Aus einer Laune heraus hatte ich vor gut drei Wochen beschlossen, Mopedfahrer werden zu wollen. Es ging mir um Zweiradspaß, Sonne, Freiheit … und eine günstige Alternative zum Fahrrad, um auf Arbeit zu kommen.
Also wühlte ich mich durch verschiedene Internetannoncen und durch Ebay, um was Passendes zu finden. Für mich war schnell klar, dass für mich nur eine Schwalbe in Frage kommt.
Neben dem Preis muss man dabei wahrscheinlich auch das strapazierte Wort „Kult“ bemühen, denn optisch ist das Teil durch moderne Mopeds einfach nicht zu toppen. Die Schwalbe ist eben die Vespa des Ostblocks.
Schließlich hatte ich dann auch eine schöne gefunden, gekauft und am Sonntag mit dem Anhänger die 80 km zu mir nach Hause gebracht. Nachdem das eilig gekaufte Versicherungsschild angebracht war und die erste 5Liter-1:50 Mische in den Tank geblubbert war, wollte ich gestern natürlich auch gleich eine kleine Runde durch den Ort drehen. In erster Linie, um ein wenig fahren zu üben, schließlich lagen meine ersten und bislang einzigen Moped-Feld(weg)versuche ca. 13 Jahre zurück, aber natürlich auch, um das Teil mal zu testen. Eine kleine Runde auf dem Hof beim Kauf ist schließlich wenig aussagekräftig.
„Roswitha“, wie die niedliche Dunkelblonde mit kleinen braunen Strähnchen inzwischen hieß, sprang beim ersten Kick an und nach ein paar holprigen Schalt- und Fahrversuchen auf einem größeren Parkplatz wagte ich mich schließlich auf die öffentliche Straße, um gleich mal Einkaufen zu fahren.
Doch schon nach 2-3 km war der Spaß aprupt vorbei. Die Kleine wollte nicht mehr und begleitet von unregelmäßigen leichten Klopfgeräuschen in Verbindung mit schlechter Zündung / gehemmter Beschleunigung ging sie nach weiteren 500 Metern schließlich aus. Da stand ich nun. Antreten klappte nicht und mein echt bescheidenes Wissen zum Thema Mopeds und Motoren im Allgemeinen und Schwalben im Besonderen half mir auch nicht eben weiter. Nach ein wenig Standzeit ließ sie sich zumindest wieder anschieben, doch schon wenige hundert Meter holprige Fahrt und unregelmäßige Beschleunigung später ging sie im Standgas/ausgekuppeltem Zustand wieder aus. Ich schleppte mich nach Hause und tat das einzige, zu dem ich in der Lage bin. Ich prüfte die Zündkerze und den Zündfunken, konnte aber keine Beanstandungen feststellen.
Sollte das schon das Ende unserer noch jungen Beziehung sein?
Welche Krankheit hat meine Roswitha? Kann man ihr helfen? Was kann ich dabei tun?
Ich werde euch über den Genesungsprozess – hoffentlich auch mit eurer Hilfe auf dem Laufenden halten.