Hallo,
eine Anmerkung zuvor: Ja, ich habe mir das fünfseitige Datenblatt über den Vergaser Typ 15161718.pdf aus dem Netz gefischt und ich habe natürlich auch die umfassende Anleitung gelesen, die „Prof“ auf seinen Seiten veröffentlicht hat. Mir sind auch die Threads begegnet, in denen die Schrauben-Soll-Umdrehungen der einzelnen Vergasertypen aufgelistet wurden, bzw. auf das 5 mm –Spiel des Gaszuges hingewiesen wurde. Ich hoffe trotzdem auf eure Hilfe.
Der Silbervogel (KR 51/2 L) hat einen Bing-Vergaser Typ 17. Dort gibt es – für Dumme – zwei Stellschrauben. Die eine sitzt weiter hinten und ist mit einer Feder gesichert (ugs: „Federschraube“) . Die andere ist aus Kupfer und hat – wenn man sie herausschraubt – ein Loch am unteren Ende (ugs. „Kupferschraube).
Nach der reinen Lehre soll man den Vogel warm fahren und die Federschraube dann ganz in den Vergaser hinein drehen. Danach heißt es, man soll mit der „Kupferschraube“ die gewünschte Leerlaufdrehzahl einstellen und dann die „Federschraube“ so weit weiter öffnen, bis die Leerlaufdrehzahl steigt. Dann die „Federschraube“ wieder um eine viertel Drehung schließen und gut ist.
Nun eine Anmerkung am Rande: Der Silbervogel ist flott mit knapp 60 km/h unterwegs – allerdings weit von der Simson-Werbeaussage entfernt, dass er nur 2,5 Liter auf 100 Kilometer braucht. Meiner schluckt zwischen 3,4 und vier Litern.
Dann ist es einfach so, dass ich – wenn ich längere Zeit an der Ampel stehe – alle zehn Sekunden Gas geben muss, damit er nicht ganz in den Keller fällt. Wenn er das nämlich tut, hilft auch kein Drehen am Gasgriff weiter, dann macht es zweimal „Blubb!“ und er ist aus. In der Folge komme ich mir ein bissel wie zu Zeiten meiner Pubertät vor, als der Kreidler-Nachwuchs jede Ampel zu laut knatterndem „Wieeeeee! Pröttpröttpröttprött. Wieeeeee! Pröttpröttpröttprött“ genutzt hatte – aus dem Alter bin ich lange heraus (auch wenn die Autofahrer auf der Nachbarspur das nicht zu glauben scheinen)
Und dann ist es noch so, dass wir neulich Besuch von einem Menschen hatten, der mit Schwalbe aufgewachsen, sich völlig entsetzt darüber zeigte, dass mein Standgas so hoch eingestellt ist. „Do muss man“, sagte er, „im Stondgoohs mitzählen gönnen“ – Sch*****, kann man bei mir nicht!
Tja, und aus diesem Grund will ich nun Vergaser einstellen und komme nicht weiter. Ich habe mir nun so geholfen, dass ich die „Kupferschraube“ zunächst ganz hinein gedreht und dann um eine Drehung wieder herausgedreht habe. Dann habe ich mit der „Federschraube“ die Drehzahl reguliert (mitzählen kann man immer noch nicht) und dann die Kupferschraube wieder eine viertel Drehung hinein. Fertig.
Was ich nun gerne von euch hätte ist eine Antwort auf die Fragen, ob ein Verbrauch von 2,5 Litern überhaupt realistisch ist und ob das mit dem „im Standgas Mitzählen können“ so stimmt.
Dann freue ich mich über eine Erklärung mit „Kupfer- und Federschraube“, wie ich meinen Motor auf günstigen Verbrauch und vernünftige Leerlaufdrehzahl einstimmen kann. Und wenn das alles geklappt hat, schließe ich euch in mein Nachtgebet ein und stelle ein Kerzel auf. Was denkt ihr?
Für Interesse dankt der
*boomer / ex.P.