Also noch einmal zum Problem:
Obwohl der Motor nur ca. 6 Tkm gelaufen ist, waren die Wellendichtringe undicht. Deshalb mußte ich die Wellendichtringe wechseln, natürlich auch gleich die Lager. Nach dem Spalten des Motors hatte ich festgestellt, daß die Wellendichtringe zum Kurbelgehäuse hin an der Oberfläche "ausgeblichen" waren und man mit dem Fingernagel die Oberfläche zerdrücken konnte. Der rechte Simmerring stand ein paar mm in das Kurbelgehäuse, was ich allerdings auf den Spaltvorgang zurückgeführt habe.
Der Motor war noch jungfräulich und noch nie geöffnet. Was war festzustellen: die Automatikupplung war nur unten am Lager ausgeglichen, nicht oben. Die Kupplungsscheiben waren schon sehr glasig. Die Kupplungswelle war, wie andere schon festgestellt haben, am kleinen Lager 6000 nicht ausgeglichen. Die meisten Simsonfreunde würden den Motor einfach wieder so zusammenbauen.
Ich hatte nach der m.E. aufwendigen Meßmethode die Kurbelwelle links mit einer 0,5 mm Ausgleichsscheibe gut zentriert und dann den Motor zusammengebaut. Dann mußte ich feststellen, daß der rechte Simmering bei der Montage des rechten Lagers ein paar mm in das Kurbelgehäuse gedrückt wurde. Offensichtlich bestand das Problem schon im Original.
Nun habe ich den Motor nochmals geöffnet und mir aus den alten Lagern, wie oben beschrieben, ein paar Dummys gebaut.
Links habe ich jetzt eine 0,8 mm Ausgleichsscheibe eingelegt und den Wellendichtring ein klein wenig abgeschliffen ohne die Dichtlippen zu beschädigen. Jetzt ist alles bündig. Allerdings ist jetzt der Abstand der Kurbelwelle links etwas größer als rechts. Das dürfte aber m.E. kein Problem sein.
Die Mitteldichtung ist 0,5 mm und wurde beim Test mit eingebaut.
Ausgleich der Kupplungswelle im Automaten:
Auch hier gibt es eine Meßmethode, die m.E. auch sehr kompliziert ist und im 1/10tel sehr ungenau wird. Da die Welle bereits links vom ersten Zusammenbau montiert war, habe ich das Dummy des 6000er Lagers auf die Kupplungswelle aufgesetzt und im Gehäuse einen 1 mm Draht aus Lötzinn platziert. Danach das Gehäuse zusammengebaut und mit leichten Schonhammerschlägen versehen. Nach dem Öffnen war der Lötdraht auf 0,9 mm (Quetschmaß) gestaucht. Die Ausgleichsscheibe 19 x 26 müßte unter Berücksichtigung des Spiels jetzt 0,6 mm betragen. Scheibe habe ich bestellt.
Was sagt Ihr dazu?