Die Eignung verschiedener Reifen für Simson
Die Auswahl an Reifen für die Suhler Kleinkrafträder ist sehr groß. Der Käufer hat folglich die Qual der Wahl: Sollen es die Stollenreifen sein, womit man den Acker umpflügen kann, die Slicks, die das Moped zur Rennmaschine werden lassen, oder die “Standard-Reifen“ von Vee Rubber, die unschlagbar günstig sind?
Angesprochen werden folgende Reifen:
Von Heidenau der K32, K35, K36/1, K42, K55;
von VeeRubber der 094 (der Standard-Reifen von VeeRubber mit „V-Profil“)
Auf dieser Seite findet man neben den hier ausgearbeiteten weitere Hinweise zu Reifentypen für Simson.
Das Moped wird in den allerhäufigsten Fällen auf der Straße laufen, dementsprechend geartet müssen auch die Reifen sein.
Hierbei stehen der Reifen K36/1, der VRM 094 und der Slick-Reifen K55 von Heidenau zur Verfügung. Setzt man voraus, dass sie auch regentauglich sein sollen, scheiden die Slicks aus, da sie kaum Profil haben und damit zum Aqua-Planing neigen. Entscheidend ist auch vor allem die Gummimischung. Es gilt generell: Weich bedeutet guter Grip, damit verbunden gutes Handling, Fahrverhalten und Bremsen, aber höherer Verschleiß, während eine harte Gummimischung Langlebigkeit, aber auch schlechtere Fahreigenschaften vor allem auf nasser und /oder kalter Bahn verspricht. Der 094 hat eine etwas härtere Gummimischung als der K36/1.
Vom Profil her ist der K36/1 am modernsten, das galt auch schon zu DDR-Zeiten. Der an die Schwalbe gebaute K35 beweist nach den Fahrerfahrungen zahlreicher Nestler fast so gute Eigenschaften wie der K36/1.
Angenommen, das Moped wird eingesetzt, um in ländlicher Gegend über viele Feldwege zu fahren, was mit Sicherheit die Ausnahme ist, kann man mit Sicherheit auch über „Enduro“-Reifen mit Stollenprofil nachdenken. Der K32 als offizieller „Enduro“-Reifen von Heidenau bietet eine Mischung zwischen Geländetauglichkeit und recht ordentlichen Eigenschaften auf der Straße. Bei einem Bericht aus „Der deutsche Straßenverkehr“ 9/1981 heißt es zum K32, der original an die S51 Enduro gebaut wurde: „[Der K32] sorgt für die notwendige Bodenhaftung im Gelände, und auch im normalen Straßenverkehr ergeben sich keine Nachteile – mit einer Ausnahme: Gute Eigenschaften sind bei Fahrten auf nassem Kopfsteinpflaster nicht gewährleistet“. Der K32 erreicht diese Eigenschaften durch eine noch leicht weichere Gummimischung als beim K36/1, was natürlich zu lasten der Lauflanglebigkeit geht.
Alternativ zum K32 kann auch der K42-Reifen gefahren werden, der auf der Straße bessere Eigenschaften zeigt und gleichzeitig aufgrund seiner Stollen Halt im Gelände wahrt.
Wenn das Moped voll alltagstauglich bei Wind und Wetter sein soll, sollte eine möglichst rationale Entscheidung zur Reifenwahl getroffen werden, weil ein guter Reifen die Sicherheit gravierend erhöht. Die Antwort auf die Frage nach dem richtigen Reifen lautet deswegen K36/1, der wirklich gute Fahreigenschaften aufweist. Er lohnt sich auch deswegen, weil es überaus angenehm ist, ihn ab- und aufzuziehen. Man(n) kann dies mit etwas Spülmittel fast immer per Hand schaffen, was die Felge und den genervten Fahrer / Schrauber freut.
Beim Reifenkauf muss insofern auch umsichtig gehandelt werden, als dass neben den hier dargestellten tragenden Eigenschaften auch der Geschwindigkeitsindex beachtet werden muss. Einige Reifen sind nur bis 50 km/h zugelassen (z.B. der K30 von Heidenau). Das betrifft die hier dargestellten allerdings nicht.
Sich auf der Straße mit einem Stollenreifen zu bewegen, ist wie schon angesprochen unrationell. Klar kneift sich jeder Gelände-Fan davor, an seine S51 Enduro einen Straßenreifen zu bauen, aber in einer gefährlichen Situation (z.B. Gefahrbremsung und Ausweichmanöver auf nasser Piste) ist es der Reifen, an dem das Leben hängt.
verfasst von: Fabian Wiens, 27.05.07
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Sagt mir bitte, wie ihr es findet, was ich verbessern kann, und ob ich noch ausführlicher, eloquenter und physikalischer (z.B. Rollwiderstand) schreiben soll. :wink:
Bilder von den Reifenprofilen könnten ggf. ergänzt werden....