Bowdenzug selber löten?

  • Eurem Leben zuliebe würde ich das nicht tun!
    Mal ernsthaft, willst du dein Leben einem Experiment opfern?
    Wer sowas noch nie gelötet hat sollte es tunlichst bleiben lassen.
    Es ist nämlich nicht einfach mal so gelötet, man sollte schon wissen was man tut. Ich selbst habe sowas noch nicht gelötet, meine aber mal gelesen zu haben, das die einzelnen Litzen dazu umgebogen werden sollten, um Halt im "Nippel zu haben.
    Dies soll nun nicht wieder belehrend wirken.
    Ich weis ja nun nicht, um welchen Bowdenzug es sich handelt, aber bei einem Bremsbowdenzug würde ich garantiert nicht selber löten.
    Kein Ersatzbowdenzug kann so teuer wie dein Leben sein, kauf neu und gut ist!

  • Zum selberlöten: Bei Nachbauzügen reißt meiner Erfahrung nach immer der Nippel am Hebel ab, hab dise dann mal selbst gelötet und jetzt hält es, auch wenn ich wirklich mit aller Kraft den Hebel betätige - ABER ich habe mir auch viel Zeit genommen denn besonders hier tut saubere Arbeit Not!

  • Wenn man einen Bowdenzug für eine Simme selber herstellen will, sind alleine die Einzelteile teurer als der fertige Bowdenzug! Davon mal abgesehen, sind nicht alle Nippel, die für einen kompletten Satz benötigt werden auch verfügbar. (kaufbar) Im übrigen reißen auch nicht bei allen Nachbauzügen die Nippel am Hebel ab! Auch bei den Nachbauzügen gibt es verschiedene Qualitäten. Ich kaufe generell nur Bowdenzüge die in Deutschland produziert wurden, auch wenn die geringfügig teurer als die anderen sind!


    Was die Löterrei anbelangt, ist dazu folgendes zu sagen:


    Wenn man davon keine Ahnung und Erfahrungen hat, sind Bowdenzüge von Mopeds und Motorrädern wohl kaum das richtige Experimentierfeld hierfür! In der Regel fehlt es den meisten an dem notwendigen Wissen hierzu, von der Ausrüstung ganz zu schweigen. Üblicherweise werden z.B. die Nippel im Tauchbad gelötet. Wer hat denn so etwas? Von der Wahl des richtigen Flussmittels, je nach Werkstoff ganz zu schweigen! Natürlich sind diverse Foren voll von sogen. Erfolgsmeldungen der try and error Fraktion, die es immer wieder verstehen aus einer Schlappe noch einen Sieg zu machen. Ich habe täglich deren Murks in der Werkstatt.


    Also Leute, bevor ihr hier herumbastelt fangt mal das Rechnen an. Wenn ein Bowdenzug weniger als 4 € kostet, was kostet eure Bastelei, incl. Material und notwendiges Werkzeug? Wenn wie bei diversen Plasterollern ein Bowdenzug teilweise über 25€ kostet, könnte man die Motivation vielleicht noch verstehen, aber so?


    Es gibt gute Gründe, warum diese Verfahren im Rahmen von Ausbildungen vermittelt und geübt werden. Wikipedia, Foren usw. sind hierfür sicherlich kein Ersatz, und wollen es auch nicht sein!


    Es ist sicherlich nichts dagegen einzuwenden, wenn jemand sich durch Selbststudium oder Versuche an so ein Thema rantastet, und durch entsprechenden Einsatz zu professionellen Ergebnissen kommt. Hierfür bedarf es aber etwas mehr als einiger Dreizeiler und eines Heisluftföhns!


    Gruß Peter

    Perfekte Arbeit macht dauerhaft Spaß. Murks schafft dauerhaft Verdruss!

  • Selbst löten trau ich mir bei Sicherheitsrelevanten Teilen nicht zu, aber ich habe die Seilzüge von AKF gekauft und musste während des bremsens feststellen, dass der Nippel sich ablöste. Zum Glück ist nichts passiert.
    Ich bin deshalb der Meinung, dass die Bowdenzüge von AKF nichts taugen.

  • Ich weis nicht was ihr da tut, aber mir ist so etwas noch nicht passiert.


    Zitat

    Seilzüge von a-k-f.....


    Hört doch bitte bitte auf, a-k-f.de schlecht zu reden! Meint ihr denn, die tackern die selber zusammen?
    Genau die gleiche Ware kannst du auch bei zweirad-schubert, taubert, dumcke und sonstewo auch kaufen.
    Wenn ich auch nicht wirklich von Replikas überzeugt bin, bei Bowdenzügen hatte ich noch nie ernsthaften Murks.

  • Wo wir schon dabei sind: Bei dem hier: AKF Automobile Kraftr ist diese Niete aus dem Gelenk rausgeflogen, hab da jetzt ne Schraube drinn und die gekontert.
    Einfach eine Unverschämtheit solche Teile für die Bremse anzubieten.
    Eigentlich ist von MZA alles an Bremsteilen für die Tonne -> Bowdenzüge (wenn von MZA?), Bremshebel, Bremsbeläge (auch das allerletzte bis auf die von EBC)!

  • Ahoi,


    hier mal 'ne Anleitung zum Selberlöten:
    Man braucht:
    - Bodenzugseele (-draht), ! Bremsdraht ist dicker als Gasdraht !
    - Nippel (kann vom alten Bowdenzug abgelötet werden, alte Fahrradnippel von den Speichen gehen auch)
    - Flussmittel (Lötfett, Lötwasser, Löthonig)
    - Lötzinn
    - großen Lötkolben o.ä.
    Entfetter kann hilfreich sein (Aceton o.ä.)


    Als erstes das Drahtende gründlichst reinigen, Flussmittel auf das Drahtende auftragen (solang wie das Nippel ist) und in das Nippelinnere geben, Nippel aufschieben. Dann das Drahtende verzinnen (ca 1 cm, Nippel noch nicht mit festlöten!) und mit einer großen Rohrzange die letzten 2 mm breitdrücken, ein bischen aufdröseln und leicht umbiegen (der Draht muss also am Ende etwas aufspleißen, das gibt nachher den Halt).


    Ganz wichtig: Kontrollieren, ob das Lötzinn ganzflächig am und im Draht haftet. Fehlstellen nochmals reinigen (Entfetter, Sandpapier etc.) und nachverzinnen.


    Bowdenzugnippel vorschieben, bis das aufgedröselte Drahtende in der Mulde des Nippels liegt bzw. nur noch ein ganz kleines bisschen rausguckt. Jetzt den Bowdenzugdraht am besten senkrecht in einen Schraubstock einspannen, das Nippel mit dem Lötkolben heißmachen und in die Mulde des Nippels solange Lötzinn fließen lassen, bis es am unteren (engen) Ende des Nippels wieder austritt. Das Nippel komplett inkl dem aufgedröselten Drahtende mit Zinn füllen (muss wieder so aussehen wie das Originalnippel).


    Kontrollieren, ob sich alles gut verbunden hat. Jetzt den Draht auf Länge schneiden, alles aufschieben, was zum Bodenzug gehört (die runden Nippel, die in den Bremshebel kommen, Bowdenzughülle etc.), anderes Nippel wie oben beschrieben anlöten. Den Draht vor dem Aufschieben der Hülle ggf. fetten oder ölen, kann bei neuen Hüllen mit Teflonmantel ggf. auch entfallen (weiß ich nicht).


    Jetzt das ganze einbauen und mal mit aller Kraft am Bremshebel ziehen. Wenns gründlich gemacht ist, hält das ohne Probleme jahrelangen Fahrbetrieb aus.


    Gruß nachbrenner


    Na, zu den Fahrradnippeln kommt doch bestimmt was...
    Wenn einem der Bowdenzug reißt, ist das ganze in 20 min. erledigt, ohne Portokosten etc. (wenn man 'ne Rolle Bowdenzugdraht da hat, was der geübte Bastler schon aus Prestigegründen hat. Real men have fabs or bowdenzugdraht :oP ).

  • Normalerweise kaufe ich meine Bowdenzüge auch bei AKF. Aber die für die Handschaltung sind zu kurz also habe ich angefangen sie selbst zu löten. Das geht ganz wunderbar und nach ein paar Übungen löte ich auch schon die anderen selbst. Toller Zeitvertreib wenn mir mal langweilig ist.

  • Ihr habt halt die falschen Lötkolben :o)


    Das Anlöten dauert nur ein paar Sekunden. Ist natürlich kein 30 W Minilötkolben, sondern einer für die echten Männer mit Bowdenzugdrahtrolle. Defakto der Arnold-Scharzenegger-Schnellfeuer-Lötkolben.
    So'n altes Ostteil von Barthel, das Heizteil ist ungefähr Faustgroß, Lötspitze ca. 2 cm breit. Yeah! Ist im Alltag ansonsten total unpraktisch das Teil, weil zu groß, haben wir nur mal zum Dachrinnenlöten verwendet.


    ciao nachbrenner

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!