Verschlucken und absaufen nach 3/4 Jahr Stand

  • Hallo zusammen!


    Nach etlicher Schrauberei und zerbrochenem Kopf kam mir die Idee, mich an euch zu wenden!
    Hilfsbereit und super Ideen, da wird einem immer geholfen.


    Habe meine Schwalbe (KR51/2 E) schon seit längerem, diese auch schon bis auf den Rahmen auseinander gehabt und mache sonst auch alles frei nach euren Tipps. Nur komme ich aktuell nicht weiter.


    Über den Winter bis jetzt stand die Schwalbe trocken in einer Lagerhalle und ich wollte sie nun wieder aufleben lassen.


    Etwas Mische in den 1/4 vollen Tank gekippt und gestartet, lief auf den ersten Kick (vor zwei Wochen).
    Nun sollte die Probefahrt ran und es ging nichts... Komplett abgesoffen


    Also folgendes gemacht:
    1. Kerze getrocknet (auch geflammt und gesäubert)
    2. Vergaser entleert, Düsen gesäubert, Schwimmer getestet (ist kein "Taucher") und wieder eingesetzt, den Vergaser 16n1-12 Leerlaufschraube auf 3 Umdrehungen raus gedreht und die Luftgemischschraube auf Anschlag raus gedreht
    3. Hahn kurz geöffnet, dann versucht zu starten, lief bis sie wieder abgesoffen ist
    4. Kerze wieder getrocknet und Vergaser gekippt (Überlaufventil) - es kam SEHR viel überflüssige Mische raus
    5. Wieder gestartet und sie lief, mehrere Meter, stotterte, Fehlzündungen, ging kurz aus, durch das Rollen wieder an und ist dann wieder abgesoffen...



    Was kann ich eurer Meinung nach noch tun, damit die Gute wieder läuft?


    Kurze Infos: Tank ist "neu" (3 Jahre) und rostfrei, habe einen Filter im Benzinachlauch, die Kerze ist eine Neue und mit einer zweiten Kerze war das Problem auch


    Wäre für jeden Tipp dankbar!


    Liebste Grüße,
    Der Namensvetter vom Astronauten

  • Untersuche mal, ob das Schwimmernadelventil ordnungsgemäß im vergaser schließt. Falls dieses verdreckt ist, läuft der Vergaser immer über, da ständig Benzin nachlaufen kann. Kann die die senfglasmethode (Wiki) empfehlen, diese stellt nicht nur den Schwimmerstand ein, sondern prüft auch noch dieses Ventil.
    Oft hilft durchpusten dieses Ventils und trocknen der kurbelkammer (paar mal kicken ohne Kerze und Vergaser), denn wenn einmal nass und abgesoffen und es kommt immer Sprit nach, macht es das ganze nicht besser.


    PS. Es ist immer noch "das Gemisch", eine "Mische" bezeichnet in der Regel ein alkoholisches Mischgetränk oder was kippst du in den Tank? Bacardi?:smokin::)):mrgreen:

    • Offizieller Beitrag

    Ja gut, dann meine ich halt Gemisch :))



    Dein Namensvetter wäre mit diesem nachlässigen Umgang mit Technik wohl kaum ins Weltall gekommen.



    Peter

  • Habe mich in meiner Mittagspause wieder an den Vogel gesetzt.


    Senfglasmethode war auf die Schnelle nicht möglich, da ich keinen Messschieber parat hatte.


    Mir ist aber aufgefallen, dass das Schwimmernadelventil etwas "klemmt". Bewege ich den Schwimmer leicht mit einem Finger hoch, ist ein kleiner Widerstand da. Konnte das Ventil aber nicht ausbauen und reinigen, da ich den Stift des Schwimmers nicht gelöst bekomme. Habt ihr da einen Tipp, wie ich diesen kleinen Stift raus bekomme? Der klemmt bzw hat er sich über die Jahre wohl festgesetzt oder ähnliches.


    Alex

    • Offizieller Beitrag

    Hast Du die kleine Düse am oberen Ende des dreiteiligen Schwimmernadelventils abschrauben können?
    Dann lege alles über Nacht in Kaltreiniger, Petroleum o.ä. ein oder nutze ein Ultraschallbad.



    Peter



  • checke auch, ob der Schwimmer dicht ist. hat er ein Loch, steigt er nicht richtig mit und sie läuft über


    Der ist dicht und da war kein Gemisch drin. Ein Loch konnte man so auch nicht entdecken.


    Hast Du die kleine Düse am oberen Ende des dreiteiligen Schwimmernadelventils abschrauben können?


    Da komme ich ja eben nicht dran, den Schwimmer bekomme ich nicht demontiert, da der Stift, der den Schwimmer an Ort und Stelle hält, klemmt und ich den nicht raus bekomme.


    Alex

    • Offizieller Beitrag

    Dann lege das Vergaseroberteil ein oder nutze ein Ultraschallbad. Evtl hilft vorsichtiges Erwärmen. Aber nicht mit Feuer und Flamme. Das mögen die Lötstellen vom Schwimmer gar nicht.



    Peter

  • Dann lege das Vergaseroberteil ein oder nutze ein Ultraschallbad. Evtl hilft vorsichtiges Erwärmen.



    Okay, ein Ultraschallbad habe ich leider nicht, werde es dann über Nacht in Petroleum einlegen.
    Danke!!


    Bekomme ich das Ventil denn so wohl gerettet oder lohnt sich die Mühe mit dem Einlegen gar nicht erst?


    Alex

  • Einlegen / erwärmen musst du das Oberteil ohnehin, da du sonst das Ventil nicht ausbauen kannst, es sei denn du willst den Schwimmer opfern (was grober Unfug wäre). Reinigen musst du es eh. Nach Demontage kannst du dessen Zustand beurteilen.


    Beim ausdrücken dieses Stiftes hilft ein etwas dünnerer Nägel und eine Zange.

  • Also... es Lag knapp 20 Stunden in Petroleum und ich habe den Stift nicht lösen können. Ein Ultraschallbad habe ich auch noch nicht organisieren können, kenne da leider keinen hier in der Umgebung, der eins hat.


    Werde nun, bevor ich den Schwimmer irgendwie demontiere, erst mal die Senfglasmethode machen und schauen, ob das Ventil überhaupt schließt, sonst ist das Demontieren vom Schwimmer sowieso sinnlos (oder sehe ich das falsch?).


    Liebe Grüße!

    • Offizieller Beitrag


    Werde nun, bevor ich den Schwimmer irgendwie demontiere, erst mal die Senfglasmethode machen und schauen, ob das Ventil überhaupt schließt, sonst ist das Demontieren vom Schwimmer sowieso sinnlos (oder sehe ich das falsch?).


    Das stimmt so ungefähr...
    Zur gründlichen Reinigung oder Ersatz des Schwimmernadelventiles
    muss der Schwimmer dann schon mal ab.
    Klemmt der Stift am Schwimmer oder an den Haltern?


    LG Kai d:)

  • So, die nächste Mittagspause an meiner Schwalbe verbracht. Bei dem Wetter macht das Schrauben mehr Spaß als das Essen. :D


    Also: Senfglasmethode angewandt und siehe da, der Schwimmer schließt das Ventil bei knapp 9 mm. Habe den Standard 16N1-12 Vergaser für meine KR51/2, laut Anleitung sollte dieser bei 8,5/9 mm schließen. Also ist das Ventil bzw der Schwimmer schon mal nicht der Grund. Dann brauche ich den Schwimmer ja auch gar nicht mehr ausbauen.


    Habe bei der Demontage von meinem Vergaser auch die Dichtung zerstört. Werde also sowieso Teile bestellen müssen. Würde aber lieber noch ein paar Stunden warten und auf eure Ideen warten und schauen, ob ich noch mehr brauche.


    Habe jetzt auch den Luftfilter ausgebaut und der wird heute Abend noch gesäubert. Der Startvergaser sieht auch noch gut aus und die Dichtung ist nicht beschädigt. Habe das also auch schon mit ausschließen können.


    Fallen euch noch Möglichkeiten ein, woran es liegen könnte?


    Gruß, Alex

  • Moin


    Bei Schliessen des NV bei knapp 9mm ist die Schwimmerwannendichtung mit einberechnet?



    Die Grundeindellung der Einstellschrauben sollte noch einmal überdacht werden.


    Der Lagerstift des Schwimmers sollte austreibbar sein, mit einen Stück Holz als Unterlage.


    Kleinteile, wie Dichtungen, Kerzenstecker,
    Zündkerzen, passendes Glühobst usw. sollten immer da sein.


    Holger

    • Offizieller Beitrag

    Die Grundeindellung der Einstellschrauben sollte noch einmal überdacht werden.


    Eingedellte Schrauben aller Art gehören ins Gruselkabinett! ;)

    Der Lagerstift des Schwimmers sollte austreibbar sein, mit einen Stück Holz als Unterlage.


    Da bin ich sehr vorsichtig geworden, nachdem ich mal einen der beiden Lager"zapfen" abgebrochen habe.



    Peter

  • Habe gute Nachrichten.


    Nachdem ich mein gerade eigentlich frisch eingelassenes Gemisch ausgetauscht habe und die Zündkerze erneut gewechselt habe, den Vergaser wieder ordnungsgemäß eingebaut und den Zündkerzenstecker getauscht habe, springt sie auf den ersten Kick sofort an, als ob nie etwas gewesen wäre!
    Bin direkt 45 Minuten gefahren, auch innerorts mit Ampeln und Kreuzungen, wo ich auch eine längere Zeit stehen musste sowie über Land, wo ich unter Vollast fahren konnte. Kein Meckern, kein verschlucken oder absaufen. Sie fährt wie neugeboren... dabei habe ich kaum etwas gemacht. Lediglich am qualmen war sie aber das sei der noch falschen Vergasereinstellung geschuldet.


    Also, die Ursache mag mir nicht ganz einleuchten, mag aber zum jetzigen Stand egal sein, wenn sie denn läuft.


    Vielen Dank für eure Hilfe!!


    Alex

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