Zündspannung und Funkenstrecke KR51

  • Hallo zusammen,


    ich habe seit geraumer Zeit das Problem, das meine KR51/1 im warmen Zustand nicht mehr anspringt. Nicht falsch verstehen: Sie fährt prächtig, wenn sie heiß ist. Sie geht auch nicht von selbst aus und nichts.


    Sie springt nur leider nicht mehr an, nachdem ich sie ausgemacht habe ;( . Nicht mit schieben, nicht mit guten Worten. Erst nach einer halben Stunde oder so läuft sie wieder, wenn auch anfangs recht schlecht.


    Heute habe ich die Zündfunkenstrecke geprüft: Der Funke springt nur 4-5 mm weit. Unter Druck ist ab 4 bar kein zuverlässiger Funke zu haben, bei 5 bar gar keiner mehr.


    Das ist doch zu wenig, oder?


    Hat jemand 'ne Idee, wo ich den Fehler zuerst suchen soll? Kondensator? Zündspule? Oder was im Unterbrecher?


    Viele Grüße,
    Dominik

  • Zündkerze und Kerzenstecker als erstes prüfen und austauschen.


    Dann Zündkabel, Hochspannungsdurchführung, prüfen und Zündeinstellung prüfen ggf. einstellen, Kondensator und Unterbrecher ggf. tauschen.


    Choke schließt richtig ? Gummi und Einstellung prüfen.


    Warmer Motor springt nicht an, häufig das Wärmeproblem, Kerzenstecker oder Kondensator.


    Gruß
    schrauberwelt

  • Zitat von Dominik

    Heute habe ich die Zündfunkenstrecke geprüft: Der Funke springt nur 4-5 mm weit. Unter Druck ist ab 4 bar kein zuverlässiger Funke zu haben, bei 5 bar gar keiner mehr.


    wie hast du denn das mit dem druck getestet?
    was hast du genau gemacht?
    so nen paar mm funkenstrecke ohne kerzenstecker zum motorblock sind denk ich ganz ok!


    teste als erstes mal ne neue kerze. also karre schön warmfahren, so das du denks dein problem tritt auf.
    dann mal die neue kerze rein und probieren! klappts dann?


    mfg
    Lebowski

    "Scheuen Sie nicht die kleine Mühe und schmutzige Hände, es lohnt sich immer!"

  • Zitat

    wie hast du denn das mit dem druck getestet?


    8)


    Ein Freund hat mal beim Entrümpeln in der Berufsschule an mich gedacht und mir diese Teil mitgebracht:



    Oben schraubt man die Kerze(n) rein, die man testen möchte, rechts unten an der Blechplatte ist der Anschluss für die Masse (31). Zuletzt den Kerzenstecker drauf und von unten Druck geben. Dann kann man den Kerzen lustig beim Funken zusehen.


    Zitat

    so nen paar mm funkenstrecke ohne kerzenstecker zum motorblock sind denk ich ganz ok!

    Bei meinen Motorrädern fände ich 4 - 5 mm zuwenig. Soweit ich weiß sagt man, es sollten wenigstens 7 - 8 mm sein. Weiß nur nicht, ob für die Schwalbe das selbe gilt?


    Zitat

    dann mal die neue kerze rein und probieren!

    Neue Kerze werde ich probieren. Klar! Habe im Moment nur keine zur Hand :( . Ich vermute allerdings, dass es nicht an der Kerze liegt. Der Funke war nämlich auch bei den anderen Kerzen in dem Testgerät zu schwach :( .


    Danke und viele Grüße,
    Dominik

  • ja na sauber,... das doch mal nen brauchbares gerät! :)
    sorry, der skepischen nachfrage, aber sowas hat halt nicht jeder rumliegen ;)


    kann man damit auch die funkenstrecke testen?
    und dadrin hast du die zündkerze deiner simme verwendet? oder ne x-beliebige?


    Ich weiss nicht genau ob die Überlegung richtig ist:
    Kompression liegt bei knapp 10Bar. Also hast du tatsächlich Aussetzter in der Zündung. Aber laufen tut die Schwalbe ja trotzdem?!


    Der Test mit der Zündkerze zielt auf eine bei wärme defekte Zündkerze ab. Es kommt vor das die bei Überhitzung aussetzter haben,..... Ne neue Isolator 260 (oder Vergleichskerze) sollte man aber immer parat haben. Also mal 2-3 bestellen.
    Würd das trotzdem zuerst noch mal kurz testen!


    mfg
    Lebowski

    "Scheuen Sie nicht die kleine Mühe und schmutzige Hände, es lohnt sich immer!"

  • Zitat

    kann man damit auch die funkenstrecke testen?

    Ne, geht nicht. Die Funkenstrecke habe ich mit so einem Funkstreckenprüfer von Louis gemessen. Da kann man einfach mittels Gewinde den Luftspalt verstellen.


    Zitat

    und dadrin hast du die zündkerze deiner simme verwendet? oder ne x-beliebige?

    Beides. In den Druckprüfer habe ich die Simme-Kerze eingeschraubt und testweise auch die anderen Kerzen mal angesteckt. Ergebniss war immer gleich.


    Zitat

    Ich weiss nicht genau ob die Überlegung richtig ist:
    Kompression liegt bei knapp 10Bar. Also hast du tatsächlich Aussetzter in der Zündung. Aber laufen tut die Schwalbe ja trotzdem?!

    Es könnte ja sein, dass der Funke bei laufendem Motor besser ist (wegen der höheren Drehzahl) und der Schwung erst beim Kicken nicht mehr für einen ordentlichen Funken reicht.


    Bei kaltem Motor startet der Motor trotzdem, weil der der Druck im Brennraum geringer ist (Kolbenspiel) oder weil der Kondensator besser arbeitet.


    Keine Ahnung ob's stimmt. Ist halt im moment meine Überlegung.


    Viele Grüße,
    Dominik

  • Könnte gut sein das da was mit der Zündung nicht stimmt. Aber ist es evtl. auch möglich das der Vergaser bei warmen Motor überläuft?
    Hatte das Prob auch schon mal an meinem ander Moped gehabt. War aber auch nur wenn der Motor richtig heiß war.
    Was mir halt komisch vorkommt ist, das die Schwalbe ja läuft bis du sie ausmachst.
    Wenn du dann gleich nach dem ausmachen nochmal versuchst sie zu starten, kommt sie dann auch nicht?

    Simson heißt das kleine Wunder...fährt bergauf wie andere runter ;)

  • Zitat von Dominik

    Es könnte ja sein, dass der Funke bei laufendem Motor besser ist (wegen der höheren Drehzahl) und der Schwung erst beim Kicken nicht mehr für einen ordentlichen Funken reicht.

    Klingt zumindest plausibel,..... mal schauen was die klugen köpfe dazu meinen,....


    Zitat von Schwalbe73

    Wenn du dann gleich nach dem ausmachen nochmal versuchst sie zu starten, kommt sie dann auch nicht?

    Darum gehts doch grade :roll: siehe hier ->

    Zitat von Dominik

    Sie springt nur leider nicht mehr an, nachdem ich sie ausgemacht habe ;( .


    was sollte den vergaser dazu bewegen nur im warmen zustand überzulaufen?
    der gaser ist auch thermisch entkoppelt über die dichtungen & Isolierflansch.


    mfg
    Lebowski

    "Scheuen Sie nicht die kleine Mühe und schmutzige Hände, es lohnt sich immer!"

  • Das kann passieren wenn sich der Sprit in der Kammer ausdehnt. Auch ein entkoppelter Vergaser wird warm. Wenn dann das -----Niveau nicht ganz stimmt kann das schon passieren.
    Ist ja nur ne Möglichkeit. Bei mir war es so. Hatte meine auf´m Seitenständer. Dadurch ist der Sprit nicht durch den Überlauf, sondern in den Motor.
    Zum Absaufen brauch mann nicht viel!

    Simson heißt das kleine Wunder...fährt bergauf wie andere runter ;)

  • Zitat von Lebowski

    [quote=Dominik]
    der gaser ist auch thermisch entkoppelt über die dichtungen & Isolierflansch.


    das halte ich für theorie....!
    bei mir is der Gaser immer wenigstens warm! wenn das moped gelaufen ist!

  • Zitat

    Wenn du dann gleich nach dem ausmachen nochmal versuchst sie zu starten, kommt sie dann auch nicht?

    Direkt nach dem Ausmachen geht's meist. Aber eine Minute später schon nicht mehr :cry: .


    Den Vergaser muss ich mir wohl auch noch einmal vorknöpfen. Im Moment weiß ich nicht einmal, was da genau verbaut ist. Ich habe den Motor vor etwa 1 1/2 Jahren bei a-k-f mitsamt neuem Vergaser als "regeneriert" gekauft. Der Vergaser ist kein BVF 16N, wie ich sie kenne. Jedenfalls hat er keine Leerlaufverstellung (mit der der Kolben sonst via konischer Schraube angehoben wird).


    Kann schon sein, dass es da auch ein Problem gibt.


    Brauche halt mal jemanden, der mir sagen kann, ob die 4 mm Luftspalt, die ich für die Funkenstrecke messen kann, ok sind oder nicht. Damit wäre mir sehr geholfen. Tappe derzeit noch im Dunkeln.


    Viele Grüße,
    Dominik

  • was du tun sollst?


    wenn du ihn vor 1 1/2 jahren bei akf gekauft hast,.. dann muss da noch garantie drauf sein...
    also anrufen, und das problem mit denen klären^ :zwinker:
    (zumindest dass sie die anfallenden teile sponsorn....)


    MfG

  • Ich glaube, die gesetzliche Gewährleistung beträgt nur sechs Monate :cry: . Aber selbst wenn: Bevor ich den Motor ausbaue,
    - mit Fehlerbeschreibung einschicke,
    - vier Wochen warte,
    - genervt anrufe,
    - wieder zwei Wochen warte,
    - den Motor einbaue,
    - wieder anrufe
    - und dann höre "Wir konnten keinen Fehler finden, deswegen haben wir nur eine neue Kerze eingeschraubt ..." und dann leider explodieren muss,


    bevor mir das alles passiert, suche ich den Fehler doch lieber selbst :wink: . Da weiß ich wenigstens, dass sich jemand Mühe gegeben hat.


    Viele Grüße,
    Dominik

  • Moin,


    Hut ab :) fide Ich toll wie du an die Sache rangehst und versuchst die Materie zu verstehen und über logische Schlussfolgerungen den Fehler zu finden.


    Diese Mühe geben sich nur wenige. Find ich echt toll, auch wenn ich mich wiederhole. :)


    Dein Problem wird ein defekter Kondensator sein.
    Das die Zündspannung, oder besser die Primärspannung aus der Lima bei höherer Drehzahl auch höher ist, ist richtig.
    Die Induzierte Spannung ist direkt proportional zu der Geschwindigkeit der Magnetfeländerung, in deinem Fall also der Geschwindigkeit mit der sich der Magnet an der Primärspule verbeibewegt und damit der Motordrehzahl.


    Damit fällt der Leckstrom im defekten Kondensator nicht ins gewicht bzw. fällt nicht so gravierend auf. Ich denke wenn du den motor, nachdem er warm ist, längere Zeit im Stand laufen lassen würdest, ginge er einfach irgendwann aus und dein genanntes Problem tritt wieder auf.


    Diesen Leckstrom im Kondensator kannst du leider mit normalen Mitteln nicht Messtechnisch erfassen.
    Hierzu wäre ein Hoschspannungstestgerät nötig, und ob das verläsliche Werte ermitteln lässt käme auf einen Versuch an. zudem muss der Kondensator ja "seine Betriebstemperatur" haben um den defekt aufzuweisen !!!!


    Solch ein Kondensator ist mit einem Elektrolyt gefüllt welches eine Gelartige Konsistenz auweist. Dies hat eine sogenannte "selbstheilende Wirkung".


    Soll heissen das blöde dingens repariert sich nach einem Durchschlag wieder selbstständig ist aber nicht mehr voll funktionsfähig.


    Und dann kommt es zu diesen Leckströmen, die in deinem Fall, die Energie der Primärspule verheizen und nur noch ein bruchteil für den eigentlichen Zündfunken zur Verfügung steht.


    Wird der Kondensator wieder kühler, sprich der Motor kühlt ab, verschwinden wieder diese Leckströme durch das sich verhärtende und nun besser isolierende Elektrolyt und die kannst den Motor wieder ankicken.


    Erkennen lässt sich der defekte Kondensator recht gut daran, das bei laufendem motor und abgenommen Antriebsdeckel, der Unterbecherkontakt funken spuckt wie die Hölle.
    Der kondensator dient eigentlich dazu, den unterbecherkontakt zu schonen, indem er diese Funken Kurzschliesst.
    Wenn der kondensator in Ordnung ist, sind kaum bis gar keine Funken am Unterbrecherkontakt bei laufendem Motor zu sehen.
    Dies ist aber nur eine eine sehr Wage Testmethode aus der Praxis für die Praxis.


    Diese theorie hatte ich mal aufgestellt als ich haargenau das Problem von dir auch hatte und mit nem neuen Kondensator war die Welt wieder in Ordnung.


    viel spass beim Schrauben.


    Gruß Holger



    .

  • Danke für die Blumen und noch mehr dank für den Tipp. Werde mir das jetzt einmal in Ruhe zu Gemüte führen. Kondensator habe ich schon bestellt.


    Zitat

    Ich denke wenn du den motor, nachdem er warm ist, längere Zeit im Stand laufen lassen würdest, ginge er einfach irgendwann aus und dein genanntes Problem tritt wieder auf.

    Stimmt genau. Obwohl der Motor im Leerlauf an sich rund läuft, wird er mit der Zeit immer schlechter. Nach 30 sek. bis einer Minute stirbt sie langsam ab. Außer man gibt zwischendrin einen Gasstoß.


    Wird schon!


    Bis bald,
    Dominik

  • diesem hervorragenden thread möchte ich noch eine praxiserfahrung beifügen, die die oben erwähnte theorie unterstützt:


    dein problem hört sich für mich nach einem schleichenden wärmeproblem an. bei meiner schwalbe (/1) war es genau so. sprang erst bei wärme schlecht an, dann auch bei kälte immer schlechter, fing an auszugehen, und dann ging gar nichts mehr.
    erster verdächtiger ist natürlich der kondensator. billig, schnell zu tauschen und wärme-empfindlich. diesen zunächst zu tauschen ist eine gute idee. sollte das keine änderung bringen, geht man quasi nach preisliste vor, und tauscht halt die billigsten teile zuerst:
    - kerze
    - kerzenstecker
    - zündkabel
    - unterbrecher (unwahrscheinlich, der macht wärmeunabhängig zicken)
    - zündspule


    eines könntest du noch überprüfen, nämlich den zustand der hochspannungsdurchführung. (da, wo das zündkabel aus dem motorblock geführt wird).


    viel erfolg!

  • Danke für die Tipps! Habe mir heute erst einmal die Zündung vorgeknöpft. War nicht so toll eingestellt. Der Kontaktabstand war zu klein und der ZZP lag bei 1,9 mm vor OT.


    Nach der Zündungseinstellung ist sie gleich viel besser angesprungen. Habe sie aber nur ganz kurz laufen lassen und noch keine Testfahrt unternommen. Im Moment plagen mich noch ein paar Fragen:


    - Kann man dem Filz etwas Gutes tun, der die Unterbrechernocke schmiert? Öl? Wenn ja, welches?
    - Ich bin beim Einstellen des ZZP nach Familie Mosers Rezept vorgegangen. An einer Stelle der tollen Anleitung soll man den Kolben auf OT bringen und danach den Unterbrecherabstand "bei weitester Öffnung" einstellen. Ist die weiteste Öffnung bei OT, oder warum fahre ich den Kolben vorher ganz nach oben? Hat mich irgendwie irritiert.
    - Muss ich die Grundplatte tatsächlich ausbauen, um den Kondensator zu tauschen, oder kann man den auch nach vorne abziehen?


    Vielen Dank & viele Grüße,
    Dominik

  • Zitat von Dominik

    - Kann man dem Filz etwas Gutes tun, der die Unterbrechernocke schmiert? Öl? Wenn ja, welches?

    jupp das kann man machen, es gab wohl mal unterbrcheröl,... aber heut nicht mehr ;) ich nehme da ein recht zähes öl aus dem fahradbereich für die kette. nimm auch nicht zu viel oder zu dünnes öl, das verteilt sich dann nur in der ganzen zündung. verölte unterbrecherkontakte sind auch nicht gut !

    Zitat

    - An einer Stelle der tollen Anleitung soll man den Kolben auf OT bringen und danach den Unterbrecherabstand "bei weitester Öffnung" einstellen. Ist die weiteste Öffnung bei OT, oder warum fahre ich den Kolben vorher ganz nach oben? Hat mich irgendwie irritiert.

    Irrtum! die 0,4mm sind nicht im OT des kolbens einzusellen! im OT ist der unterbrecher zwar zwangsläufig auf aber halt nicht am weitesten! die 0,4mm da einstellen wo der unterbrecher am weitesten öffnet.

    Zitat

    - Muss ich die Grundplatte tatsächlich ausbauen, um den Kondensator zu tauschen, oder kann man den auch nach vorne abziehen?

    hm, es geht vieleicht auch ohne. aber einfacher ist es schon die grundplatte zu demontieren. geht ja auch fix. voher ne kleine anrissmarkierung von grundplatte aufs gehäuse machen und du musst die zündung auch nicht neu einstellen! der kondensator sitz schon recht fest in der platte, und bedarf meist einiger sachter schläge auf den hinterkopf! ;)


    Alle weiteren infos zum kondensatortausch findest du im Best Of Nest:
    oder direkt hier: KLICK


    mfg
    lebowski

    "Scheuen Sie nicht die kleine Mühe und schmutzige Hände, es lohnt sich immer!"

  • Danke! Sehr hilfreich :smile: .


    Zitat

    die 0,4mm da einstellen wo der unterbrecher am weitesten öffnet.

    Aber wie finde ich denn diese Stelle? Das Schwungrad hat ja nur vier Fenster. Weiß jemand bei wieviel KW-Grad der Unterbrecher ungefähr komplett geöffnet ist?


    Viele Grüße,
    Dominik

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