Beiträge von SiSoSö

    Willkommen in der Welt der Langfahrer! Wir haben fast genauso angefangen, nur das wir nicht mal gefragt haben. Die Lernkurve war steil! Eigentlich war es mehr eine senkrechte grade Linie nach oben! Es gibt natürlich lange Listen hier, aber ich würde mich mit dem Stand von heute auf 4+1 Sachen reduzieren: Vape, frische Puschen nebst Ersatzschlauch, Ersatz-Bowdenzüge, gutes Werkzeug nebst Reparatur-Handbuch und als Kür zur Pflicht einen Bing-Vergaser. Und vor der Reise würde ich nocheinmal die Ritzelzähne vorne und hinten und die Speichen checken. Alles andere lass' bleiben, damit noch Platz für Pannen bleibt, denn die Panne ist das wahre Salz in der Suppe des Langfahrt-Motoristen in fernen Ländern. Grüße von den Simsonauten!

    Morgen ist der kürzeste Tag. Höchste Zeit zu planen, wo die 2014er-Simsonauten-Tour nächstes Jahr hingehen soll. Zwei von uns vieren setzen 2014 aus. Sibbe und Josip satteln Ihre Zweit-Mopeds (1200 GS wie "Große Simson") und fahren 4 Wochen von Hamburg durch Rumänien nach Istanbul und dann über den Balkan zurück. 2015 werden sie wieder auf Ihre S51 zurückumsatteln, da wollen wir mit den Simmen nach Namibia, aber jetzt nehmen sie mal ein Jahr Simson-Auszeit.


    Bleiben Tommy und ich. Wir bleiben der S51 trotz großem Führerschein auch weiter treu und fahren deshalb 2014 nur zu zweit los. Zur Auswahl standen dabei diesmal drei Reisemöglichkeiten:


    - Reichsstraße 1 von Aachen nach Litauen
    - Entlang der DDR-Grenze von Lübeck bis Süddeutschland
    - Zu einem Formel-1-Rennen irgendwo nicht so weit weg in Europa


    Geeinigt haben uns auf TäTäRäTä: Eine Kombi aus Formel 1 und Reichsstraße 1. Am Freitag 22.08. legen wir in Hamburg los. Dann geht es über den Raum Münster nach Spa in Belgien zum Formel-1-Rennen. Von da ist es ein Katzensprung nach Aachen, dem Startpunkt der alten Reichsstraße 1. Diese bereisen wir quer durch Deutschland von West nach Ost bis zu Polnischen Grenze bei Küsterin. Damit haben wir die halbe R1 abgefahren. Der andere Part kann irgendwann mal später folgen. Via Stettin und den Mecklenburger Seen geht es dann zurück nach Hamburg. Das sind genau 1852 Km oder umgerechnet 1000 Seemeilen!
    Wir wollen es ruhig angehen lassen. Keine Etappe über 250 oder 300 KM, gerne auch ein paar historische Stätten (Helmstedt, Seelower Höhen etc.). Wir freuen uns schon jetzt und werden bis dahin die Simmen mal checken, immerhin ist es 2014 schon die fünfte Langfahrt für unsere tapferen himmelblauen Drahtesel!


    PS: Wenn jemand entlang des Weges eine Sehenswürdigkeit kennt, dann sind wir für Inspiration sehr offen!


    Frohe Weihnachten! Sören / sisosö


    Nachdem ich zwischenzeitlich dachte, daß meine Reiseberichte mangels Click-Zahlen out sind, komme ich zu drei möglichen Schlussfolgerungen:


    1) Facebook hat die Macht übernommen, und Foren verlieren an Nutzern. (Was schade wäre, denn die Foren haben aufgrund ihrer Struktur eine klare Berechtigung)
    2) Die Leute haben keinen Bock mehr auf (meine) Reiseberichte, oder
    3) Die Jugend will nur noch Bewegtbilder.


    Sollte letzteres der Fall sein kommt jetzt die Lösung: Der Film zu unserer letzten Baltikum/Russland/Finnland-Reise ist jetzt von Simson-Sibbe erstellt und auf Youtube gestellt worden.


    Simsonauten durch Russland 2013 - YouTube


    Viel Spaß damit, und nicht über die Ton-Spur lachen. Das was da gequasselt wird sind ursprünglich meine Audio-Notizen, die gar nicht originär für eine Verwendung als Ton-Spur gedacht waren.


    Danke Sibbe für den netten Film!

    Tag 8 von Süd-Finnland nach Helsinki:


    Der neue Morgen begrüßte uns mit Regen und der Erkenntnis, daß Helsinki nur 70 Km entfernt war. Des weiteren fiel uns auf, daß wir immer noch keine richtige Panne mit Showstopper hatten, für die wir unseren Reservetag vorgesehen hatten. Was macht man aus der Kombination aus Regen und Reservetag? Kunstmuseum? Nein, bloß nicht! Lieber einen Tag früher nach Hause! Städte mögen wir eh' nicht. Also haben wir die Fähre einen Tag vorgebucht und uns auf den Weg durch stärkeren Regen nach Helskini gemacht. Plötzlich, zunächst noch ohne Zeitdruck, reklamierte Sibbe Probleme. Erst muckte sein Vergaser rum, dann fuhr seine Möhre nach einem Stop nicht mehr an. Wir checkten eines nach dem anderen: Der Motor lief. Ein Blick auf das vordere Ritzel nach Demontage des LiMa-Deckels brachte auch keine Erkenntnis. Aber siehe da, warum ist denn die Kapselung vom Sekundärantrieb schrott, und warum ist die Kette abgesprungen? Und was sind denn das für lustige Kügelchen hier überall? Houston, we have a Problem. Noch drei Stunden bis zu Fähre, wir stehen im Regen irgendwo im nirgendwo und wir haben eine echte Panne mit Showstopper. Die komplette Sekundärantriebseinheit war hinüber. Grundsätzlich haben wir nur Verschleißteile mit und keine Ersatzteile. Sonst wäre ja die Spannung raus. Nach unser Panne letztes Jahr in Dömitz haben wir allerdings eines gelernt: Ein Sekundärantrieb ist sehr wohl ein wichtiges Teil, und es war rein zufällig das einzige Ersatzteil, welches wir dabei hatten. Also Moped abrödeln, Hinterrad ausbauen, Sekundärantrieb tauschen, und nach 45 Minuten ging es fröhlich weiter durch den Regen, immer den Schildern zur Fähre nach!
    Der Sekundärantrieb:


    Durch den pannenbedingten Zeitdruck hatten wir nun leider viel zu wenig Zeit uns Helsinki anzugucken. Der Hafen ist aber auf alle Fälle schön! Er wäre noch schöner gewesen, wäre auch unsere Fähre auffindbar gewesen. Wir waren doch allen Schildern richtig gefolgt, und alle anderen Fähren war doch auch hier?

    Ein Anruf bei Finnlines brachte die Erkenntnis: Deren Fähre fährt 18 Km woanders, und somit mussten wir uns jetzt erst recht beeilen! Aber wir haben es geschafft und diesen und anderen Stress durch Leertrinken der Bordbar kompensiert.

    Finnische Schären:


    Tag 9 Fähre Helsinki nach Travemünde sowie Camping in Travemünde:


    Nur einen Kilometer vom Fährterminal entfernt gibt es einen richtigen deutschen Campingplatz. Mit Platzwart, Gartenzwergen und Jägerzaun. Aber nett sind sie da trotzdem, und eine Pizzaria gibt es da auch.


    Tag 10: Travemünde nach Hamburg


    Sie Sonne lacht und die Simmen schnurren! Die Schleswig-Holsteinischen Landstraßen waren genauso schön wie auf dem Hinweg, wenn nicht noch schöner! Wir waren für 11:00 Uhr an unserer Ziellinie an der Stadtbäckerei angekündigt, und eine Pause hier und da half uns die Zeit zu strecken, um nicht vor den Familien da zu sein. Die Freude über das Wiedersehen war groß, ebenso die Euphorie über das neuerlich gemeinsam bestandene neue Simsonauten-Abenteuer!

    Abschließen soll dieser Reisebericht mit einem Zitat aus einem Simson-Test von Bernd Liedke aus dem Jahre 1983, dem durchschnittlichen Geburtsjahr unserer 4 Simmen: "Gehen Sie in sich. Wenn Sie dort jemanden finden, der dem mitleidigen Lächeln törichter Ignoranten gewachsen ist, sind Sie würdig eine Simson zu chauffieren. Geben Sie Gas, stellen Sie sich der Welt - hier fahre ich, ich will nicht anders."


    +++ENDE+++

    Es war mal wieder soweit. Wir vier, die hier im Forum als Simsonauten firmieren, sind wieder einmal losgefahren. Sibbe, Tommy, Sören und Josip. Alle über 40, durchschnittlich je 2 Kinder und alle auf der Suche nach dem einfachen Abenteuer! Wir drei Ur-Simsonauten kennen uns aus der Schule vor 25 Jahren. Josip ist hier irgendwie in die Nachbarschaft gezogen und hat sich bei "800 km durch MacPomm" für Höheres qualifiziert. Vom Rookie zum Simsonauten quasi...
    Letzte Woche, wir hatten es ja angekündigt, sind wir dann mit unseren vier S51-Mopeds losgefahren. Anbei ein paar erste Eindrücke, wobei Sibbe sicherlich wieder Bewegtbilder nachliefern wird. Hier schon einmal der Link zum Trailer auf Youtube:
    http://www.youtube.com/watch?v=a3-PVaNBArg&feature=youtu.be




    Tag 1 – Hamburg-Kiel:
    Donnerstag, 11.00 Uhr, Abfahrt vor der Stadtbäckerei in Hamburg-Blankenese, von wo wir immer losfahren. Das hat schon bald Tradition. Es galt gegen 17:00 Uhr eine Fähre in Kiel zu bekommen. Dazwischen liegen 120 km schönster Schleswig-Holsteiner Landstraßen. Wer immer mal durch SH fahren sollte, sei beraten die Autobahnen zu meiden, und dieses wirklich schöne Land auf seinen verschlungenen Pfaden zu erforschen. Schon nach ein paar km gab es den ersten kapitalen Schaden: Meine Tachobeleuchtung fällt aus. Das ganze Projekt stand von jetzt auf gleich auf der Kippe. Jeder andere wäre umgedreht! Aber ein Simsonaut scheut kein Ungemach, und so ging es dann auch unerschrocken weiter. Nach drei Stunden sind wir in Kiel vorgefahren. Dort haben wir die Seehundstation am Westufer besucht und anschließend in einem Restaurant gegessen. Danach ging Tommys Möhre auf der Fahrt zum Fährterminal aus. Manch tourenfahrender Simsonfreund kennt das Phänomen: Wenn der Tankrucksack zu sehr auf dem Tankdeckel drückt, dann verschließt er das Lüftungs-Loch. Es entsteht im Tank ein Vakuum, welches es zu beheben gilt, weil es den Benzinabfluss in den Vergaser stoppt. Die Fähre nach Klaipeda im Baltikum ist eine echte Truckerfähre, aber unerwartet sauber und leider auch alternativlos.
    Vor der Fähre:


    Tag 2 – Ankunft in Klaipeda:
    Freitag um 18:00 lief unsere Trucker- und Simsonfähre in Klaipeda, dem früheren Memel, ein. Wir kannten den Hafen am Kurischen Haff schon, war er doch unser Transithafen 2011 vom Baltikum nach Schweden. Wir wussten deshalb auch, dass wir nicht in Klaipeda bleiben wollten. Deshalb haben wir Kurs auf den Nationalpark Žemaitija genommen, im Nordwesten Litauens, in der Region Niederlitauen. Er nimmt eine Fläche von 21.720 ha mit seenreichem Hügelland ein. Unter Schutz stehen 26 Seen, Kleingewässer und Flüsse, Moore und Auen. Die 75 km vom Hafen zum Nationalpark hatten alles, was man sich wünschen kann. Autobahn-Abschnitte, kleine Landstraßen – und die ersten paar Kilometer Schotterpiste. So haben wir noch am ersten Abend unser kleines Schotter-Seepferdchen gemacht. Der Schotter-Freischwimmer würde folgen... Der Campingplatz war entsprechend fast romantisch, wenn auch nicht unbesucht. Camping kostete keine 2 EUR pro Mann&Nacht. Auf die Frage nach einer Dusche wurde auf den See verwiesen. Auf die Frage nach einer Toilette wurde dann in die andere Richtung auf den Wald gezeigt. In einem Restaurant am See gab es Bier, was will man mehr...
    Der Campingplatz:

    Der See:


    Tag 3 – Vom Litauischen Nationalpark in die Lettische Hauptstadt Riga:
    Die Tour vom Campingplatz zur Lettischen Grenze war sehr schön. Das ganze Baltikum ist voller Störche. Man könnte meinen Baltikum übersetzt sich mit "Land der Störche". Nach einer Weile erreichten wir die Grenze mit zwei schönen Grenzsteinen und einem verwunschenem Grenzflüsschen. Wie bei jedem Grenzstein gibt es eine Fotosession.


    Danach passierte das, was uns schon 2011 in Lettland passiert ist: Die Straßen in Lettland sind schlecht und nicht immer aus Asphalt. Bereits nach 2 km ging die erste Schotterpiste los. 23 Kilometer! Zuerst haben wir es vorsichtig mit 30 km/h probiert. Mit 40 km/h geht es aber besser. Sobald der Vorderreifen merkt, warum er gerade wegrutschen will, ist man mit 40 Sachen nämlich schon wieder auf sicherem Grund. Und wenn man dann noch das Gewicht nach vorne verlagert, dann tänzelt fast nur noch der Hinterreifen. Nachdem wir somit unseren Schotter-Freischwimmer auch gemacht haben, waren wir froh über ein paar Meter feste Straße. Das Vergnügen weilte allerdings nicht lange – und schon ging es auf die nächste Schotterpiste, diesmal dann 27 km. Das ist echte Arbeit am Lenker, und es bleibt wenig Energie für die Schönheit der Natur.

    Am Ende der Schotterpiste treffen wir den ersten Weltenbummler. Ein Tasmanier, der mit dem Fahrrad aus Deutschland zum Nordkap gefahren ist und dann durch Finnland wieder runterkam. Nun war er in Lettland auf dem Weg nach Süden. Man tauschte ein paar Worte und er danke für unsere Hinweise zur Gravelroad.
    Das Tagesende brachte uns nach Riga. Riga (lettisch Rīga) ist die Hauptstadt Lettlands und mit 699.203 Einwohnern größte Stadt des Baltikums. Mit über 1.081.100 Einwohnern in der Agglomeration ist Riga zudem der größte Ballungsraum in den drei baltischen Staaten. Riga ist politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Landes. Die alte Hansestadt ist berühmt für ihre Jugendstilbauten und ihre großzügige Anlage sowie für die gut erhaltene Innenstadt, darunter besonders die Altstadt in der wer essen waren. Berühmt ist Riga aber auch für seinen Hafen, in dem gerade ein Großsegler-Treffen stattfand. Für uns Hamburger Jungs wie Hafengeburtstag. Remmi-Demmi bis spät in die Nacht, mit Feuerwerk und allem Schickimuck!

    City-Camping in Riga ist zwar auf der anderen Seite des Flusses, aber dennoch nah zum Zentrum. Einmal über die Brücke, notfalls auch zu Fuss. Der Campingplatz hat alles was man braucht. City-Campingplätze sind selten wirklich schön, aber sie sind immer ein tolles Sammelsurium an Weltenbummlern.


    Tag 4 – Von Riga Richtung Nord-Osten nach Estland:
    Die Ausfallstraßen aus Riga raus sind in üblem Zustand. Manchmal sind wir einfach über den Bürgersteig gefahren, der war wenigsten asphaltiert. Diese rotten Straßen führten uns zunächst zur Grenze zwischen Lettland und Estland, manifestiert durch ein einfaches Straßenschild:

    Als Ziel des Tages hatten wir uns nach etwa 200 km den Võrtsjärve-See ausgesucht, den größten Binnensee Estlands. Hier galt es einen Campingplatz zu finden, der nirgends zu finden war. Am Ende landeten wir auf einer einsamen Sportanlage direkt an einem See-Arm, wo wir für 45 Cent pro Mann&Nacht zelten konnten. So richtig mit Lagerfeuer und Baden im See. Und mangels Gastro-Angebot mit Chips und Bier von der Tankstelle.


    Tag 5 – Vom schönen See nach Narva an der russischen Grenze:
    Der nächste Tag führte uns zunächst nach Tartu, in der Mitte Estlands. Es ist die zweitgrößte Stadt, mit berühmter Universität und berühmt für gutes Frühstück. Selbiges war auch der Grund unseres Anhaltens. Danach ging es weiter zum Peipussee. Der Peipussee (estnisch Peipsi-Pihkva järv; russisch Псковско-Чудское озеро) ist ein zwischen Estland und Russland gelegenes Binnengewässer. Mit 3555 km² ist er ungefähr siebenmal so groß wie der Bodensee und steht unter den größten Seen Europas an fünfter Stelle. Laut der estischen Frau eines Freundes ist der See DIE Urlaubsdestination der estischen Upper Class. Da konnten wir natürlich auf keinen Fall fehlen!

    Weiter ging es danach Richtung russischer Grenze nach Narva. Hier geht der estische Bevölkerungsanteil auf 10% runter und der sowjetrussische Einschlag setzt sich voll durch. Das gilt für Fassaden aller Art, egal ob Haus oder Mensch. Unsere Camping-Möglichkeit 6 km vor der Stadt in Laarga war ein eigentlich schönes Sanatorium mit See, allerdings hatte es schon Sanierungsstau, noch bevor es final fertiggestellt wurde. Da schwillt einem schon gehörig der Kamm auf die Sowjets – allerdings ... ohne die gäbe es indirekt ja auch gar keine Simsonmopeds, und somit keine Reise. Abends treffen wir in Narva (welches bis auf die Hermanns-Festung übrigens hässlich wie die Nacht ist) auf Claus aus Rostock. Claus kam gerade mit einer Super-Tenere aus Murmansk runter und ist ein guter Typ. War ein netter Abend mit Ihm!

    In Narva steht übrigens die letzte verbliebene Lenin-Statue des ganzen Baltikums. Sie steht an der Grenze und zeigt nach Osten. Wahrscheinlich hat Ihn keiner mehr rüber gelassen, und so muss er nun im Westen bleiben. Vielleicht bringt ihm im Westen mal jemand bei, dass Fassaden (egal ob Haus oder Mensch) nicht zu verkommen haben – und wie Wirtschaft funktioniert.


    Tag 6 – Grenze Estland-Russland und St. Petersburg:
    Dies war nach unserer Simson-Königsberg-Reise 2011 unsere zweite Einreise nach Russland, und wir müssen zugeben (insbesondere ich), dass wir davor ein bisschen Bammel hatten. Ich hatte nämlich den Fehler gemacht vorher in Foren zu lesen, wie der Übertritt zu funktionieren hat, und welche gefühlt 100 Millionen Stempel, Papiere, Anlaufstellen, Versicherungen, Geldwechsel-Aktionen und Warteschlangen es zusätzlich zum obligatorischen Visum abzuarbeiten gilt. Vorweg: Macht dass nicht, lest hierzu keine Foren, überspringt deshalb auch den nun folgenden Absatz und fahrt einfach mal mit einer Stunde Zeit und Guter Laune im Gepäck zur Grenze – and that's it!
    Blick von der deutsch/dänsich/schwedisch/etsnischen Hermansfeste auf die russische Festung Iwangorod:

    Anfahrt zum Grenz-Posten:

    Auf der Brücke nach Russland:

    Zusammenfassend kann man sagen: Der Russe möchte ein Imigratiosform und ein Customsform ausgefüllt bekommen. Das eine geht zur Bude mit dem Pass-Beamten, der englisch spricht. Das andere geht zur Bude mit dem Zoll-Beamten, der deutsch spricht. Wartezeiten gibt es keine, da 2-Räder prioritiv bearbeitet werden und sich überall vordrängeln dürfen. Das paart sich mit der Erkenntnis, dass ein Simsonfahrer grundsätzlich immer unter dem Radar der russischen Abwehr durch segelt und so locker überall durch kommt. Außerdem kann ich als Viel-USA-Reisender berichten, dass der Russe im Gegensatz zum Ami an der Grenze freundlich guckt, keine Fingerabdrücke fordert und keine Bleispritze mit sich rumträgt. In Sachen Grenze (und Mr.Snowden) steht es im Supermacht-Vergleich klar 2:0 für Russland!

    Das mit dem Radar und den Simsons gilt leider auch für den russischen Kraftfahrer. Auf russischen Straßen (sofern man die überhaupt so bezeichnen kann) gilt der russische Kraftfahrer alles und der Simsonfahrer zählt nichts!! Die Fahrt war allgemein als gefährlich, angsteinflößend und unschön zu bewerten. Russen halten max. 15 cm Abstand – und ausweichen kann man wegen der Schlaglöcher nicht. Hier sollte das Auswärtige Amt auf dem Simsonforum ruhig mal eine Reisewarnung aussprechen. Zum Glück hatte ich vor Abfahrt eine Wartburg-Hupe in meine S51 verbaut, die zumindest ein bisschen half. Die Einfahrt nach St. Petersburg zog sich ob der Größe der Stadt mächtig in die Länge, und am Ende ist St. Petersburg zwar sehr schön, aber für eine Mischung aus Berlin und Wien muss ich nicht nach Russland fahren. Fairerweise muss man sagen, dass wir Simsonauten eh' keine großen Städte-Fans sind, weshalb hier jetzt auch keine St. Petersburg-Bilder folgen.

    Die Nacht verbrachten wir auf einem komplett runtergerockten sowjetischen Campingplatz. Überall Ruinen, welche ein gutes Zeugnis davon ablegen, wie Allgemein-Eigentum gepflegt wird, wenn vor lauter Allgemeinheit kein Platz für Allgemein-Sinn bleibt. Nämlich gar nicht! Ja, ja, das kannst Du mitschreiben, Herr Lenin!

    Ruinös!


    7 Tag: Von St.Petersburg nach Kotka in Süd-Finnland:


    Der neue Tag sollte einen neuen Grenzübertritt bringen. Zunächst lernten wir allerdings auf unserem vorbeschriebenen sowjetrussischen Campingplatz noch einen Australier kennen. Der hatte sein großes Kawasaki-Enduro von Australien nach Wladiwostok verschifft und hatte seit dem über 10.000 Km Russland unter seinen Reifen. Auch er wollte nach Finnland, allerdings weiter nach Norden. Anfang September würde er in England sein müssen. Der Weg aus St.Petersburg raus war genauso sparsam, wie der Weg hinein, allerdings zum Glück mit weniger Verkehr. Nach einiger Zeit erreichten wir Wyborg und nach vielleicht drei oder vier Stunden die Grenzstation:

    Auch hier lief alles zunächst verhältnismäßig smooth. Wir durften überall vorfahren und bekamen relativ zügig alle unsere Freigaben auf russischer Seite. Nur der Schlagbaum ging nicht hoch, aber da bisher alles so gut lief fuhren wir einfach daran vorbei. Nach einiger Zeit stellte sich jedoch heraus, daß wir nur noch zu dritt waren. Ich drehte deshalb um, um nach Tommy zu gucken, wurde allerdings von einem Grezner gestoppt, weil ich ja nun von Westen wieder in die russiche Grenzstation einzureisen gedachte. Einen Funkspruch später wurde mir vermittelt: "Get your two friends, and you all three go back to border control!". Ups, hatten wir was falsch gemacht? Upon return fanden wir Tommy in den Fängen eines böse guckenden Grenzers vor. Ein harsches "Passports and what's in your luggage" begrüßte uns. Es stellte sich heraus, daß eben jender Grenzer es maximal disrespektierlich fand, daß wir seinen Schlagbaum umfahren hatten. Tommy musste sich anhören "You stay here and call your friends back. You have a problem now". Super Plan, weil Tommy natürlich wusste, daß wir unsere Telefone gar nicht an hatten! Die Russen hatten Tommy einfach als Faustpfand einbehalten und wir bekamen einen zünftigen Arschvoll, wobei Widerworte kontraproduktiv gewesen wären.

    Hier trennt sich Gut und Böse:

    Einreise in die finnische Grenzstation:

    Die Einreise nach Finnland verlief ähnlich wie die Ausreise aus Russland. Dazwischen lagen etwa 5 KM Niemandsland. Wir wurden überall freundlich durchgewunken, bis wir zu einer Warteschlange an einer Schranke gelangten, wo wir uns wieder an allen vorbeischlängelten. Plötzlich von überall die Bullen mit Blaulicht und böser Miene: Wieder ein harsches "Passports and what's in your luggage" und wieder "Ups, hatten wir was falsch gemacht?" Ja hatten wir. Wir waren zwar sauber vom Zoll durchgewunken worden, nicht jedoch vom Pass-Beamten. Also drehten wir wieder um, und folgten dem Blaulicht-Auto mit den Kanonen-Männern zur Pass-Station. Endlich hatten wir es geschafft. Nach einer guten Stunde waren wir wieder in Schengen, welches uns mit einem ersten Regenschauer und einer kleinen Panne begrüßte. Josips Kupplung fing an durchzurutschen. Das Problem ließ sich allerdings halbwegs beheben, in dem wir die Kupplung unter der schwarzen Plastikverschlussschraube nachgezogen haben. Der Tag endete zur Belohnung auf einem 5-Sterne-Camping-Platz in den südfinnischen Schären, mit allem Schickimicki!


    +++SCHREIBPAUSE+++STOP+++ES+++GEHT+++ABER+++WEITER+++STOP+++

    Die Simsonauten aus Hamburg waren wieder los! Was für ein Spaß! Ziel war die Elbquelle, sowie der Rückweg immer entlang der Elbe nach HH, unter der Nebenbedingung noch ein paar mehr Flaggen auf den Tank zu bekommen. Mitinitiator Simson-Sibbe wird sicherlich hier und auch auf Youtube die Tage wieder einen längeren Reisebericht und ein Video einstellen (Trailer zum Film: http://youtu.be/kCmSnyp36jc). Deshalb hier zunächst eine Kurzform vorweg:


    Tag 1: HH - Köthner See (362 Km)
    Bei Regen sind die drei Simsonauten in HH aufgebrochen. Wie immer über unsere traditionelle Startline an der Stadtbäckerei in Blankenese, die wir schon zu anderen Simson-Fernreisen genutzt haben. Ab Ludwigslust kam die Sonne raus, und nach einem Zwischenstop in Potsdam fuhren wir an den Köthener See, wo wir eine Jugendherberge nebst Zeltplatz ausbaldowert haben. Abends haben wir das Gasthaus ums Eck leergetrunken und uns dann nebst Longdrink zu anderen Reisenden ans Lagerfeuer gesetzt.


    Tag 2: Köthener See - Spindler Mühle (330 km)
    Bei schönster Sonne durch den Spreewald. Dann endlich die erste Quasi-Panne! Die Justierschraube für das Getriebe hatte sich losgearbeitet. In Simson-Gott Thomas Schiela aus Schleipzig fanden wir am Sonntag Vormittag den Mann, der eine Simson repariert, wie andere Klavier spielen. Es war eine Wonne zu sehen, wie seinen Hände über das Simme-Getriebe liefen. Danach ging es weiter durch Görlitz nach Polen zum Spindler Pass. "Motoplaner.de" und "Dr.Götze Land&Karte" hatten ihn als kürzesten befahrbaren Weg ausgewiesen. Alle anderen Karten, alle Einheimischen und alle Verbotsschilder sagten "No Way"! Es stand also unentscheiden und die Differenz beider Meinungen betrug 80 km. Aber Evan McGregor wäre auch nie die Road of Bones gefahren, wenn er auf andere gehört hätte, und so haben wir uns im ersten Gang hoch zum Pass gemacht. Als es zu steil wurde haben wie die Kisten geschoben, mit schleifender Kupplung selber nebenherlaufend. Als es irgendwann anfing verbrannt zu riechen haben wir das Projekt Spindler Pass aufgegeben, und uns 7 km vorm Ziel auf einen sicheren 80 km Umweh gemacht. Abends Camping-Platz in Spindler-Mühle. Merke: Der Spindler Pass geht nur mit dauerhaft schieben und nur in Zeiten größter Not!


    Tag 3: Layday in Spindler Mühle und Wanderung zur Elbquelle (17 km zu Fuss):
    Hier die offiziellen Zahlen: Mit Lift und zu Fuss braucht man von der Talstation zur Quelle genau 2 Stunden, das beinhaltet 7 Km laufen und netto 200 Höhenmeter. Zurück sind es dann entlang der Elbe, 2,5 Stunden, 11 Km und 600 Höhenmeter wieder runter zur Liftstation.


    Tag 4: Spindler Mühle - Stausee südl. Brno (285 km)
    Von der Elquelle bergauf-bergab quer von Norden nach Süden durch CZ. Was für ein schönes Land! Im Süden viele Weinberge und der Geruch der Zwiebelernte. Abends Zelten an einem Stausee unterhalb der Weinberge.


    Tag 5: Stausee - Wien (222 km)
    Heute war Flaggen-auf-den-Tank-sammel-Tag. 4 Länder! Angefangen in CZ, dann durch die SK ins schöne Bratislava, dann durch Ungarn nach Wien. Starker Wind in der Pusta lassen die Simmen tanzen und machen das Vorwärtskommen schwierig! In Wien auf dem Stadt-Camping-Platz zwischen Autobahn und Bahngleisen gezeltet. Wien ist wie Disneyland, alles ein bisschen overdone!


    Tag 6: Wien - Prag (307 km)
    Eine reine Transitetappe allerdings, nicht ohne Highlight. Der Besuch des legendären Beinhauses von Kutna Hora! Empfehlung hierzu kam ebenfalls von Ewan McGregor. Abends Prager Altsstadt. Immer wieder nett. Übernachten auf dem Stadt-Campingplatz.


    Tag 7: Prag - Meissen (180 Km)
    Schön immer an der Elbe lang, immer auf dem (allerdings kaum benutzen) Elbe-Radweg. Durch das Elbsandstein-Gebirge. Toll-toll-toll! Kurze Touri-Runde durch Dresden. Abends Camping bei Meissen, das auch schön ist.


    Tag 8: Meissen - Dömitz (330 km)
    Auch eher eine Transitetappe. Aber nett. In Dömitz Panne. Kette war zu lang geworden, und hatte beide Ritzel vorne und hinten geschrottet. Endlich mal ein echter Show-Stopper! Wir Simsonauten finden Pannen toll und finden Pannen sind das Salz in der Suppe einer jeden Simson-Reise. Aber wir haben auch immer mal wieder viel Glück! Als wir uns umgucken stellen wir fest, daß wir uns in einem gleichschenkligen Dreieck vom 100 Metern befinden, bestehend aus Campingplatz, Edelrestaurant und Aldi. Das ganze schön zwischen Elbe und Elde-Kanal. Also haben wir schön unsere Zelte aufgebaut, haben bei Aldi eingekauft und dann im Restaurant mal eine schöne Rechnung produziert. Parallel haben wir Simson-Chef-Schrauber Ingolf Köster in Hamburg-Ottensen angerufen, und bei Ihm eine Sammelbestellung platziert. Und da er eh' am nächsten Morgen in unsere Ecke musste hat er die Sachen dann nach dem Frühstück nicht nur angeliefert, sondern auch gleich mit uns eingebaut. Danke Ingolf Köster aus HH-Ottensen!!


    Tag 9: Dömitz - Hamburg (141 km)
    Home Sweet Home. Bei schönstem Wetter führt uns der Routenplaner südlich der Elbe durch das schöne Hitzacker und dann durch Stadtteile Hamburgs, die wir vorher auch noch nicht kannten. Um 16 Uhr überqueren wir nach 9 Tagen, 2200 km, 6 Ländern, 7 Grenzen und nur 2 Pannen unsere traditionelle Start-und Ziellinie an der Stadtbäckerei in Blankenese.


    Was für eine tolle Reise! Zusammen mit den 800 km MacPomm dieses Jahr Himmelfahrt haben wir 2012 über 3000 Reise-Km auf der Uhr. Wenn wir auch noch die 1700 km Russland/Baltikum/Skandinavien vom letzten Jahr dazurechnen, dann nähern wir uns der 5000er-Marke! Jetzt gucken wir mal welche Pläne der Winter bringt. Ein paar Ideen haben wir schon, und ein paar Flaggen (bisher 11) fehlen auch noch auf unseren Tanks.

    Die Simsonauten waren wieder los. Zunächst im kleineren Rahmen, und auch wenn es hier zunächst keinen langen Reisebericht gibt, sollen ein paar Zeilen auch andere motivieren, sich mal für ein paar Tage auf die Straße zu begeben.


    Tag 1 Hamburg-Prerow 250 KM: Wir sind wie immer zu dritt am Herrentag von Hamburg in Richtung Osten aufgebrochen um die erste Nacht in Prerow auf dem Darss zu verbringen. Der Tag lief weitestgehend pannenfrei, wäre nicht ein Auto in einen meiner Alukoffer gefahren und hätte diesen total atomisiert. Der Fahrer blieb zum Glück unverletzt. Merke: Man kann gar nicht genug Abstand halten, egal wer Recht hat! Camping in Prerow kostet 23 EUR pro Mann&Nacht


    Tag 2 Prerow-Neubrandenburg 200 KM: Spät gestartet weil noch reichlich dicken Kopf. Dann fällt beim Bäcker eine Simme um, der Spiegel ist hin und eine Fussraste ist dabei auch noch abgebrochen. Die haben wir schnell schweissen lassen und haben uns dann reichlich spät auf den Weg gemacht. Auf halber Strecke mitten in einem Wald nördlich von Waren, 2Km entfernt von einer befestigten Straße, hatten wir Platten. Was macht da auch ein Nagel im Wald? Schnell das Hinterrad ausgebaut, neuen Schlauch rein, aufgepumpt und weiter. Total schöne Strecke, nichts los auf den Straßen, schöne Alleen. Abends Camping am See. Merke: Die Großraumdisco in NB hat am Wochenende nicht immer auf. Camping in NB kostet 6,60 EUR pro Mann&Nacht


    Tag 3 Neubrandenburg - Schwerin 200KM: Wieder sehr schöne Strecke, vorbei an allen Seen bis Rheinsberg, dann nach Westen Richtung Schwerin. Wirklich schön! Bei Goldberg springt meine Kette immer beim Anfahren. Schnell nachspannen und weiter. Abends Zeltplatz in Schwerin-Seehof angesteuert, 17 EUR pro Mann&Nacht, komplett unerzogener und unverschämter Stasi-Platzwart. Dem muss mal jemand erklären, wie man mit Kunden umgeht. Seine Eltern scheinen ihm diesbezüglich zumindest nichts mit auf den Weg gegegeben zu haben. Boykottaufruf Ferienpark Seehof! Deal schnell rückabgewickelt und dann im Südosten des Sees einen ganz tollen empfehlenswerten Campingplatz gefunden. Die Seeuferperle in Raben-Steinfeld nimmt für die gleiche Leistung nur 10,50 EUR, ist topnett, super sauber und einfach nur Simson-freundlich! Merke: Der Markt erlaubt es Simson-Campern auch zum Konkurrenzplatz umzufahren. Wer als Campingplatz meint er könne unverschämt werden, dem sei gesagt, daß man die 17KM zum nächsten Platz mit einer Simme in 20 Minuten fahren kann.


    Tag 4 Schwerin-Hamburg 150 KM: Alles gut, alles schön, bis bei einer Simme das neue "All-Dancing-all-singing-Chromspreichen-Hinterrad" immer mehr eierte. Sieben Speichen auf einen Streich gebrochen. Schöne Optik, schlechte Qualität. Schnell aus dem Vorderrad 3 Speichen ausgebaut und hinten eingebaut und dann noch zusätzlich die Räder untereinander ausgetauscht. Merke: Auf der Langstrecke zählt nur Qualität, nie Optik. Wer jedoch beides mit einander verbinden kann ist sicher König.


    Zurück in Hamburg hat meine To-Do-Liste wie nach jeder Tour wieder mehr als 10 Zeilen. Das Ersatzteil-Päckchen von SSW ist schon da, und jetzt kann die Vorbereitung für unsere HH-Elbquelle-HH-Tour im September angegangen werden.


    Viele Grüße aus HH von SiSoSö (Simsonaut)

    Die Simsonauten fahren diesmal Himmelfahrt nicht nach Russland. Vielmehr werden wir am Herrentag als Amuse-Gueule zur unserer September-Polen-Tschechen-Tour von Hamburg auf den Darss fahren, um dann bis Sonntag via Mecklenburger Seenplatte und mehrere Großraumdiscos wieder zurück nach HH zu kommen. Immer etwa 200KM am Tag mit zwei roten und einer hellblauen gepäckbeladenen S51. Ist neben den Obermützkow-Fahrern noch jemand in dem Gebiet unterwegs?

    Zum Thema Ersatzteile ist ja schon viel gesagt. Bei unserer Tour war der größte Show-Stopper im Bereich Zündung zu finden. Wenn man eine Unterbrecherzündung hat, dann gehören Unterbrecher und Kondensator auf alle Fälle zwingend ins Handgepäck. Idealerweise hat man auch das entsprechende Werkzeug dabei (Wenn man MacGyver heißt, oder die Not wirklich groß ist, geht es allerdings auch alles mit einem großen Schraubenzieher)

    Unsere Erfahrungen von unserer Baltikum-&Skandinavien-Reise sind zweierlei:
    1) Immer nur kleine Straße fahren. Die großen Straßen sind oftmals stressiger wg. der vielen Autos und auch man sieht auch weniger von Land und Leuten.
    2) Trotz aller digitaler Technik auch immer Papierkarten am Mann haben. Erstens bieten sie eine größere Übersicht. Zweitens geht der Akku vom Navi/Navi-Telefon immer dann aus, wenn man ihn gerade am meisten braucht. Drittens kann man ja wie wir auch mal was vergessen. Wir standen z.B. zwar mit dem neusten Equipment an der Russischen Grenze, aber hatten vergessen auch russischen Karten runterzuladen. Sicherlich war das ein vermeidbarer Fehler, aber auch dieses passieren.

    Das hört sich nach einer guten Tour an. Freue mich auf einen Bericht. Wir wollen ja nächsten Jahr eine ähnliche Tour machen. Hamburg => Elbquelle => Hamburg. Unsere Erfahrungen von unserer Baltikum/7-Länder-Reise dieses Jahr: Auch an Bowdenzügen, Kondensatoren und Klappspaten denken und immer nur kleine Straßen (gelb oder weiss) fahren. Schon rote Straße sind manchmal nervig.

    Super Bericht! Freue mich auf unsere Expedition Hamburg->Elbquelle->Hamburg. Sören


    Das die Reisedauer manch einem hier wie 14 Tage vorkommt liegt ggf daran, daß wir bei 2 mal bei Tageslicht geschraubt haben und nachts gefahren sind um das Pensum zu schaffen. Und die Überfahrt von Litauen nach Südschweden war auch über Nacht. Ausserdem zeigte sich daß man als Zeltbewohner echt früh aufwacht, und die Zeit haben wir dann auch genutzt.


    Viele Grüße aus HH, Sören