Hallo,
wollte mich mit meinem Problem noch mal melden.
Leider ist – trotz zwischenzeitlicher, leichter Besserung, nun alles noch schlechter.
Kurz noch mal die Ausgangsproblematik:
Schwalbe fuhr gut und zügig, war warm nur mit deutlich zu fetter Einstellung des Vergasers im stabilen Leerlauf zu halten, sprang kalt nicht gut an.
Das habe ich seitdem alles gemacht (möglichst kurz und bestimmt nicht vollständig):
Den Tank und Hahn gereinigt/erneuert
Den verbauten, neuen BVF16n3 Vergaser zerlegt gereinigt (unnötig)
Auf Falschluft abgesucht (nichts gefunden)
Die komplette Grundplatte der Zündung getauscht (wegen defekter Primärspule durch schlechten Vorschrauber)
Zündschloss neu (wegen zerbröselter Feder/Kugel- Innereien)
Zündkabel und Stecker neu
Verschiedene Zündkerzen
Zündung mehrfach eingestellt; Ot und ZZP mit verschiedenen Methoden gesucht und markiert
ZZP mit Pistole eingestellt
hier mal der Beitrag von damals, der ungefähr hier hin passen würde: http://www.schwalbennest.de/si…gaserprobleme-113773.html
So ist die aktuelle Lage:
Sie springt kalt nur noch sehr schlecht an, schlechter als am Anfang.
Sie fährt sich nach wie vor gut und zügig.
Während der Fahrt gibt es manchmal (im Gegensatz zu ganz am Anfang) vereinzelte Fehlzündungen / Patschen in den Auspuff.
Wenn sie richtig warm ist, geht sie auch schon mal während des Fahrens aus. Ansonsten auf jeden Fall im Leerlauf.
Wenn sie ausgegangen ist, ist sie fast nicht mehr anzubekommen. Ich muss dann auf jeden Fall die Kerze wechseln.
Das Kerzengesicht deutet auf eine zu fette Gemischeinstellung , was aber kein Wunder ist, da ich ja die Leerlaufgemischeinstellung sehr fett eingestellt habe, damit ich überhaupt einen Leerlauf habe. Und ja – ich weiß wie man den Vergaser richtig einstellt!
Wann immer ich die Kerze rausschraube (warm/kalt/heiß) gibt es immer einen Zündfunken.
Es ist mir mittlerweile nicht mehr möglich eine längere Strecke (>15km) zu fahren, ohne auf jeden Fall liegenzubleiben. Ich muss dann immer eine andere Kerze einschrauben. Einen Funken habe ich immer, auch mit der Kerze mit der ich liegenbleibe.
Ich muss den Elektrodenabstand der Kerze auf 0,3mm verringern, damit überhaupt ein halbwegs stabiler Motorlauf zustande kommt.
Meine Gedanken / Feststellungen:
Ich habe einen sehr/zu schwachen Zündfunken.
Deshalb muss ich auch den Elektrodenabstand verringern.
Weil ein fettes Gemisch leichter zündet, komme ich nur mit zu fetter Einstellung am Vergaser zurecht.
Ich habe festgestellt dass die Kurbelwelle radial 0,2mm Spiel hat.
Das Polrad sieht von innen „misshandelt“ aus. Schleifspuren unterschiedlicher tiefe.
Als ich die neue Grundplatte montiert hatte, schliff das Polrad an einigen Stellen. Ich habe diesem Umstand keine Beachtung geschenkt. Nachdem - trotz neuer Grundplatte (mit der sie kurz lief) es immer schlechter wurde, habe ich die Primärspule der neuen Platte auf die alte Platte übernommen. Danach war zumindest wieder an fahren zu denken.
So „gut“ wie zu Anfangs, als ich sie übernommen hatte, läuft sie nicht mehr.
Meine Theorie:
Die Kurbelwelle hatzu viel radiales Spiel, das Polrad war auch nicht das tollste, dadurch hatte ich einen recht schwachen Zündfunken. Mit zu fetter Leerlaufeinstellung kam ich damit einigermaßen zurecht.
Dann ist eine Schraube der Primärspule aus der Grundplatte gewandert und hat das Polrad blockiert. Zwar nicht während der Fahrt, aber bei Ankickversuchen. Bis hin zu Bergab Anrollversuchen. Das hat das möglicherweise sowieso schon „schlechte“ Polrad noch mehr in Mitleidenschaft gezogen (eventuell leicht verzogen). Die Kurbelwelle unter Umständen auch. Das weiß ich aber nicht.
Dadurch ist mein Zündfunke nun noch schlechter als ganz am Anfang.
Wenn der Motor sehr warm ist saugt er möglicherweise Getriebeöl an (weil durch die unrund laufende Kurbelwelle der Simmering nicht ordentlich dichtet) und überfettet das Gemisch noch mehr.
Das führt dann dazu, dass die Kerze wegen Ablagerungen irgendwann nicht mehr unter Kompression zünden mag.
Eine „frische“ Kerze sorgt dann einige Zeit für Abhilfe – und das Spiel beginnt von vorne.
Was haltet Ihr von der Geschichte?
Könnte ich trotz Allem mit meiner Theorie auf dem Holzweg sein?
Es ist halt so, dass die einfache, logische Fehlersuche zu keinem Ergebnis führt. Es ist immer ein Funke da, es ist immer Sprit da, der ZZP stimmt, Der Unterbrecher ist korrekt eingestellt. Alle möglichen Zündbeteiligten Komponenten sind gegen neue getauscht worden, teilweise mehrfach (Kondensator), bis hin zum Zündschloss. Der Vergaser ist mehrfach überprüft (auch die Senfglasmethode) – und immer lande ich bei einer sehr fetten Leerlaufgemischeinstellung um einen halbwegs vernünftigen Leerlauf zu haben.
Wenn ich jetzt nicht wüsste wie ein Vergaser und eine Unterbrecherzündung funktioniert würde ich halt denken, dass ich zu blöd bin. Aber mir ist nun mal die Funktionsweise der Beteiligten Komponenten klar.
Mein Plan – falls mich hier keiner auf eine andere Spur lenken kann:
Ich besorge mir ein neues Polrad, damit ich erst einmal vernünftig fahren kann um im Winter dann den Motor zu überholen.
Im Moment habe ich keine Zeit für so etwas, da ich zurzeit einen alten Mercedes restauriere, den ich aber auch zum Fahren brauche.
Für weitere Ideen oder Tipps bin ich wie immer sehr dankbar.
Grüße, Dirk