Wasser im Kurbelwellenghäuse - Pleullager fest

  • Moin zusammen!
    Habe eine Schwalbe 51/1 K mit festem Motor erworben. Etwas 2-Takter-Erfahrung ist vorhanden aber es ist meine erste Schwalbe.
    Den Zylinder habe ich runterbekommen und es hat sich herausgestellt, dass das Kurbelwellengehäuse zur Hälfe mit Wasser gefüllt war. Dadurch ist das Pleullager festgerostet. Fahrzeug hat 1 Jahr - wegen des festen Motors unbewegt - draußen gestanden, im Auspuff scheint auch Wasser zu stehen :(


    Frage: Wie kommt das Wasser dahin?

  • Hallo,


    bei einer K51/1 hast du eine M53 Motor drin. Hier mal eine Zeichnung http://www.ddrmoped.de/simson/schwalbe/Motor-M53KHL.jpg.
    Ich würde ja Zylinderfuss oder Mitteldichtung sagen. Wenn das Getriebeöl grau/milchig ist, ist da auch Wasser drin.
    Aber egal wo es hergekommen ist, den Motor musst du eh komplett aus einander nehmen. Das bedeutet beide Motorhälften spalten. Und wenn man sowas macht, erneuert man da eh die Lager, Simmeringe und die Dichtungen.

  • oh, ein abgesoffenes kellerkind! na dann mal viel spaß beim instandsetzen, da wirst du so einiges kaputtes finden. man sollte mal überlegen, ob es evtl sinnvoll wäre einen anderen alten motor zu besorgen, der weniger hat einstecken müssen, und den dann zu regenerieren. vorrausgesetzt, dass da nciht schon ein selbsternannter experte dran rum gehämmert hat, sind da wahrscheinlich geringere kosten zu erwarten.

  • Vielen Dank für eure fixen Antworten!
    Über eine Papier-Dichtung kommt nicht sooo viel Wasser rein! Kann das bei der Schwalbe irgendwie über den LuFi -> Vergaser rein??


    Richtig - so sieht der Block aus, den ich eben ausgebaut habe ;) Ist aber ein M53/1 KFR


    Kupplungs/Primärdeckel hatte ich eben runter - das Öl sieht bis auf die Menge sehr gut aus. Der Vorbesitzer hat den Motor vor ca. 300-500 km regenerieren lassen.


    Ich habe noch eine Kurbelwelle dazubekommen. Nuten+Gewinde in perfekt in Ordnung und kein fühlbares Höhenspiel. Nur Axial kann sich das Pleul relativ weit verschieben -so 1,5mm. Ist das Original?
    Die wollte ich ansich verbauen.


    Was sollte sich da weiter als defekt herausstellen?

  • Ich noch mal.


    ich hab nicht so die Ahnung von Pleuelspiel, aber als ich mal im Internet nach simson und Pleuelspiel gesucht hab, kann ich dir folgende Inhaltsangabe wiedergeben:


    Ein Spiel von 1,5mm ist nicht nur in Ordnung, es ist sogar gewollt. Man muss das Pleul Axial verschieben können, da nicht jeder Zylinder Identisch ist.
    !Wegen dem Spiel, muss vor dem Aufsetzen des neuen Zylinders das Pleuel zentriert werden!


    Zu deiner Wassertheorie: Wenn die Schwalbe ohne Armaturenbrett und ohne Luftfilter im Regen stand, muss erst der Luftberuhigungskasten vollgelaufen sein, von da aus dann der Vergaser und dann durch den Zylinder in die Kurbelwelle.


    Mach doch einfach mal den kleinen Stöpsel am Luftberuhigungskasten auf und guck was raus kommt. Wenn da 1,5l Wasser raus kommen, könntest du recht haben. Und wie sieht der Zylinder von innen aus?

  • Schieben ist nicht Kippen. Lesen, verstehen, umsetzen.


    Regenwasser dringt in die Motoren hauptsächlich durch den obenliegenden Kupplungshebel ein; Flutwasser drückt beim M53 als erstes zwischen Kicker- und Schaltwelle durch sowie durch die Entlüftung auf der rechten Seite, bei steigendem Pegel dann von überall - Vergaserüberlauf, Auspuff, Luftfilter.

  • axiale verschieblichkeit ist wie schon geschrieben gewollt. wie fit die kurbelwelle noch ist, kann man daran erkennen, wie weit sich das pleuel kippen lässt (strecke am oberen pleuelauge in mm).


    ich bin verwundert, dass der motor anscheinend gemacht wurde, kurz darauf festging und dann wasser angesetzt hat. kannst du da mal die näheren umstände recherchieren? ein frisch gemachter motor sollte nämlich eigentlich nicht festgehen (es sei denn ein metzger fährt in "ein").


    meine glaskugelprognose von wegen "noch mehr schäden finden" kam daher, dass ich davon ausgegangen bin, dass der motor bis zum gehtnichtmehr gefahren wurde, und dann irgendwo stehen gelasen wurde wo er starker feuchtigkeit ausgesetzt war. unter diesen umständen hätte ich auch wasser im getriebe mit entsprechenden schäden erwartet, vom normalen verschleiß mal ganz abgesehen.


    die 2 fragen sind jetzt:
    *wer hat den motor gemacht, und was hat er genau gemacht?
    *warum ist er fest gegangen?

  • Meiner Meinung nach durch Rumstehen mit abgenommenem Zylinderkopf im Regen.


    Aber meinste nicht wenn dem so gewesen wäre hätte er uns dieses "kleine Detail" schon verraten, bzw wär selbst drauf gekommen?


    Ich denke mal das die Schwalbe vollständig rum gestanden hat? Wobei wenn auch der Motortunnel drauf war dann wäre das mit dem Wasser ja doch sehr unwahrscheinlich?
    Am besten wäre du erzählst mal genauer unter welchen Umständen du die Schwalbe erworben hast, wann diese Motorregeneration gewesen sein soll, ob Motortunnel, Vergaser, Luftfilterblech etc drauf waren, dann kann man evtl mehr sagen.

    R.I.P. Ronny, nur die Besten sterben jung!

  • Habs zufällig noch im Schwalbebuch gefunden - Axialspiel Pleullager bis 2mm ist normal.


    Das Pleul lässt sich sehr genau 1,5mm kippen - Wie ist der Wert einzuordnen?


    Die Regenerierung wurde von AKF durchgeführt (Lager, Zylinder, Kolben, Kurbelwelle, Simmerringe, Bleche, Inbusschraubensatz usw. - Rechnung liegt vor) - ein halbes Jahr später war der Motor nach ca. 4-6 wöchiger Standzeit fest. (Die Schwalbe stand draußen, zwar unabgedeckt, aber auch kein Stück zerlegt oder ohne Deckel kappen etc. - Der Zylinderkopf oder das Amaturenbrett waren sicher nicht geöffnet ;) )


    Angeblich wurde der Motor nach der Überholung sogar mit fetterem Gemisch eingefahren.


    Der Zylinder hat natürlich auch leichten Rostansatz. Hab den noch nicht gesäubert - vielleicht kann ich den durch leichtes hohnen noch retten.


    Bei der Demontage ist mir aufgefallen, dass der Kobelbolzen deutliche Laufspuren von den Nadeln des Kobo-Lagers hat. D.h. auch bevor das Pleullager festgerostet ist, war das Kobo-Lager fest! Ich schließe daraus, dass auch vorher schon minimalmengen Wasser im Kurbelwellengehäuse waren. Der Vorbesitzer hatte zudem geschrieben, dass vermehrt weißer-Rauch aus dem Auspuff kommt. Passt doch auch dazu, oder?

  • hmpf. was ich von akf halte sag ich jetzt mal nicht. und die praxis deines vorbesitzers, einen motor, der bei einem händler der garantie geben MUSS repariert wurde einfach ein jahr lang stehen zu lassen kommentiere ich auch nicht.


    weiße fahnen müssen nicht zwingend verdampftes wasser sein, normalerweise spricht weißer qualm immer für undichte simmerringe und verbranntes getriebeöl.


    an deiner stelle würde ich jetzt als erstes herausfinden, wie lange akf garantie auf die arbeiten gegeben hat (2 jahre?) und ob du noch in der garantiezeit bist. falls ja -> akf kontaktieren und nachbesserung verlangen. da dürfen wir doch alle mal gespannt sein was dabei heraus kommt...


    ps: nur mal ne schnapsidee: war dein vorbesitzer eventuell ein experte, der ohne/mit zu wenig öl gefahren ist? oder fertiges gemisch an einer tankstelle getankt hat? in den gebrauchten bundesländern gibt es keine gemischsäulen, sondern entweder diese teile wo man noch per hand pumpen muss oder spritmarken einwirft und dann 0,5 liter abzapfen kann. diese einrichtungen werden vom kassenpersonal nachgefüllt wenn sie leer sind. und es kommt durchaus schon mal vor, das einer von den hochbegabten schlichtweg das öl vergisst.
    das würde zumindest erklären warum ein neues nadellager in einer neuen kurbelwelle festgeht.

  • Soo, hab eben mal das Alu-Blech unter dem Lenker abgeschraubt - da hing die rote Filterabdeckung mit dem Andruckschaum neben der Filterpatrone! - Das könnte einiges erklären, oder?


    Außerdem habe ich mal den Stopfen des Ansaugschalldämpfer gezogen - kein Wasser drin.

  • wenn kein wasser im Luftberuhigenskasten war, sollte es eigentlich auch nicht durch durch die Lenkerabdeckung reingekommen sein.
    sehr merkwürdig das ganze.

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  • Zitat

    - ein halbes Jahr später war der Motor nach ca. 4-6 wöchiger Standzeit fest. (Die Schwalbe stand draußen, zwar unabgedeckt, aber auch kein Stück zerlegt oder ohne Deckel kappen etc. - Der Zylinderkopf oder das Amaturenbrett waren sicher nicht geöffnet ;) )

    Sagt wer? Der Verkäufer?


    Wie wär's mit folgendem Szenario:
    Der Motor geht aus irgendwelchen Gründen fest. Der Besitzer sucht nach dem Grund dafür, schraubt den Zylinderkopf ab, kommt nicht weiter, die Kiste steht im Regen, sammelt Wasser. Irgendwann später schraubt der Besitzer die Kiste wieder zusammen. Entweder bemerkt er das Wasser nicht oder verschweigt das bewußt. Und gibt auf Nachfrage nicht zu, dass der Motor schon mal auf war.


    Denn sonst kommt das Wasser da nicht rein. Es stehen tausende von diesen Mopeds draußen ohne dass sich Wasser im Kurbelgehäuse sammelt.


    Oder vielleicht stand das Moped in nem Überschwemmungsgebiet? Das wäre vielleicht auch noch denkbar. Oder es hat sich einer einen Spaß draus gemacht zu untersuchen, bis zu welcher Wasserhöhe ne Simme noch läuft.

  • Hi TO!
    Kreative Antwort, aber die Schwalbe stand die letzten zwei Jahre genau vor meinem Fenster - ich habe mir das Spiel die ganze Zeit angesehen und auch sämtliche Posts des Vorbesitzers hier gelesen - die Angaben haben also durchaus Hand und Fuß. ;)

  • Zitat

    Denn sonst kommt das Wasser da nicht rein. Es stehen tausende von diesen Mopeds draußen ohne dass sich Wasser im Kurbelgehäuse sammelt.
    Oder vielleicht stand das Moped in nem Überschwemmungsgebiet? Das wäre vielleicht auch noch denkbar. Oder es hat sich einer einen Spaß draus gemacht zu untersuchen, bis zu welcher Wasserhöhe ne Simme noch läuft.


    Ich behaupte mal, dass da anders kein Wasser reinkommt. Oder welche Erklärung hast Du?

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