Vorstellung / KR51/2 E: Wie soll die Schaltung funktionieren

  • Hallo,
    Seit kurzem besitzt mein Freund eine KR51/2 E und ich darf nun daran schrauben.
    Es ist tatsächlich noch ein M541 drinn.


    Nun ergibt sich für uns Schwalben-Neulinge das Problem der fehlenden Vergleichsmöglichkeit. Die folgenden beiden Probleme werden Standard-Probleme sein, ich bitte dennoch gnädig mit mir umzugehen...


    I. Schaltung
    Ich habe Videos und Beiträge zur Schaltungseinstellung "konsumiert" und glaube zu verstehen (Soll-Zustandsvermutung):


    • Die Schaltwippe wird sowohl beim hoch- wie auch beim runterschalten vollständig durchgetreten und zwar solange, bis ein Schaltvorgang hörbar stattgefunden hat.
    • Es gibt genau einen Leergang, und der liegt zwischen 1. und 2. Gang.


    • Bei o. a. Schaltvorgang darf nur genau 1 Stufe der Gangabfolge geschaltet werden, dies gilt auch für den Leergang.


    Ist diese Soll-Zustandsvermutung zutreffend oder funktioniert das Ding anders ?


    Der derzeitige Ist-Zustand ist:
    Hochschalten funktioniert wie gewünscht.


    • Beim Herunterschalten gibt es einen Leergang zwischen dem 4. und dem 3. Gang, und der rastet beim Schalten im aufgebocktem und abgeschalteten Zustand auch zuverlässig ein. Beim Fahren ist das nicht so zuverlässig...
    • Die anderen Gänge rasten zuverlässig bis einschliesslich des 2., der Leergang wird jedoch grundsätzlich übersprungen und es kommt gleich der 1. Gang.
    • Es ist möglich den Leergang zu schalten, in dem die Schaltwippe nicht komplett niedergetreten wird. Dies widerspricht aber der o. a. Soll-Zustandsvermutung.


    Ist die beschriebene Fehlfunktion eine Macke des Motors und nicht zu verbessern oder bekommt man dies einwandfrei eingestellt ?


    Einen Schlitzmutternschlüssel habe ich bereits gebastelt und wir haben die Einstellung 1 Umdrehung vor und zurück variiert. In der einen Richtung ging der 1. nicht mehr rein, in der anderen tat sich überhaupt gar nichts. Weiter zu verdrehen haben wir uns nicht getraut und ausserdem gabs grad Mittag - Nun ist also alles wieder wie es war.


    Ist die Fehlfunktion etwa ein typisches Zeichen einer verschlissenen Schaltwalze ?


    II. Motorlauf: "Ruckeln" unter Last, besonders wenn warmgefahren
    50er fahre ich schon einige Jahrzehnte. Beim Beschleunigen ist ein "Innehalten für Sekundenbruchteile" zu beobachten, welches ich auf die Zündung schieben möchte.
    Es wird bei warmgefahrenem Motor schlimmer.
    Der klare Benzinschlauch ist blasenfrei gefüllt, Filter ist sauber und der Tank wurde wohl neu versiegelt.
    Bei meinen alten Mühlen würde ich hier auf den Kondensator tippen.


    Ist der Effekt bekannt und meine Vermutung wahrscheinlich ?


    Ich bedanke mich schon jetzt für die Antworten und grüsse artig,
    SRU

  • Moin,


    erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwalbe. Bei dem Motor ist es so, dass es tatsächlich einen "Leerlauf" zwischen dem drittem und vierten Gang gibt. In diesen kommt man, wenn man die Schaltwippe nicht ganz durchtritt.


    Eine Besonderheit haben die Motoren, im Stand lassen sich die Gänge meist nicht komplett Schalten. Dafür muss am besten am Hinterrad gedreht werden.


    Bei eurem Motor würde ich sagen, ist die Schaltung nicht perfekt eingestellt. Zum Schaltung einstellen gibt es einen Trick für die Grundeinstellung. In die Welle vom Antriebsritzel kann man ein Werkzeug zum einschieben, dieses hat eine genau definierte Länge. Danach wird die Schraube mit dem selbstgebastelten Werktzeug eingestellt.


    Leider habe ich die Länge nicht zur Hand, am besten sucht ihr mal nach einer Rep. Anleitung.


    Für das beheben des anderen Problems würde ich eine komplette Wartung durchführen.

  • ... dass ich nun eine Bestätigung für den "Zusatzleerlauf" habe.


    Hallo Chrisch,
    Vielen Dank für deine Antwort.

    Ja, ich hab am Hinterrad gedreht beim Schalten im aufgebockten Zustand und das Mass von dem Du sprichst ist wohl 46,6 mm.
    Wir werden das mit der Einstellung noch einmal wiederholen.


    Dennoch muss ich vorher wissen, was erreichbar ist:
    Rastet bei Euch der Leergang (zwischen 1+2) beim Herunterschalten zuverlässig ein,
    wenn die Wippe voll durchgetreten wird oder ist das durchfallen in den 1. Gang normal ?


    Gruss, SRU

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke das "durchfallen" ist im Fahrbetrieb normal.
    Beim Hochschalten wäre es blöd, wenn man jedesmal
    den Leerlauf zwischen 1. und 2. drin hätte.
    Auch beim Runterschalten bin ich noch nie im Leerlauf gelandet.
    Im Stand z.B. an der Ampel finde ich den Leerlauf aber leicht.

    LG Kai d:)

    • Offizieller Beitrag

    Bitte nimm die 46,6mm nicht so genau. Das mag beim Einstellen im Neuzustand gegolten haben. Jetzt würde ich das als Anhaltspunkt nehmen und dann nach Funktion einstellen.


    Das "Innehalten für Sekundenbruchteile"könnte eher ein Problem mit der Benzinversorgung sein.
    Was für ein Filter hast Du erwähnt? Etwa das zusätzliche, zusetzliche im Spritschlauch: hau wech die Sch... und lies im Wiki zum Thema Benzinversorgung


    Peter

  • Der Leerlauf ist ein "Zwischengang", wenn du vom 1. in den 2. und umgekehrt bis zum Anschlag durch trittst, dann wirst du den Leerlauf nicht erwischen. Du musst jeweils vorsichtig die Wippe betätigen bis ein spürbarer Widerstand überwunden ist. Das ist dann der Leerlauf. Wenn du noch weiter bis zum Anschlag den Schalthebel betätigst wirst du den Leerlauf überspringen und im 1. bzw 2. Gang einrasten.


    Und ja das mit dem zusätzlichen Leerlauf passiert. Abhilfe schafft hier, neben einer gut eingestellten Schaltung, das nicht zu vorsichtige Schalten sondern ein sauberes Durchtreten bis zum Anschlag.

    R.I.P. Ronny, nur die Besten sterben jung!

    • Offizieller Beitrag

    Noch eine Anmerkung zur Gedenksekunde beim Gasgeben bzw. Gaswechsel. Ich tippe auf eine falsche oder falsch eingestellte Teillastnadel. Häng die Nadel mal eine Kerbe höher ein (also kommt die Nadel etwas tiefer) und mache einen erneuten Fahrversuch. Wird es besser, herzlichen Glückwunsch. Wird es schlechter, ist die Gedenksekunde einem zu mageren Gemisch im TL-Bereich zuzuordnen und die Nadel wird eine Kerbe tiefer gehängt. Wird es dann auch nicht besser, ist entweder die Nadel falsch, verschlissen, oder das Problem lag/liegt doch an anderer Stelle.
    Sirko

  • Es sind viele wertvolle Informationen von Euch gekommen, wir wissen nun dass die Schaltung nur minimal verstellt ist und die beobachteten Ungereimtheiten bei diesem Motor normal sind.


    Wir werden zunächst diese Feineinstellung erledigen und erst danach daran gehen, den Motorraum zu beruhigen.


    Angenehm überrascht hat mich die Anzahl der Antworten in dieser kurzen Zeit, hier ist wirklich Aktivität im Forum und der Ton ist angenehm.


    Gruß, SRU

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