GS74

Simson GS74 / Simson GS100

Die GS74 wurde nach erfolgreichen Tests 1973 der Öffentlichkeit vorgestellt.


Die Neuentwicklung unterschied sich vollkommen von der alten Baureihe (GS50 und GS75).


Das Fahrwerk:

hydraulische, doppelt wirkende Teleskop-Gabel mit 185mm Federweg (Gleitrohr aus Aluminium, Tragrohre aus hochfestem Präzisionsstahlrohr)

Gabelbrücken, oben wie unten geklemmt, wurden aus Magnesium gefertigt

das Hinterrad wurde mittels hydraulisch dämpfenden Federbeinen gefedert Federweg 110mm.

Doppelschleifenrahmen, hergestellt aus hochfestem, geschweißt-gezogenem Präzisionsstahlrohr

Tank und vorderes Schutzblech aus glasfaserverstärktem Polyester (GFP)

Nadelgelagerte Hinterradschwinge, hinterer Mitnehmer aus Magnesium

Kettenkasten gekapselt (das höhere Gewichte und der geringfügig zu erwartende Kraftverlust wurde zugunsten einer längeren Lebensdauer des Antriebes in Kauf genommen überarbeiteter, aus Magnesium gefertigter Mitnehmer.

Trommelbremsen (vo. & hi.) auf 160mm Durchmesser vergrößert, hartverchromte Bremsflächen für deutlich bessere Bremswirkung sowie Minimierung des sogenannten Wärmefadings

die neu entwickelte Hinterradnabe bekam 6 Zapfen die in den Mitnehmer greifen. Als Dämpfungselement wurden nun 6 einzelne Gummikappen verwendet um die Auflagefläche und damit die verschleißfördernde, im Fahrbetrieb auftretende Verformung des Dämpferelements (durch Bremshitze und Übertragung der Motorkraft) im Vergleich zur alten Bauweise drastisch zu reduzieren.

Vorderer Kotflügel aus glasfaserverstärktem Kunststoff (Polyester) Der Tank wurde ebenfalls aus glasfaserverstärktem Kunststoff (Polyester) gefertigt. Es war der erste Tank aus GFK der im DDR-Geländesport eingesetzt wurde

Antriebskette vollgekapselt



Der Motor:

Die Gehäuseteile und Deckel der 75ccm und der 100ccm-Variante wurden aus Magnesium gegossen.

Elektronische Zündung

Blockbauweise des Motors, das Getriebe mit seinem Gehäuse wurde an das Kurbelwellengehäuse angeflanscht.

Klauengeschaltetes Siebenganggetriebe mit nadelgelagerten Losrädern (komplett fußgeschaltet)

dreifach gelagerte Kurbelwelle bestehend aus 2 Schulterkugellagern und einem Rillenkugellager, unten geführtes Pleuel mit Käfignadellager in beiden Hubraumvarianten, Anlaufscheiben aus Bronze

Kurbelwelle der 100ccm-Variante erhielt neben einer größer konzipierten Kurbelwelle auch größere Pleuellager

Nadelgelagerter Kolbenbolzen, käfiglos

Zentralschwimmervergaser (genaue Bezeichnung unbekannt, wird beim nächsten Besuch in Suhl in Erfahrung gebracht!)


Zylinder:

75ccm Zylinder > 46mm Hub / 45mm Bohrung (schlitzgesteuert)

100ccm Zylinder > 50mm Hub / 50mm Bohrung (drehschiebergesteuert), größerer Vergaserdurchlass

Zylinderneigung wurde von 30° auf 10° reduziert um den Kühleffekt der vergrößerten Kühlfläche des Breitrippenzylinders zu erhöhen

Stahlkolbenringe in beiden Zylindervarianten

Hartverchromte Lauffläche (Zylinderlaufbuchse)

Kennlinienverlauf beider Zylinder wurden bewusst auf gutes Drehmoment ausgelegt


(Infos von Mazte)