Hallo Zusammen,
ich habe eine KR51/1 von 74 und wollte hier einen neuen Zylinder verbauen.
Dabei habe ich festgestellt, dass das Pleuel noch eine Messingbüchse und kein Nadellager hat. Stecke ich den neuen Kolbenbolzen rein, ist ein ganz leichtes Spiel spürbar, wenn ich diesen hin und her bewege.
Ist ein minimales Spiel normal oder muss die Büchse neu?
Danke schon mal
Die Rep-Anleitung sagt dazu sinngemäß: Es darf kein deutlich fühlbares Radialspiel vorhanden sein. Was die unter „deutlich fühlbar“ verstehen erschließt sich mir nicht in Gänze.
Den letzten Simsonmotor habe ich vor Jahren aufgemacht, aber meine mich zu erinnern, dass da kein Spiel wirklich fühlbar war.
Im Zweifel würde ich das Lager wechseln, wo der Motor sowieso offen ist. In dem Bereich würde ich ohnehin nicht mit Ersatzteilen geizen.
Grüße,
Sören
Moin JHM
Wenn ich deine Formulierung: "...hin und her bewege" richtig interpretiere,
meinst du ein seitliches Spiel des Kolbens auf dem Kolbenbolzen bzw. auf dem oberen Pleuellager!? Da wäre ein minimales Spiel okay.
Wenn du aber rauf und runter meinst, da soll kein Spiel fühlbar sein.
LG Kai d:)
Danke für eure Antworten.
Der Motor ist ja nicht wirklich auf. Lediglich der Zylinder runter. Da das Messinglager nicht so einfach zu wechseln ist, werde ich es wohl erst mal so probieren. Die Kurbelwelle an sich hat kein Spiel, lediglich der Kolbenbolzen oben auf dem Pleullager minimal.
Naja, die Messinggleitbuchse sollte im Fall des Falles ohnehin von einer "Fachwerkstatt" gewechselt werden. Ich würde aber dann eher die Kurbelwelle tauschen und eine mit Nadellager nehmen.
Ist dein Spiel denn nun radial oder axial?
Axial (hin und her) wäre im 10tel Bereich okay.
Radialspiel (Hoch und runter) macht Schaden.
LG Kai d:)
Habe gestern Abend das Spiel noch mal überprüft. Ist sowohl radial als auch axial minimal zu spüren.
Werde ich die Messingbuchse wohl tauschen müssen bzw. Gleich die ganze Kurbelwelle..
Danke dir
Naja, für eine neue Kurbelwelle muss der Motor gespaltet werden.
Bei der Gelegenheit müssen dann auch alle Lager, Simmerringe,
Gehäusedichtungen, Sicherungsscheiben und Verschleißteile neu.
Es wäre praktisch eine komplette Regeneration des Motors nötig.
Messingbuchse
Das ist eine Bronzebuchse, die nicht so einfach mal zu wechseln ist, erst recht nicht im eingebauten Zustand.
Die alte Buchse wird ausgepresst, die neue eingepresst. Man arbeitet dabei mit Kälte für die Buchse und Wärme für das Pleuelauge. Hinterher wird die Buchse mit einer Reibahle auf das richtige Mass gebracht.
Da könnte es einfacher und zielführender sein, gleich eine neue KW mit Nadellager zu kaufen.
Peter
Ehm Peter, das Messing habe ich ins Gespräch gebracht.
Hat die Buchse nicht als Hauptlegierungszusatz Zink?
Ehm Peter, das Messing habe ich ins Gespräch gebracht.
Hat die Buchse nicht als Hauptlegierungszusatz Zink?
So schlau bin ich leider nun auch nicht. Bezüglich der Lagerung des Kolbenbolzens ist auch bei anderen Fabrikaten immer von Bronzebuchsen die Rede.
Ohne das jetzt nachlesen zu wollen, wäre meine Empfehlung das Buch von Carl Hertweck "Besser machen" und dort ab Seite 55 das Kapitel Kurbelwellen.
Peter
Hmm, Carl schreibt nichts zum Material, Erhard nennt das Teil Bronzebuchse.
Dann soll es so sein.
Vielleicht hab ich das auch nur falsch erinnert und es ist Zinn.
Bronze ist eine Legierung aus Kupfer und Zinn. Je mehr Zinn darin ist, desto härter, aber auch spröder wird das Material.
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