Hallo Zusammen!
Gestern auf der Rückfahrt von Suhl mußte ich die Erfahrung sammeln, daß man nach über 9 Stunden Fahrt auf dem S53 BeachStotterer einfach nur HEIM will und wenn man eine Briefmarke aufs Mopped klebt, es in den nächsten Briefkasten schmeißt und es der Post überläßt wie sie den Karren nach Hilchenbach schafft!!
Nachdem die Hinfahrt ein Kapitel aus dem Musterheft war, was Wetter, Mopedlaufeigenschaften und den allg. Verkehrsfluß angeht, war die Rückfahrt ein Abenteuer, wie es vermutlich nicht mal hinter dem Ural zu erleben ist.
Am Morgen das altbekannte Spiel: Das kalte Moped läuft wie´s Donnerwetter. Nach ca. 20 km, der Meininger Berg, der mir am Sa. zum Verhängnis geworden war, war längst überwunden, vernahm ich unter mir altbekannte Geräusche: Bopp-BoppBopp-Möööööh -> Totenstille.
Alles klar, auf den Bürgersteig, kalte Kerze rein, paar Minuten warten, antreten, weiter.
Nachdem ich mich ganz passabel bis Bad Salzungen gerettet hatte, kaufte ich an der Tankstelle noch 3 neue Isolator und nahm die restlichen 210 km unter die Räder.
Der Fahrtrythmus blieb zunächst der Gleiche, so alle 15-20 km: Möööh.
Auf hessischem Staatsgebiet ging´s dann los. In Asbach bei Bad Hersfeld: Möööh-BANG-Klongklongklong. Watt jetz? Im Auspuff hatte sich vermutlich Benzin Frischgas angesammelt, was fehlzündete und den hinteren Teil des Auspuffs ab der Doppelschelle weggesprengt hatte. Das Ding wieder an seinen Platz zu bekommen ist nicht das Problem, man braucht nur zwei 10er MaulRing-Schlüssel. Aber die waren bis heute in meinem Bordwerkzeug nicht enthalten. Gottlob war 100m vor der Havariestelle eine Tankstelle mit Werkstatt, in der Am Sonntag geschraubt wurde.
"Könnten sie mir mal für 2 Minuten zwei 10er Schlüssel leihen?"-"Kein Problem!"
Weiter ging´s. In Niederaula mußte gerade heute so ein Sch... Dorffest atattfinden (normal bin ich recht heimatverbunden, aber jetzt...), was eine Straßensperrung mit einem Umweg von 10km zur Folge hatte. Vor Kirtorf explodierte erneut der Auspuff. Nur war jetzt keine Tanke erreichbar. So klingelte ich bei einem Gutshof, der so aussah, als ob er mit MaulRing-Schlüsseln ausgestattet wäre.
Klingeln, "Könnte ich ... "-"Da muß ich meinen Mann mal fragen..."-"WAS IST LOS? JETZT MIDDE IMM RENNE" (Der 2m/130kg-Bär nahm mir sichtlich übel, daß ich ihn bei F1 gestört hatte, ging aber mit mir zu seiner Hofwerksatt)- "EIGENTLICH WOLLT ICH DE HUNDE AUF DICH HETZE, DANN HÄTTSTE KA WERKZEUCH MEHR GEBRAUCHT"-"Entschuldigen sie bitte die Störung!"-"SCHMEISSES DA HINNE UFF DE BANK WENNDE FERDICH BISST"-Rumms! Haustür zu.
Nix wie weg.
Da war die Regenfront in Alsfeld dann schon sehr angenehm.
Na ja, die Abstände von einem Möööh zum nächsten verringerten sich dann auf ca. 8 km, wobei falls vorhanden, das Spritzwasser der Sache entgegen kam.
Es läßt sich also sagen, daß es eindeutig eine Temperatursache ist.
Nachdem ich ca. 7 Minuten wartete, eine andere kalte Kerze einsetzte, lief Simmchen wieder wunderbar für die nächsten Kilometer.
Und so kam es, daß ich für die Rückfahrt 9 Stunden, 7 Minuten brauchte, während die Hinfahrt glatt 6 Stunden dauerte. Die 6 Zündkerzen wurden ca. 20 mal getauscht.
Als ich gegen 19:30 zu Hause war, habe ich ausgiebig heiß geduscht und bin dann mit Hilfe von gutem Meininger Bier zu der Erkenntnis gelangt:
PLASTIKROLLERFAHREN IST LANGWEILIG!
Ich danke allen Autofahrern für Euer Verständnis, wenn ich ziemlich abrupt rechts ran gerollt bin und Euch zu Ausweichmanövern genötigt habe, weiterhin der Aral-Tankstelle Asbach und dem netten Landwirt aus Kirtorf für das Ausleihen der Schraubenschlüssel.
Auch Euch Schwalbennestlern vielen Dank für die ersten Diagnosen und ganz besonders Klaus und Danja für den Transport meines Mopeds in eurem Kombi zurück nach Suhl!
Peter
(schaut Euch mal meinen Rang an...)