Deutschland schafft sich ab !

  • Wer von Euch ist nach der "Bankenkrise" (milde formuliert), die uns nicht nur weltweit beinahe an den Abgrund gebracht hat, sondern auch allein schon in der BRD Milliarden unserer Steuer-Gelder gekostet hat...


    Welche Bankenkrise meinst du? Sorry, lese nicht so oft Zeitung oder schaue Nachrichten...
    Redest du von der Zeit, als das Benzin und viele Lebensmittel so schön billig waren???
    Ja, grausam war's... ;)

  • Zitat

    sondern auch allein schon in der BRD Milliarden unserer Steuer-Gelder gekostet hat...


    Das ist Auslegungssache. Man könnte das teilweise auch als "milliardenweise das Geld raushauen, wo es nur geht, damit wir bei der nächsten Wahl etwas besser abschneiden." bezeichnen.


    Zitat

    Redest du von der Zeit, als das Benzin und viele Lebensmittel so schön billig waren???


    Du hast es erfasst.

    Vertan! ...kräht der Hahn und steigt von der Ente.

  • Hallo
    Weiß nicht ob es hier schon mal erwähnt wurde, hab jedenfalls nix von gelesen.
    Nebenbei finde ich ist es Ansichtssache inwiefern man sich in einzelnen Aussagen des Herrn Sarrazin wiederfindet. Hier zum Thema DDR: Wißt Ihr überhaupt, daß dieser Mann beide Hände und Füße mit drinn hatte, daß die DDR verschachert (ofiziell der Treuhand unterstellt) wurde, der war bei der Treuhand und ihren Entscheidungen dicke mit dabei. Die Treuhand ist nun aber mit verantwortlich, daß Firmen wie Simson, MZ, und andere "Großbetriebe" stückweise verramscht und in die Schulden (und somit in den Bankrott) getrieben wurden. Überlebt haben nur kleine, die wohl für die Spekulationen der Finanzwelt zu unrentabel waren. Ich weß nicht so recht ob ich so jemand wirklich zuhören sollte und wenn ja ob ich bei nur einem Wort glauben kann, daß er es aus Überzeugung sagt.
    In diesem Sinne: FELIX QUI POTUIT REUM COGNOSCERE (wie der Lateiner sagt)

    • Offizieller Beitrag

    Genial! Einfach genial!


    Der falsch geschriebene Text in Google eingegeben, liefert als erste Fundstelle den richtigen Text und die Übersetzung (auf einer netten Seite im www) und als zweite Fundstelle gleich diesen Thread im Schwalbennest!


    Peter

  • Vielleicht wirds noch hier zum Latein-Nest. Meine Lateinlehrerin würde es Tränen in die Augen treiben. Vor Freude oder Wut ist die andere Frage.


    Zu Sarazzin: Er war am Donnerstag in seiner alten Heimat (Recklinghausen) um dort Teile aus seinem Buch vorzutragen. Ich hätte es mir gern angesehen, doch die Karten waren nach nichtmal 2 Stunden ausverkauft. Ich will nicht wissen, was er jetzt an Kohle in seine Kassen scheffelt.

  • Hallo
    Weiß nicht ob es hier schon mal erwähnt wurde, hab jedenfalls nix von gelesen.
    Nebenbei finde ich ist es Ansichtssache inwiefern man sich in einzelnen Aussagen des Herrn Sarrazin wiederfindet. Hier zum Thema DDR: Wißt Ihr überhaupt, daß dieser Mann beide Hände und Füße mit drinn hatte, daß die DDR verschachert (ofiziell der Treuhand unterstellt) wurde, der war bei der Treuhand und ihren Entscheidungen dicke mit dabei. Die Treuhand ist nun aber mit verantwortlich, daß Firmen wie Simson, MZ, und andere "Großbetriebe" stückweise verramscht und in die Schulden (und somit in den Bankrott) getrieben wurden. Überlebt haben nur kleine, die wohl für die Spekulationen der Finanzwelt zu unrentabel waren. Ich weß nicht so recht ob ich so jemand wirklich zuhören sollte und wenn ja ob ich bei nur einem Wort glauben kann, daß er es aus Überzeugung sagt.
    In diesem Sinne: FELIX QUI POTUIT REUM COGNOSCERE (wie der Lateiner sagt)


    Sorry, sicherlich ist nicht alles glatt gegangen, wie sollte das auch?? Der Vorgang ist bisher einmalig in der Welt gewesen. Firmen die nicht rentabel waren mussten geschlossen werden. So schlimm es auch ist für die betroffenen Arbeitnehmer war. Hinterher ist man immer schlauer... die meisten Betriebe konnten nicht weitergeführt werden das hätte sich kein Staat der Welt leisten können.

    Man muss die Beute von der Herde trennen ,-)

  • Vielleicht wirds noch hier zum Latein-Nest. Meine Lateinlehrerin würde es Tränen in die Augen treiben. Vor Freude oder Wut ist die andere Frage.


    Zu Sarazzin: Er war am Donnerstag in seiner alten Heimat (Recklinghausen) um dort Teile aus seinem Buch vorzutragen. Ich hätte es mir gern angesehen, doch die Karten waren nach nichtmal 2 Stunden ausverkauft. Ich will nicht wissen, was er jetzt an Kohle in seine Kassen scheffelt.


    Da es nun mal das Land der dichten Denker geworden ist, würde ich sagen, nicht wenig. Bin mal gespannt, wann sein Kumpel Horst Köhler nachzieht, der an oben erwähnter Sauerei beteiligt war! :roll:

    Optimist in halbvoller Badewanne ertrunken!

    • Offizieller Beitrag

    die meisten Betriebe konnten nicht weitergeführt werden das hätte sich kein Staat der Welt leisten können.


    Es entzieht sich meiner Kenntnis, welche Betriebe wirklich marode waren und welche nicht. Aber auch hier im Westen ist oftmals der Verdacht aufgekommen, dass es eher darum ging, die neuen Märkte aufzuteilen und die örtliche "Konkurrenz" auszuschalten, als um eine sinnvolle Abwägung nach betriebs- und volkswirtschaftlichen UND sozialen Kriterien. Das war die Zeit der Glücksritter auf Kosten der Allgemeinheit.


    Insofern haben wir im Westen schon lange einen halben Sozialismus:
    die Kosten werden sozialisiert, die Gewinne privatisiert. :shock:


    Peter

  • Das große Problem war doch, dass fast alles "Volkseigene Betriebe" waren und es somit keine Privateigentümer gab. Die Betriebe gehörten quasi dem Volk, waren aber de facto in der Hand des maroden Staates. Nach der "Auflösung" der DDR konnten die Betriebe nun fröhlich unter den Höchstbietenden aufgeteilt werden und was meint ihr, wo die zum größten Teil herkamen? Na ganz sicher nicht aus der ehemaligen DDR, wo doch die Ostmark im Vergleich zur D-Mark inflatiös abgewertet wurde und es in einem kommunistischen planwirtschaftlichen Staat generell auch recht wenige wirklich vermögende Bürger gibt. Es brauchte eben Investoren und für Bürger der alten Bundesländer waren die verstaatlichten VEB's ein echtes Schnäppchen. Wer will es ihnen verdenken. Nur schade dass seit der Wende hier im "Osten" fast alle größeren Betriebe und so gut wie jedes hochgestellte Amt in Politik und Wirtschaft in fester Hand von Bürgern der alten Bundesländer sind. Gerade in der Politik finde ich das absolut nicht förderlich, da kaum Heimatbezug vorhanden ist und so selten im Interesse der "Eingeborenen" ;) gehandelt wird.

    • Offizieller Beitrag

    selten im Interesse der "Eingeborenen" ;) gehandelt wird.


    Das ist doch DIE Kunst in Politik und Wirtschaft:


    man zieht die Bürger oder Arbeitnehmer so schnell über den Tisch, dass möglichst viele die dabei entstehende Reibungshitze als Nestwärme empfinden. :smokin:


    Peter

  • Ja da hast du wohl Recht. Hauptsache "den da oben" gehts gut, nicht wahr?
    Ach ja um auf das eigentliche Thema zurück zu kommen: Der Sarrazin hat doch einen an der Waffel! Mir fällt dazu nichts ein außer hohles Stammtischgefasel und auf Dummfang gehen. Scheint ja zu funktionieren. Gewisse "Fakten" die er benennt sind übrigens auch keine Fakten sondern einfach nur passend gemachte Zahlen. Wie heißt es doch so schön: Trau keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast. Man kann jeden Furz so drehen und wenden bis er passt, da hat Herr Sarrazin ja doch Talente.


    Sorry, meine 50 Cent zum Thema

    • Offizieller Beitrag

    Nun ja, ganz so einfach war das auch nicht. Sofern man nen Alteigentümer auftreiben konnte, hatte der natürlich die Möglichkeit, sich "sein" Eigentum wieder übertragen zu lassen. Und diese Alteigentümer kamen nicht alle aus dem Westen. Es gab genug Ostdeutsche, die von diesen Rückübertragungen profitieren konnten - wenn sie es denn wollten. Denn machen wir uns mal nichts vor: Ein großer Teil der DDR-Wirtschaft, besonders die großen Industriebetriebe, waren einfach marode. Da musste man sich schon sehr genau überlegen, ob man da ne Perspektive sieht und sich diesen Klotz ans Bein binden möchte. Sicher gab es auch die schon genannten Fälle, wo Betriebe bewusst platt gemacht werden sollten (was ja auch gelang), aber hier sollte man immer den Einzelfall sehen und nicht alles pauschal beurteilen.


    Und dann gibt es da noch einen Aspekt, der in meinen Augen oft zu kurz kommt. Die mangelnde Konkurrenzfähigkeit der Ost-Betriebe nach der Währungsunion ist nur die eine Seite der Medaille. Dazu kommt nämlich, dass der Absatz noch aus einem ganz anderen Grund zusammenbrach: Es wollte ein großer Teil der Ostdeutschen "den alten Plunder" einfach nicht mehr haben. Der goldene Westen locke mit vielen bunten Sachen, die plötzlich viel interessanter waren. Als man dann irgendwann merkte, dass da auch einen Haufen Mist gab und die heimischen Produkte vielleicht doch nicht so schlecht waren, war die Mehrzahl der Betriebe schon abgewickelt. Nebenan wurde der Film über die Simson-Werke im Jahre 1990 verlinkt, da kann man das schön sehen.


    Beste Grüße
    Ralf

  • Mal so nebenbei, was hat das mit dem Buch zu tun?


    Also Back to Topic:
    Ich habe gerade Nachtschicht und kann endlich wieder auf der Arbeit lesen. Die hälfte des Buches hab ich durch und ich muss sagen, er hat teilweise recht. Aber hat es sehr,sehr sehr krass dargestellt und vielleicht auch die falschen Worte gewählt. Doch hat er das auf den Tisch gelegt was Sache ist und hat mal den Politischen Schleier dieses Themas gelüftet. Ein wichtiges Kapitel ist "was ist Armut"? Diese definition ist immer unterschiedlich und gibt somit immer andere Sichtweisen.


    lg Michi

  • Es wollte ein großer Teil der Ostdeutschen "den alten Plunder" einfach nicht mehr haben. Der goldene Westen locke mit vielen bunten Sachen, die plötzlich viel interessanter waren.



    Da geb ich dir natürlich vollkommen Recht. Ist auch nachvollziehbar bei etlichen Konsumgütern, die es nur in super ansprechenden Farben gab wie kotzgrün oder kackbraun und mäuschengrau. Schon klar, dass da der ganze Klimbim "aus dem Westen" erstmal interessanter war. Aber mal ehrlich, der Ostdeutsche Markt wurde ja geradezu überschwemmt von "Westprodukten". Es wurde erstmal alles aus den Regalen geräumt, was an den alten Kommunismus erinnerte. Selbst das Ampelmännchen musste gehen, der grüne Pfeil wird heut noch nicht wirklich angenommen und das ostdeutsche Schulsystem wurde auch abgeschafft. Es hat auf mich den Eindruck gemacht, dass prinzipiell erstmal alles was an DDR erinnerte weg musste, ja sogar fast schon als "böse" angesehen wurde. Natürlich hatten daran die Ex-DDR-Bürger sicher einen genauso großen Anteil daran, wie der Rest der wiedervereinten Republik.


  • Der Sarrazin hat doch einen an der Waffel! Mir fällt dazu nichts ein außer hohles Stammtischgefasel und auf Dummfang gehen. Scheint ja zu funktionieren. Gewisse "Fakten" die er benennt sind übrigens auch keine Fakten sondern einfach nur passend gemachte Zahlen.


    Ich finde das schon gut, dass mal einer den Mund aufmacht, dem auch zugehört wird. Klar, er übertreibt. Andererseits möchte ich die netten Politiker doch mal dazu einladen, sagen wir mal 2 wochen in nem "schönen" Stadtteil von Gelsenkirchen, Essen, Berlin oder sonstigen vergleichenbaren Orten zu wohnen. Am besten mit Hartz4 Budget und ohne dicke Karre die einen überall hin fährt. Im Gegenteil, schön in die dreckige stinkende Straßenbahn einsteigen mitten in der Nacht und sich die ganzen Gesichter mal angucken die es eh zu nichts bringen werden, eben weil die Integration total versagt hat . Aber nicht zu intensiv gucken, weil dann "gibts auf Fresse alter!"


    Die sind einfach total realitätsfern alle. Wie sollen solche Menschen Entscheidungen treffen können die positive Auswirkungen haben? Was qualifiziert die denn? Das Politikstudium?
    Ich sag nur: "Ach der hat abi? Gib dem mal den Besen, der soll fegen."


    Und dann dieses ständige Entschuldigen bei sämtlichen Zentralräten wenn mal irgendwer was böses gegen eine Bevölkerungsgruppe gesagt hat..Langsam ist echt gut. Die Generation 2.wk ist tot oder macht sich im altenheim in die windel...

  • Es hat auf mich den Eindruck gemacht, dass prinzipiell erstmal alles was an DDR erinnerte weg musste, ja sogar fast schon als "böse" angesehen wurde. Natürlich hatten daran die Ex-DDR-Bürger sicher einen genauso großen Anteil daran, wie der Rest der wiedervereinten Republik.


    Dann frag ich mich, wofür wir gekämpft haben, gut ich noch nicht, aber meine Eltern?
    Genau dafür, das erst mal alles anders wird! Alles was einem Jahrelang als Geiselnehmer die Luft nahm, musste dem bunten Westen weichen. Das dann irgendwann die Erkenntnis kam, das doch nicht alles so wertelos war wie angenommen ist auch klar und logisch!
    Wäre ja auch unsinnig, alles beim Alten lassen zu wollen, wo man doch so viele Wochen, Monate und gar Jahre auf den Umbruch gehofft hat! Da ging es gar nicht um Kommunismus!
    Ich finde es immer wieder seltsam wie manch einer dazu kommt, wie Geschichte aus eigener Sicht geschildert wird, aber nie nie gelebt wurde! Wer hat eigentlich die Zeit hautnah miterlebt und kann aus wirklich EIGENER Sicht schildern, was in den Köpfen vor ging?

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