warum dosenlack einfach kacke ist

  • Ich habe mir vor 2 Jahren eine Schwalbe gekauft, die vom Vorbesitzer mit einer Lackierung aus der Spraydose versehen wurde. Mal davon abgesehen dass die Festigkeit gegenüber Kratzern natürlich nicht mit einer vernünftigen 2k-Lackierung mithalten kann, wollte ich hier zur allgemeinen Information mal ein paar Bilder loswerden, was 2 Jahre Alltagsbetrieb (inklusive Winter, auch bei Schnee) für einen Effekt auf die Lackierung hatten:


    Kaufzustand:


    In der Zwischenzeit ist so einiges Passiert, der Zustand hat sich technisch immer weiter verbessert und optisch immer weiter verschlechtert. Aktueller Stand: 1 Unfall und 2 Stürze bei Schneeglätte haben ihre Spuren im Blech hinterlassen, die Sitzbank hängt in Fetzen und Rost überall.


    Hier habe ich beim tanken mal ein wenig gekleckert. Normaler 1K Dosenlack sieht danach so aus:


    Rundherum ist im Spritzwasserbereich flächig der Rost durch den Lack gekommen. Die noch original lackierten Schwingen haben in der gleichen Zeit nicht nennenswert mehr Gammel angesetzt:


    Selbst an unbeanspruchten Stellen (das hier ist oben auf der Lampenmaske) kommt, ohne dass vorher eine Macke zu sehen gewesen wäre, der Rost durch:


    Die Moral von der Geschicht: Eine Dosenlackierung ist den Namen "Lackierung" nicht wert. Kauft euch sowas nicht mit der Erwartung, dass die auch nur ansatzweise schön ist oder bleibt.
    Das war bei mir nicht der Fall, ich habe gezielt nach einer nicht hübschen Schwalbe für den Alltag gesucht. Über die Geschwindigkeit und das Ausmaß des Rostens war ich aber trotzdem erstaunt.


    edit: Hoppla, das sollte eigentlich im Smalltalk landen.

  • Möffi, das der Sprit Spuren hinterlässt ist wahr, aber die Rostpickel haben mit Dosenlack nix am Hut, das liegt zu 98% am Untergrund (Grundierung) und der Dicke des Lackes.


    Ich habe wirklich schon so viele viele Dosen (1K und auch 2K) verbraucht. Kann eigentlich nur gutes zu Dosenlack sagen.
    Wenn man den billigen Kram kauft hat man Pech das die Farbtöne mit unterschiedlichen Chargen ganz leicht abweichend sind. So passiert bei billigen Dosenlack aus dem Obi. Ich meine, es war Dupli-Color... Weis es aber nicht mehr zu 100%, auf jeden Fall im Obi besorgt.
    Wenn man aber guten Lack mit guten Sprühköpfen kauft, sieht der Lack nach 1-2 Jahren sicher nicht so wüst aus wie auf deinem Blech.


    Da ist ganz klar bei der Verarbeitung ein Fehler unterlaufen. Nicht entfettet, nicht vernüftig entrostet, nicht vernünftig grundiert und/oder Decklack viel zu dünn.


    Es gibt auch allerbilligsten Billiglack aus der Dose der kratzunempfindlich ist... Ist aber nicht deine Arbeit??


    Schade das du so pauschal gegen 1K-Lack wetterst, dir wird ja doch hoffentlich klar sein, das 1K-Lack nicht gleich 1K-Lack ist. Dein Post wird also mehr Verwirrung schaffen als Klarheit.

  • nein, das ist nicht meine arbeit. ich habe allerdings bislang mit 1k dosenlack generell nich so dolle erfahrungen gesammelt (in einem anderen zusammenhang, wo es auch icht lange halten musste und niemals winterluft geschnuppert hat).
    fairerweise muss man aber auch dazu sagen dass ich zum lackieren definitiv nicht geboren bin, mir fehlt für die ewige schleiferei die geduld.


    ok, dann beschränken wir das wettern / die warnung auf eine klassische, dahingeklatschte "verkaufslackierung" mitttels billiger dosen und wenig sorgfalt.


    die demnächst anstehende neulackierung ist auch 1k. brantho korrux 3 in 1 auf sandgestrahltem blech. ich bin mal gespannt wie das dem alltagstest wiederstehen wird. das soll auch keinen schönheitspreis gewinnen, aber vernünftig halten. mit irgendwelchen spachtelarbeiten oder glatten flächen werde ich mich angesichts dessen, das man auf die nächste blessur nur bis zum nächsten schnee warten muss, nicht aufhalten. das zeugs wird gestrahlt, gründlich entfettet und dann gib ihm (mit der pistole und entölter druckluft in der lackierkabine eines freundes).

  • Brantho hält. Wenn ordentlich vorgearbeitet wurde eine der besten Farben überhaupt.


    Wie die andren schon sagten, der Untergrund ist das A und O. In der Regel geht das mit Spraydosen nicht so sehr gut, weil man die Schichtstärke nicht so hoch bekommt wie mit der Pistole. Ich habe auch viel mit Dosen lackiert, nimmt man gutes Material (Kwasny zB oder Spraymax) geht das auch. ABER: Die Grundierung MUSS richtig dick sein, damit die Farbe darauf hält (also auch von der Schwammartigen Struktur der Grundierung aufgesogen werden kann). Dann in entsprechender Stärke Farbe (die wirklich nur die optische Erscheinung einstellt) und dann nochmal dick Klarlack (der die bis dahin noch relativ "offene" Struktur versiegelt.


    Macht man das nicht, KANN sich durch Hautschweißreste Wasser sogar durch die Farbe, durch die grundierung bis runter aufs Blech durch die Schichten ziehen. Dann rostet es wie oben.

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • In Spraydosen allgemein sind max. 25% Material !!!


    Das heisst: In 400ml Spray ist 100ml Farbe.


    Wenn mancher Lackierer für eine Schwalbe 1 ltr Farbe + 500ml Härter braucht, müsste man 15x400ml Spray versprühen um die gleiche Schichtstärke zu bekommen. Gleiches gilt für Füller/Grundierung.


    WER macht sowas reell ??


    Heute hört man dazu folgende "Sprüche" wenn ich z.B. sage 6-8x 400ml Spray für 1 Schwalbe:


    " Ich hab´s mit 4 geschafft und die 4. ist noch halb voll."


    Auch schaut es bei Deiner Schwalbe so aus, als wenn die Rostpickel vor der Lackierung auch schon so waren. Da wird dann schlampig geschliffen, die punktuellen Rostpunkte in den Vertiefungen bleiben und die kommen dann nach einer gewissen Zeit wieder durch.


    .....und mal so nebenher, die Spraydosen und Lackstifte sind nur für die momentane Kaschierung/Rostschutz von Schäden gemacht wurden, um danach vom Fachmann (Lackierer) beseitigt zu werden.
    Nur, mittlerweile werden da Preise verlangt, die sich Viele nicht mehr leisten können/wollen.


    Doc

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