Verbrauch durch Bingvergaser höher?

  • Meinen neuen Bingvergaser habe ich gewissenhaft eingebaut, die Standgasschraube runtergedreht bis der Motor in warmem & kaltem Zustand schön rund lief und bin zufrieden. Nun ist der Benzinverbrauch gegenüber meinem alten BVF 16N3-2 minimal geklettert - statt 2,7 mit dem BVF auf fast 3 Liter auf 100 km mit dem Bing beim SR50, 12V, U-Zündung, alle Verschleißteile neu, Langstrecke überland 20 km Arbeitsweg hin und wieder 20km zurück.


    Das Kerzenbild ist nur an der Elektrode rehbraun aber außenrum pechschwarz - und das auch nach 20 km schneller Fahrt mit viel Vollgas. Der Motor läuft wohl etwas zu fett - oder? Die Düsennadel und alle anderen Einstellungen habe ich werksmäßig gelassen, da der Vergaser ja neu war. Wenn die Umluftschraube vom Standgas zu fett eingestellt ist, wirkt sich das auch im Teil- und Volllastbereich auf das Benzin-Luftgemisch aus, oder sind dann nur noch Nadeleinstellung und Hauptdüse für den Benzinverbrauch verantwortlich?


    Oder anders gefragt: Kann man mit der Standgaseinstellung den Verbrauch auch im Fahrbetrieb spürbar positiv beeinflussen, oder zählen im Standgas eigentlich "nur die klassischen Umweltfaktoren", nicht aber der Benzinverbrauch als Menge?

  • Nein nicht , der Bing hat immer etwa mehr Verbrauch , aber meist auch bessere Leistungswerte.
    mfg

  • Hallo,


    Ich hatte sowohl den 16N3 als auch den Bing an der SR50, der Verbrauch war bei beiden gleich.
    Die Leistung war/ist mit dem Bing im Stadtverkehr/Landstraße etwa gleich
    nur für den wirklich allerletzten Km/h ist der N3 etwas besser, aber nur da.


    mfg Gert

  • Wird denn durch eine optimale Standgaseinstellung der Verbrauch im Teil- und Vollastbereich auch geringer bzw. magerer? Beim BVF ist das glaube ich so, aber beim Bing?


    Ich habe nach längerer Fahrerei auch immer noch eine ganz kleine Pfütze auf dem Motorgehäuse. Der Flansch ist trocken, aber es hängt immer ein Tropfen unter dem Vergaser, obwohl der neu ist. Die Schrauben habe ich leicht nachgezogen. Den benzinhahn lasse ich immer auf, da tropft gar nichts.


    Man könnte damit Leben, wenn man wüßte, dass es normal ist.

  • Was beim BVF normal ist, sollte doch dann auch beim Bing nicht stören, oder? Sicher dichtet die Dichtung genauso miserabel. 3 l auf 100 km find´ ich aber eindeutig zu viel. Da müsste man vielleicht noch wissen, ob Du ständig Vollgas fährst. Warum macht man dennn überhaupt einen Bing Vergaser rein ? Mir tät es im Traum nicht einfallen. Schon alleine die Abzocke mit der Eintragung in die Papiere ... Warum tut man sich das denn an ? Fährt man da nicht mit einem Originalvergaser ruhiger und genauso gut ? Du siehst ja, was es bislang gebracht hat. Das würde mich doch echt interessieren.


    Grüße aus Dresden

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Matthias1: Sehr konstruktive Kritik. Bringt einen echt weiter Dein Beitrag.
    Du kannst Dich aber beruhigen, den Original-BVF habe ich auch noch im Schrank liegen - für schlechte Zeiten ....
    Der Verbrauch bezieht sich auf Vollgas: 22 km zur Arbeit hin 22 zurück - Überland.


    Shadowrun: Ich habe irgendwo mal gelesen, dass beim N3 das Standgas ständig mitlaufen würde. Nur deshalb bin ich auf die Idee gekommen, dass es beim Bing genauso ist. Das würde bedeuten, eine zu fette Standgaseinstellung würde sich auch durch den Teillast- u. Volllastbereich ziehen. Dann müsste ich da vielleicht nochmal dran ...

  • Vielleicht kann ich noch mal was beitragen. Ich habe bei meinem 16 N 1-11 (S51 Bj 1985) die Erfahrung gemacht, dass sich die Motorleistung eindeutig auch über den ganzen Teillastbereich bis zur Vollast ändert, wenn man die Leerlaufgemischschraube rein- oder rausdreht. Die wirkt sich bei mir nicht nur auf das Standgasgemisch aus. Vielleicht kann man ja mit dem Bing auch in der Richtung experimentieren. Das was Du zuletzt schreibst, liest sich ja zumindest ebenso, wie ich es mir denken würde. Ist das Gemisch überfett, resultiert daraus aber eine schlechte Gasannahme. Das müsstest Du dann jetzt schon merken. Vielleicht hebst Du Dir ja aber auch, wenn sich´s nicht regeln lassen will, den Bing für schlechtere Zeiten auf ? (Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ...:wink:)
    Noch ein kleiner Tipp, falls es Dir nicht sowieso schon klar ist: Gegenüber Vollgas verbraucht der Motor einen ganzen halben Liter Sprit weniger, wenn Du 50 km/h fährst. Der Motor freut sich ganz sicher auch darüber. und Du darfst Dich freuen, wenn Dich die Zapfsäule dumm ankuckt. Und ankommen tut man genauso, vielleicht sogar ein bisschen entspannter. Wegen 5 oder höchstens 10 min wäre mir jeder extra Cent für die Geldhaie zu schade. Ich fahr auf diese völlig unstressige Weise mit maximal 2,1 l Verbrauch. Und mein Motor ist mit seinen 32.500 km in bester Verfassung, vom Klappern mal abgesehen.



    Grüße aus Dresden

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • TEchnisch ist der N1 dem Bing ähnlich...


    Beide Düsen ( Leerlauf und Hauptdüse ) sitzen direkt in der Schwimmerkammer. Immer aktiv.


    Das Vollastverhalten kann man damit aber nicht beeinflussen. Weder mit der Umluftschraube noch mit der Nadel.


    Vollgast ist einfach Düse voll auf Luft voll auf.


    ---------------


    Was aber wohl noch da ist ist eine leichte Überfettung dadurch dass durch die Leerlaufdüse noch etwas durchkommt.


    Daher hat man beim N3 die Leerlauf an die Hauptdüse mit angeschlossen und er bekommt nur Sprit wenn die Nadeldüse fast geschlossen bzw geschlossen ist.


    Andersherum kommt durch die Leerlaufdüse auch kein Sprit bei Teillast und Vollast und das soll lt Simson bis zu 1/2 Liter sparen gegenüber dem N1.


    Und da der Bing den N1 ähnlich ist würde ich daraus schließen dass der N3 auch sparsamer sein kann als der Bing. Dieser positioniert sich wohl durch bessere Verarbeitung zw N1 und N3

  • Ich kann Dir folgen und sehe es auch ein, was Du zum N1 schreibst. Nur: wenn die Leerlaufgemischschraube immer aktiv ist, wie Du schreibst, kommt auch bei Vollast etwas durch. Das ist reine Physik. Das wird dann sicher minimal sein, da das Druck- bzw. Unterdruckverhältnis zwischen den beiden Wegen immer weiter auseinandergeht, aber ausgeschaltet wird sie nicht. Ich merke ja auch an der Höchstleistung, dass es wirklich so ist. Der neuere Vergaser spart aber mit Sicherheit keinen halben Liter. Das wäre zu schön, und ich hätte mir längst einen eingebaut. Es macht etwa 0,1 bis 0,2 Liter aus. Leider nur.


    Gruß aus DD

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Deswegen sage ich lt Simson buch.


    Zum Thema aktive Leerlaufschraube.


    Die Leerlaufdüse ist daueraktiv.


    Wieso ?? Weil zw Außenluft ( Schwimmerkammer ) und Kanal durch den Gaser ein Unterdruck entsteht.


    Die Leerlaufgemischschraube führt nur extra Luft um den Kolbenschieber um. Ist dieser voll geöffnet gibts keinen großen Druckunterschied zw Vergasereingang und Umluftkanal Ausgang

  • Wunderbar, endlich sind wir uns einig. Es gibt keinen nennenswerten Druckunterschied mehr. Das heißt, an sich gibt es ihn immer noch. Nichts anderes habe ich gesagt. Lassen wir´s jetzt, wir haben beide recht.

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • 1. Ok. Damit wäre meine erste Frage ja eigentlich beantwortet. Aber wie sieht das denn in der BINGschen Realität aus? Also, die Luftschraube war bei mir genau 1 Umdrehung weit draussen (standardeinstellung). Wenn ich sie weiter herausdrehe (1,5-2 Umdrehungen) nimmt der Motor spontaner Gas an und wenn ich sie weiter reindrehe (z.B. 0,5 Umdrehungen) ist er über das ganze Drehzahlband etwas magerer bzw. sparsamer, aber der Motor kommt dafür aus dem Drehzahlkeller nicht mehr so schön spontan hoch? Ist das so richtig?


    2. Braune Elektrode, schwarzes Kerzengewinde - so soll es sein? Wie bekomme ich das magerer (Luftfilter ist jetzt auch neu - mit Öl usw.)


    3. Tropfnase am Vergaser. Wo tropft da was auf den Motor? Wo könnte da etwas rauskommen? Wie bekomme ich das in den Griff oder ist das so normal?


    Matthias1: Ist natürlich klar mit dem Verbrauch, mit dem Verschleiß und mit dem Stress bei Vollgas! Aber bei 44 km 3-4x die Woche fährt man einfach zügiger - zumal der Roller bis heute Abend auch nur max. 55km/h lief. Mit meinem 1,9L Diesel Auto schaffe ich die gleiche Strecke fast immer mit 4,2 bis 4,6 Litern, im tiefsten Winter knapp 5L. Daran siehst Du, dass ich kein wirrer Heizer bin, sondern ganz sparsam fahre - und deshalb frage ich ja auch, ob man da nochwas optimieren kann. Ich habe den BING so eingebaut wie er war und nur das Standgas eingestellt, weil ich von dem BVF echt eingeschüchtert war, nachdem fünften Mal ausbauen und gucken wie das Messing heute in der unverbleiten Schwerkraft liegt...
    An meinem SR war vom Vorgänger der falsche Krümmer montiert (50km/h-Version), der Vergaserflansch war alles andere als plan, die Motorhalterung war abgerissen, die Simmerringe waren undicht und einer ist dann rausgeflogen und die ursprünglichen BVF-Vergaser-Verschleiß-Teile haben mich am Anfang viele Kilometer schieben lassen. Aber wie gesagt, ich habe Ihn noch und wäre bereit ihn später nochmal auszuprobieren, wenn er denn sparsamer wäre, oder einen winzigen Hauch Leistungszuwachs brächte. Deshalb liegt er ja im Schrank. Bist Du denn schonmal BING gefahren?

  • Zu1.


    Nein die Umlftschraube wird so eingestellt dass du ein guten Übergnagsverhalten hast.


    Der Verbrauch bei Teillast / Vollast kannste damit nicht regulieren ( wie auch die Benzinmenge ist fix. ) Auch ist die MEnge der Luft dadurch viel zu gering als sich bei Teil und Voillast auszuwirken

  • Aha, dachte vielleicht bekäme man den schwarzen Kerzenrand dadurch etwas brauner - also magerer und könnte den Verbrauch noch spürbar optimieren, wobei 0,2L auf 100 km weniger in meiner Welt schon zum Spürbaren gehört.

  • Ja, da bin ich noch mal: Was nun das Problem mit dem Originalvergaser war, hab ich nicht so recht verstanden. Verschleißteile am Vergaser? Meiner ist seit 22 Jahren drin und läuft seit 33.000 km. Ohne dass irgendwas verschlissen ist. Aber sei´s drum, du willst den Bing nehmen, es sei Dir gegönnt. Zur Einstellung kann ich nur so viel sagen (habe selber keine Erfahrung mit dem Bing), dass die Umluftschraube, wenn die Konstruktion dem N 1 ähnlich ist, so weit raus muss, dass der Motor im Standgas gut Gas annimmt. Dann aber lieber die Schraube vom Optimum wieder eine viertel Umdrehung rein. Wenn Du einen Leistungsverlust/ zu mageres Gemisch über den Drehzahlbereich feststellst, dann lieber die Schraube wieder dorthin, wo sie war. Ganz rein sollte aber nicht das Optimum sein, würde ich mal sagen.
    Noch was zur Leistung: 0,2 l weniger ist tatsächlich eine ganze Menge, wenn Du das schaffst, aber optimal fährt man nur mit optimalem Gemisch. Ist es zu mager, sparst Du keinen Sprit (im Vergleich zum Optimum), da der Motor entsprechend weniger Leistung abgibt. Ist es aber aktuell zu fett, kann man wirklich noch was sparen. Probier einfach.


    Viel Spaß noch

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

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