Der Simson Star ist die Bezeichnung für ein zweisitziges Kleinkraftrad, ein Mokick aus dem ehemaligen „VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Simson Suhl“ in Thüringen und galt als das Topmodell der Vogelserie.
Dieses Topmodell der Vogelserie trug die Typbezeichnung Simson SR4-2 bzw. Simson SR4-2/1. Die Produktion des Simson Star begann im Herbst 1964.
Bis zum Serienauslauf im Jahre 1975 wurden über 500 000 Stück verkauft. Viele Teile stammten aus dem sogenannten „Baukastensystem“ der Vogelserie, welche auch an der Schwalbe, sowie weiteren Simson-Kleinkrafträdern gleichermaßen verwendet wurden, z.B. der 3,4 PS starke, gebläsegekühlte Zweitaktmotor, die Sitzbank, der Lenker, die gesamte Elektrik u.v.m. Der gebläsegekühlte Motor besaß ein fußgeschaltetes Dreiganggetriebe. Dessen Typbezeichnung war „M 53 KF“, die Weiterentwicklung wurde „M 53/1 KF“ genannt. Dieses Triebwerk brachte eine 10%ige Senkung des Benzinverbrauchs mit sich. Der Motor besaß einen Hubraum von 50ccm und einen Kickstarter. Die Höchstgeschwindigkeit des Stars betrug etwa 60 km/h.
Das Modell „SR4-2“ der Baujahre 1964-1968 wurde in seinem Produktionszeitraum mit reibungsgedämpften Alu-Federbeinen und Elfenbein-Plastikhülse ausgeliefert. Ebenfalls in diesen Baujahren wurden die alten Ochsenaugenblinker verbaut, später dann die normalen Lenkerblinker. Im Vergleich zum Nachfolgemodell, erhielt die erste Baureihe einen Alu-Kettenkasten, ein rundes Distanzstück an der hinteren Bremsankerplatte, eine zweifarbige Rücklichkappe (orange-rot), einen Gepäckträger mit runder Aufnahme des Gepäckträgergummis, einen Tachometer mit pfeilförmigem Zeiger, ein Alu-Distanzstück zwischen Gasgriff und Blinker, Alu-Nierenspiegel, 4-rippige Kettenschläuche und einen Radnabendeckel außen eckig, mit Rille an der Front. Der Motor M53KF wurde damals im Laufe der Produktionszeit ebenfalls geändert, so erhielt er 1966 einen von 20°auf 26° verzahnter Primärantrieb, aufgrund zu lauter Fahrgeräusche. Der Vergaser wurde mit Einführung des neuen Motors M53/1KF im Jahre 1968 vom Vergasertyp BVF 16N1-1 auf den BVF 16N1-6 gewechselt. Ebenso veränderte sich das komplette Ansaugsystem, der Zylinder, die Kurbelwelle, der Kickstarter und das Lüfterrad.
Lackiert wurde er während des gesamten Produktionszeitraumes stets, ebenso wie der Spatz in einem dunklen Weinrot (Farbton etwa RAL 3004) mit hellgrau-grünen seitlichen Verkleidungsteilen, Tank, Rücklichthalter und Lenkerschale. Der Ladenpreis (EVP) des Simson Star lag bei 1.200,- Mark der DDR.
Technische Daten zur Simson SR4-2 und Simson SR4-2/1 (Simson Star):
- Motor: Zweitakt-Ottomotor
- Zylinder: 1
- Starter: Kickstarter
- Kühlung: Radialgebläse
- Bohrung: 40 mm
- Hub: 39,5 mm
- Hubraum: 49,6 cm³
- Verdichtung: 9,5:1
- Drehmoment: 4.41 Nm bei 5000 1/min
- Leistung:
SR4-2: 3,4 PS bei 6500 1/min
SR4-2/1: 3,4 PS bei 5750 1/min - Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
- Getriebegänge: 3, Fußschaltung
- Kraftstoff: Normalbenzin 1:33
- Verbrauch je 100 km:
Simson SR4-2: 3,0 l
Simson SR4-2/1: 2,8 l - Vergaser:
Simson SR4-2:NKJ 153-6 (ab 1965 16N1-1)
Simson SR4-2/1: 16N1-6 - Tankinhalt: 8,5 l
- Leergewicht: 73,5 kg
- Zulässiges Gesamtgewicht: 230 kg
- Bremse vorn/hinten: Vollnaben
- Radführung vorn/hinten: Langschwinge mit Federbeinen
- Sitzplätze: 2
- Stückzahl gebaut: 505.800
- Bauzeit:
Simson SR4-2: 1964–1968
Simson SR4-2/1: 1968–1975 - Sonstiges:
Simson SR4-2: Motor M53 KF
Simson SR4-2/1: Weiterentwickelter Motor M53/1 KF
Literatur zum Simson Star (Simson SR4-2)
- Erhard Werner: „Simson-Vogelserie“ – Ein Ratgeber für Spatz, Star, Sperber und Habicht. MZA-Verlag, 2005. ISBN 3980948110
- Schrader-Typen-Chronik: “Simson Schwalbe & Co 1955–1991”; Motorbuch Verlag; ISBN 978-3-613-02813-5