Verunfallte Tankentrostung!

  • Nun ja, nachdem ich die wohl längst überfällige Tankentrostung lange genug vor mir hergeschoben habe bin ich dann diese Woche endlich zur Tat geschritten und habe meinem Schwälbchen den A... aufgerissen um ihr den rostigen Tank zu entreißen. (siehe Foto)



    Ich war es dann in letzter Zeit doch immer mehr Leid geworden alle 200 bis 300 km den verstopften Vergaser auszubauen um dann an den zugesetzten Düsen rumzunutschen.
    Rostkrümmelchen fanden sich immer sehr reichlich in der Schwimmerkammer und die Reservestellung am Benzinhahn ließ keinen Sprit durch. Außerdem habe ich die Vermutung daß darin vielleicht auch eine Ursache zu sehen ist daß meine Schwalbe im Lehrlauf ab und zu unvermittelt aus geht.


    Das Reserveloch im Benzinhahn war mit Rostpartikeln und Schlamm verstopft, außerdem fehlte der längliche Innenfilter. Das Tankinnere sah folgender Masen aus:



    Ich habe den Tank dann mit Wasser und anschrießend mit Spiritus gespült.
    Dann habe ich ihn mit etwa 500g Spaxschrauben befüllt und etwa 15 Minuten geschüttelt, habe dann wieder etwas Wasser mit rein gegeben und noch mal 3 Minuten geschüttelt.
    Nachdem ich die braune Brühe und die Schrauben wieder draußen hatte habe ich wieder mit Wasser und Spiritus gespült.


    Nun muß ich dazu sagen, daß mir hier mit dem in meinem Haushalt befindlichen Mitteln nix eingefallen ist womit ich das Benizinhahnloch zuverläßig über mehrere Tage abdichten kann. Also habe ich den Bezinhahn selber - ohne Reserveröhrchen - einfach wieder aufgeschraubt - was sich noch als Fehler herausstellen sollte.


    Des weiteren habe ich den Tank mit kochendem Wasser sowie einer 375g Packung Zitronensäure befüllt und dann ca. 24 Stunden stehen gelassen.
    Irgendwie bin ich dann auf die Idee gekommen gestrigen Freitag Abend die Säure wieder auszukippen und wieder kochendes Wasser einzufüllen - dieses mal aber mit 750g Zitronensäure. Der Tank war zwar innen schon fast gänzlich Rostfrei, nun ja, der zweite Anlauf geschah wohl in der Annahme daß viel auch viel hilft.


    Heute am Samstag Morgen bin ich dann zum Simson Laden am anderen Ende der Stadt geradelt um noch schnell den fehlenden Innenfilter zu kaufen - und den Dichtring zwischen Benzinhahn und Tank. Dieser fehlte bei mir zwar bisher aber dicht gehalten hat es bisher trotzdem.


    Daheim angekommen habe ich die Zitronensäure ausgekippt, den Tank zig mal mit Wasser ausgespüllt und am Schluß wieder mit Spiritus - die Montage des Tanks und die Befüllung mit Sprit sollte ja ebenso wie eine Probefahrt unmittelbar bevor stehen.


    Zwischenzeitlich habe ich dann entdeckt daß wohl ein kleiner Teil der Zitronensäure am Bezinhahngewinde vorbei den Hahn herunter gelaufen ist und dort eine kleine verkrustete Nase gebildet hat. Ich habe mir da noch nix bei gedacht, bin davon ausgegangen das wischst Du weg und gut.
    Als ich dann den Lappen angesetz habe hatte die Wand vom Benzinhahn die Konsistenz von weicher Knete, mit Folgendem Ergebnis:



    Also: Benzinhahn Schrott! :shock: Die heiße Zitronensäure war wohl etwas zu viel für das Alugehäuse. Daß Aluguß und Zitronensäure sich nicht verträgt habe ich dann auch gelesen - hinterher freilich erst. :roll:


    Es war mittler Weile nach halb 12 und die örtlichen Händler per Fahrrad vor Ladenschluß nicht mehr zu erreichen, also blieb mir nur einen neuen Benzinhahn zu bestellen der wohl etwa Mittwoch da ist - da die Schwalbe derzeit mein einzigstes motorisiertes Fortbewegungsmittel ist bin ich also erst mal nur sehr eingeschränkt mobil, Scheibenkleister! :?


    Um übrigen sah das innere des Tanks ein paar Stunden hinterher dann so aus - mit zwischenzeitlich wieder leichten Rostbefall - zu Anfang war es noch blank.



    Nun denn, bevor ich wahrscheinlich erst am nächsten Wochenende dazu kommen werde den Tank wieder zu montieren wird eventuell noch eine Zitronensäure Behandlung nötig werden, je nach dem wie der Tank bis dahin ausschaut.
    Ich hatte hier auch irgendwie mal gelesen daß man die Säure mit Abflußreiniger neutralisieren muß damit es nach dem ausgießen nicht sofort wieder rostet aufgrund der angeätzten Metalloberfläche.


    Geschrieben habe ich den Bericht - ungeachtet daß ich mich damit vielleicht blamiere - damit andere die ebenfalls das erste mal versuchen ihren Tank zu entrosten sehen was man dabei auch verkehrt machen kann und es dann selber besser machen können.


    MfG Spatzentreter

  • Die Bilder funktionieren leider nicht....


    Was du jedoch in der Zukunft anders machen kannst:


    - Benzinhahnöffnung mit Plastikfolie + Gummibändern zumachen
    - Tank nachdem du ihn mit Wasser ausgespült hast eine Stunde in den Backofen bei 50°C Umluft trocknen lassen
    - Nach dem Trocknen ein bisschen Sprühöl (z.B. WD40) reinnebeln.
    - Den Tank zum Lagern "luftdurchlässig verschließen", also einen Lappen in die Tanköffnung stecken.


    Edit, jetzt funktionieren auch die Bilder.

    Klaus-Kevin, lass das!

    Einmal editiert, zuletzt von Bär ()

  • Hallo Bär, danke für Deine Tips.
    Ich glaube das mit den Folien und Gummibändern habe ich schon mal hier gelesen, auch Flaschenkorken (hatte ich aber nicht im Haus) sollen ja gehen. Aber da ich ja mit kochendem Wasser arbeiten wollte (hatte ich hier auch irgendwo gelesen daß da bessere Ergebnisse bringen soll) und es über längere Zeit dicht halten sollte erschien mir das als etwas heikel - na ja, hinterher ist man schlauer.
    Aber das mit dem trocknen ist eine gute Empfehlung. Das "Lagern" wäre ja eigentlich nicht geplant gewesen.
    Die Fotos müßten jetzt funktionieren.

    • Offizieller Beitrag

    Den Tank reinigt man normalerweise nicht mal eben, sondern plant das. Dann hat man auch Zeit im gut sortierten Haushaltswarengeschäft oder in der Apotheke einen (besser gleich ein paar) kleinen Korken zu kaufen.
    Vor der Entrostung muss man entfetten und hinterher das blanke Blech passivieren (Oxal- oder Phosphorsäure)


    Da kann man mit gutem Ergebnis gleich eine richtige Tanksanierung machen (Wiki)


    Peter

  • Zitat

    Den Tank reinigt man normalerweise nicht mal eben, sondern plant das.


    Ja Zschopower, da hast Du wohl recht.


    Der Plan war ja daß der Benzinhahn zwecks Lochabdichtung drin bleibt - aber das war zugegebener Masen ein suboptimaler Plan. Zwecks entfetten habe ich den Tank mit Spiritus ausgeschwenkt.

  • Vor der Entrostung muss man entfetten ...

    Ich habe schon diesbezügliche Tests mit öligen, verrosteten Eisenteilen in Zitronensäure gemacht. Ergebnis: Es ist nicht notwendig. Der Entrostungserfolg war auch bei öligen den Teilen identisch; es hat auch nicht spürbar länger gedauert.


    Ja - was waren nun hier die Fehler? Am Anfang war alles richtig. Eine ordentliche mechanische Entrostung reicht aus, und geht perfekt mit Spaxschrauben und schütteln. Dies an diejenigen, die sich die Unvermeidbarkeit von Betonmischern o.ä. einbilden. Verbleibender Flugrost, der nicht bröselt, stört auch nicht.
    Bei der Dosierung der Zitronensäure - wenn man es denn trotzdem machen will - hat dann aber wirklich die Unvernuft zugeschlagen. Warum denkt man immer: Viel hilft viel? Und denkt auch mal jemand an die Umwelt? Das Zeug ist ja kein normales Abwasser. Eine geringe Dosierung hätte nur zur Folge, dass es länger dauert. Ergebnis bleibt gleich, jedenfalls solange die Säure nicht gesättigt ist. Und man hat mehr Zeit, den Erfolg zu kontrollieren. Und spart auch noch Geld. Mann oh Mann.


    Ja, mögen andere Übereifrige daraus lernen. Ich find die Zielstellung des Threads gut.


    MfG

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

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