Bin über einen Artikel über das "Wiederaufleben" der Schwalbe als Hipster-Mobil gestolpert. Wen es interessiert: Moped "Schwalbe": L
Nunja ...
Grüße.
Bin über einen Artikel über das "Wiederaufleben" der Schwalbe als Hipster-Mobil gestolpert. Wen es interessiert: Moped "Schwalbe": L
Nunja ...
Grüße.
Zitat von schwalbenraser-007
Da sind die 10.000 Km original bei meiner ja ein Lacher gegen
Jau, 10.000 original ist mal eben richtig eingefahren
Hab noch einen Beweis für die Laufleistung gefunden, siehe Anhang (Foto auf dieser Tour aufgenommen)
Bei meiner Schwalbe ist die Laufleistung unbekannt, weil der Tacho lange Zeit nicht funktionierte und auch nicht mehr der Originaltacho drin ist.
Ich vermute aber, dass ich den ungeöffneten Motor von 1982 drin habe.
Allein auf unseren Sommertouren habe ich mit diesem Motor jetzt über 10.000 km zurückgelegt... Mal schauen, wie lange der noch hält
Der Motor der S51 hatte 0 km Laufleistung vor der Tour, denn er war frisch gemacht worden.
Bei der zweiten Schwalbe weiß ich es nicht so genau - meine aber, deren Motor ist auch im letzten Jahr gemacht worden. Der Originaltacho dieser Schwalbe zeigte 34.000 km an.
Viele Grüße
Hallo allerseits.
Im vierten Jahr in Folge habe ich nun einen größeren Sommerausflug mit meiner Schwalbe unternommen über den ich Euch hier kurz berichten möchte:
Nach drei Ausflügen in (süd)-(nord)-östliche Gefilde in den letzten Sommern beschlossen wir, in diesem Jahr mal nach Skandinavien zu knattern.
Die ersten Ideen und Spinnereien verdichteten sich recht rasch. Ein Endpunkt in Norwegen wurde in Form der Umgebung des kleinen Städtchens Röros festgelegt und ein erstes Mal in die Karten geschaut. Mit Schrecken stellten wir fest, dass mit Hin- und Rückweg locker 5.000 km auf uns zukommen würden. Da das für die zu Verfügung stehende Zeitspanne von gut 3 Wochen nicht zu machen war (wir rechnen aus Erfahrung mit etwa 200 km pro Tag, und einigen Pausentagen…), entschlossen wir uns dazu, mit der Fähre von Kiel nach Göteborg zu fahren.
Weitere Vorbereitungen wurden kaum getroffen. Aus den letzten Jahren hatten wir noch einiges an Ersatzteilen rumliegen und die Erfahrung der letzten Touren zeigte „Irgendwie geht es immer weiter“. Ich entschied mich noch kurz vor der Tour, mir von einem Forenmitglied die Träger für die Ortliebtaschen zu besorgen - ein Gepäcksystem, was sich durch und druch bewährt hat.
Mit den drei bepackten Mopeds (2 x KR51/2E und 1 x S51-B) ging es dann am 27. Juli in Berlin los.
Bis zur Fähre in Kiel hatten wir uns drei Tage Puffer gelassen, damit wir es auch trotz eventueller Pannen locker schaffen konnten.
Am 29.7. ging es abends auf die Fähre, wo wir zwischen den ganzen „großen“ Mopeds ordentlich auffielen, von diversen Bikern auf unser Vorhaben angesprochen wurden (O-Ton: „Verrückt!“) und sogar einer mitreisenden Boss Hoss ein wenig die Show stahlen
http://www.pictureupload.de/pi…Mopeds_auf_der_F__hre.JPG
Runter von der Fähre ging es in Göteborg nach einem ausgiebigen Frühstück auf Richtung Norden. Schon die erste kleinere Straße außerhalb war eine wunderschöne kleine Schotterpiste in herrlicher Natur, wie sie in jedem Skandinavienbilderbuch abgebildet ist. Es sollte nicht die letzte wunderschöne Schotterpiste auf dieser Tour werden.
http://www.pictureupload.de/pi…eds_auf_Schotterpiste.JPG
Eine andere Konstante war das eher mäßige Wetter: Die für den Feuchtigkeits- und Kälte-Notfall eingepackte Motorradkombi wurde ab dem ersten Fahrtag unsere Bekleidung der Wahl – es regnete des Öfteren und die Temperaturen kletterten kaum mal groß über 22 °C. Um hier niemanden abzuschrecken: Die Skandinavier haben uns einhellig versichert, dass dies kein normaler Sommer sei und sie selbst lange nicht mehr einen so feuchten und kalten Sommer erlebt hätten
Je nördlicher wir kamen und je mehr wir uns der norwegischen Grenze annäherten, desto bergiger wurde es. Im vierten Gang durchziehen war an den Steigungen immer seltener drin. Das Fahren machte uns riesen Spaß und die technischen Problemchen waren bis hierhin zu vernachlässigen und beschränkten sich auf Zündung nachstellen, Hauptdüse durchpusten und Zündkerze putzen.
Nach dem Grenzübertritt änderte sich die Landschaft insofern, als es noch bergiger wurde und die Preise insofern, als alles noch teurer wurde (Dosenbier der billigsten Sorte im Supermarkt 2,20€ pro Dose …).
Das Wetter blieb ähnlich und auch die lieb gewonnenen Schotterpisten waren allgegenwärtig. Nach ca. 1.300 km Fahrt, wovon viele der letzten 100 km über schlammigen Schotter führten, begann der Zylinder der S51 metallische Knackgeräusche von sich zu geben.
Wir schoben das darauf, dass das ordentlich gekürzte vordere Schutzblech der Simme (Jugendsünde ;-)) den Motor mit einer Schlammpackung überzog und deshalb die Kühlung sicher nicht mehr optimal war (siehe Foto). http://www.pictureupload.de/pi…tor_in_Schlammpackung.JPG
Nunja, Kolbenringe und Kolben hatten wir eh nicht dabei, also hieß die Devise „Erstmal Weiterfahren“.
Das metallische Knarzen sollte uns ab hier die gesamte restliche Tour treu begleiten und dass, obwohl der ganze Motor vor der Tour überholt worden war.
Gegen Abend dieses Tages ging plötzlich unter Volllast meiner Schwalbe die Puste aus. Im ausgekuppelten Zustand drehte sie zwar problemlos hoch, aber mit eingelegtem Gang hatte sie keine Kraft mehr und ging fast aus. Ein erster Schock (Kolbenklemmer???) konnte bei einer anschließenden Kontrolle von Zündkerze, Vergaser und Auspuff (siehe Foto http://www.pictureupload.de/pi…041_Burn-Exhaust-Burn.JPG) relativiert werden – die Hauptdüse hatte sich nahezu komplett zugesetzt. Puh – Glück gehabt. Und weiter ging es.
Nach einer Nacht Wildcampen auf einer wunderschönen Hochebene (siehe Foto – man beachte die „Heringe“ http://www.pictureupload.de/pi…lten_auf_der_Hocheben.JPG) und Anstiegen, die unsere schwer bepackten Mopeds teilweise bis runter in den 1. Gang zwangen, kamen wir am 4. August gesund und munter nach ca. 1.400 gefahrenen Kilometern am nördlichsten Punkt unserer Tour an, wo wir vier Tage Rast in der Hütte machten, die Bekannte gemietet hatten.
Die folgenden Tage verbrachten wir mit Wandern, Chillen, Wandern und Chillen bevor wir am 9. August den Rückweg antraten. Kurz vorher musste allerdings noch das (vor der Tour frisch eingefüllte) Getriebeöl der S51 gewechselt werden, weil sich das alte Öl – wahrscheinlich durch Wassereintritt (gekürztes Schutzblech lässt grüßen ;-)) – in eine graue schleimige Emulsion verwandelt hatte.
Nunja, das ist ja schnell gemacht.
Auf nach Oslo also. Dort kamen wir nach zwei Tagen Fahrt am 10. August (sehr) spät abends an.
Unterwegs trafen wir noch zwei hart gesottene Fahrer auf wunderschönen Tempo Mopeds (norwegisches Fabrikat mit Sachs-Motor), die auf dem Rückweg von einem Tempofahrertreffen waren (Siehe Foto http://www.pictureupload.de/pictures/220809132204_Tempos.JPG).
Da die letzte Etappe recht nass gewesen war, freuten wir uns schon auf ein richtiges Bett in einer Jugendherberge oder einem Hostel.
Zu unserem Missfallen hatten gefühlte 1.000.000 Schotten die Stadt „überfallen“ um sich auf das Länderspiel zwischen Norwegen und Schottland am Mittwoch vorzubereiten (= Rumlungern und Biertrinken). Diese hatten alle Zimmer in allen Hostels belegt und so blieb uns nur ein ausweichen auf den Zeltplatz.
Diese Wahl war im Nachhinein aber gar nicht schlecht, weil die Stimmung auf dem Zeltplatz recht gut war und wir frei Haus ein Unterhaltungsprogramm diverser sich festfahrender PKW und diese-Abschleppen-wollende-LKW geboten bekamen
Nach Oslo ging es weiter südlich Richtung Göteborg zurück. Zumindest sollte es das.
Unweit von Oslo bekam die S51 Probleme mit dem Benzinnachschub. Eine Untersuchung des Vergasers ergab, dass das Zulaufventil sich seines kleinen Federnippels entledigt hatte. Nach ein bisschen Fummelei konnten wir die rudimentären Funktionen allerdings wieder sichern – also weiter, weiter.
Einen Zwischenstopp mit Pausentag legten wir noch in Fjällbacka an der schwedischen Westküste ein, wo es zwar nicht mehr so tolle Berge, dafür aber schönste Fjorde zu bestaunen gab und die Sonne uns ausnahmsweise auf die Plauze schien.
Am Ortsausgangsschild von Fjällbacka riss an der S51 mal eben noch der Gasbowdenzug, aber wir waren vorbereitet und der Ersatzzug war schnell montiert.
Schließlich trudelten wir am 15. August wieder in Göteborg ein (mal wieder klitschnass geworden …) und fanden eine nettes Hostel um die letzte Übernachtung vor der Fähre zu verbringen.
Die Fährüberfahrt zurück nach Kiel verlief auch für die potentiell Seekranken unter uns ohne besondere Vorkommnisse.
Zurück in Deutschland düsten wir von Kiel sofort los Richtung Berlin. Die Mopeds liefen alles in allem gut. Nur musste ich meine Schwalbe in warmen Zustand nun immer öfter Anschieben. Dieses Phänomen hatte sich schon die gesamte zweite Hälfte unserer Tour gezeigt, jedoch konnten wir uns keinen richtigen Reim drauf machen. Zündfunke schien umso schwächer, je wärmer die Fuhre wurde. Das wird doch wohl nicht das ominöse Wärmeproblem der Simsons sein?! Devise war, erstmal weiter.
Nunja, auch die Geräusche aus dem Zylinder der S51 ließen nicht nach, eher im Gegenteil. Da sie zudem an Durchzug und Endgeschwindigkeit eingebüßt hatte, tippten wir auf einen defekten Kolbenring. Reinleuchten in den Zylinder durch die Kerzenöffnung und den Krümmerauslass brachten keine weiteren Erkenntnisse, außer dass das alles nicht optimal aussieht „Aber jetzt hier am Straßenrand den Zylinder abnehmen und dann ja doch nicht die richtigen Ersatzteile haben? Nee, lass mal weiterfahren.“
Der S51-Mitfahrer beendete die Tour nach ziemlich 2.800 Kilometern bereits kurz vor Berlin auf dem elterlichen Grundstück. Das schlimme Geklapper aus dem Zylinder interessierte uns nun aber doch, darum öffneten wir dort den Zylinder. Auf den angehängten Bilder könnt ihr sehen, was wir fanden
http://www.pictureupload.de/pi…/220809132515_KolbenI.JPG
http://www.pictureupload.de/pi…220809132612_KolbenII.JPG
Hier ist in jedem Fall ein neuer Schliff auf Übermaß und ein neuer Kolben samt Ringen fällig, wahrscheinlich aber muss der ganze Motor gemacht werden, weil die KW wohl auch noch mal raus muss.
Wir beiden Schwalbenfahrer machten uns schließlich auf die letzte kleine Etappe nach Berlin. Bei bestem Sonnenschein erreichten wir zwar noch das Ortseingangsschild von Berlin, aber leider nicht mehr den heimatlichen Innenhof. Dummer Weise hatte die Zündung komplett ihren Dienst eingestellt und auch der Wechsel von Zündkerze, Kerzenstecker, Zündkabel, Sekundärzündspule, Kondensator und Unterbrecher konnten meine Schwalbe nicht dazu bringen, einen Zündfunken abzugeben. Also ist es wohl die Primärzündspule auf der Grundplatte. Da ich kein Lötzeug dabei hatte, musste die Schwalbe dort stehengelassen werden und ihre letzten 20 km in einem Transporter zurücklegen
Fazit: Trotz allem haben wir es von Berlin über Schweden nach Norwegen und zurück geschafft und etwa 2.900 km auf unseren Mopeds zurückgelegt.
Die Preise in Skandinavien sind schon recht heftig, die Natur ist herrlich und der Benzinkanister nötig (die einzelnen Tanken sind manchmal weit auseinander oder man kann nur mit Visakarte zahlen - da verkalkuliert man sich schonmal http://www.pictureupload.de/pi…0809134705_Nachtanken.JPG )
Die ganze Tour war ein großer Spaß und sicher werden wir uns im nächsten Sommer wieder auf unsere Mopeds schwingen.
Danke für's Lesen.
http://www.pictureupload.de/pi…opeds_in_der_Hocheben.JPG
Viele Grüße.
Könnte ich bitte auch den Link haben?
Vielen Dank.
MfG
Meine /2 er ist deutlich lauter, seit ich den Luftansaugschlauch, der die Luft unterm Lenker ansaugt, abgabaut habe. Ist der bei Dir dran?
Schritt eins -> Schwimmer ausbauen und schütteln. Hörst Du Flüssigkeit drin herumschwappen, ist er undicht. Dann am besten austauschen, das kostet nicht die Welt.
Schritt zwei -> Schwimmernadelventil ausbauen, komplett reinigen (nach so langer Standzeit kann die Nadel gerne mal in offener Stellung festgegammelt sein), neue Gummidichtung drunter, wieder einbauen.
Schritt drei -> Schwimmer richtig einstellen (siehe Technik FAQ hier im Forum)
Dann sollte alles wieder funzen und dicht sein.
MfG.
Hi Nestler,
ich habe an meiner Schwalbe ein Elektrikproblem, welches mich schon circa ein Jahr nervt. Und zwar brennt mir ständig die 4 A Sicherung für den Gleichstromkreis (Blinker, Hupe, Standlicht) durch. Ich habe alle Kabel durchgemessen -> haben alle Durchgang. Die Anschlüsse sind OK. Eine Sichtprüfung aller Kabel (bis auf die im Lenker verlaufenden Blinkerkabel, da kam ich nicht dran) hat auch keinen Defekt ergeben. Wenn ich eine neue Sicherung reinmache, dann funktionieren Blinker/Hupe/Standlicht so etwa die ersten 5-10km. Anschließend brennt die Sicherung wieder durch.
Ich habe leider wenig Ahnung von Elektronik und weiß nicht, welches Teil (Ladeanlage, Batterie?) es sein könnte. Ich besitze aber einen Schaltplan und nen Multimeter
Habt Ihr Tipps, was es noch sein könnte und wie ich es beheben kann?
Danke für die Hilfe.
MfG
Fabian
Danke. Den Thread kannt eich noch gar nicht. Sehr hilfreich.
Grüße
Comp.
Vielen Dank für die superschnelle Antwort. Hast mir sehr geholfen.
Beste Grüße
Comp.
Ich hänge mich an diesen Thread mal dran.
Habe nun auch mal versucht, die Schaltung meiner KR51/2E einzustellen. Mit dem verheerenden Ergebnis, dass nun gar nix mehr schaltet
Hat zufällig jemand die Maße parat, die ein Rohr haben muss (Durchmesser?), damit man es mit etwas Feilen zum Spezailwerkzeug für die Schaltungseinstellung umbasteln kann. Mit meinem kleinen Schraubendreher ist das eine ewige Fummelei und ich komme leider erst Ende dcer Woche wieder in den Schrauberschuppen, um die Maße selber zu nehmen...
Vielen Dank und Grüße.
comp
Zitat von freshmeat
hattet ihr keine angstr dass euch die möps geklaut werden?? wo habt ihr sie hingestellt wenn ihr im hostel geschlafen habt
Nein, hatten wir nicht. Wir haben sie natürlich immer recht gut gesichert, nämlich mit Lenkradschloss (supersicher ), Bügelschloss durch die Vorderschwinge und so nem Abusspezialdrahtseil, mit dem wir alle drei Simsons zusammengeschlossen haben.
In Hostels haben wir sie in den Innenhöfen abstellen dürfen, auf Zeltplätzen direkt neben dem Zelt.
Am unsichersten waren imho die kurzen Stopps, um mal eben eine Altstadt/Burg/Kneipe zu besichtigen, wo man dann die Möps für ein-zwei Stunden beladen irgendwo stehen lassen musste. Uns wurde aber auch dabei nicht geklaut oder beschädigt.
Letztes Jahr im Baltikum übrigens auch nicht.
Zitat von freshmeat
seid ihr mit reservekanistern unterwegs gewesen oder war die spritversorgung unproblematisch?
Es gibt überall Tankstellen. Die haben zwar kein Gemisch, aber mit nem Liter 2-Takt-Öl im Gepäck überhaupt kein Problem ... Wir haben darum auf Kanister verzichtet.
Zitat von freshmeat
mich würde auch gerna mal ne liste interesieren was ihr überhaupt dabei hattet?
Nach dem Motto, am schlimmsten ist's, wenn kein Zündfunke kommt, haben wir uns bei den Ersatzteilen hauptsächlich auf die Unterbrecherzündungen der Schwalben konzentriert.
Wir hatten dabei:
Primärspule
Zündspule
Lichtspule
Kondensator
Unterbrecher
Zündkabel
Zündkerzen
Kerzenstecker
Dann noch:
Flickzeug
Ersatzschläuche
Glühbirnensatz
Sicherungen
Polfett
1 m Benzinschlauch
Diverse Schrauben und Muttern
...
und natürlich einen Sack voll Werkzeug!
Gebraucht haben wir davon nur wenig und im Ernstfall hatten wir dann die passenden Teile (Gewindestangen für Zylinder) doch nicht dabei. Zur Not findet man aber, so meine Erfahrung, überall Hilfe. Im allerschlimsten Fall hätten wir Teile im I-Net bestellt und uns an irgendeine Adresse im Ausland schicken lassen. Mitnehmen würde ich beim nächsten Mal noch eine Schablone mit den ganzen Papierdichtungen drauf, dann kann man die sich vor Ort selber herstellen.
Zitat von freshmeat
wie habt ihr euch verpflegt? unterwegs eingekauft?
Wir haben alles unterwegs besorgt. Es gibt überall Supermärkte, Imbiss und Restaurants - kein Problem.
Viel Erfolg und Spaß bei den Planungen für Schweden.
Grüße nach DD aus Berlin.
Fabian
Ja, wir sind auch durch die Berge nördlich von Brno gefahren ... war schon recht hügelig, die Strecke. Wobei die Berge der "Kleinen Karpaten" im Norden von Bratislava auch nicht zu verachten waren. Für mich als Berlin/Brandenburger war eh ganz Tschechien und die ganze Slowakei ein einziges Gebirge
Nach Polen sind wir am Grenzübergang Donli Lipka/Boboszow reingefahren. Die Straße heißt auf polnischer Seite 33.
MfG.
Zur ersten Frage: Also wir haben schon einige Simsons rumfahren sehen. Zwar sieht an in Berlin/Brandenburg mehr (logo), aber es waren schon deutlich mehr Simsons unterwegs, als letztes Jahr im Baltikum. Wenn, dann aber eigentlich immer S51/S50-Modelle.
Gerade mit den Schwalben sind wir darum ordentlich aufgefallen. (Die wurden auch immer viel Älter geschätzt, als die S51, obwohl alle aus 1982 sind ...)
Insgesamt wurden wir IMMER freundlich aufgenommen und haben gerade auch wegen - und über - unserer Mopeds überall schnell Kontakt knüpfen können. Auf manchem Campingplatz haben unsere an uns und unserer Tour interessierten Zeltnachbarn gar alle Spirituosenvorräte mit uns geteilt, was man den Personen auf folgendem Bild am frühen nächsten Morgen (um 14:00 deutlich ansieht. http://www.pictureupload.de/pi…ur_Campingplatz_Bitov.jpg
Egal wo wir Pause machten (Bushaltestelle, Supermarkt, Restaurant ...) - immer sprach uns irgendwer auf unsere Mopeds an (um uns anschließend für "verrückt" zu erklären ).
Ersatzteile brauchten wir nur einmal (dann aber richtig, siehe oben). Wir hatten das Meiste mit. Wir haben aber, als wir dann danach suchten einen Simsonhändler gefunden (stand zumindest am Laden dran). Die Teile haben wir dann aber über viele Ecken auf dem Sportflugplatz bekommen. Ich denke, in der Not bekommt man in unseren östlichen Nachbarländern alles an Simsonteilen, oder entsprechende tschechische Teile, die passen. Die Kette zum Bsp. war ein teschechisches Fabrikat, entsprach der Simsonkette aber zu 100%.
Huch. Schon wieder so eine lange Antwort. Ich rede zuviel ...
Wobei 650 km für ein Wochenende tatsächlich sehr viel ist. Da muss dann schon alles passen, damit das nicht zur Tortour wird.
Meiner Meinung nach kommt es bei den Simsontouren gar nicht so sehr auf die Gesamtkilometer an, sondern auf die Tageskilometer - und da ist mehr als 200 km auf Dauer echt zu viel (für den Hintern )
MfG
Hallo.
Nachdem ich mit einem Kumpel letztes Jahr bereits 3.200 km mit zwei Schwalben bis Riga gefahren bin, leider aber zu faul war, die Reise hier kurz zu schildern, will ich diesmal nicht denselben Fehler machen und Euch im Folgenden von unseren Erlebnissen auf unserer diesjährigen Simsontour gen Osten berichten.
Nachdem wir in der Nachbetrachtung zur Tour im letzten Jahr festgestellt hatten, dass wir damals zu viel gefahren sind, wollten wir dieses Mal weniger Strecke in ähnlicher Zeit zurücklegen, so das mehr Zeit für Relaxen usw. bleibt und man nicht überall nur vorbeirast
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Als Ziel der Reise suchen wir uns Bratislava, die Hauptstadt der Slowakei, als am weitesten von Zuhause entfernten Punkt aus. Die ungefähre Route wird kurz von der Abfahrt geplant, dann noch eine Karte gekauft (Marco Polo, Maßstab 1:700.000 , super Idee ;() und schnell zu Gönne’s Zweiradcenter – ein paar Ersatzteile kaufen (Bowdenzüge, Schläuche, Glühlampen, Sicherungen, Zündspule etc.).
Nun noch schnell die Mopeds beladen – zwei von uns vertrauen auf günstige Packtaschen von Polo, ich entscheide mich für eine Gepäckrolle
Los geht’s.
Mit von der Partie: Zwei Schwalben KR 51/2E (beide Jhrg. 1982) und eine S51 mit Elektronikzündung (k.A. welches Modell genau …) (ebenfalls Jhrg. 1982) http://www.pictureupload.de/pi…3920_Simsontour_Start.jpg
Zuerst nach Dresden.
Anschließend auf in die Tschechische Republik. Die Grenzbeamten sind sehr freundlich, lachen unser GPS-Navigationsgerät aus http://www.pictureupload.de/pi…183508_Simsontour_GPS.jpg und bemängelten nicht mal das nicht mehr sichtbare Nummernschild an der S51. Wetter ist prima, Möps laufen – herrlich.
http://www.pictureupload.de/pi…ntour_Fr_hst_ckspause.jpg
Nach einem Tag Camping im tschechischen Niemandsland geht’s weiter nach Prag. Schöne Stadt, wenn nur nicht alle Zimmer in den Hostels schon voller mehr oder weniger betrunkener Engländer oder Iren wären … . Nach zwei Tagen weiter in den Süden an die Grenze zu Österreich. Wunderschöne Landschaft, aber die Hügel werde immer höher und unsere Mopeten kämpfen. Schnell zeichnet sich ab, dass die S51 nicht nur in der Endgeschwindigkeit nicht groß über 57 km/h hinauskommt, auch am Berg zieht sie deutlich schlechter als die Schwalben. Zusätzlich scheppert’s irgendwie im Motor - *Panik verscheuch* erstmal nicht weiter drüber nachdenken.
Meine Schwalbe ist offenbar der Meinung, eins von drei Mopeds mit Problemen sei nicht genug und beschließt, bei weniger als 1/3 Tankfüllung regelmäßig einfach mal auszugehen. Ich reagiere darauf erst mal kaum, schließlich springt sie nach einer Minute warten immer wieder an und läuft Problemlos weiter. So langsam macht sich aber die Vermutung breit, dass sie bei nicht vollem Tank zu wenig Sprit bekommt. Dabei hatte ich doch vor der Fahrt den Tank entrostet (Dank Euren Tipps im Forum übrigens mit Oxalsäure – hat bestens funktioniert) … na ja, weiter geht’s.
Nach Wien rein fahren wir aus versehen wenige Kilometer auf der Autobahn, was wirklich nicht angenehm ist. Wenigstens hupt der Österreicher nicht so schnell und aggressiv, wie es der deutsche Autofahrer zu tun pflegt. Dass aber alle Bundestrassen zu Autostraßen oder Autobahnen werden, wenn sie in eine große Stadt reinführen, ist einfach … sch**ße.
Wien ist schön, aber zu teuer. Also nur eine Nacht beim Kumpel wohnen und weiter geht’s nach Bratislava. Ist ja auch echt dicht. Einfach nur 50 km an der Donau entlang, kurz über die Grenze et voila http://www.pictureupload.de/pi…Simsontour_Bratislava.jpg . Schöne Stadt, teure Hostels. Schnell noch an alle Bekannten Karten schreiben „Ja, Mopeds laufen super … bis hierher fast ohne Probleme … etc. pp.“. Sogar an Gönne’s wird geschrieben - die werden Augen machen.
Da schon einige Zeit ins Land gegangen ist, fahren wir nicht Richtung Krakau nach Polen, sondern noch einmal durch quer durch den Nordosten von Tschechien. Ist kürzer und darum sicherer, schließlich braucht man ja immer etwas zeitlichen Puffer, für den Fall einer Panne. WIE WEISE. Ab diesem Tag ist irgendwie der Wurm drin. Es gibt kaum noch Zeit, in der wir vernünftig mit unserer Reisegeschwindigkeit von 50 km/h (30 bergauf und 70 bergab ) vorankommen. Ständig muss auf die S51 gewartet werden. Sie kommt einfach die Berge nicht mehr hoch. http://www.pictureupload.de/pi…184943_Simsontour_17_.jpg Seltsam, wo doch die Schwalben recht problemlos (schön im zweiten Gang) die Steigungen bewältigen. Woran kann das liegen? Moment! Waren nicht bei einer Kontrolle in Prag schon die Schrauben am Zylinderkopf nicht 100% fest? Vielleicht hat sie schlechte Kompression und darum keinen Zug?
Kontrolle: tatsächlich, es sind nicht alle Schrauben fest. Problem: es lassen sich auch nicht mehr alle festziehen – Gewinde sind scheinbar nicht mehr die besten, na super.
Wir schleppen uns weiter. Kleinigkeiten, wie Vergaser neu einstellen, Bremsen säubern und dickere Unterlegscheiben rein machen oder den Ausbau meines extra Benzinfilters im Benzinschlauch (was die Lösung des Problems mit dem mangelhaften Benzinnachschub bei halbleerem Tank war), fallen neben den Problemen mit dem Zylinder kaum noch auf. (Fast) jeder Morgen beginnt mit schrauben, (fast) jeder Abend endet so. Langsam aber sicher macht sich eine gewisse „Schraubermüdikeit“ unter uns breit.
Zu allem Überfluss zieht die S51 nicht nur immer schlechter, mittlerweile kann man richtig hören, dass Luft aus der Zylinderkopfdichtung entweicht. Grässliches Geräusch.
Mit letzter Kraft kommen wir in dem kleinen Ort Stare Mesto (Altstadt) an, in dem laut unserer Karte ein Campingplatz sein soll. Nur weiß das im Ort selbst offensichtlich nicht jeder. Egal. Auf einem kleinen Sportflugplatz (der sogar mit dem Campingplatz der Karte gemeint war) dürfen wir unser Zelt aufstellen. Puh. http://www.pictureupload.de/pi…_Zeltaufbau_Flugplatz.jpg
Der Mechaniker des Flugplatzes bietet uns über den englisch Sprechenden, an einem Flugzeug schraubenden Piloten (Englisch spricht auf dem Land kaum einer) an, sich das Moped mal anzuschauen. Schließlich hat er große Zweiradschraubererfahrung an seiner Babetta gesammelt. http://www.pictureupload.de/pi…07195529_Jawa_Babetta.jpg
Nun gut, wir sind über jede Hilfe dankbar. Als erstes führen wir ihm vor, wo das Hauptproblem liegt. Mittlerweile ist der Zylinderkopf so locker, dass man von außen sehen kann, wie es im Zylinder explodiert. Wow, selbst in diesem Zustand geht der Motor nicht von alleine aus. Schon tolle Dinger, diese Simsons.
Nachdem auch der Flughafenmechaniker die ausgelutschten Schrauben und Gewinde nicht mehr fest bekommt, wird der Zylinder abgenommen. Oh weh, mit den Gewindestangen geht nix mehr. Wir brauchen neue. Da können wir ja gleich noch neue Kettenritzel und eine neue Kette mitbesorgen. Schließlich haben wir in den letzten Tagen abends immer Teile der Kette aus dem Polradseitendeckel geholt, die macht’s auch nicht mehr lange.
Ein Bekannter des dolmetschenden Piloten kennt einen, der kennt einen … der kann Simsonteile besorgen. Dauert aber bis morgen Nachmittag.
Macht nichts. Wir haben Zeit und werden prima unterhalten von der auf dem Flugplatz trainierenden tschechischen Kunstflugauswahl mit ihren Segelfliegern und Motorfliegern. http://www.pictureupload.de/pi…_Simsontour_Flugzeuge.jpg
Am nächsten Abend sind alle Teile angekommen und verbaut. Jetzt nur noch proforma eine kleine Testspritztour, dann kann es morgen ja weitergehen. Zu unserem Schock müssen wir feststellen, dass die Simson noch immer nicht zieht und durch die Reperatur nun zwar der Zylinderkopf dicht auf dem Zylinder sitzt, jedoch unter dem Zylinder Öl austritt. Da hat’s wohl die Papierdichtung unter dem Zylinder hinter sich … . Ersatz ist nicht da, so hilft uns der Pilot mit hitzebeständigem Silikon. Das Silikon muss bis morgen ein wenig trocknen – erst dann kann der Zylinder ganz fest aufgesetzt und festgeschraubt werden. Wir machen uns Mut mit ein paar Bierchen und gehen hoffnungsvoll schlafen.
Die Probefahrt am nächsten Morgen besiegt auch den letzten optimistischen Gedanken an eine rechtzeitige Heimkehr, diese verdammte Karre will einfach nicht laufen. Sie zieht so wenig, dass man gar nicht mehr anfahren kann … toll.
Haben wir wirklich alles kontrolliert? Zündung passt, Vergaser passt, Zylinder passt, Motor dreht ohne Schleifen. „Kann es am Auspuff liegen?“ „Glaub ich nicht, aber lass mal reinschauen, dann haben wir es wenigstens versucht.“
An dieser Stelle lasse ich Bilder sprechen:
http://www.pictureupload.de/pi…09_Simsontour_Auspuff.jpg
http://www.pictureupload.de/pi…ontour_Auspuff_brennt.jpg
Ein Tipp an alle, kontrolliert vor langen Touren IMMER auch euren Auspuff, auch wenn ihr das „vor noch gar nicht sooo langer Zeit“ schon gemacht habt ;)!
Nachdem der Auspuff von innen pikobello sauber ist, schnell noch ein Abschiedsfoto von uns und dem Reperaturteam, und weiter gehts. http://www.pictureupload.de/pi…sontour_Reparaturteam.jpg
Der Rest der Rückfahrt lief dann problemlos. Noch kurz durch Polen, wo wir von der örtlichen Polizei in Glogow in die Innenstadt eskortiert werden, weil sie unsere Simsontour so toll finden und uns unbedingt helfen wollen.
Glücklich und erschöpft kommen wir nach drei Wochen Fahrt über 2.000 km Strecke durch fünf Länder wieder in Berlin an.
Fazit:
1. Gute Vorbereitung ist das A und O. Darum merke: Mache Deinen Auspuff sauber!!!
2. Auf Karten in einem Maßstab über 1:500.000 sind die meisten kleinen Orte und Straßen nicht drauf.
3. Die Ersatzteile, die man mitnimmt, braucht man nicht. Es geht immer kaputt, was man nicht dabei hat.
Schön war’s.
http://www.pictureupload.de/pi…1_Simsontour_Panorama.jpg
Danke für’s Lesen dieses Pamphletes. Wenn mir noch was einfällt, dann ergänze ich.
Wer Fragen hat, der frage.
Über Kommentare freue ich mich.
MfG
Fabian
Zitat von BönniSprithahn lässt Sprit sauber durch. (Leider in allen Stellungen. Aber das sei erstmal egal.)
Auspuff schließe ich von daher aus, weil es erstens noch nicht lange her ist das ich den ausgebrannt habe und außerdem würde sie ja sonst nicht hochdrehen. Oder?
Ich habe das Gefühl das sie zu wenig Sprit kriegt. Liege ich da richtig?
Könnte auch das Gegenteil sein, sie kriegt zu viel Sprit.
Wie auch immer: Benzinhahn abdichten und Vergaser putzen und neu einstellen (Schwimmer) sollte dich weiter bringen.
Viel Erfolg.
[Edit: Ich Idiot habe in den falschen Thread geposted. Könnte ein Mod evtl. diesen Beitrag in den Thread 'einmal quer durch Deutschland' verschieben? Sorry für die Mehrarbeit.]
Ich habe diesen Sommer eine Tour von Berlin nach Riga gemacht.
Meine Erfahrungen bezüglich einiger im Thread aufgeworfener Fragen:
250-300km sind auf Dauer mehr als genug pro Tag für den Hintern
Mischen ist total unproblematisch. Immer das billigste Nomalbenzin tanken und schön Zweitaktöl drauf, dann einfach weiterfahren.
Bepackung funzt mit billigen Taschen (in unserem Fall von Polo), die super unter die Sitzbank passen. Fürs Gleichgewicht vorne nen Stino-Rucksack an den Lenker, damit der nicht so flattert.
Innerhalb von Deutschland ist Repratur kaum ein Problem. Mit Durchfragen haben wir immer irgendweinen getroffen der "früher mal Simson gefahren ist" und noch Teile hatte und/oder ne Werkstadt kannte.
Viel Spaß.
Schon. Hat mich aber etwas Nerven gekostet. War halt für mich das erste Mal
Überhaupt ein Wunder, dass die Lötstelle an der Primärspule funktioniert. Ist ca 1cm³ groß.
Zitat von mr-compostAlles anzeigenhäng mich hier mal an, wegen identischer problematik.
bei mir läuft sie (KR51/2N) wunderbar, außer ich mach sie aus, dann springt sie nicht mehr an. 15 min. warten und sie tuts wieder. besonders kurios: wenn ich die zündkerze kurz ausbaue und wieder einbaue, springt sie auch sofort wieder an.
das wird wohl auch eine zu heiß werdende zündkerze wegen defekter primärspule oder defektem kondensator sein?
hat jemand ne anleitung, wie man beides austauscht, zur hand?
danke.
Denke es ist sinnvoll, meine Lösung des Wärmeproblems hier gleich dazu zu schreiben.
Es war die Zündspule. Neue rein und gut war.
Endlich nicht mehr ständig anschieben -> herrlich
Leider hatte ich am anderen Ende der (Zünd)Kette (Primärspule, Kondesator...) angefangen, aber wieder was gelernt.
Beste Grüße.