Unwucht an neuen Rädern

  • Hallo zusammen,


    nach langem Vergleichen und Abwägen habe ich mich für ein neues Paar Speichenräder entschieden. Grund hierfür war eigentlich eine Unwucht in den Radnaben, die einen beim Bremsen ordentlich durchschaukelte.


    Meine Wahl fiel auf diese hier. Die erste Herausforderung, Decke und Schlauch von der alten Felge zu „Schälen“ verlief nicht so reibungslos, wie geplant. Die alten Felgen haben leider ein paar kleine Macken bekommen, was aber nicht von Belang ist. Das Montieren ging mit gewonnener Erfahrung besser von statten. Nachdem ich die neuen Räder mackenfrei montiert und mich des ersten Anblicks erfreut hatte, kam die Ernüchterung bei der ersten Probefahrt. Die neuen Räder laufen doch sehr unrund…


    Sehr ärgerlich, zumal mir nach allem Vergleichen auffiel, dass am Ende alle Teilehändler vom gleichen Zulieferer beliefert werden müssen, da der Wortlaut „montiert und zentriert in Suhl“ überall zu finden war.


    Nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen hatte, fiel mir ein, dass ich nicht nach der Spur gesehen hatte, das ich auf der Stelle nachholte. Es half, aber nicht viel. Seitdem versuche ich eine Lösung zu finden die mir Abhilfe verschafft. Einige Anfragen zum Zentrieren in Mopedwerkstätten scheinen mir nach allen Anfragen zu teuer, da hier bis zu 150EUR voranschlagt werden. Ich nehme an, dass sich niemand die Zeit für solche „Kinkerlitzchen“ nehmen will. In Motorradwerkstätten scheint das Problem vorzuherrschen, die kleine Achse von 14mm in der Zentriermaschine unterzubringen. Bleibt ja noch die Fahrradwerkstatt… Die hat das Problem, die große Achse in der Maschine unterzubringen, da 12mm das Maximum zu sein scheint. Ein wertvoller Tipp aus der Werkstatt war aber, nach dem Punkt auf der Reifendecke zu schauen, die den leichtesten Punkt an der Decke markiert und somit in Ventilnähe zu montieren ist.


    Mit diesem Lichtblick nahm ich mir nochmals das Vorderrad vor und demontierte die Decke um diese Markierung zu finden. Ich verwende einen Reifen von Heidenau, der natürlich keine Markierung aufweist…
    Ein Kollege, der gelernter Zweiradmechaniker ist, bot mir an, die Räder auswuchten zu lassen (mit Klebe,- oder Speichengewichten). Nach genauem Betrachten der alten Räder fand ich weder noch.


    Was sagt ihr zu meinem Problem?


    Gruß, istag

    Schwalbe KR51/2L ('86) / Mofa SL1 ('71) *zu verkaufen*

    Einmal editiert, zuletzt von istag ()

  • Hi Istag,
    löse die Steckachse, drehe das Rad mit der Hand und lass jemand anderen bremsen, durchgängig von sanft bis fest, in gebremstem Zustand die Steckachse festziehen. Evtl. das ganze wiederholen.
    Aber ne leichte Unwucht wird "natürlich" sein.


    Grüße Boris

    SR2E, Bj. 1960; Schwalbe KR 51/1 K, Bj. `80; S51B2-4, Bj.`88

  • Ich vergaß zu erwähnen, dass die Unwucht beim Bremsen kein Problem darstellt. Der Vogel bremst besser denn je! Im unteren Geschwindigkeitsbereich (35-40 km/h) merkt man die Unwucht am stärksten (insbesondere in den Kurven).


    Gruss, istag

    Schwalbe KR51/2L ('86) / Mofa SL1 ('71) *zu verkaufen*

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  • Nicht ,daß deine "Unwucht" ein loses Lenkkopflager oder verschlissenen (aber noch gut drehende) Radlager sind.Aber da du ja nun neue Laufräder hast.Bleibt der Bremsdeckel und die Schwingenaufnahmen vorne und hinten übrig!
    Andreas

    HS1 12 Volt 35/35 Watt, electronikzündung.4 Gang. Sr 50 /1 c

  • Hat denn schonmal jemand mit Gewichten zum Auswuchten der Räder gearbeitet?
    Ich bin hier wirklich etwas ratlos...


    Gruß, istag

    Schwalbe KR51/2L ('86) / Mofa SL1 ('71) *zu verkaufen*

  • Warum ignorierst du andis Post? Der verwendet seine Zeit, um dir zu helfen, und dir ist das nicht mal ein Satz wert.
    Ich glaube auch kaum, dass die Räder eine Unwucht haben. Bei 35 km/h macht sich keine Unwucht derart stark bemerkbar. Und wenn es dich mit dem alten Rad beim Bremsen durchgeschaukelt hat, dann muss das noch lange keine Unwucht in der Narbe gewesen sein. Es war m.E. auch keine gute Idee, die alten Reifen weiter zu verwenden. Da du die deiner Beschreibung nach mit Gewalt runtergezogen hast, sind die auch nicht besser geworden. Alles weitere hat andi schon geschrieben.

  • 1) Das Rad muss nochmal gelöst werden. Mittels der Explosionszeichnung von AKF ( https://www.akf-shop.de/explosionszeichn…n-und-radnaben/ ) kann man nachvollziehen, wo sich der Sitz der Unterlagsscheiben befindet.



    2)Wichtig! bei der Montage erst die kleinere Mutter (13 er) vollends festdrehen und das Rad auf Freilauf prüfen!!!



    3) Anschließend ist die große Mutter (19 er) festzudrehen. Wichtig!!!!! Hierbei muss während des festdrehens die ganze zeit die Bremse vollends betätigt werden.



    Beste Grüße



    Hans

  • Ich bin dankbar für jeden Post! Mein Fokus lag nur bei den Rädern, da mein vorheriges Problem lediglich die Wirkung beim Bremsen war, was nun behoben ist. Meine alten Reifen sind lediglich 8 Monate alt. Die Demontage erfolgte unter Anleitung, was ich im Netz fand, natürlich mit dem entsprechendem Werkzeug. Funktionierte ja auch gut, bis auf ein paar Macken an der alten Felge.


    Andi: Bitte nicht böse sein! Hatte nur gehofft, auf Erfahrungswerte zu stoßen, die meinen Verdacht untermauern. Klingt jetzt nach einer größeren Baustelle, als vorher!
    Werde das näher recherchieren, Challenge angenommen! ;) Danke Dir!

    Schwalbe KR51/2L ('86) / Mofa SL1 ('71) *zu verkaufen*

  • Immer wenn ich mal eine spürbares Schlagen bei niedrigen Geschwindigkeiten hatte, lag der Mantel nicht überall gleichmäßig in der Felge. An der Seite des Mantels gibt es in der Regel zwei durchgezogene Linien, an denen man den Abstand zum Felgenrand ringsrum gut kontrollieren kann, falls du das nicht sowieso schon gemacht hast.
    Ansonsten würde es mich auch überraschen wenn mit Gewichten ausgleichbare Unwuchten sich bei 35-40 km/h merken lassen. Das geht doch eher bei 80....100 Sachen los.

    Stuff?Buy it!Gadget?Try it!When in doubt, do it!Regrets? None!

  • Mittels der Explosionszeichnung von AKF ( https://www.akf-shop.de/explosionszeichn…n-und-radnaben/ ) kann man nachvollziehen, wo sich der Sitz der Unterlagsscheiben befindet.



    Gibt es die Explosionszeichnung noch irgendwo? Ich kann nicht nachvollziehen, welche 13er Mutter gemeint ist...


    An der Seite des Mantels gibt es in der Regel zwei durchgezogene Linien, an denen man den Abstand zum Felgenrand ringsrum gut kontrollieren kann, falls du das nicht sowieso schon gemacht hast.


    Das sieht eigentlich ganz gut aus...


    Danke und Gruß,
    istag

    Schwalbe KR51/2L ('86) / Mofa SL1 ('71) *zu verkaufen*



  • Sorry Istag,
    ich war gerade bei der S51 in Gedanken.
    Ich hab die Explosionszeichnungen immer von der Homepage des Akf-Shops.


    Beste Grüße


    Hans

  • Die erste Herausforderung, Decke und Schlauch von der alten Felge zu „Schälen“ verlief nicht so reibungslos, wie geplant. Die alten Felgen haben leider ein paar kleine Macken bekommen, was aber nicht von Belang ist.


    Ich würde mir die von der Felge "geschälten" Reifen auf jeden Fall nochmal genau angucken. Wahrscheinlich haben bei der Demontage nicht nur die alten Felgen eine "Macke" bekommen, sondern auch die darauf montierten Reifen.


    Nächster Schritt : Reifen wieder demontieren, diesmal ohne Schälen und Macken, im Zweifelsfall von einem machen lassen, der sich damit auskennt. Dann die neuen Felgen mal auf Unwucht prüfen (lassen). Das ist überhaupt kein Problem, wenn man eine Simson - Achse in den Schraubstock spannen kann, auf der man das Rad dann "kreisen" lassen kann. Wenn dabei die Felgen "rund" laufen, liegt es wohl eher an den Reifen bzw. an der Montage der Reifen.


    Auswuchten, Spannen und Zentrieren sind eine Sache von wenigen Minuten. Und auch bei neuen Rädern auf jeden Fall immer die Speichenspannung überprüfen, zum einen vor der Montage und zum anderen regelmässig sowieso ...


    Gruss von Frank

  • Vielen Dank an Euch für die Resonanz!
    Ich habe mir gestern mein Vorderrad nochmal genau angesehen. Die Linie an der Seite verlief eigentlich sehr gleichmäßig. Nach dem Luftablassen sah es dennoch danach aus, als wenn ein Teil des Schlauchs auf Ventilhöhe ein bißchen eingeklemmt war (Beschädigung ist nicht erkennbar).
    Ich habe mir heute Talkum besorgt und den Schlauch nochmal damit behandelt, sowie reichlich Spüli beim Montieren der Decke verwendet! Habe jetzt irgendwie das Gefühl, dass der Gesamteindruck besser ist. Mir war nicht klar, dass Spüli beim Setzen der Decke so immens wichtig ist!
    Nach der gleichen Prozedur am Hinterrad fiel mir auf, dass ein Dichtungsring am Radlager fehlte...
    Keine Ahnung, wie mir das entgehen konnte. Ein neuer ist bestellt und Probefahrt erfolgt nach vollständiger Montage.


    Gruß, istag

    Schwalbe KR51/2L ('86) / Mofa SL1 ('71) *zu verkaufen*

  • Zur gleichmäßigen Verteilung von Schlauch und Reifen lässt man das Rad während des ersten Aufpumpens auch immer mal wieder rings rum auf den Boden prallen, dann ruckelt sich das alles gut hin.


    Bei neuen Rädern sind in aller Regel auch moderne gekapselte Radlager verbaut, die meines Wissens keine separate Dichtscheibe mehr benötigen:


    Stuff?Buy it!Gadget?Try it!When in doubt, do it!Regrets? None!

  • Hab ich bilderbuchmäßig durchgeführt! :) aber es bleibt doch dann eine Distanz die Luft zum "rumschlabbern" des Hinterrades läßt, oder!?

    Schwalbe KR51/2L ('86) / Mofa SL1 ('71) *zu verkaufen*

  • Ich habe nun den Dichtungsring eingesetzt und die Räder montiert. Die Probefahrt zeigt einen Unterschied wie Tag und Nacht! Kein Geruckel o.ä. So hätte ich es mir nach der ersten Montage gewünscht.


    Gruß istag

    Schwalbe KR51/2L ('86) / Mofa SL1 ('71) *zu verkaufen*

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