Vergaser 16N1: Unterschied zwischen den Versionen

K (Siehe auch)
 
Zeile 33: Zeile 33:
 
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
 
[[Datenblatt Vergaser 16N1]]<br>
 
[[Datenblatt Vergaser 16N1]]<br>
[[BING vs. BVF]]
+
[[BING vs. BVF]]<br>
 +
[[Startvergaser]]
 
[[Kategorie:Bauteil]]
 
[[Kategorie:Bauteil]]
 
[[Kategorie:Vergaser]]
 
[[Kategorie:Vergaser]]

Aktuelle Version vom 19. April 2013, 11:27 Uhr

Vergaser 16N1-5

Der Vergaser 16N1 wurde in verschiedenen Varianten von den Berliner Vergaser- und Filterwerken hergestellt und kam an den verschiedensten Fahrzeugen der Firma Simson zum Einsatz. Welche Variante die richtige ist, ist dem untenstehenden Datenblatt entnehmbar. Hierbei richtet sich die Wahl des Vergasertyps weniger nach der Motorenbaureihe als vielmehr nach der im Fahrzeug vorhandenen Ansauganlage.

Seit einigen Jahren gibt es diesen Vergasertyp auch wieder neu zu kaufen.

Merkmale

Die einzelnen Modelle des 16N1 unterscheiden sich in vielen Kleinigkeiten, die sich nicht allein auf wechselbare Details wie Düsenbestückung oder Teillastnadelstellung beschränken. Daher ist es meist nicht möglich, ein Modell in das andere zu "verwandeln".

Wartung

Einstellung

Vergaseroberteil 16N1-5 mit Leerlaufluftregulierungsschraube (1), Überlauf (2) und Kolbenschieberanschlagschraube (3)

Vor der Einstellung des Leerlaufes sollte man ausschließen können, dass nicht andere Faktoren für einen fehlerhaften Leerlauf verantworlich sind. Also wird zumindest die Zündkerze auf ordnungsgemäßen Zustand und Elektrodenabstand überprüft. Dann wird der Motor warmgefahren und das Fahrzeug bei laufendem Motor aufgebockt. Wenn der Motor nicht selbstädig weiterläuft, dreht man die Kolbenschieberanschlagschraube so weit hinein, bis der Motor sicher läuft.

Nun wird die Leerlaufluftregulierungsschraube bis zum Anschlag hineingedreht. Dann dreht man die langsam heraus, bis die höchste Drehzahl bei gleichmäßigem Motorlauf erreicht ist. Die richtige Stellung der Schraube findet sich auch in der untenstehenden Tabelle. Anschließend wird die Leerlaufrehzahl durch Herausdrehen der Kolbenschieberanschlagschraube so eingestellt, dass der Motor sicher läuft. Zur Verbesserung des Übergangsverhaltens kann die Leerlaufluftregulierungsschraube wieder 1/4 bis 1/3 Umdrehung hineingedreht werden. Noch weiteres Hineindrehen führt aber ausser einer Verbrauchserhöhung zu nichts.

Reinigung

Von Zeit zu Zeit (speziell, wenn der Motor häufig stottert oder viel Dreck im Tank ist) ist es notwendig, den Vergaser zu reinigen. Hierzu wird der Vergaser ausgebaut. Zunächst erfolgt die äusserliche Reinigung, am besten durch Abwischen mit einem bezin- oder verdünnergetränkten Lappen. Als nächstes ist das Innenleben dran. Der Vergaser wird geöffnet und alle Düsen herausgeschraubt (Merken, welche Düse wohin gehört!). Die Düsen werden gründlich gereinigt und am besten mit Luft durchgeblasen, um Verunreinigungen zu entfernen (Achtung: keine harten Gegenstände(Draht, etc.) zum reinigen der Düsen verwenden). Wer will, kann auch noch alle Vergaserteile in Benzin einlegen.Zum Schluss alles wieder zusammenbauen (Dichtung nicht vergessen) und ggf. neu einstellen.

Überlauf und Schwimmernadelventil

Für einen überlaufenden Vergaser kann es nur drei Ursachen geben.

  • Der Schwimmer hat ein Problem: Alle Schwimmer-Fehler führen dazu, daß er im falschen Moment (oder gar nicht) das Schwimmernadelventil schließt. Er ist also
    • zu schwer (z.B. durch nachgebesserte Lötstellen...)
    • undicht (läuft mit Benzin voll und wird somit zum "Taucher")
    • an den Metallzungen falsch eingestellt
    • an dem Stift der ihn befestigt, verklemmt.
  • Das Schwimmernadelventil schließt nicht mehr richtig oder ist undicht.
  • Der Überlauf ist verstopft. Wenn der Benzinüberlauf verstopft ist oder der daran angeschlossene Schlauf eingeklemmt ist, läuft der Vergaser auch über, da die Luft nicht entweichen kann und im Vergaser ein Überdruck entsteht, der das Benzin heraus drückt.

Problemlösung: Zuerst den Überlaufschlauch abnehmen und testen, ob er noch überläuft. Anschließend nachsehen, ob das Loch im Vergaser vom Überlauf frei ist. Wenn das Problem weiterhin besteht:

  • Vergaser ausbauen und auseinandernehmen
  • Benzinschlauch anschließen, Schwimmer gefühlvoll gegen das Schwimmernadelventil drücken. Die kleine Spitze in der Nadel nicht mit reindrücken.
  • Vergaser richtig herum halten. Benzinhahn öffnen. Wenn kein Benzin durchgeht ist das Schwimmernadelventil auf jeden Fall dicht.
  • Schwimmer ausbauen (Stift mit dünnem Nagel oder dünnem Körner vorsichtig rausschlagen oder einfach rausschütteln. Dabei den Schwimmer nicht verbiegen.)
  • Schwimmer schütteln und hören, ob er klötert oder ob Flüssigkeit drin ist. In beiden Fällen auf jeden Fall einen neuen Schwimmer besorgen. Wenn das Schwimmernadelventil dicht war müsste das Problem beseitigt sein.

Abschließend gefundene Probleme beseitigen und den Vergaser gründlich reinigen, da er sowieso gerade offen ist. Wenn sehr viel Dreck drin ist den Tank und das Benzinsieb mal untersuchen, sonst ist gleich das nächste Problem da. Ansonsten: Zusammenbauen.

Siehe auch

Datenblatt Vergaser 16N1
BING vs. BVF
Startvergaser