Hallo Simsongemeinde,
ich bin seit zirka 30 Jahren stolzer Besitzer eines Star SR4-2/1 Baujahr 1971, den ich in den 80er Jahren von meinem Bruder übernommen, und seinerzeit als Halbstarker übel geschunden habe. Ich erinnere mich, dass ich infolge alberner Hochstartversuche mindestens drei Lenker tauschen musste. Was soll ich sagen, ich war jung und wusste nicht was ich tat....
20 Jahre später, als die elterliche Garage aufgelöst wurde, habe ich das Wrack nach Berlin evakuiert, das nötigste instand gesetzt, und bin dann damit einige Jahre durch Berlin geflogen.
Dann habe ich die Lust daran verloren, auch, weil der Motor regelmäßig nach 10 oder 15 km den Dienst einstellte und erst nach Abkühlung wieder ansprang. Vermutlich die Zündspule...
Wie dem auch sei, ich hatte damals nicht das richtige Ersatzteil und irgendwie auch keine Lust zum Schrauben und habe das gute Stück dann im Keller eingemottet. Da stand er dann 10 Jahre trocken und kühl mit dreißigtausend Kilometern auf der Uhr.
Jetzt möchte ich ihn zum nächsten Frühling wieder fahren und habe darum vor einigen Wochen mit einer zweiten, etwas gründlicheren Instandsetzung begonnen. Es ist schon erstaunlich was da noch alles defekt ist.
Zum Problem:
Schon vor 10 Jahren war mir das Knacken der Kette aufgefallen. Ich nahm an, der Kette würden einige Rollen fehlen. War auch der Fall, habe diese also ausgetauscht.
Bei dieser Gelegenheit habe ich auch das Ritzel und den entsprechenden Wellendichtring getauscht. Dabei fiel mir schon auf, dass das Ritzel nicht richtig festgeschraubt, und motorseitig durch Kontakt mit der Kette enorm verschlissen war. Beim Einziehen der neuen Kette stellte ich dann fest, dass einige Kugeln des Mitnehmerlager wohl irgendwo auf der Strecke geblieben waren. Also habe ich auch den kompletten Mitnehmer inklusive Lager und Elastikring getauscht.
Leider knackt die Kette trotz der vielen Neuteile, die rein optisch auf mich einen soliden Eindruck machten, noch immer hässlich über das kleine (neue) Ritzel.
Die Vermutung liegt nahe, dass Ritzel, Kette und Mitnehmer nicht fluchten. Also habe ich mir die Schwinge angesehen und natürlich musste ich feststellen, dass das rechte Schwingenlager übel deformiert war. Daraufhin habe ich mir die modernen Lagerbuchsen aus Polyamid gegönnt und diese in die Schwinge gezogen. Beim Einbau der Schwinge musste ich feststellen, dass sich nun der Bolzen für die Schwingenlagerung nur mit Gewalt rein prügeln ließ. Ich habe mir also die Schwinge genauer angesehen, und natürlich ist sie verzogen. Also habe ich eine neue Schwinge verbaut.
Es knackt nun nicht mehr so brutal, aber es knackt eben noch. Die Kette ist korrekt, also unter Belastung gespannt. Die Spur ist bislang nur grob eingestellt. Ich weiß, dass die Spureinstellung Einfluss auf das Problem hat.
Zu meiner Frage:
Bei der Montage des Antriebs ist mir eine sehr massive Scheibe (ca. 2-3 mm stark) aufgefallen. Ich bin jetzt unschlüssig, wo die Scheibe hingehört:
a) zwischen die Mutter der Achsverlängerung und den Kettenspanner, oder
b) zwischen den Mitnehmer und den Kettenkasten.
Anders gefragt: gehört unter die Mutter der Achsverlängerung eine Scheibe, oder reicht dort der Kettenspanner?
Vielen Dank allen die sich meine Grütze bis hier her angetan haben, oder sogar sachdienliche Hinweise zum Problem geben können.
Mo Jo