalie machen. Gesagt getan. Als ich an der Höhle ankam, war von Jens und Natalie noch nix zu sehen. Ich unterhielt mich mit dem Höhlenführer. Der hatte momentan nix zu tun weil bei dem guten Wetter die Touristen lieber am Strand liegen. Er sitzt hier fünf Tage die Woche von 9:00 morgens bis 20:00 abends und führt Touristen für 5€ pro Nase in die Tiefe. Wir unterhielten uns (auf Englisch) über Politik, Geschichte und die Welt im Allgemeinen. So nach ner Stunde gab es immer noch kein Lebenszeichen von Jens und Natalie. Judith saß in Berta und las. An der Höhle kein Handy-Empfang. Ich fuhr ein Stück zum Handyempfang zurück und sagte Judith mal Bescheid. Jens und Natalie erreichte ich nicht. Die hatten wohl keinen Empfang. Ich machte mir Sorgen weil Natalie schon auf dem Gipfel Fußprobleme deklarierte. Und fuhr wieder zur Höhle zurück. Wo die beiden eben angekommen waren. Jens' überragende Navigationskenntnisse hatten sie auf noch einen anderen Gipfel geführt. Und die fehlende Beschilderung zur Höhle mehrfach am richtigen Weg zweifeln lassen. Sie waren kurz vorm Umdrehen als sie die Schwalbe hörten. Ich machte dann den Shuttleservice. Da ich ja nur einen Breitarschsitz statt Sitzbank hatte musste eins unserer Aldi-selbstaufblasenden-Kopfkissen als Sitzpolster herhalten. Heute zeigte sich auch der erste Nachteil der Breitarschsitze: Der Bezug ist aus massivem, schwarzem Gummi. Und wenn die Sonne da raufknallt, hat man danach minutenlang Probleme, sich auf dem Sitz wohlzufühlen, um es mal so auszudrücken. Aber es hilft, wenn man den Helm auf dem Sitz stehen lässt. Als Schattenspender. Nach der Wanderaktion hatte ich zum ersten mal die Gelegenheit, hinter Berta herzufahren. Erstaunlich, was die Autoindustrie in 25 Jahren für Fortschritte im Bezug auf das Abgasverhalten der Fahrzeuge gemacht hat. Ich wusste gar nicht, dass Berta so qualmt und stinkt. Die armen Autofahrer, die den Pass hoch hinter uns fahren müssen. Aber wie geht der Spruch: "Stau ist nur hinten scheiße, vorne geht's". Vielleicht liegt's auch am kroatischen Diesel. Das stank schon beim Einfüllen auffallend anders als gewohnt. Wir besuchten dann noch den Bootsbunker.
Anschließend gab es am Leuchtturm Miracoli. Und Schwalbebilder mit Sonnenuntergang. Morgen wollen wir die Insel verlassen. Das Wetter soll schlechter werden. Sagte der Höhlenführer. Und der muss es ja wissen...
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Vierter Tag, Dienstag, 3.8.2010:
Aufstehen: 4:00Uhr. Ja, 4:00Uhr. Angeblich sollte es heute schlechtes Wetter werden und wir beschlossen, deshalb die Insel zu verlassen und weiterzufahren. Bei schlechtem Wetter ist gut in Berta fahren. Und die erste Fähre ging um 5:45 Uhr. Die nächste erst um 12:00Uhr. Das war uns zu spät. Also.... Das Zelt haben wir nur marginal verpackt und in Berta geschmissen. Schnell noch mal Pippi und dann los. Am Fährhafen waren wir eine Stunde vor Abfahrt die ersten.
Bestes Wetter. Das Meer spiegelglatt. Wir auf der Fähre. Plötzlich war die Sonne weg. Aber es war nicht etwa eine Wolke schuld, nein, eine Insel war vor die Sonne gezogen. Aus der Fähre von der Pole Position gestartet. Stundenlang nach Montenegro gefahren. An der Grenze 80€ für Berta abgedrückt. Weil "LKW" im Fahrzeugschein steht. Die Montenegriner verlangen eine "Eco-Tax". Für PKW 10€ pro Jahr. Für LKW halt 80. Drecksäcke. Nach der Grenze in Kumbor wieder an den Campingplatz "Nirvana" von vor vier Jahren erinnert. Gleich eingebogen. Montenengrinische Verkehrsverhältnisse. Also jeder macht was er will. Auf dem Campingplatz begrüßt worden wie der verlorene Sohn. Nema Problema. 10€ pro Tag. Vaso, der Campingplatzbesitzer, macht viel Aufhebens um unsere Meldezettel. Damit werden wir polizeilich gemeldet. Und die seien ganz wichtig und müssen bei der Ausreise im Pass liegen. Kann ich mir nicht vorstellen. Nachtrag: Bei der Ausreise waren die Karten im Pass. Nach der Kontrolle waren sie weg. Leider auch Vasos Emailadresse und Telefonnummer die er uns auf die Rückseite geschrieben hatte. Wir gingen erst mal ein paar Kleinigkeiten im ortsansässigen Supermarkt kaufen. Unter anderem ne Flasche Pennerglück. Damit und mit Orangina schossen wir uns ab und legten uns um drei Uhr nachmittags ins Zelt zum Mittags-Bubu.
Danach Stechmückenplage. Die Mücken hier sind ganz schön hart, die stechen sogar durch ne dicke Jeanshose. Und die sind schwarz-weiss getigert. Die letzten beiden Autan im Supermarkt gekauft. Abends noch ein Schwalbenrundfährtchen durchs Kaff gemacht. Ein älterer Herr zeigt seiner Begeisterung für die Schwalben mit "Daumen hoch". Danach im Restaurant "Olympia" gespeist. Da gab es keine Fleischportion unter 350Gramm. Höchstmenge: 1kG (10€). Nicht erwähnt hatte man die 200 Gramm Käse, die noch auf die Fleischportion gerieben wurde. Das Fleisch war mit Schinken gefüllt. Superlecker. Und dann noch die Beilagen und der Salat. Wir schlugen uns die Bäuche voll. Trotzdem blieb noch die Hälfte über. Knapp über zwanzig Euro.
Danach ins Bettchen. Heiß.
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Fünfter Tag, Mittwoch, 4.8.2010:
Nach dem Frühstück gingen wir mit den Schwalben auf Tour. Unterwegs fragten wir nach dem Weg und wurden natürlich auf die Schwalben angesprochen. Was ist das Baujahr? Antwort: 1983. Reaktion: Enttäuschung. Ich erwähne, dass das Modell seit 1964 gebaut wird. Reaktion: Begeisterung. Der Freund wird herbeigerufen: "Hast Du gehört? 1960 gebaut! Und das sind Deutsche. Den ganzen Weg von Deutschland damit gekommen." In Zukunft werde ich gleich Baujahr 1960 angeben. Wenn man jemanden ne Freude machen kann... Die Strecke war Klasse. Super Landschaft.
Das ist Judiths erste längere Schotterstrecke. Sie bemüht sich. Irgendwann ziehen dunkle Wolken auf. Judith hat Angst dass es regnet und sie dann über nassen Schotter den Berg runter fahren muss. Deshalb fahren wir gleich auf dem gleichen Weg zurück statt die Rundfahrt fortzusetzen. Es regnet etwas, das ist aber kein Problem. Zurück auf dem Campingplatz war das Wetter wieder bestens und wir bauten unser Faltboot auf. Auch aus der DDR. "Poucher Faltboote". Schneller als die Konkurrenz aus dem Westen. Ist doch klar. Beim Aufbau war die halbe Campingplatzbevölkerung zugegen und schaute aufmerksam zu. Wir paddelten dann etwas den Strand von Kumbor entlang.
Abends packten wir noch Boot und Schwalben ein. Wir gingen nochmal eine äußerst günstige Pizza essen. Und nahmen noch einen Gutenachtdrink.
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Sechster Tag, Donnerstag, 5.8.2010:
Nach der Morgendusche und dem Frühstück verabschiedeten wir uns von Vaso. Wir machten noch ein Foto mit ihm für Jens. Der kennt ihn auch. Wir fuhren mit Berta um die Bucht von Kotor Richtung Albanische Grenze. Vor den Ortschaften immer Staus. Weil irgendwelchen Fußgängern nix anderes einfällt als ständig die Straßenseite zu wechseln. Können die nicht auf ihrer Seite der Straße bleiben? So Ausreden wie "Aber ich will doch zum Strand!" lasse ich hier nicht gelten. Auch Stau an der Grenze. Ein Grenzer findet Berta gut. Dann stürzten wir in albanisches Verkehrschaos. Die einspurige Brücke über einen Fluß wurde wechselseitig befahren. Zur Verkehrsregelung war eine Ampel da. Die zeigte für unsere Fahrtrichtung rot. Den Laster vor uns störte das nicht. Er fuhr trotzdem. Ich hielt. Und wurde prompt von hinten angehupt. Und dann umfahren. Von etwa zehn Fahrzeugen. Ab und zu wurde ich nochmal behupt. Also fuhr ich auch. Auf der anderen Seite stehen die Autos bei grün vor der Ampel. Wann fahren die? Wenn die dann rot haben? Überhaupt fährt jeder so wie er will. Vorfahrt im Kreisverkehr? Rechts vor links? Scheißegal. An der Raiffeisenbank in Shkodra finden wir einen Geldautomaten der eC-Karten nimmt und versorgen uns mit Geld. Gemäß Touri-Info in Shkodra geht das gar nicht. Hier erleben wir auch Jugendliche, die rumprollen. Fahren mit Affenzahn und Geschrei auf die Straße querende Rucksacktouristen zu und fahren unnötig dicht daran vorbei. Wir versuchten erfolglos, eine Internetkarte zu kriegen. Auf der Suche gerate ich einem Telefonladen an einen Polizisten, der englisch spricht. Sehr gut sogar und mit texanischem Akzent. Sein Selbstbewusstsein füllt den ganzen Raum aus, er schreit mehr als dass er spricht. Ich unterhalte mich nett mit ihm, aber dem Ladenbesitzer verbietet er im eigenen Laden das Rauchen weil er das nicht leiden kann. Und der Ladenbesitzer wagt nicht zu widersprechen. Seltsam. Auf dem Rest des heutigen Weges viele Baustellen. Hohe Temperaturen. Bestimmt über 30°. Auf der Fahrt diverse Tiere auf der Fahrbahn. Je mehr man ins Hinterland kommt. Dazu zählen: Esel, Kühe, Hunde, Schafe, Ziegen. Wir fragen nach, wo es einen Campingplatz gibt und werden nach Razma geschickt. Ein Ort auf dem Berg. Aber dort gibt es keinen Campingplatz. Wir fragen einen Passanten, der ruft einen Polizisten. Der spricht erstaunlicherweise auch gut englisch. Der ist sehr höflich und fragt für uns an einer Bar, ob wir auf der Wiese davor campen dürfen. Wieder habe ich den Eindruck, dass die Leute auch zugestimmt hätten wenn sie das eigentlich nicht gewollt hätten. Wir tranken bei der Bar was und fragten den Barbesitzer nochmal wegen des Zeltens. Der war auch sehr freundlich und wollte auch kein Geld als wir ihm welches anboten. Wir machten noch eine kleine Erkundungstour mit den Schwalben und bauten dann im Dunkeln das Zelt auf. Abendessen gab es im Nobelrestaurant gegenüber. Wir waren um acht die ersten zum Essen und die gesamte Mannschaft stand im Eingangsbereich und empfing uns. Es gab Teile der Sau. Wahrscheinlich Haxe. Sehr lecker. Aber auch sehr fett. Nach dem Essen Zelt aufgebaut. Ist doch was kühler auf 1600m.
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Siebter Tag, Freitag, 6.8.2010:
Hundgebell, Katzenmiauen, undefinierbares Grunzen und später am Morgen (immer noch ziemlich früh) ein Hahn im Stimmbruch. Oder kurz vorm Löffel abgeben. Dafür ausdauernd. Ließen uns nur streckenweise zur Ruhe kommen. Ab 6:00 Diskussionen über Politik an den angrenzenden Tischen der Bar. Ach ja, um 4:20 hatte ich einen Anruf eines Kunden aus München, der ein Problem mit einem unserer Geräte hatte. Das Problem lag aber erst mal nicht an unserem Gerät sondern an seinem Wartungs-Laptop. All die Lärmquellen ließen in uns die Erkenntnis reifen, dass wir heute Abend wohl umziehen sollten. Um sieben standen wir auf und sattelten die Schwalben. Tour 2 stand auf dem Plan. Die fing zunächst mit einer frisch geteerten Straße an, die dann nach einigen Kilometern schlagartig in eine albanische Schotterpiste wechselte. Judith hatte ihre liebe Mühe. Ab da hieß das Motto: "Stundenlang im ersten Gang." Des öfteren wurden wir von albanischen Reisebusschen überholt. Traumhafte Aussichten. Steile Abgründe. Ziel war der Ort Theth. Dort gibt es, unter anderem, den Blutracheturm zu sehen. Wohin von der Blutrache verfolgte flüchten konnten. Die einheimischen Kinder waren teilweise sehr sprachkompetent (englisch). Und auf Dauer sehr aufdringlich. Die wollten halt auch mal Schwalbe fahren. Aufziehendes Gewitter und die Aussagen mehrerer Reisender und Einheimischer, dass die Abfahrt in die andere Richtung nicht empfehlenswert (und ausserdem auch noch länger) sei, ließen uns auf dem gleichen Weg zurückfahren. Wir begegneten: Einem Ostdeutschen, der, selbst Schwalbenbesitzer, es kaum fassen konnte in Albanien Schwalben anzutreffen. Hat sich kaum eingekriegt. Ein Flensburger (Ex-Schwalbenbesitzer und Geologe), ebenfalls aus dem Häuschen. Ein Schweizer, der mit Motorrad unterwegs war und uns noch eineige Streckentips gab. Und vielen Einheimischen, die auf ein Schwätzchen anhielten. Mit ein paar Brocken Albanisch kommt man da schon recht weit.
Die Rückfahrt war leider im Regen. Nach siebeneinhalb Stunden und 115km (wie gesagt: Stundenlang erster Gang) kamen wir wieder auf unserem Campinplatz an. Die Breitarschsitze haben die erste Bewährungsprobe bestanden. Ich stellte schnell noch fest, dass ich mein Portemonnaie mit 20000Lek (135€) verloren hatte. War in der Gesäßtasche wohl doch nicht so gut aufgehoben. Wir packten die Schwalben in Berta und fuhren los. Nicht sehr weit. Dann kam uns ein fetter Mercedes entgegen. Auf einer engen Straße. Ich fuhr rechts in den Schotter. Der Mercedesfahrer führ nicht in den Schotter. Der hielt Abstand zwischen seinem Auto und dem Seitenstreifen. Es kam wie es kommen musste: Die Aussenspiegel pulverisierten. Wir hielten an. Der Mercedes drehte und kam zu uns. Ein Albaner, der wohl in England wohnt und mit einem Rechtslenker-Mercedes in Albanien unterwegs war. Darin sah ich auch den Grund für die Kollision: Der hatte sich verschätzt. Frau und Kind dabei. Wahrscheinlich Verwandtenbesuch. Seiner Meinung nach hatten wir kurz vor der Kollision in die Mitte gezogen. Seine Frau war der gleichen Meinung. Weder mir noch Judith war das aufgefallen. Er wollte Kohle sehen. Sprach von tausend Euro. Ich ließ mich auf nichts ein. Er drohte mit der Polizei. Ich sagte ihm, er solle sie holen. Er rief die Polizei. Ich rief meine Versicherung an und schilderte den Fall. Ich bekam ein paar warme Worte von wegen kein Schuldeingeständnis. Das war's. Wir warteten. Wir warteten noch etwas mehr. Dann kam ein Polizeiauto, besetzt mit zwei uniformierten Polizisten und einem in Zivil. Man begrüßte den Benzfahrer und seine Frau mit Kuß und Umarmung. Man kannte sich. Von den Polizisten sprach keiner Englisch. Man hörte den Benzfahrer an. Wir verstanden natürlich nix. Mich hörte man nicht zum Geschehen an. Einer der Polizisten hielt einen Vortrag. Der Unfallgegner übersetzte uns. Prinzipiell sei es so, dass wer den Berg hinunterfährt (wir, ca.1% Gefälle. Vielleicht waren es auch nur 0,7%) bei Gegenverkehr zu bremsen, auszuweichen, und, wenn nötig, zu halten habe. "Gut" sagte ich, wenn dem so wäre, möge doch die Polizei das bitte im Protokoll so dokumentieren und das meiner Versicherung schicken. Wäre mir egal gewesen, die Versicherung zahlt's ja und wegen ewig unfallfrei wäre ich auch nicht höhergestuft worden. Nun sei es aber so, übersetzte der Unfallgegner, dass man die Fahrzeuge bei offizieller Handhabung zur verlängerten Beweisaufnahme sechs Monate in Gewahrsam nehmen müsse. Die Polizei dränge darauf, den Fall unter uns zu regeln. Zumal sie ja gar nicht im Dienst seien. Er wollte,dass ich ihm seinen Spiegel bezahle.Ich ließ mich auf nichts ein. Er wollte noch 500€, später dann 300. Am Ende 100. Das machte ich auch nicht. Sah ich nicht ein. Wenn sie Berta beschlagnahmt hätten, wären wir eben mit den Schwalben zurückgefahren und hätten Berta dann durch den ADAC zurückholen lassen. Zwischendurch untersuchte man Berta: Reifen, Spiegel, Blinker, TÜV etc. Beim TÜV-Stempel hielten sich die Polizisten länger auf. Anscheinend fand man nichts, das der Beanstandung bedurfte. Schließlich erklärte sich der Benzfahrer bereit, seinen eigenen Schaden zu tragen. Ich war auch bereit, meinen selbst zu tragen. Dann mussten sich alle die Hände schütteln. Und wir fuhren unseres Weges. So weit so gut. Ich montierte einen Schwalbenspiegel mittels Knuddelkitt als Ersatz.
Am nächsten Ortseingang ein Polizeiauto. Gut. Wir bogen rechts ab. Ich hielt irgendwo um nach einer Campinggelegenheit zu suchen. Das Auto mit den drei Polizisten fuhr vorbei. Man grüßte nett. Wir fuhren weiter. Nicht sehr weit. Dann hielt ein roter Lieferwagen mitten auf der Strecke ohne Grund. Und ohne Blinkzeichen. Mittlerweile bin ich ja dran gewöhnt. Ich setzte den Blinker, schaute in den (Schwalben-)Rückspiegel und scherte aus. Dann knirschte es. Da hatte ich wohl ein Auto im toten Winkel übersehen. Wie war das in der Fahrschule? Spiegel, Blinker umdrehen? Naja. Jedenfalls wollte ich den drei netten Polizisten jetzt nicht wieder begegnen. Wir stiegen aus. Einer der Herren im roten Lieferwagen konnte Englisch. Der ältere albanische Herr, mit dem ich kollidierte, besah sich seinen Wagen. Auch auf den zweiten Blick waren keine nennenswerten Beschädigungen feststellbar. Ich entschuldigte mich per Übersetzer und bot ihm meine Versicherungsdaten an. Er winkte ab. Man schüttelte sich freundlich die Hand (jeder mit jedem) und weiter ging's. Ein paar hundert Meter weiter führten die schon bekannten drei Polizisten eine Verkehrskontrolle durch. Man winkte uns freundlich durch. Langsam wurde mir das unheimlich. Wir suchten weiter nach einem Campingplatz. Wir hielten an einem Restaurant und fragten nach einem Campingplatz. Man sprach englisch. Es gäbe keinen in der Nähe und in der Richtung in die wir wollten. Man bot uns an, auf dem Rasen vor dem Restaurant zu zelten. Albanische Gastfreundschaft. Wir nahmen an und setzten uns ins Restaurant um was zu trinken. Mein Plan wäre eigentlich gewesen, die Schwalben auszupacken und bis zum Abendessen noch was rumzufahren. Als ich das Judith kundtat, kam die Aussage: "Ich fahre heute keinen Meter mehr." Als ich mal kurz zu Berta auf den Parkplatz ging um was zu holen, fiel mir das Polizeiauto und die drei uns mittlerweile sehr gut bekannten Polizisten auf, die auf dem Parkplatz gegenüber dem Restaurant eine Verkehrskontrolle machten. Was würde uns heute Nacht oder Morgen früh oder die nächsten Tage oder an der Grenze bei der Ausreise noch erwarten? Bin ich nur paranoid? To be continued....
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Achter Tag, Samstag, 7.8.2010:
Heute Morgen war keine Polizei mehr da. Gottseidank. Gut geschlafen. Trotz Straßenlärm. Berta war auch noch da. Und unversehrt. Nach dem Aufstehen haben wir das Zelt zusammengepackt und die Schwalben ausgeladen und gesattelt. Öl kontrolliert. Betankt. Ich fragte im Restaurant ob wir das Auto auf dem Parkplatz stehen lassen können. Leider konnte heute keiner Englisch. Aber nach Konversation mit Händen und Füßen schien das kein Problem zu sein. Gaplant ist eine Zweitagestour in das Vermosh-Hochtal. Mit dortiger Übernachtung. 65km einfache Strecke. Zunächst Asphaltiert. Mehr oder weniger. Dann folgte Schotter. Einfacher als gestern. Mit den Schwalben bisher noch keine Panne. Und das trotz stundenlangen Fahrens im ersten Gang. Halten sich tapfer. Bei einem Foto-Halt treffen wir fünf Albaner, einen jugendlichen (Donald), seinen Vater, seinen Onkel und zwei gute Freunde des Vaters. Wir sind wegen der Schwalben gleich im Gespräch (wäre ohne Schwalben wahrscheinlich auch zustande gekommen). Donald spricht fließend Deutsch (ein Jahr Unterricht). Man macht ein Foto mit allen. Kunigunde und Kühlwalda müssen auch mit aufs Bild. Man verabschiedet sich per Handschlag. Die fünf wollen ans Ende des Tals und dort über einen Grenzübergang nach Montenegro. Wir fahren weiter. Landschaft ist überwältigend.
Ein paar Wölkchen ziehen auf. Es kommen oft nett hupende Albaner entgegen. Auf der Mitte des Weges kommen wir in den Ort Tamara. Dort treffen wir die fünf von eben wieder. Sie sitzen in einer Bar und laden uns auf ein Getränk ein. Wir unterhalten uns. Donald übersetzt. Nach einer Stunde und Austausch der Emailadressen verabschieden wir uns und machen uns wieder auf den Weg. Tolle Landschaft. Schotterpiste. Wir machen eine Pause und essen was. Es fängt an zu regnen. Wir kommen ans Ziel der Reise. Es regnet immer noch. Wir müssen ein Flüsschen überqueren (es wird reichlich fotografiert) und sind am Ende des Tals. Wir beschließen, ein Zimmer zu suchen. Die erste Privatunterkunft ist belegt. Auf dem Weg waren wir an einem Richtungspfeil mit Aufschrift "Hotel" vorbeigekommen. Auf der anderen Talseite sah man ein scheinbar hochmodernes Gebäude. Wir also dem Pfeil gefolgt. Und standen dann am Fluß. Offensichtlich wird hier der Fluß, zumindest für Fahrzeuge, durch- statt überquert. Das Wasser war nicht zu tief. Trotzdem verweigerte Judith. Ich fuhr mal rüber (nicht ohne Judith meine Kamera für reichlich Fotos zu übergeben).
Das Hotel zu finden war gar nicht so leicht. Man sah das Gebäude, das ich für das Hotel hielt, oben am Hang. Aber der direkte Weg war durch diverse Zäune versperrt. Also erst mal das Flußbett ein Stück hoch. Dann konnte man rechts abbiegen. Wieder war der Weg versperrt, diesmal durch eine große, wahrscheinlich extrem tiefe Pfütze. Konnte man bei dem trüben Waser nicht sehen. Aber an der Seite war eine Bohle drübergelegt. Ich überquerte auf der Bohle, die Schwalbe musste durch die Pfütze. Eher ein kleiner Tümpel.
Dann war ich am "Hotel". Von Nahem sah das gar nicht mehr so modern aus. Und nirgends ein Hinweis darauf, dass das ein Hotel ist. Zufahrt durch ein Gartentor versperrt. Ich fragte bei Nachbarn. Dochdoch, das sei das Hotel. Dann kam auch schon jemand und nahm sich meiner an. Der Sohn des Hotelbesitzers. Der konnte ein wenig Englisch. Ich schilderte das Problem mit der Flußüberquerung. Man könne den Fluß auch ein Stück weiter oben über die Fußgängerbrücke überqueren. Ich also zurück zu Judith. Durch den Fluß. Das hätte mich fast nasse Füße gekostet. Mit Judith zur Fußgängerbrücke. Danach beide Schwalben durch den Tümpel. Und zum Hotel. Die schlechten Sprachkenntnisse des Hotelbesitzersohns lassen das Mißverständnis entstehen, dass ein Abendessen 25€ pro Person koste. Aber ein Hochglanzprospekt des "Hotels" sorgte für Aufklärung. Eine Übernachtung mit Vollpension kostet 25€ pro Person. Da wir kein Mittagessen wollen, einigen wir uns auf 20€. Warme Duschen. Die waren mal nötig. Jetzt ist es zwanzig vor acht. Gleich gibt es Abendessen.... Das Abendessen war der Hammer. Wurde pünktlich zum Wunschtermin 20:00Uhr auf dem Zimmer serviert. Forelle mit Paprikaauflauf, fritierten Kartoffeln, Tomaten-Gurkensalat mit Schafskäse und Fladenbrot. Und genau den richtigen Zutaten für Radler eiskalt: Eine Dose Bier und eine Dose Zitronenlimo. Äpfel als Nachtisch. Super lecker. Und mehr als reichlich. Da die Beleuchtung recht dunkel war (Man ist ja Elektroingenieur, man hat ja ein Messgerät immer am Mann. Von den 220V kamen ca. noch 90 im Haus an), trugen wir zum Abendessen Stirnlampen. Beim Nachreichen des Brotes beherrschte sich Marianna, die Köchin, noch. Als sie aber unten in der Küche ankam, brach sie wohl in prustendes Gelächter aus. So hörte es sich aus dem ersten Stock an. Wohl wegen der Stirnlampen. Nach dem Essen fielen wir ins Bett.
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Neunter Tag, Sonntag, 8.8.2010:
Aufstehen war um acht Uhr. Nach Betreten der Verande erspähte ich die Zierdecke, die über die Schwalben drapiert war. Ich rief gleich mal Judith raus und machte ein Foto.
Sodann wurden wir in die gute Stube gebeten wo das Frühstück stattfand. An den Wänden verteilt diverse handgeklöppelte religiöse Motive, Heiligenschrein, Bilder der Familie. Zum Frühstück gab es Brot, Eier, Wurst, Honig, Marmelade, Milch, Kaffe und Raki. Also Schnaps. Und zwar für uns beide. Ich wies darauf hin, dass wir ja noch fahren müssten. Ach, das würde doch nix machen. Die mehrsprachige (bruchstückhaft) Oma wohnte dem Frühstück bei und unterhielt sich mit uns auf italienisch, englisch und einigen anderen Sprachen. Aber ihr Sohn könne überhaupt keine Fremdsprachen. Als ich sie fragte, wer das wohl auf dem einen Bild sei, offenbarte sich, dass die Oma wohl fast blind war. Nach dem Frühstück bezahlten wir die Rechnung und bekamen noch eine CD geschenkt. Am gestrigen Abend war uns noch aufgefallen, dass im Garten jemand sehr schön sang. Das war wohl der Sohn, der auf der CD dann zu hören sein wird. Ich bin mal gespannt. Wir haben leider keinen CD-Spieler mit. Wir wurden sehr nett verabschiedet und machten uns erst mal daran, diverse Gewässer zu durch- und überqueren. Danach ging es den Weg zurück, den wir gestern gekommen waren.
Es war heute sehr heiß. Irgendwann mussten wir die Motorradjacken und Handschuhe ausziehen. Und dann, kurz vor Ende der Tour, ging mir der Sprit aus. Ich stellte auf Reserve um, das brachte nix. Im Tank war noch Sprit. Nach Demontage des Tunnels sah es danach aus, dass wegen des Bing-Vergasers der Sprit beim Bergauffahren nicht mehr nachlief. Oder die Reserve verstopft ist. Ich hatte noch einen halben Liter Gemisch dabei. Das kippte ich in den Tank. Damit und mit Rollenlassen Berg runter kamen wir wieder bis zu Berta. Die war noch da und vollständig. Wir tranken noch was im Restaurant (Ein Rudel Polizisten war auch wieder da und aß zu Mittag, aber diesmal waren es andere) und planten den morgigen Tag. Morgen gibt es was Uriges. Wir packten die Schwalben in Berta und fuhren los. Die Fahrt war wieder haarsträubend. Judith hatte einen Schweißausbruch nach dem anderen. Laster ziehen beim Überholtwerden mal eben nach links, Autos halten mitten auf der Strecke, Überholen trotz Gegenverkehr, aus einer Einmündung auf eine zweispurige Fahrbahn wird erst mal auf die Straße gefahren und die rechte Fahrspur blockiert, weswegen wir dann in die Eisen mussten weil links hinter uns einer kam. Aber der Hit war ein entgegenkommendes Auto, das nach einem Überholvorgang aus unerfindlichen Gründen (Vielleicht Reifenplatzer?) mit ca. 80 Sachen voll in die Hecke rechts der Straße rauschte und in einer Staubwolke verschwand. Wir hielten gleich rechts uns rannten zum Auto, das komplett in einer Hecke steckte. Dahinter eine Schneise der Heckenvernichtung. Das Auto voll besetzt, soweit man hinter der Hecke erkennen konnte. Ich kam erst mal nicht ran und rief mal zum Auto hin. Es wurde geantwortet. Kurz danach legte der Fahrer den Rückwärtsgang ein und es gelang ihm sogar, einige Meter in der Schneise zurückzufahren.
Dann blieb er hängen. Die Frontscheibe war gesplittert, sonst war das Auto noch in einem Stück. Die Insassen bewegten sich alle und machten einen relativ unversehrten Eindruck. Die ersten Albaner rückten an. Ich ging wieder zurück zu Berta. Ein eben vorbeikommender Laster stellte sich gleich zum Rausziehen zur Verfügung. Ich wollte mich wieder in den Verkehr einreihen. Das wurde eine Zeitlang durch gaffende Albaner verhindert. Einer stieg sogar aus. Mitten auf der Straße stand sein Auto und blockierte den Verkehr. Stau ist nur hinten scheiße. Vorne gehts. Wir fuhren weiter. Judith wurde mal schlecht weil an der Straße einer in einer Kuh stand und mit einer Axt diese zerteilte. Ein paar Albaner standen mit Gummistiefeln im Blut drumherum. Kurz später kamen wir an einem netten Restaurant an einem See an, tranken was und fragten, ob wir Zelten könnten und Berta für zwei Tage auf dem Restaurantparkplatz parken. "Ska Problem", kein Problem.
Wir bestellten uns was zu essen und warten jetzt... Das Essen war nicht so toll. Die Hälfte der Speisen auf der Karte stand nicht zur Verfügung. Die Lasagne war angekohlt. Die Spaghetti gingen so. Zwischendrin verschwand unsere Bedienung. Und ab da wurden wir nicht mehr wirklich bedient. Saftladen! Ein Brautpaar wurde auf dem Gelände gefilmt. Als ich mich auf die Suche nach nem Zeltplatz machte, lief ich natürlich voll ins Bild. Es wurde mit Humor genommen. Zwischendurch versuchten mich eineige Albaner mit einer einheimischen zu verkuppeln. Ich weiß nicht, wie ich das Gespräch anders deuten soll. Seltsam. Wir bauten das Zelt auf, schon fast im Dunkeln. Ich schrieb noch am Reisebericht. Judith las. Um elf war ich mit dem Bericht fertig und Judith machte schon Bubu.
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Zehnter Tag, Monntag, 9.8.2010:
Die Nacht war unruhig. Der Wind nahm in Böen eine solche Stärke an, dass das Zelt platt gedrückt wurde. Das Zelt drückte sich dann auf Judith. Sie wurde ungefähr zehn mal geweckt bis ich mal wach wurde. Ich band dann das Zelt an einen Strauch an. Dann war Ruhe. Das war um halb drei. Wir konnten aber beide lange nicht einschlafen. Um ca. sieben Uhr standen wir auf und bereiteten die Schwalben zur Abfahrt vor. Wir packten das Zelt mit ein. Wir planen eine Mehrtagestour. Kühlwalda und Kunigunde waren also zum ersten mal richtig bepackt.
Ich klemmte an Berta die Batterie ab und wir fuhren los. Das erste Tagesziel war Koman. Ca 30km von Berta weg. Die Straße war meistens gut, Mehr als 30km/h Schnitt war trotzdem nicht drin. In Koman reihten wir uns in die Warteschlange auf einer Brücke ein.
Von hier aus geht nämlich eine Fähre ab, die zweieinhalb Stunden über einen Stausee mit wunderschönen Bergkulissen fuhr. Die Fähre ist angeblich aus zwei Pontons zusammengeschweisst. In der Warteschlange kamen wir mit ca. 50 Leuten ins Gespräch. Wir wurden mehrfach gefragt, ob man denn die Schwalben ablichten dürfte. Und da waren nicht mal Deutsche dabei. Etwas verspätet ging es mit dem Einschiffen los. Erst mal mussten wir einen Berg hochfahren, oben durch einen Tunnel durch. Im Tunnel war dann Stau.
Weil am Tunnelausgang das Geld für die Tunnelbenutzung kassiert wurde. Und das Geld für die Fähre wurde kassiert, aber von einem anderen. Die Tunnelbenutzung kostete etwa 50 Cent pro Schwalbe, die Fähre zehn Euro pro. Kurz nach dem Tunnel war bereits die Fähre. Das Einschiffen geschah rückwärts. Auch deshalb standen wir noch was im Tunnel rum.
Die Fahrt war klasse. Keine Wolke am Himmel, man wurde vom Fahrtwind gekühlt. Und die dicken Rauchschwaden der beiden Schiffsdiesel wurden ebenfalls vom Fahrtwind weggeweht. Gott sei Dank. Die Fahrt dauerte etwa zweieinhalb Stunden.
Dann legten wir in Fierza an. Wir schifften als erste aus, stellten uns aber auf die Seite uns ließen erst mal alle anderen vorbei. Dann setzten wir uns noch in die Bar am Anleger und tranken ein Kaltgetränk. Ein Euro die Dose. Eigentlich weniger. So etwa 70 Cent. Ein Paar Deutsche (naja, er Grieche) gesellte sich zu uns. Wir gaben uns gegenseitig Reisetipps. Dann fuhren wir weiter, an einer sehr schönen Flußlandschaft vorbei. Mit kleinen Inseln. Ein paar albanische Kinder badeten. Kühe weideten auf einer Halbinsel. Ein Pferd drehte durch. Es jagte die Kühe von der Halbinsel, dann galoppierte es die Straße entlang und auf eine andere Halbinsel. Wo es wieder Kühe scheuchte.
Wir beschlossen nicht dort zu baden. Ein paar Kilometer weiter nahmen wir unser Frühstück im Schatten eines Baumes am Fluß. Leider lag überall Müll rum. Wir fuhren weiter Richtung Valbona-Tal. Die Strecke war anfangs in sehr gutem Zustand. Aber das komplette Valbona-Tal ist Baustelle. Mit geschotterter Straße. Mal was anderes Ein Fluß. Türkises Wasser. Sonne. Berge. Wildromatische Landschaft. Das Tal wird von den albanischen Alpen begrenzt. Da liegt noch Schnee.
Wir aßen zu Abend in einem Restaurant. Und machen uns jetzt auf die Suche nach einem wilden Campingplatz... Den haben wir auch gefunden. Direkt am Bach. Von der Straße nicht einsehbar. Wasser saukalt. Temperaturen anfangs angenehm.
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Elfter Tag, Dienstag, 10.8.2010:
Nachts wurde es in den Sommerschlafsäcken etwas kühl. Konnte aber durch Kuscheln ausgeglichen werden. Ca 7:30 aufgestanden, Zelt verpackt und über Schotterpisten aus dem Valbona-Tal hinausgehoppelt. Von der ewigen Schotterstrecken sehen die Schwalben aus wied Sau. Auch die Taschen sind mit einer weißen Staubschicht bedeckt. Abklopfen geht nicht. Wir fahren zu dem Badegelände, das wir gestern entdeckt haben. der wilde Gaul von gestern ist auch wider da. Heute aber ruhiger. Wir suchen uns ein nettes Plätzchen und gehen mal ins Wasser. Ist doch recht kühl so ein Gebirgsfluß. Aber da wo das Wasser in einem Seitenarm fast steht, ist es was wärmer und wir kommen doch noch zu einem kurzen Bad.
Dabei fällt mir eine Bunkeranlage im Berg auf. Da scheint auch ein Weg hinzugehen. Judith interessiert das nicht so. Die bleibt am Wasser. Ich schnappe meine Stirnlampe und schwalbe los. Die Bunker sind tatsächlich offen. Waren wahrscheinlich mal Geschützstellungen. An den Wänden hingen noch Lehrtafeln. Über Atombombenwolken, Panzerminen etc.
Der erste Bunker ist von einer Kuh bewohnt. Ich will die nicht erschrecken und gehe nicht weit rein. Ich nehme mir den ersten vor der 20m weiter ist. Ich gehe rein und höre eine Kuhglocke. Der Boden ist auch von Kuhmist bedeckt. Also den nächsten. Auch da steht man im Kuhmist, ich gehe aber trotzdem mal tiefer rein. Schon wieder höre ich eine Kuhglocke. Am Ende eines größeren Raumes geht ein Gang ab. In den gehe ich rein. Da bewegt sich was. Eine Kuh. Der Gang ist ein Verbindungsgang zwischen den Bunkern. Und die Kuh war wahrscheinlich jedesmal die selbe. Auf dem Weg raus flattert eine Fledermaus rum. Seltsamerweise fliegt die mich immer wieder an. Das nutze ich für ein paar Fotos einer fliegenden Fledermaus.
Ich mache mich wieder auf den Rückweg und wir fahren weiter. Auf dem Programm steht die Rückfahrt zu Berta. Über einen angeblich schönen, aber langen Weg. In der Tat. Starßenbelag zu 95% sehr gut. Kurve reiht sich an Kurve. Und dazwischen großartige Landschaft. Dazu Sonnenschein und kaum Verkehr. Und das stundenlang. Eine geniale Motorradstrecke. Die Fahrt wird plötzlich unterbrochen durch ein kleines Mädchen und dessen noch kleineren Bruder. Die werfen sich quasi vor die Schwalben um uns zum Anhalten zu bringen. Jeder hat einen Plastikbecher gefüllt mit Brombeeren. Und den will man uns verkaufen. Der Preis steht auch schon fest. "Dy" tönt es gebetsmühlenartig. Also zweihundert Lek, etwa 1,50€. Ein Versuch des Handelns scheitert. Die sind eisenhart. Und weil sie so süß sind, gehen wir drauf ein. Dann setzen wir uns und essen die Brombeeren. Die Kids gucken zu. Wir geben ihnen die Becher zurück. Und bieten ihnen ein paar Butterkekse an. Die nehmen sie. Dafür dürfen wir sie mal fotografieren.
Wir verabschieden uns. Und weiter gehts. Etwa einen Kilometer weiter stehen schreiender Weise zwei süße kleine Mädels auf der Straße und wollen Blaubeeren und Kräuter verkaufen. Aber das klappt nur einmal, sorry. Wahrscheinlich ein blühender Industriezweig hier. Wir fahren weiter. Sonne, Kurven, Landschaft. Dann stellt sich plötzlich ein Bagger quer. Und den Berg runter kommt ein Arbeiter gelaufen. Ich halte beim Baggerfahrer und Frage was los ist. Ich verstehe ihn zwar nicht, aber der Gestik nach handelt es sich um einen Erdrutsch oder Steinschlag oder sowas. Das wäre ein harter Schlag, wir müssten einen riesen Umweg machen. Aber der rennende Arbeiter ist inzwischen angekommen. Er hat ein Handy am Ohr und winkt uns durch. Ich verstehe zwar nicht warum, aber das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Einmal ums Eck rum sahenwir dann die Ursache: Steinschlag. Die großen Brocken waren vom Bagger wohl schon weggeräumt, aber es waren ein paar große Löcher in der Straße zurückgeblieben. Ein paar umgestürzte Bäume lagen auch noch rum. Aber mit den Mopeds konnten wir uns durchschlängeln. Ein Bauarbeiter stellte das Warndreieck weg dass wir durch konnten. Und weiter gings. Als nächstes aßen wir in einem netten Restaurant zu Mittag. Neubau. Geniale Aussicht. Bedienung englischsprachig. Eine junge Frau. Irgendwie redete die bei der Bestellung nur mit mir und ignorierte mehr oder weniger Judith. Muss was mit der Rolle der Frau in Albanien zu tun haben. In unserem Reiseführer stand da was von drin. Zwei warme Mahlzeiten plus Salat und Getränke kosteten sensationelle 5,70€ umgerechnet. Da war noch Raum für ein (relativ) fettes Trinkgeld. Und weiter gings mit vollen Mägen. Kurve um Kurve. Und es schien nicht aufhören zu wollen. Einmal schien ein Tierkadaver mitten auf der Straße zu liegen. War aber nur ein schlafender Hund.
Ich fuhr zurück um ihn zu fotografieren, da kam ein Bus entgegen. Ich ahnte fürchterliches, aber der Hund blieb liegen und der Bus fuhr mit Affenzahn dran vorbei. Als ich mich für mein Foto langsam näherte, erschrak der Hund, sprang auf und lief weg. Idiot. Zweimal noch fuhren wir an Polizeikontrollen vorbei ohne angeghalten zu werden. Und ca. 17:00 kamen wir wieder bei Berta an. Das dortige Retaurant war ja beim letzten Test durchgefallen. Also beschlossen wir weiterzuziehen. In eben jenem Restaurant sprach mich bei meiner Zeltplatzsuche ein Albaner an und sagte, drei km weiter wäre ein netter (inoffizieller) Zeltplatz. Den suchten und fanden wir. Leider nicht am Seeufer. Aber mit Brombeerstrauch, das war dann unser Abendessen. Ich machte nochmal eine technische Durchsicht bei den Schwalben. Lesen und Reisebericht schreiben bildeten den Abschluss. -
Zwölfter Tag, Mittwoch, 11.8.2010:
Die Nacht war wegen starkem Wind wieder unruhig. Trotzdem wir das Zelt diesmal festbanden, waren die Windgeräusche und das Gezoppel am Zelt so störend, dass man bei Böen ständig wieder aufwachte. Um halb zwei stellte ich Berta ganz dicht ans Zelt um den Wind abzuhalten. Dann ging es etwas besser. Ca. halb acht standen wir auf und fingen an zusammenzupacken. Plötzlich stand ein Junge da. Ärmliche Kleidung. In den Händen eine Tüte Tomaten und eine Tüte Zucchini. Die wollter er anscheinend verkaufen. Englisch konnte er nicht. Wir waren ja bei den Tomaten guten Willens, aber die waren bei näherer Betrachtung kurz vorm Verfaulen. Da war mit uns kein Geschäft zu machen. Als er das verstanden hatte, warf er die beiden Tüten in den Busch. Ah so. Dann wollte er für die Übernachtung kassieren. Da er sich nicht als Besitzer des Grundstücks ausweisen konnte, bekam er nix. Dann machte er das ein Zeichen für essen. Ja gerne. Wir hatten noch Brot, einen Apfel und eine Scheibe Käse. Das gaben wir ihm. Er rümpfte die Nase. Das Brot gab er direkt zurück. Die Scheibe Käse (Scheibletten, noch eingepackt) beäugte er misstrauisch. Gab sie dann auch zurück. So groß kann der Hunger nicht gewesen sein. Er blieb einfach weiter stehen. Wir bauten weiter ab. Da entdeckte er ein Buch. Da war er scharf drauf. Das hatte ich aber noch nicht zu Ende gelesen. Das gab es also auch nicht. Wir wollten ihm stattdessen einen Satz Filzstifte geben. Die wollte er nicht. Er wollte das Buch. Als er das wieder nicht kriegte, wollte er doch die Filzstifte. Jetzt war aber Schluss. Er bekam die Filzstifte nicht. Dann fragte er nach Süßigkeiten. Wir gaben ihm ein paar Gummibärchen. Dann war Berta auch gepackt und wir fuhren los. Auf dem Weg wieder diverse Fast-Unfälle. An mir lag's nicht, ehrlich. Wir probierten mal die neue Autobahn aus. Superguter Zustand. Kaum Verkehr. Ich wollte, ne Autobahn in Deutschland sähe mal so aus. Und was man auf der Autobahn alles machen kann: Mal kurz halten neben einem den man kennt und ein Schwätzchen halten. Leute absetzen, die neben der Autobahn wohnen und dann über die Leitplanke steigen. Moped fahren, zu zweit und ohne Helm. Natürlich nicht auf dem Standstreifen. Gegen Ende der Autobahn gibt es einen Tunnel. Mit zwei Röhren. Die eine ist noch nicht fertig gestellt, durch die andere rollte abwechselnd einspurig der Verkehr für die beiden Richtungen im Viertelstundentakt. Also anstellen und warten. Unsere Freunde von der Polizei waren auch da und regelten den Verkehr. Aus unerfindlichen Gründen werden zwei Autos vorgelassen. Habens wahrscheinlich eilig. Nach dem Tunnel wurde es bald einspurig und der Straßenzustand schlecht. Erwähnenswert ist der schweizer Busfahrer. Erst fand ich es noch lustig als er einen Albaner, der an unübersichtlicher Stelle in einer Baustelle überholen wollte, nicht einscheren ließ. Der ließ den aber auch nicht rein als dann wirklich Gegenverkehr kam. Der Albaner flüchtete nach vorn und scherte knapp vor einem anderen Fahrzeug ein. Dafür dass der Schweizer an der Stelle so flott war, war er dann später in den Serpentinen um so langsamer. Dann kam ne Stelle an der man überholen konnte, der Schweizer wurde sehr langsam und ich dachte, der wollte Autos vorbeilassen. Also Überholvorgang begonnen. Da zieht der Drecksack nach links, so dass ich mit Speed in den Schotter muss. Habe ich mir gemerkt, den Typen. "Hellotours" stand auf dem Bus. Irgendwann sehe ich den irgendwo stehen, dann gibt's auffe Fresse! Wir kamen dann nach Kukes. Hinter uns kamen keine Autos mehr nach, der Schweizer hat wohl keinen mehr durchgelassen. In Kukes gibt es Hotels. Wir wollen aber erst mal weiter gucken ob wir ne Zelt- und Bertaparkmöglichkeit finden. Aber es tut sich nichts und die Straße wird ziemlich schlecht. Solche Strecken wollten wir ja mit den Schwalben fahren. Also umgedreht und ein Hotel "Amerika" in Kukes angesteuert. 50€ pro Nacht mit Frühstück und Bertaparken für ein paar Tage geht klar. Leider gibt es für uns gerade keinen Strom. Für die Hochzeitsgesellschaft zwei Stockwerke tiefer gibt es seltsamerweise Strom. Da braucht man kein Radio. Dafür funktioniert die Dusche. Die lieferte allerdings ganz schönes Dreckwasser. Oder sollten wir für das Dreckwasser verantwortlich sein ? Ein Blick in den Spiegel beruhigte mich. Ein Großteil der Bräune war noch da. So ein paar Tage ohne richtige Dusche und mit Straßenstaub hinterlassen ihre Spuren. Ach, habe ich vergessen: Wir hielten an einem Schrottplatz mit zwei Bertas. Der Rückspiegel passte zwar eigentlich nicht, aber Knuddelkitt wird's schon richten. Zehn Euro. Eben haben wir uns Kukes angesehen. Jetzt sind wir wieder auf dem Hotelzimmer. Judith holt Schlaf von heute Nacht nach. Ich schreibe am Bericht. Gleich werde ich wohl mal ein paar von den ca. 1300 Fotos bisher auswählen. Kann sich nur um Stunden handeln. Internet geht hier auch nicht. Ich hoffe, das geht wenn der Strom wiederkommt. Bzw. falls der Strom wiederkommt... Nach Mittagsschlaf ging der Strom wieder. Und auch Internet ging. Also die ersten Einstellungen im Schwalbennest gemacht. Die ersten zwei Tage. Ist ganz schön Arbeit. Jetzt gehen wir erst mal essen... Wir waren in Kukes essen. Sehr gut und billig. Ich habe noch die bisher erstellten Reiseberichte eingestellt. Teilweise noch ohne Bilder. Aber ich will jetzt Judiths Beispiel folgen und auch ins Bett. Bilder und weitere Berichte folgen frühestens in ein paar Tagen.
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Ich wünsch Euch noch schöne Abenteuer, natürlich mit Happyend, intakte Schwälbchen, gutes Wetter und freue mich auf die nächsten Berichte sowie ein Wiedersehen im Rodgau.
Gruß Tom und Norbert -
Hallo Ihr Beiden,
wie immer tolle und spannende Berichte. Freu mich schon Eure Abenteuer "life" berichtet zu bekommen.
Bis demnächst und noch eine schöne Reise.Stefan
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Dreizehnter Tag, Do, 12.8.2010
Die Klimaanlage hielt nicht was sie versprach. Beim Einschalten wurde es zwar zunächst ein, zwei Grad kühler, aber dann ging's unaufhaltsam wieder bergauf. So verbrachten wir die Nacht bei 31°C. Wir haben trotzdem gut geschlafen. Ab sechs stellte ich dann noch Bilder des Urlaubs zusammen und lud die hoch. Das dauerte ne Zeit. Um neun gingen wir frühstücken. Dann parkten wir Berta um. Je nachdem wen man fragt, kriegt man halt andere Antworten. Als wir nochmal fragten, ob wir Berta für zwei, drei Tage stehen lassen können, hieß es, das wäre kein Problem, wir sollten aber das Auto hinter das Hotel stellen. Für alle Fälle habe ich den Schlüssel da gelassen. Dann luden wir die Schwalben aus und fuhren um halb elf los. Einen Teil der Strecke kannten wir ja schon von gestern. Die Strecke war insgesamt schwierig. Abwechselnd voll ausgebaute Straße (ca 10%), Schotterpiste (ca 60%), Tiefschotterpiste (Judith behauptet, da war Tiefschotter, ich kann mich nicht erinnern) ca 5%, Feinstaubpiste (Rest).
Die Straße ist quasi eine einzige große Baustelle. Mit vielen Arbeitern, über die Strecke verteilt. Nette Arbeiter. Begeistern sich für die Schwalben, grüßen immer nett, machen uns den Weg frei. Judith sagt, es waren viele tiefe Schlaglöcher auf dem ersten Teil der Strecke. Besonders unangenehm ist es, hinter einem Laster im Feinstaub herzufahren. Ich habe da mal ein Bild gemacht.
Erstaunlich fand ich auch, mit welchen Fahrzeugen diese doch üblen Pisten befahren werden. So begegneten wir zum Beispiel einem Binding-Laster. Uglaublich. Die einzige unangenehme Erfahrung mit Albanern war wieder mal im Straßenverkehr. Ich fuhr vorne, Judith hinter mir. Wir waren an einem echt üblen Streckenabschnitt, einer Baustelle mit ziemlich großen Löchern im Schotter. Vor uns ein weißer Mercedes. Der fuhr nun sehr langsam. Ich fuhr vorbei. Judith folgte. Ich wähnte Judith auch vorbei und ließ mal die Sau raus. Fuhr also ziemlich schnell von dannen. Als ich dann nach ein paar hundert Metern zurückblickte, war Judith immer noch hinter dem weißen Mercedes. Ich wunderte mich zwar, fuhr aber weiter. Judith erzählte mir später, dass der Benzfahrer, als Judith neben ihm war, plötzlich Gas gab wie ein Wilder und nach links rüber zog. Judith wurde abgedrängt und fuhr in einen Schotterhaufen. Ein Bauarbeiter bekam das mit und schrie dem Benzfahrer hinterher. Judith zog die Schwalbe aus dem Schotterhaufen und folgte dem Benzfahrer. Welcher dann stehenblieb. Judith hielt daneben und wollte den eigentlich anscheißen. Aber dann sah sie, dass die Mitfahrerin auf dem Rücksitz (wahrscheinlich die Mutter) mit einer Zeitung wild auf den Fahrer einschlug und diesen übelst und lautstark beschimpfte. Die Beifahrerin (vermutlich die Frau des Fahrers) entschuldigte sich mit scheuem Blick und Kopfnicken bei Judith. Der Fahrer schaute weg. Judith fuhr weiter. Es hat den Anschein, als wollte sich der Fahrer nicht von einer Frau überholen lassen. Oder? Ansonsten nur nette Begegnungen. Oft wurde man angehalten oder beim Anhalten angesprochen. Ungefragt wurde einem der Weg zur nächsten größeren Stadt gezeigt, kaltes Wasser, Zigaretten, eine Konverstaion oder sonstiges angeboten. Teilweise wurde man an den Baustellen (Arbeiterhäufung) mit lautem Hallo begrüßt. Die Arbeiter stellten die Arbeit ein und riefen sich Informationsbrocken zu. In Peshkopi angekommen setzten wir uns in eine Bar und tranken einen selbstgemixten Radler aus den uns mittlerweile bekannten Zutaten Tirana und Ivi Limon. Die Leute vom Nachbartisch sprachen uns an. Wo wir denn herkämen. Aus Deutschland. "Ahhh, Angelina Merkel!" Lachen. Man bot uns Zigaretten an. Wir fragten nach einem Hotel. Das befand sich gleich gegenüber. Wahrscheinlich mal ein Staatsbetrieb und jetzt privatisiert. Die Ausstattung war nicht so toll. Das Bett fiel auseinander. Die Fernbedienung für die Klimaanlage musste man sich an der Rezeption erfragen und dann die leeren Batterien durch eigene volle ersetzen. Mir als Elektroingenieur sträubten sich bei der Elektroinstallation im Bad die Haare. Der Duschkopf (wenn die Halterung dafür noch funktionsfähig gewesen wäre) zeigte genau auf eine gegenüberliegende Steckdose (230V), die den Duschboiler mit Strom versorgt. Ein Unding. Und lebensgefährlich. Aber es scheint irgendwie zu funktionieren.
Dafür kostet die Übernachtung auch nur 20€. Wir waren dann nochmal in der Stadt und haben eingekauft. Das wars im Groben für heute. Ich bin um kurz nach acht weggepennt. -
Vierzehnter Tag, Fr, 13.8.2010
Aufstehen ca. acht Uhr. Auschecken. Schwalben satteln. Losfahren. In der Stadt ist die Hölle los. Es wird etwas ruhiger als wir rauskommen. Trotzdem hat Judith wieder eine Begegnung der dritten Art. Ich habe es wieder nicht mitgekriegt, ich war ein Stück vorne dran. Judith fährt eine leichte Rechtskurve. Ihr kommt ein Jungspund im roten Golf schnell entgegen, der die Kurve schneidet. Als er Judith sieht, zieht er noch auf die andere Seite, berührt aber noch Judiths Spiegel. Nix passiert. Trotzdem war Judith mit den Nerven fertig. Die Probleme hat man auf Schotterpisten viel weniger. Da sind die Geschwindigkeiten arg reduziert. Die Brücke die dann folgte, trug nicht sehr zu Judiths Beruhigung bei. Durch die zahlreichen Löcher in der Brücke konnte man sehr gut den Wasserstand beobachten.
Vor uns passierte eine Herde Schafe die Brücke. So ist das in Albanien. Judith sagt, die Strecke war sehr "hibbelig". Also herausfordernd. Judith war mehrfach kurz davor, das Handtuch zu schmeissen. Ich konnte sie aber mit Hinweis auf unser Reiseziel (einige sehr schöne Seen) immer irgendwie überreden weiterzufahren. Besonders kurz vorm Ziel wurde die Strecke dann sehr schwierig und das Motivieren fast unmöglich. Irgendwann, ca. 500m vor Schluß verweigerte sie dann endgültig. Da half kein Zureden. Es war aber auch wirklich ein haariges Stück weg. Ich beschloss, die 500m alleine weiter zu fahren. Wunderte mich aber schon, dass man von den Seen noch so gar nix sehen konnte. 50m vor Ende des Weges (laut GPS) musste auch ich aufgeben. Die Schwalbe schaffte einfach von der Steilheit her den Weg nicht mehr. Weit und breit kein See in Sicht. Ich fuhr zurück. Wir beschlossen nach einer kurzen Pause zurückzufahren. Ich schaute nochmal kurz in die Karte. Und wunderte mich, dass der Weg in der Karte von der Form her ganz anders aussah als im GPS. Seltsam. Ich verglich nochmal mit dem GPS und stellte fest, dass wir leider die falsche Route befahren hatten. Wir waren gar nicht auf dem Weg zu den Seen. Das war der Moment, in dem Judith mich fressen wollte. Abends nach der Dusche und einem Bier sprach sie auch schon wieder mit mir Nee, so schlimm war's nicht. Die Strecke war trotz Allem schön. Und der Rückweg ging auch schneller. Irgendwann sagte ich Judith, dass ich in Kürze wieder geteerte Straße erwarte. Sie widersprach und erklärte, dass ja die Mega-Hibbelstrecke noch bevorstände. Gut, ich lasse mich gerne belehren. Ich weise an dieser Stelle nochmals darauf hin, dass sie gestern auf der Strecke ja auch riesen Schlaglöcher und Tiefschotter entdeckt haben wollte. Von denen ich nichts bemerkt hatte. Nach ca. 5 Minuten kamen wir auf die Teerstrecke. Ohne Mega-Hibbel-Kopfsteinpflaster. Judith konnte sich das nicht erklären. Tja. Diesmal kamen wir ohne Zwischenfälle wieder nach Peshkopi. Wir suchten uns ein anderes Hotel. Gleicher Preis. Macht nen besseren Eindruck. Dusche und das erste Radler haben wir schon hinter uns. Wir warten auf die Pizza aus dem Holzofen. Das erste richtige Essen seit gestern Morgen.
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Hier antworten ja so wenige Nestler.... vermutlich sind sie alle noch beim Lesen des Textes Ich habe das erstmal übersprungen und mir nur die Bilder angeschaut.
Das sieht total super aus!
Werde jetzt dann weiter den Bericht lesen aber schonmal Hut ab und Glückwunsch zu so einer schönen Tour!
lg
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ja ich brauchte auch 2 Tage bis ich durch war, aber es hat sich gelohnt.
Schöner Bericht und sicher genial was ihr auf der Reise alles neues erlebt habt, auch wenn nicht alles nur positiv war.
Ich denke ihr seid noch unterwegs?
Dann weiterhin viel Spaß auf eurer Reise! -
Ja, wir sind noch unterwegs. Jetzt haben wir gerade mal wieder wieder Internet. Wir gehen aber nach dem anstrengenden Tag erst mal was essen. Nachher stelle ich dann die letzten beiden Tage und Bilder dazu ein.
Danke für die guten Wünsche. Ich hoffe, es unterhält.
Theo
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