Beiträge von kideric

    mein zu behandelnder defekter Kickstarter, welcher an der KR51/1 (keine ahnung ob s oder k) hat die bauteilkennung "R"2250700101". diese Kennung wird im Ersatzbauteilkatalog der SR 4-3 auch so wiedergegeben.


    Allerdings hab ich nochmal nach einem Katalog für die KR51 gesucht und diesen auch gefunden. Dort steht für den Kickstarter aber "1135754503" .


    Wo ist der Fehler? Gibt es einen Konstruktiven Unterschied? Die SR4-3 hat ja den Motor M54-KF und die KR51 den Motor M53/1KH.


    Zweite Frage:Es sind ja Ersatzteilkataloge. Gibt es einen Unterschied zwischen den bei der Herstellung verbauten Teilen und den Ersatzteilen? ich denke aber eher nicht,...war ja DDR da musste man sparen. Dachte halt auch, dass der Kickstarter aus einem Baukastenprinzip stammt. Allerdings macht es mich stutzig warum zwei unterschiedliche Einstanzkennung vergeben wurden.


    >vielen dank im vorraus.


    erich

    Was die Berechnung angeht so muss ich mir ein paar gedanken machen, Technische Mechanik hab ich noch nicht geschrieben aber müsste machbar sein. Der verlängerte Hebel und sein Gewicht muss natürlich einbezogen werden, ist klar. auch dass das mit schwung gemacht werden muss. Allerdings muss ich auch einbeziehen, dass das Hebelende für den Fuss links sitzt und es noch eine leichte Torsionsbewegung gibt. ...ist das richtig oder kann man das ignorieren?


    Zur Frage mit dem Bruch: es ist ein Ermüdungsbruch ( Dauerbruch, Schwingungsbruch) man sieht einen leichten Einzug zum Bruch hin. Dass bedeutet wahrscheinlich Kerbwirkung. Und am Bruch selber zieht man mit bloßem Augen bereits die Rastlinien (typisch Ermüdungsbruch, über eine bestimmte Zeit) und unter dem REM (Rasterelektronenmikroskop) zieht man duktile Bruchflächen plus Restmischbruch in der Nähe vom Innengewinde.

    also ich bin begeistert von Euch und dem Forum, dass hier so rege diskutiert wird.


    1. Also zur Frage von "Dummschwätzer" wie ich heraus gefunden habe, dass zumindest das Metall (keine Ahnung, ob es auch in Polen geformt wurde) aus Polen kommt, ist folgendes zu sagen. Man kann eine Legierungsanalyse (GDOS-Analyse) machen, mit ihrer Hilfe lassen sich so gut wie alle Legierunselemente( Si, Al, Mn, Cu,.....) in einem Metall auf 0,01 Prozent genau rauslesen. Man erhält eine Liste aller Elemente zu bestimmten Mengenprozent. Diese einzelnen Daten gebe ich in eine Datenbank(Stahlschlüssel) ein und diese Datenbank sagt mir, welche Stahltypen dieses "Rezept" beinhalten. In meinem Fall gibt es genau nur einen Stahltypus, genannt "P45". das ist fast identisch mit dem in Deutschland weitverbreiteten Baustahl C45. einzig die Elemente Al und Cu sind beim C45 nicht drin, beim P45 jedoch schon. Und deshalb muss ich mich mit der Tatsache des Imports beschäftigen.
    In der Datenbank wurde auch gesagt welches Unternehmen in Polen dieses Metall herstellt. Das Unternehmen habe ich auch angeschrieben(auf Englisch, ich kann kein Polnisch) und Sie haben mir mech. kennwerte für "P45" schicken können.


    ...Damit habt ihr etwas mehr einblick wie ich meinen Schadensfall aufbauen muss. deshalb geht es leider auch nicht so leicht zu sagen "Schrott weg - Neuen Kaufen";-)


    2. "totoking" was du sagst mit dem gewindeseite vorn und Schraube hinten, da kannst du recht haben. Als ich den Kickstarter defekt in der Hand hatte war das Gewinde auf der Sichtbaren Seite. Damals hatte ich den Hebel allerdings nicht abgenommen, sondern ein Kumpel. Ich dachte nur er hat die Schraube anders herum wieder eingesteckt. Auch hätte ich gedacht, zwecks der Optik ist es schöner den Schraubenkopf als eher das Gewinde von vorn zu sehen, aber wahrscheinlich war Pragmatismus in der DDR der Optik eher bevorzugt;-) und du hast recht.
    auf beiden Seiten der Bohrung sind Drehspuren zu sehen. dreht sich am Ende nicht eigentlich nur das Gewinde( Mutter)? Wieso "totoking" ist es nicht möglich, dass die Schraube vorn war?


    3. Nun zu einem sehr wichtigen Punkt: " Wie kommt der Riss zustande?" was denke ich nicht funktioniert ist, durch pures Festziehen der Schraube, kommt es bei diesem Querschnitt eher nicht zum Platzen der Bohrung. ABER und da habt ihr alle Recht es gibt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine sogenannte "KERBWIRKUNG". Der Schraubenkopf oder das Gegengewinde(Mutter), da bin ich mir noch nicht im Klaren, wurden so stark angezogen, dass sich die Kanten in das Kickermetall "eingefressen" haben. Es wurde durch diese Kanten eine "Sollbruchstelle" (Schwachpunkt)initiiert.Dazu kommt, dass die bohrung bezogen zum Materialquerschnitt recht groß ist und somit an dieser Stelle Material fehlt um die Belastung mit abzufangen.


    - auf den Hebel wirken die Kräfte meines Antritts, welche ja die Funktion haben meine Schwalbe zu starten. Sprich meine Kraft wird weitergegeben um den Motor zum Laufen zu bringen ( entschuldigt bitte meine Ausführung, was den Kreislauf einer Schwalbe und ihrer Funktionsweise der Einzelnen Bauteile angeht bin ich ein Leihe) trete ich zu stark und zu schnell gibt es eine Schlagbeanspruchung, welche zu hohem Maße den Kickstarter beansprucht. Durch meinen Antritt ziehe ich den Hebel hinten nach unten. An der Bohrung welche vorn fixiert ist, ziehe ich nach oben. Es kommt zur Vertikalen Zugbeanspruchung an der Bohrung


    Kurze Zusammenfassung: -Schraube zu fest eingespannt = Kerbwirkung
    Treten des Hebels= Zugbeanspruchung


    Jetzt sollte natürlich der Kickstarter nicht so blöd konstruiert sein, dass er durch zu starkes Anziehen der Schraube und durch Treten des Kickstarters ( das Getreten werden des Hebels ist doch seine Aufgabe oder?!;-)) ....defekt geht.
    Aber anscheinent, wenn totoking ebenfalls den gleichen defekt hatte, gab es in der DDR doch Dinge die nicht perfekt waren;-)


    4. Noch was: bei mir ist es Ebenfalls ab und zu zum Einrasten der Hebels gekommen. Sprich ich hatte auf einen steifen Hebel getreten. ..dürfte ebenfalls ein Faktor darstellen.


    5. ich war heut mal bei meinem Opa, fragen ob er einen Drehmomentschlüssel hat. Damit will ich versuchen, mir irgendeine abgefahrene Kostruktion zu bauen womit ich den "Antrettmoment" des Hebels bekomme und darüber versuchen die durchschnittliche Kraft zu errechen.


    Der Weg über den Druck des Hubraums ( ist das Richtig?) ist natürlich interessant, allerdings hab ich was Motoren angeht wenig bis Null verständnis. könnt ihr darauf näher ein gehen?



    Ich danke für die bisher sehr guten und auch witzigen Einwürfe. Ich würde mich über ein paar weitere Gedanke herzlcihst freuen

    Hallo,


    ich bin Student im Bereich Werkstofftechnik und ehemaliger Schwalbenbesitzer (KR 51/1 grün). Ich arbeite an einen Schadensfall meines alten zu Bruch gegangenen Kickstarter und brauche ein wenig Hilfe von Euch.


    Damit ihr einen Eindruck davon bekommt was ich meine, habe ich Bild des Kickers im ANhang eingefügt.


    Sachlage: ich muss den Defekt dokumentierend, as Material und den Bruch analysieren und durch Werkstoff- und Funktionstests einen Schadenshergang erstellen. Mit abschließender Diskussion, wie der Schaden hätte vermieden werden können.(blödes deutsch)


    Eine Analyse der Legierungen hat ergeben, das das Metall bzw der Hebel selbst aus einem polnischen Werk stammt.


    ERSTE FRAGE: ist es bekannt, dass manche Bauteile für Simsonfahrzeuge aus Polen kommen?


    auf dem Bild ist ein Riss zu sehen der von der Bohrung ausgeht. Der Schraubenkopf lag pur ohne Ring auf dem Kickstarter, deshalb wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Kerbwirkung gegeben haben.


    ZWEITE FRAGE: hat jemand schon mal ein ähnlichen Defekt von euch gehabt?


    Ich möchte ermitteln, wieviel Kraft durchschnittlich benötigt wird, um den Kickstarter zu betätigen.


    DRITTE UND WICHTIGSTE FRAGE: gibt es Sollwerte mit welcher Kraft der Hebel angetreten bzw der Motor angekurbelt werden soll? oder hat jemand eine Idee, wie ich diese Kraft ermitteln kann? Ich habe leider keine Ahnung, benötige diese Angabe aber, um Aufschluss über die Belastung am Kickergelenk zu erhalten.



    Ich bin über jede Information, Anregung und auch Gegenfragen dankbar.