KR 51/1 K kommt nach Motorregeneration nicht mehr aus dem 3. Gang

  • Guten Morgen zusammen,


    Anfang Juni habe ich mir meine erste Schwalbe gekauft. Leider stellte sich nach einigen Restaurationsarbeiten heraus, dass kein Öl im Getriebe war. Scheinbar nicht ohne Grund, denn beim Einfüllen des Öls suchte jenes sich prompt den Weg über die Mitteldichtung wieder ins Freie...


    Also "kurzerhand" eine Motorregeneration des M53 vorgenommen. Anhand vieler Recherchen von Büchern, Anleitungen und Videos ist mir diese auch (meine ich) gelungen. Nun aber zum Problem:


    Die Motorhälften sind gerade wieder vereint. Ich konnte von Hand ohne Probleme zwischen dem ersten und zweiten Gang hin und her schalten. Mit etwas mehr Kraft ging es auch in den dritten Gang. Aus dem geht es jetzt aber nicht mehr heraus... Auch nicht durch zeitgleiches drehen an Kuppungs- und Abtriebswelle. Es fühlt sich an, als würde die Klaue auf der Schaltwelle klemmen. Wenn man von der Seite auf die linke Gehäusehälfte blickt, sieht man durch ein Loch ein Ende der Schaltwelle. Dieses Ende bewegt sich leicht, es sieht also so aus, als klemme die Klaue auf der Schaltwelle und bewegt diese dann im Rahmen des Spiels.


    Für mich stellt sich nun die Frage, ob ich die Regeneration vervollständige (Kolben und Zylinder, Zündung, Öl rein, ...) und hoffe, dass nach Anspringen des Motors sich dieses Problem durch irgendeinen Umstand von selbst ergibt (Ölfluss, Bewegung im System, ...) oder ob ich den Motor jetzt nochmal spalte und mir die abschließenden Schritte spare, weil es sich wohlmöglich nicht von selbst erledigen wird. Vor dem Vereinen der Hälften fand ich auch schon, dass sich die Schaltklaue nur schwer aus der Vertiefung des dritten Gangs bewegen lässt. Da habe ich es aber darauf zurückgeführt, dass die Vertiefung des dritten Gangs "tiefer" in der Welle ist, als die anderen drei Vertiefungen. Die Schaltklaue ließ sich sonst geschmeidig auf der Schaltwelle bewegen, weshalb ich einen Defekt von Feder + Kugel ausschließen würde.


    Ich hoffe auf ein früchtetragende Diskussion!


    Viele Grüße,
    Stefan

  • Du kannst nun rechts durchs Loch des Leerlaufkontakts zuschauen, was der innere Schalthebel macht. Aber ja, den M53 von Hand zu schalten ist schweres Geschäft. Es muss also gar nichts wirklich verzockt sein, könnte aber - also schau nach, bevor du probefahren gehst.

  • Danke, werde ich heute Abend mal nachsehen!


    "Von Hand" war übrigens so gemeint, dass ich die Schaltwippe samt Kupplungsdeckel provisorisch montiert habe, um Schaltvorgänge vornehmen zu können. Ist eine Fußschaltung. Nur, um Missverständnisse im Voraus zu vermeiden :)

  • Guten Morgen,
    ich habe gestern durch das Loch des Leerlaufkontaktes geschaut und wie vermutet sitzt die Klauen irgendwie im dritten Gang fest. Was sich durch das Loch erkennen lässt sieht alles ordnungsgemäß aus, sprich der Hebel von der Schaltautomatik hängt in der Nut der Klaue, welche die beiden Zahnräder trägt.


    Gibt es noch Ideen, was das Problem sein könnte? Ich bin mittlerweile ziemlich ratlos und frage mich, ob ich weiter zusammenbauen oder den Motor schon wieder öffnen sollte...

  • Moin


    Versuche mal mit Hilfe eines Schraubendrehers
    etwas Getriebeöl an die Öffnung der Schaltgabel/Schaltwelle zu bekommen.


    Beim runterschalten mit den Schraubendreher gegen die Schaltgabel drücken.


    Achte mal darauf wiviel Spiel die Schaltwelle beim Schalten hat.

  • Hallo,
    ich habe vorhin mit einer Pipette etwas Öl an Klaue und Welle gebracht und versucht, während des Schaltvorgangs mit dem Schraubendreher die Bewegung der Klaue auf der Welle zu unterstützen, ohne Erfolg. Wie kann die Gabel denn so fest auf der Welle sitzen? Die Schaltwelle hat etwas Spiel. Man sieht das Ende, welche auf der linken Hälfte durch das Loch zu sehen ist, sich etwa 1-2 mm vor und zurück bewegen, wenn man den Mechanismus betätigt.


    Mittlerweile tendiere ich schon zum erneuten Spalten, aber lassen sich die neuen Lager und Wedis dann überhaupt wieder verwenden, oder kann ich direkt nochmal neue Sätze verbauen?

  • Etwas 2Taktöl in den Zylinder, dicke Handschuche angezogen und den Kupplungskorb linksherum drehen und dabei runterschalten.


    Klappt dieses noch nicht, dann die vordere
    einstellschraube für die Schaltung etwas rausdrehen.

  • Hallo,


    die Einstellschrauben sind bereits ganz draußen, da mir der maximale Weg ja gerade egal ist. Was soll die Methode mit der Kupplungswelle drehen bringen? Und wieso soll dafür extra Öl in den Zylinder?

  • Wenn die Anschlagschrauben nicht eingestellt sind, wird es mit dem Schalten eher nichts.


    Da eh schon der 3 Gang drinn Ist, kannst
    den ja gleich mal einstellen und danach
    den 1 Gang.


    Den 3 Gang: die Schaltwippe hochziehen, die vordere einstellschraube bis fühlbar auf Anschlag reindrehen und Konntern.


    1 Gang: die Schaltwippe im 1 Gang runterdrücken, die hintere einstellschraube bis auf Anschlag reindrehen und Konntern.

  • Also das Öl im Zylinder sein muss bei so "Trockenübungen" ist mir wohl bewusst ;D Ich dachte, das hätte jetzt noch mysteriöse andere Hintergründe.


    Den Schaltvorgang habe ich auch schon mit drehenden Wellen vorgenommen (zeitgleiche langsame Bewegungen mit dem Kickstarter). Ich fürchte langsam wirklich, dass die Klaue sich, warum auch immer, auf der Schaltwelle verklemmt hat. Obwohl keinerlei Verschleißerscheinungen auf der Schaltwelle zu sehen waren. Noch einmal die Frage: Heißt ein erneutes Spalten auch gleichzeit neue Lager- und Wellen-Garnituren?

  • Holly60, ich hatte die Einstellschrauben bereits eingestellt, bis aus dem nichts der dritte Gang nicht mehr raus ging und jetzt dort verweilt. Da wird es mit dem Einstellen der Schraube für den ersten Gang etwas schwierig, wenn ich nicht mal vom dritten in den zweiten Gang komme...

  • Ich gehe mal davon aus das die Schalträder
    sich verkannter haben.


    Probiere es noch einmal wie beschrieben,
    Spalten kannst das Getriebe ja immer noch.


    Ich Persönlich würde den KW-Wedi ersetzen,
    an dem kommst so schnell nicht ran.


    Dichtungen sind ein sollte.

  • Gut, gibt es noch eine weitere Möglichkeit, neben Bewegung im System, solch eine Verkanntung zu lösen? Erneutes Drehen an der Kupplungswelle + Schaltbetätigung zeigt weiterhin keinen Erfolg.


    Wie du schon sagst, erneut Spalten kann ich immernoch. Vielleicht setze ich dann doch erstmal alles zusammen und hoffe, dass durch den laufenden Motor irgendwelche Verkanntungen gelöst werden.


    KW-WeDi trotzdem ersetzen nach erneuter Spaltung, auch, wenn ich ihn gerade erst eingesetzt habe?


    Kugellager sind dann auch nochmal verwendbar?


    Danke für eure zahlreichen Kommentare!

  • Der Gang muss raus wenn der Motor in den
    betrieb gehen soll.


    Wenn die möglichkeit besteht den Motor auf der Werkbank so zu sichern, das dieser mit dem Kickstarterhebel ein schnelleres Getriebedrehen ermöglicht, ist es möglich das er sich schalten lässt wenn die Anschlagschraube 3Gang eingestellt ist.

  • Die Anschlagschrauben begrenzen nur den Arbeitsweg der Schaltratsche - damit verhindert man nur das Brechen derselben und Gehäuseausrisse am äußeren Schalthebel. Macht man hier zu eng, dann gehen die Gänge nicht rein. Wenn der 3. Gang drin ist und geht nicht raus, dann sind die Einstellschrauben nicht schuld.

  • Eben, die Anschlagschrauben sind in meinem Fall erstmal Nebensache...
    Habe gestern Abend noch einmal durch "schnelleres" Kicken + Schaltvorgang mein Glück probiert. Leider lässt sich der dritte Gang noch immer nicht rausnehmen. Auch durch Ansetzen des Schraubendreher an der Klaue durch das Loch des Leerlaufkontaktes keine Änderung. Die Schaltwelle zeigt, auch ohne Hilfe mit dem Schraubendreher, also nur durch Betätigung der Schaltmechanik, weiterhin eine leichte Bewegung durch das Loch der linken Gehäusehälfte. Hatte nämlich noch die Schaltmechanik als Übeltäter im Kopf. Also dass keine Kraft am Hebel, welcher die Schaltklaue bewegt ankommt. Aber es kommt scheinbar genug an.


    Noch Ideen?! Sonst werde ich einmal alles terminieren, versuchen den Motor anzuschmeißen und bei Anspringen schnell kuppeln und hoffen, dass sich durch das laufende System irgendeine Blockade löst. Ansonsten wird wohl oder übel nochmal gespaltet...

  • So, der Motor ist wieder offen.
    Es scheint, als komme die Schaltklaue von der Vertiefung des 3. Gangs abwärts in niedrigere Gänge nur sehr schwer raus. Ich habe es mal gefilmt (filmen lassen), wie schwer die Klaue aus der Vertiefung des 3. Gangs geht, und wie "leicht" sie sich vergleichsweise aus den anderen Vertiefungen bringen lässt. Jedoch zeigt die Kante der Vertiefung keinerlei Verschleiß, siehe Fotos.


    Ich denke, ich werde um eine neue Schaltwelle nicht herum kommen, um zu testen, ob irgendein, scheinbar nicht sichtbarer Verschleiß vorliegt. Oder muss sie so schwer aus der Vertiefung gehen?


    https://youtu.be/lbXweoNkilc hier das Video

  • Wie ich erkennen konnte oder es gemeint habe zu sehen. Du drückst die Schaltgabel zu weit nach hinten. Quasi in den 4. Gang :oops: .
    Diese rastung rastet meines Wissens nie ein. Du überschaltest den Leerlauf und bis dannsozusagen in dieser tiefen Kerbe gefangen.


    Die Reihenfolge ist ja so:
    1. Gang - Kugeln eingerastet und ganz linkes (hinterstes, wenn man durch das Leerlauf Loch schaut.) Zahnrad greift.
    Leerlauf - Kugeln liegen außen an. Kein Zahnrad greift
    2. Gang = Kugeln in 2. Kerbe
    3. Gang = Kugeln in 3. Kerbe.


    Schau dir mal das Video dazu an.


    Wurde der Schaltautomat/ Ratschensegment bei der Regenerierung falsch zusammengebaut?

  • Wie ich erkennen konnte oder es gemeint habe zu sehen. Du drückst die Schaltgabel zu weit nach hinten. Quasi in den 4. Gang :oops: .
    Diese rastung rastet meines Wissens nie ein. Du überschaltest den Leerlauf und bis dannsozusagen in dieser tiefen Kerbe gefangen.


    Die Schaltwelle hat zwei Lagerzapfen, der dünnere ist beim
    1 Gang vorgesehen und rastet auch in die erst Vertiefung
    ein. Die zweite Vertiefung ist der Leerlauf, dritte der zweite
    Gang und die vierte der dritte Gang.


    Im Inneren der Schaltgabel befindet eine Feder 12x6 mm
    und eine Kugel 6,3 mm.


    Ziehe mal die Schaltwelle in einer Plastiktüte aus die
    Schaltgabel raus und schau mal nach warum diese
    schwergängig ist.


    Eine verzogene Schaltwelle und verbogene
    Schaltgabel sowie Kontacktfähnchen wären jetzt
    auch möglich.


    Holger

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