Wo bekomme ich Schraubensets für meine Schwalbe?

  • Zunächst sei einmal anzumerken, dass die Streckgrenze der wichtigste mechanische Wert einer Schraube ist, und nicht die Zugfestigkeit!


    Des weiteren werden Schrauben üblicherweise nach den technischen Anforderungen, insbesondere im Hinblick auf die Festigkeit ausgewählt. Wenn die Anforderungen besonders hoch sind, wird sogar die Montage vorgeben. Als Beispiele seien vorgegebene Drehmomente, Schmierung der Schrauben, Gleitlacke, Streckgrenzengesteuertes oder Drehwinkelgesteuertes Aziehen der Schrauben genannt.


    So ist es also ohne Probleme möglich, durch eine entsprechende Montage bei einer Schraube mit geringerer Festigkeit (z.B. A2-70) eine höhere Vorspannkraft aufzubringen, als mit einer Schraube der Güte 8.8!


    Des weiteren haben wir bei den Simmen keine hochfesten Schraubverbindungen nötig. Für die meisten Schraubverbindungen liegen ja noch nicht einmal Drehmomentvorgaben vor. Das hat natürlich auch gute Gründe: Zum einen sind die Anforderungen an das Material, bezogen auf die gewählte Dimensionierung der Bauteile, eher gering. Für den Rahmen, Schwingen und Schwingenträger wurde das billigste Material (ST37) genommen. Wie wir wissen, völlig ausreichend. Bis auf die Schrauben für die Stößdämpfer (8.8), waren alle anderen Schrauben geringerer Güte, es sei denn sie waren nicht verfügbar. ( Um z.B. den Schwalbetank, Panzer, Sitzbank usw. zu befestigen werden technisch betrachtet, keine 8.8 Schrauben benötigt) Die originalen Zylinderschrauben mit Schlitz entsprechen etwa den 5.6 Schrauben.


    Aus diesen Gründen habe ich mich schon vor über 15 Jahren entschieden, da wo es Sinn macht, normale Schrauben durch VA-Schrauben zu ersetzen. Diese werden bei wichtigen Verbindungen mit Montagepasten bestrichen und mit Drehmomentschlüsseln montiert. Ich habe mir selbst VA-Muttern auf meinen Schwingenlagerbolzen und Radbolzen erlaubt, ohne Probleme damit zu haben. Ich freue mich, das bei mir eben keine Schrauben gammeln oder Rosten.


    Ich selbst habe unzählige Motoren mit VA-Schrauben (Zylinder mit Schlitz und Inbus) montiert. Bei keinem gab es elektrochemische Korrosionsprobleme.


    Mein Fazit:


    Bei korrekter Montage sind Edelstahlschrauben ohne Einschränkungen auch bei den Simmen verwendungsfähig. Sie sind nicht "spröder" oder sonst was, wollen aber korrekt montiert werden. Wer das nicht leisten kann, sollte besser bei den normalen Schrauben bleiben. Für die Schwalben gibt es übrigens von MZA entsprechende "Normteile Sets". Hier sind alle Schrauben in originaler Form (teilweise noch originale DDR-Schrauben) enthalten. Die üblichen Verdächtigen können hier sicher weiter helfen.



    Gruß Peter





    Perfekte Arbeit macht dauerhaft Spaß. Murks schafft dauerhaft Verdruss!

  • Für VA-Schrauben gibt es zwar spezielle Pasten, Kupferpaste ist aber auch gut geeignet. Schrauben sichere ich bei den Simmen nicht mit Loctite und Co. Für die Trittbretter nehme ich allerdings Selbstsichernde Muttern, damit sie sich nicht losrappeln.


    Gruß Peter

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  • Am Fahrwerk! Heißt für mich: Radbolzen vorn und hinten,Radsternschrauben(SR),Stoßdämpferschrauben,Schwingenachse,Oberen Schrauben in den Gabelrohren,Lenkerhalterung, Die 2 Schrauben welche die Standrohre fixieren.------
    Linke Motorgehäuse(Kupplung/Primär/Schaltung) und rechter Motordeckel(Zündanlage)Da kann man natürlich Edelstahlschrauben mit Fachkenntnis verbauen.Ebenso wie an den anderen unbelasteten Stellen!
    Aber 80% der Leser wissen eben nichts über Kontaktkorrission! Verbauen die Schrauben ohne Paste und wundern sich Jahre Später,wenn mit den Schrauben noch Alugewindereste mit herraus kommen.
    Andreas

    HS1 12 Volt 35/35 Watt, electronikzündung.4 Gang. Sr 50 /1 c

  • Die Nippel der Speichen sind nicht aus Edelstahl, sondern i.d.R. aus verchromten Messing. Die Naben sind jedoch aus Alu. Korrosionsschäden an den Kontaktflächen konnte ich bisher weder bei den Fahrradnaben, noch bei den Naben der Simmen erkennen.


    Die Diskussionen über Kontaktkorrosion bei Alu und Edelstahl sind ja nicht neu, jedoch werden hierbei meistens folgende Fakten übersehen:


    Es kann nur zu Korrosionen kommen, wenn zwischen den beiden Metallen sich ein Elektrolyt, also eine leitende Flüssigkeit befindet. Was ich beim Zusammenbau eines Mortors mal ausschließe. Bei der Benutzung der Mopeten, ist es auch nicht möglich, dass sich Wasser unter die Schraubenköpfe, Muttern oder zwischen die Gewinde gelangen kann. Das wird durch die Flächenpressungen zuverlässig verhindert.


    Des weiteren sei darann erinnert, dass auch bei Botsmotoren die Gehäuseschrauben aus Edelstahl sind.


    Gruß Peter

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