Hi IWL,
auch der Hobel lässt mich ganz ehrlich gesagt ein
wenig kalt. Auch hier wurde einfach mal alles verbaut,
was gerade so in der Garage rumflog. Zum Beispiel:
Der Tank ist ein sog. "Coffin"-Tank, ein Sargtank,
der Anfang der 70er auf wilden Choppern zu finden
war. Was hat der an einem Drag-Bike zu suchen? Und
die Blinker sind klassische Ochsenaugen-Blinker,
die von alten britischen Naked Bikes kommen. Auch
die haben an einer High-Tech-Maschine nichts zu
suchen.
Versteh mich nicht falsch, von mir aus kann der sich
auch noch ne Sissybar und nen Fuchsschwanz anbauen.
Jeder wie's ihm gefällt. Nur meinen Geschmack trifft's
nicht.
Hier sind nochmal ein paar Beispiele für in meinen
Augen konsequent umgesetzte Konzepte:
Hier stimmt einfach alles: Starrahmen, miese kleine
Auspuffanlage, Springergabel, Ballonreifen und so weiter.
Ein perfekter Bobber!
Oder hier:
Nicht das, was ich gern fahren würde, aber zumindest
ein perfekter Chopper. Hier passt der Tank. Und die
Sissy-Bar. Und die hochgezogene Auspuffanlage. Und
der offene Primär-Belt. Und die Flammenlackierung.
Und ein gutes Beispiel für einen Drag-Racer gab's oben.
Lackierung wie ein alter Ford GT40, offene Ansaugtrichter,
mattschwarzer Motor, fette Walzen und so weiter.
Und der Punkt dass all diese Hobel auf Harley-Basis sind, liegt
weniger an meiner persönlichen Präferenz als vielmehr an der
Natur der Dinge. Die Firma gibt's seit 100 Jahren. Länger als
jede andere Motorrad-Firma. Das Motorradfahren hat in Amerika
eine ganz andere Kultur als hierzulande oder in Japan. Einfach
aus diesem Grund hat sich in den Staaten diese Custom-Culture
viel ausgeprägter entwickelt als woanders.
Wenn Du da ein bisschen einsteigen willst, lies Easyrider,
Dreambike, Custom World und noch ein paar andere. Aber nicht
wundern: 95% aller dort vorgestellten Bikes basieren auf dem
45Grad-V2-Prinzip. Die Motoren und Rahmen sind allerdings nur
noch in seltenen Fällen von Harley. Die kommen von anderen
Firmen.
So, genug geschwafelt...
Grüße, Philip