Besonderheiten einer Schwalbe BJ 1964

Im Laufe der Zeit wurden viele kleine und größere Veränderungen an der Schwalbe vorgenommen. Diesen waren entweder kleine optische Änderungen oder auch größere technischer Natur. Die Besonderheiten einer ganz frühen Schwalbe (KR 51, Baujahr 1964) sind beispielsweise:

Karosserie

  • Die Lenkerabdeckung war aus Aluminium und soll noch ein Suhler Stadtwappen als Emblem besessen haben. Auf Messefotos ist dieses Emblem zu sehen, jedoch sind bisher keine Lenkerabdeckungen mit diesem Emblem aufgetaucht. Zusätzlich gab es eine kleine Erhöhung am Parklicht.
  • Das Lampenschild hatte keine Aussparungen für die Durchführung von Kabeln oder Bowdenzügen und auch keine Leerlaufanzeige.
  • Der Lampenring war weiß und der Außenrand breiter.
  • Der Ausschnitt am Motortunnel für den Kickstarter war aufgrund des verwendeten Handschaltungsmotors schmaler und die Scheuerleisten.
  • Die graue Sitzbank hatte noch eine Zierleiste mit Simson-Schriftzug am Heck.
  • Das Sitzbankscharnier hatte keinen Anschlag, aber stattdessen wurde eine Sicherungsschnur verbaut.
  • Die Tunnelmutter war eine Rändelmutter aus Aluminium.
  • Der vordere Kotflügel hatte kleinere Löcher, da an den Stoßdämpfern keine Distanzstücke verbaut wurden. Außerdem war er dadurch etwa 2 cm schmaler und wies außerdem eine Bördelung an der vorderen Spitze auf.
  • Am Knieblech war entweder noch der Simson-Schriftzug der KR 50 verbaut oder ein goldener.
  • Das Abdeckblech aus Aluminium unter dem Lenker hatte zwei Löcher für die Tupfer des NKJ-Vergasers.
  • Der Panzer war etwas anders geformt. Bei den späten 64ern ist die Sicke zwischen den Blechhälften des Panzers bis unmittelbar an die Befestigungsschraube unter der Sitzbank gearbeitet. Bei frühen 64ern hingegen ist sie nur bis hinter die Sitzbank gearbeitet und unter der Sitzbank ist eine flache Schweißnaht zu erkennen. Weiterhin ist bei dieser Ausführung das Blech am Benzinhahn minimal umgelegt.
  • Die Spiegel hatte eine Nierenform.
  • Griffgummis, sowie die Gummiteile am Gepäckträger und die Keder, waren grau.
  • Die Griffgummis hatten Querstreifen als Musterung.
  • Die Gummis auf den Trittbrettern hatten ein kariertes Muster.
  • Der Gepäckträger war insgesamt länger und hatte ovale Löcher in den Querstegen.
  • Am Lenker wurde zwischen Blinker und Gasgriff ein Distanzstück aus Aluminium verbaut.
  • Der Lenker war kürzer und dadurch wurden kürzere Griffgummis verbaut.
  • Der Bremshebel und der Kupplungshebel waren aus Aluminium und kürzer. Außerdem hatten sie eine andere Biegung.
  • Der Ständer war aus Stahl. Die Form ähnelte dem des SR 2.
  • Der Tank hatte die alte Form ohne Sicke oben am Tankdeckel.
  • Die Soziusfußrasten hatte eine Musterung mit Längsrippen und hatten keine Metallplatte vorne vor, sondern waren geschlossen aus Gummi.

Fahrwerk

  • Der Kettenkasten war ebenfalls aus Aluminium.
  • Die Kettenschläuche hatten 4 "Knubbel".
  • Die Speichen waren kürzer und somit auch anders gekreuzt.
  • Die Felgen waren aus Stahl und grau lackiert.
  • Die Stoßdämpfer waren Reibungsdämpfer und aus Aluminium. Die Hülsen waren beige.
  • Die Radnabenabdeckung hatten eine Rille.
  • Die Radlagerabdeckung waren nicht aus Gummi, sondern aus Filz.

Motor und Vergaser

  • Als Motor wurde am Anfang ausschließlich ein Handschaltungsmotor verbaut.
  • Der Motor selber hatte noch folgende Besonderheiten:
    • geänderte Kickstarterwelle mit Feinverzahnung; Kickstarterwelle war länger durch die Handschaltung
    • andere Kurbelwelle
    • anderes Polrad und andere Grundplatte
    • geänderte Kupplung mit angepasster Primärübersetzung
    • Lüfterrad aus Aluminium
    • Statt den Lüftungsschlitzen im Lichtmaschinendeckel gab es einen speziellen Einsatz aus Aluminium.
    • geänderte Gehäuseentlüftung, Tachowelle grau/gold mit
  • Der Flansch zum Vergaser am Zylinder war dreieckig und wurde über 3 Stehbolzen mit dem Vergaser verbunden.
  • Als Vergaser wurde noch statt dem späteren BVF 16N1-1 bzw. BVF 16N1-5 wurde ein NKJ153-5 verbaut.
  • Der Luftfilterkasten war ein T-förmiges Gummistück mit großer Öffnung als Anschluss zum Vergaser. Ein auf den ersten Blick optisch gleicher Luftfilterkasten gab es auch für den BVF 16N1-1, jedoch hatte dessen Öffnung zum Vergaser einen kleineren Durchmesser.
  • Es führten zwei Bowdenzüge zum Abdeckblech unter dem Lenker, für Tupfer und Choke.
  • Der Auspuff hatte ein anderes Endstück. Dadurch hatte der Auspuff die Form einer Zigarre.
  • Der Schalldämpfer im Auspuff war verschraubt.
  • Die Auspuffschelle hatte ein Asbestband.
  • Der Krümmer hatte eine andere Biegung und war kürzer.

Lichtanlage und Elektrik

  • Die Rückleuchte war zweifarbig, orange für das Bremslicht und rot für das Rücklicht.
  • Unter dem Rücklicht befand sich noch ein Katzenauge.
  • Als Blinker wurden Kugelblinker, die sogenannten Ochsenaugen, verbaut.
  • Die Kabel nach hinten wurden durch den Rahmen geführt.
  • Die oberste Platte der Ladeanlage war aus Aluminium.

Lackierungen

  • Tank und Rahmen hatten eher eine braune Farbe, als die spätere graue Lackfarbe.
  • Die Lackierung der Karosserie war entweder blau, weiß, tundragrau oder orange.

Sonstiges

  • Der Tacho war rot-weiß.
  • Alle Bowdenzüge waren nicht schwarz, sondern vermutlich grau. Diese Bowdenzüge sind heute eher goldfarben.
  • An der Tachowelle war die Verschraubung aus Metall und hatte die gleiche Farbe wie die Ummantelung.
  • Das Typenschild war bei den ersten Modellen sehr ähnlich dem der KR 50. Aber bei allen frühen Schwalben war das Typenschild unter der Sitzbank.
  • Der Zündschlüssel war anders geformt.


Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.